Kastrationschip bei extremer Ablenkung draußen sinnvoll?

  • Bei so einigen "Trainern" kommen einem da viele Zweifel!ich würde es nicht so pauschalieren - Es gibt gute und hundsmiserable Trainer!

    deswegen schaut man sich die seminare und vorträge an die der trainer besucht hat, so sieht man ja schnell wieviel erfahrung er hat und vor allem welche methoden er nutzt und weiß dann ja ob es mit der eigenen methodik passt.

  • Als Ersthundehalter, mit Null Ahnung von gar nichts, wie beurteilst Du da die Seminare, die Referenten, die Methode und vor allem, wie viel Dein Trainer da gelernt oder auch nicht gelernt hat?
    Als Beispiel:
    Ich war mit zwei Vereinskollegen auf einem Seminar, wohlgemerkt zeitgleich auf dem selben Seminar!
    Unsere Berichte, den übrigen Vereinsmitgliedern gegenüber waren so unterschiedlich, das diese annahmen, wir hätten verschiedene Veranstaltungen besucht!
    Ich habe eine Menge gelernt, die beiden Kollegen fanden es einfach nur Sch....!

  • Hallo Xerves,


    wenn du Vertrauen zu den drei Trainern hast, wenn auch du der Meinung bist, dein Hund hat überwiegend soviel Stress draussen, das er nicht lernen kann (nimmt kein Futter), sprich mit deinem Tierarzt und lass diesen Chip setzen.
    Im Normalfall ( es soll wohl Ausnahmen geben) ist die Wirkung nach 6 Monaten vorbei, in dieser Zeit kannst du "hormonfrei" trainieren und Kommandos festigen. Mit evtl. Nebenwirkungen, wie z.B. Hund wird unsicher, andere Rüden wollen deinen Hund besteigen musst du halt rechnen und entsprechend handeln.


    Im real life kenn ich einige, die den Chip genau so, und sehr erfolgreich eingesetzt haben. Hier im Forum gibts auch irgendwo einen Strang mit Erfahrungsberichten"

  • Wo haste das her?

    Sorry, das stimmt nicht! Das Implantat ist nicht karzinogen, das wurde an mehreren Tieren inklusive Hunde und besonders intensiv am Menschen erforscht. Beim Menschen wird das Suprelorin Implantat übrigens zur Therapie bei Prostatakrebs benutzt, daher kommen die GnRH Analoga ...


    Den Hund chippen lassen und und gut is...
    Dein Tier hat offensichtlich enormen Stress und da ist ein Testlauf mehr als angebracht.

  • Verhält sich hier angeblich ähnlich wie bei der Läufigkeitsunterdrückung bei der Hündin. Und da ist ja bekannt, dass es krebserregend sein kann.

    Siehste, und genau das ist totaler Unfug! Denn das Wirkprinzip ist ein völlig anderes! Ja, Delvosteron macht Ärger, weiß man, gibt es GsD auch kaum noch. Aber bei Suprelorin sieht es ganz anders aus. Zudem ist es noch viel zu kurz auf dem Markt um darüber Aufschluß zu geben. Virbac hat da durchaus Studien laufen, bisher gibt es als "häufigste" Nebenwirkung vorübergehende Schwellungen und bei sehr schmalen Hunden soll es zu reversiblen Schlupfhoden gekommen sein. Aber bei einem > 12jährigen Hund den entstehenden Krebs auf die einmalige Gabe von Suprelorin zu schieben ist sehr verwegen! Bisher ist zumindest in diese Richtung überhaupt nix zu melden was irgendeiner wissenschaflichen Überprüfung Stand hielte! Eher das Gegenteil, wir haben damit schon mal erfolgreich einen Hodentumor in Schach gehalten, da der Rüde wg. Herzproblemen nicht narkosefähig war.

  • Klar ist es mein Hund aber Trainer haben ja mehr erfahrung und wissen als jeder normale Hundehalter, denn soviele verschiedene Hunde hat keiner und soviele seminare besucht auch niemand.


