Kastrationschip bei extremer Ablenkung draußen sinnvoll?

  • Hallo


    wir haben seit einigen Wochen mit unserem Havaneser Rüden (25 Monate) das problem das er draussen im Freilauf mit Schleppleine oft total von der Duftwelt angelenkt ist und der Kopf total abschaltet, er schaut dann nicht mehr nach mir, beachtet mich dann kaum, führt die Kommandos nur widerwillig ist, nimmt keine Leckerlies (egal was man nimmt) usw


    Das ist auch total tagesabhängig, denke je nachdem welche nette Hunde auf dem weg vorbei gelaufen sind :)


    heute morgen war es super, er schaute alle paar meter nach mir, befolgte die kommandos ohne murren, bliebt in meiner nähe, usw und heute abend die gleiche strecke und völlig anderes verhalten, kein leckerlie gewollt, nie geschaut, immer nur duftspuren verfolgt, usw.


    in der hundeschule ist es ähnlich, mal geht es sehr gut und mal geht kaum was. habe seit dieser woche auch eine neue Hundeschule, weil mit der alten nicht mehr zufrieden.


    daher sagte unsere neue trainerin das wir den kastrationschip nutzen sollten um in der wirkungszeit den gehorsam so zu festigen das es danach auch mit den hormonen noch funktioniert. Das hat sie auch mit ihrem Rüden gemacht.


    was denkt ihr davon ? ist das sinnvoll ?

  • die ist immer dran, aber ein training ist nicht möglich weil im Kopf niemand zuhause ist :)
    leckerlie nimmt er nicht, auf clicker reagiert er nicht, befehle nur widerwillig befolgt, ...


    und beim nächsten freilauf ist alles komplett anders und er hängt an mir wie ne klette :)

  • Wenn die Ablenkung durch läufige Mädels entsteht, hat bei uns zumindest der Chip schon nach wenigen Tagen hervorragend geholfen. Charly war schnell wieder bei uns, nicht mehr im Zickzack mit der Nase auf dem Boden und Durchzug in beiden Ohren.


    Ob man das pauschalisieren kann, kann ich allerdings nicht beurteilen. Doch der Sexualtrieb wird tatsächlich lahmgelegt - die prallen Hoden fallen innerhalb weniger Wochen zu Hautfalten zusammen ... ;-)

  • klar liegt es an dem geruch der anderen rüden und hündinnen und je nachdem wer da vorbei gelaufen ist, ist er mal bei uns geistig und mal nur mit den düften beschäftigt.


    ist wie ich sagte extrem tagesabhängig

  • die ist immer dran, aber ein training ist nicht möglich weil im Kopf niemand zuhause ist :)
    leckerlie nimmt er nicht, auf clicker reagiert er nicht, befehle nur widerwillig befolgt, ...


    und beim nächsten freilauf ist alles komplett anders und er hängt an mir wie ne klette :)

    Also wenn er sonst gut orientiert ist und das Problem nur selten auftritt, würde ich vom Chip wie gesagt absehen. Wenn er mal wieder im "Schnüffelwahn" ist, nimm ihn doch einfach mit der Schleppleine mit. Wenn es an der Schleppleine nicht klappt, muss er halt das Stück wo es besonders gut riecht an der kurzen Leine gehen. Ganz im Notfall, was wiegt so ein Havaneser-Rüde, 10kg? Hochnehmen und erst wieder absetzen, wenn er bei klarem Verstand ist.


    Ich hatte das Problem 1 zu 1 mit Newton auch. Inklusive Zähne klappern und Schaum vorm Mund. Und er ist ein 33kg Labrador, den man zur Not nicht hochnehmen kann. ;) Mir wäre es da nicht im Traum eingefallen, ihm einen unter Umständen karzinogenen Fremdkörper unter die Haut zu jagen. Ich wollte einen Rüden und dann muss ich halt schauen, wie ich es hin bekomme und nicht ihn einfach zurecht "schnippeln".