    Dein Hund ist grad mal 15 Monate und keine kleine rasse, da kommt das alles erstmal noch richtig.
    Meiner war mit 15 Monaten noch super trainierbar und lernwillig und hatte mit Hündinnen wenig zutun auch andere Rüden war doch nie ein Problem.


    also warte bei Deinem noch 1-2 Jahre, dann siehst Du erst ob Du es wirklich schon geschafft hast :)

    Leider muss ich dir in beiden Punkten widersprechen. Klar mögen Trainer Experten auf ihrem Gebiet sein. Allerdings heißt das erstens nicht, dass sie unfehlbar sind und zweitens gibt es bezüglich DEINES Hundes nur einen Experten. Nämlich DICH!


    Unsere Trainerin ist zum Beispiel davon überzeugt, dass Newtons teilweise obsessive Verhalten anderen Hunden gegenüber sexuell motiviert ist. Das ist jedoch nicht der Fall. Es ist stressbedingt. Schaffe ich es, diese Stressoren zu vermeiden (was leider nicht immer möglich ist), tritt es nicht auf. Auch nicht bei läufigen Hündinnen in den Stehtagen.


    Daher ist es auch an DIR, und allein an DIR, zu beurteilen, ob das Setzen eines Chips sinnvoll ist, oder nicht. Die Tatsache, dass du hier nach Rat fragst, zeigt für mich, dass (glücklicherweise) noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Was eben zu bedenken ist, ist die Tatsache, dass eine (chemische) Kastration nur insofern eine Verhaltensänderung bewirken kann, dass das Verhalten sexuell motiviert ist. Und ich finde, das zu erkennen, ist nicht einfach. Siehe obiges Beispiel.
    Insbesondere stellt sich mir die Frage, ob ein Chip überhaupt den gewünschten Effekt bringen würde. Bei einer endgültigen Kastration ist der Testosteronspiegel bereits nach sechs bis acht Stunden auf ein kaum mehr messbares Niveau abgesunken. Trotzdem dauert es bei manchen Rüden, je nachdem wie ritualisiert das Verhalten bereits ist, mehrere Wochen oder sogar Monate bis überhaupt eine Verhaltensänderung eintritt. Nun ist es ja bei der chemischen Kastration so, dass es erstmal ein paar Wochen dauert, bis der Testeronspiegel so weit abgesunken ist. Weiterhin wirkt der Chip gerade mal sechs bis acht Monate. Also für mich ist es mehr als fraglich, ob das den gewünschten Effekt bringen würde...



    Dass bei Newton "alles erstmal noch richtig" kommt, bezweifle ich ebenso stark. Was stellst du dir denn vor, was noch kommen soll? Der nächste Testosteronschub? Und dann ist alles wieder anders? Leider unterliegen Viele dieser falschen Vorstellung. Den einzigen Testosteronschub, den ein Rüde jemals bekommt, bekommt er pränatal, also im Mutterleib. Dieser bewirkt eine Maskulinisierung des Gehirns. Alles, was sich während der Pubertät ändert, ist die physische und psychische Empfänglichkeit für das Testosteron. Newton ist seit er 9 Monate alt ist empfänglich dafür. Punkt. Was soll sich jetzt diesbezüglich noch ändern? Die einzige Veränderung, die ich in dieser Hinsicht noch erwarte, ist, dass er sich noch besser an die "Hormonwelt" gewöhnt und damit nur noch einfacher händelbar wird (falls das überhaupt noch möglich ist). Ich bin aber zufrieden, wenn er so bleibt, wie er ist.

  • Schaffe ich es, diese Stressoren zu vermeiden (was leider nicht immer möglich ist), tritt es nicht auf. Auch nicht bei läufigen Hündinnen in den Stehtagen.

    Ein gesunder erwachsener potenter Rüde der kein wirklich gesteigertes Interesse an einer Hündin in den Stehtagen zeigt? Den Du locker davon überzeugen kannst, dass er jetzt bitte nach Deiner Vorstellung funktioniert und brav folgt? Dieser Rüde wäre in meinen Augen nicht normal - oder so was von abhängig von Dir, dass er ohne Dich keinen Furz lässt.