    Alternativ könnte es natürlich auch sein, dass er die Schnüffelei nur Symptom für etwas Anderes, das im Argen liegt, ist. Wie wird er denn beschäftigt? Wie lange und wie häufig gehst du mit ihm Gassi? Was passiert auf den Gassigängen? Ich finde es schon außergewöhnlich, dass ein erwachsener Rüde im Alter von zwei Jahren plötzlich pubertäre Anwandlungen bekommt. Eventuell mal den Alltag genauer unter die Lupe nehmen. Vllt ist die Ursache da irgendwo zu finden?

  • Zitat

    Ich finde es schon außergewöhnlich, dass ein erwachsener Rüde im Alter von zwei Jahren plötzlich pubertäre Anwandlungen bekommt.

    Find ich jetzt wiederum nicht. Der Hund ist jetzt erst richtig erwachsen und scheint halt ein kleiner Macho zu sein.


    Ich tät mich beim TA meines Vertrauens beraten lassen, der kann dir sicherlich genaueres dazu sagen.
    Ich könnte mir vorstellen, dass es hilft, wenn der Hund tatsächlich durch läufige Hündinnen hormongesteuert ist.


    Eine ordentliche Alltagserziehung ersetzt so ein Chip allerdings nicht.


    Ich weiß aber wie es ist, wenn gar nix mehr hilft. Meine Aussi-Hündin war auf grade läufig und Muckel war mit nix abzulenken. Keine Hähnchenmägen, keine Lachspaste. Das Köpfchen war einfach vernebelt.

  • Bei meinem ist es genauso. Es gibt Tage, da hört er super und ist durch die Schnüffelei nicht so abgelenkt und es gibt Tage, da "geilt" er sich dermaßen auf, dass ich ihn schon hätte aussetzen können ;)
    Natürlich kann man erzieherisch etwas dagegen steuern, aber 100 % raus bekommt man es bei einem unkastrierten Rüden nicht.


    Wenn du mit dem Gedanken einer Kastration spielst, kann so ein Chip zum "testen" durchaus sinnvoll sein.


    Ich werde meinen nicht kastrieren lassen (er frisst, regt sich zu Hause relativ schnell wieder ab), deswegen käme ein Chip für mich nicht in Frage, da ich ihn ja dann immer wieder einsetzen lassen müsste, um die Wirkung zu erhalten.


    Ich arbeite dran und muss mich halt damit abfinden, dass das Testosteron manchmal die Oberhand gewinnt.... Außerdem versuche ich es positiv zu sehen, wenn er sich festschnüffelt, haut er mir wenigstens nicht ab, wenn ein Hund kommt, da ich ihn zuerst wahrnehme :D

  • Ich frage mich halt nur, ob es nötig ist, bei ganz normalem Rüdenverhalten einen Chip zu setzen oder zu kastrieren?


    Meine Eltern und meine Schwester haben jeweils Kleinhunde, die waren mit 8 Monaten vollständig erwachsen. D.h. ich denke nicht, dass hier noch von Pubertät die Rede sein kann. Der Hund ist 2.


    Der Eingangspost hört sich für mich nun auch nicht so an, als sei der Kleine hypersexuell oder so. Meiner Meinung nach ist das, was er zeigt, eine vollkommen normale Verhaltensweise für einen Rüden.


    Meiner Meinung nach kommt man da schon mit Training und Management weiter.

  • So schlimm hört sich das für mich eigentlich auch nicht an. Wenn ich vergleiche, wie sich meiner vor Chip und Kastra verhalten hat, dann ist da noch sehr viel Luft nach oben.


    Wenn er sich im Kopf ausklinkt, bleibt er eben an der (kurzen) Leine. Da es ja nicht immer vorkommt, ist das ja kein Weltuntergang. Er bekommt ja ein paar Stunden später eine neue Chance. Solange der Hund zuhause wieder runterkommt, frisst und es nicht einmal immer der Fall ist, kann man das ja schon managen und trainieren, sodass er langfristig ansprechbar bleibt.

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