    Liebe RafiLe - ich habe Dir schon mal geschrieben, warte erstmal den nächsten Frühling ab ... Rüden verändern sich, wenn sie erwachsen werden und zwar überraschend und manchmal von heute auf morgen! Die bekommen ihren eigenen Kopf, egal wie gut Du sie erzogen hast. Jedenfalls meine Beobachtung, beim (unerfahrenen) Otto-Normal-Hundehalter wie Du und ich. Und wie ich hast Du einen Labrador, eine Rasse der man nachsagt, dass sie frühestens mit drei erwachsen und gefestigt ist. Vorher ist so viel nicht vorhersehbares und nerviges Verhalten möglich, dass einem schon der Gedanke kommen könnte, es allen Beteiligten mit einem Kastrations-Chip leichter zu machen. Es geht ja auch nicht nur um das Wohl des Hundes, sondern auch seines Menschen - nicht für jeden Halter dreht sich im Leben alles nur noch um den Hund. Entspannung ist auch wichtig - und ständige nie aufhörende Erziehungsarbeit ist auch nicht jedermanns Sache - irgendwann muss es auch mal gut sein.


    Und was heißt hier eigentlich Stressoren vermeiden? Schön, wenn Du das (fast) immer kannst. Bei anderen Haltern laufen die Hunde die meiste Zeit des Tages einfach mit - diese Hunde hat man nicht immer im Auge - und will das vielleicht auch gar nicht. Die lässt man von der Leine und dann sollen sie laufen und ihrer Bewegungsfreude nachgehen und in der Nähe bleiben. Dabei sollen sie einigermaßen funktionieren, weder Mensch noch Hund und andere Tiere belästigen, nicht abhauen, kommen wenn man sie beiruft und gut ist. Aber der Sexualtrieb wird in der Regel alles auf den Kopf stellen - bei entsprechend weiblichem Angebot. Da ist Durchzugalarm in beiden Ohren ... und bevor Du manchmal überhaupt reagieren kannst, hat Dein Jungrüde schon wieder Stunk mit einem anderen Rüden angefangen oder hängt auf einer willigen Dame. Von Rüden, die einfach jede Gelegenheit nutzen um abzuhauen oder gar ausbrechen, will ich erst gar nicht reden - da muss man ganz schön fix sein - je nach Umwelt ...


    Im übrigen sehe ich den Sexualtrieb auch als eine Form von Stress - und der lässt sich nicht vermeiden. Höchstens unterdrücken durch absoluten Gehorsam ... auch nicht wirklich jedermanns Fall. Ich jedenfalls brauch keine Hundemarionette ... bin auch keine Hundeflüsterin, die durch gutes Zureden einen potenten aber paarungswilligen Rüden im Griff behält.


    Uns hat der 6-Monats-Chip Zeit verschafft und nächstes Frühjahr bekommt unser Hund noch mal einen, wenn nötig. Und entweder er ist ein Jahr später vernünftig genug - mit seinen dann vier Jahren, nicht wegen jedem Weib den Kopf zu verlieren und sein Rüdengehabe abzulegen oder seiner Männlichkeit wird endgültig ein Ende gesetzt. Basta. Ich jedenfalls hab im Leben noch anderes zu tun, als meinen Hund zu bewachen und ihn laufend zu "bekommandieren" damit er keinen Scheiß baut. Denn er führt sein Leben zu 90% im Freilauf - und das soll auch so bleiben.

  • PS: Und bevor ich, wie von Dir immer wieder vorgeschlagen, in jeder kritischen Situation die kurze Leine zücke, bevorzuge ich andere Maßnahmen ... wie einen Kastrations-Chip. In meinen Augen besser als "fesseln" ... ;-) und ich glaube mein Hund wäre meiner Meinung - der läuft lieber stundenlang frei als an der Leine - kurze Leine gibts bei mir nur über wenige Minuten - denn die ist für den Hund Stress, zumindest wenn er andere Pläne hat ...

  • @charly2802


    Bitte vergib mir, wenn ich das jetzt so schreibe, aber nur weil du Probleme mit deinem Rüden hast, musst du nicht davon ausgehen, dass andere Rüdenhalter ebenso mit ihrem Rüden früher oder später Probleme bekommen werden. Glaube mir, mir sind in meinem Leben schon so viele negative Dinge prophezeit worden. "Oh je, sei vorsichtig, wenn x, dann y." Weißt du, was bisher davon eingetreten ist? Nichts. Aber wir können uns gerne nochmal sprechen, wenn Newton das magische Alter von drei Jahren erreicht hat...


    Newton führt sein Leben auch zu 90% im Freilauf, ohne dass er andere Rüden anprollt, auf Hündinnen aufreitet oder sich an leckeren Pipi-Pfützen dermaßen aufgeilt, dass er nicht mehr ansprechbar ist. Kommandos gibt es im Freilauf nur, wenn sie sein müssen. Und das ist mittlerweile sehr selten. Auf manchen Spaziergängen hört Newton kein einziges Kommando von mir.


    Was Stressoren vermeiden heißt, kann ich dir erklären. Ich meide Ansammlungen von vielen uns unbekannten Hunden. Das ist das Einzige, das unseren Alltag einschränkt und damit kann ich leben, da solche Begegnungen ohnehin sehr selten vorkommen.


    Und zu dem von dir kritisierten Tipp mit der kurzen Leine. Ich sprach davon, den Hund EINE Woche mal nur an der kurzen Leine auszuführen. EINE Woche. Ich kann da deine Einstellung ehrlich gesagt nicht nachvollziehen... Was ist eine Woche Leinenknast gegenüber einer sechs- bis achtmonatigen Hormontherapie? Ich wüsste, welche Alternative ich wählen würde. Zumindest (und das ist hier der Fall) wenn noch nicht einmal versucht wurde, mit Training entgegenzuwirken...


    Da heißt es "Er hat keinen klaren Kopf. Da kann man nicht trainieren." Nun ja, wer will findet Wege, wer nicht will, findet Gründe. Kastrieren oder Chippen ist kein Ersatz für Erziehung. Und dass ein Hund sich draußen am Halter orientiert, ist für mich Erziehung. Gott gegeben ist das sicher in den seltensten Fällen.


    Natürlich gibt es Fälle, da ist eine Kastration aus verhaltenstechnischer Sicht sinnvoll. Aber nur dann, wenn das Verhalten auch eindeutig sexuell motiviert ist. Und wie gesagt, ich bezweifle, dass das hier der Fall ist. Und dann ist ein Chip meines Erachtens eben nicht sinnvoll.


    Aber wie ich auch schon oben schrieb, das muss jeder für seinen Hund entscheiden. Hier im Forum kann man sich nur Hilfe und Anregungen holen.

  • Hi,
    habe jetzt nicht alle Kommentare gelesen, schließe mich denen aber an, die meinen, dass es Trainingssache ist.
    Du solltest einen Sport nachgehen, wo er schnüffeln darf, wo er ausgepowert wird. Damit er allgemein gelassener wird und dann Training, Training, Training!!


    Ich kann dir meine Erfahrung mit dem Chip gerne diesbezüglich schreiben:
    Vorneweg: mein Rüde ist aus Gesundheitlichen (Hormonellen) Gründen gechipt für 1 Jahr.
    Auch er ist wahnsinnig am schnüffeln, genauso wie du es beschreibst. Jetzt hat er den Chip und es ändert NICHTS, daran dass er draußen immer noch schnüffelt (ergo nicht gut ansprechbar ist). Wir machen nun Dummy, Agility, gehen ins BH-Training und in eine Fun-Gruppe, wir trainieren draußen viel am Rückruf etc. nur damit wurde es besser! :)


    Anders ist es natürlich wenn er durch Hündinnen enomren Stress hat!! Dann ist ein Chip natürlich angebracht zum testen.


    (PS.: mein Rüde ist 1 Jahr und 3 Monate)



    Viel Glück euch beiden!

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