Kastrationschip bei extremer Ablenkung draußen sinnvoll?

  • Newton führt sein Leben auch zu 90% im Freilauf

    Ach wirklich? Ich habe Dich immer so verstanden, dass Newton an der Schlepp hängt - so gut wie immer.


    Und ich habe keine Probleme mit meinem Rüden, die andere nicht auch haben - ich kann nur sagen, dass wir besonders wenig Stress haben, jedenfalls im Verhältnis gesehen. Und ich kenne mittlerweile hunderte von Hunden LIVE - da wir ständig unterwegs sind in Freilaufgruppen, wo immer neue Hundegesichter dabei sind.


    Da laufen und schwimmen die Hunde den ganzen Vormittag - schon aus dem Auto raus frei ohne von A-Z ein einziges Mal die Leine zu spüren. Weder am Hals noch auf dem Hintern ... ;-)


    Und ja, man unterhält sich, beobachtet, tauscht sich aus. LIVE - nicht in einem Forum, wo jeder im Grunde alles mögliche erzählen bzw. schreiben kann.


    Ich akzeptiere die gesunden und normalen Verhaltensweisen von meinen und anderen Haustieren. Ich will die gar nicht unter vollster Kontrolle haben - die wollen auch leben und sie sind nicht blöd und aggressiv auch nicht, wenn sie fair gehalten werden ...


    Aber, wenn sie poppen möchten, bin ich halt abgemeldet - ich kann damit leben. Ich frag auch niemandem um Erlaubnis ... ;-)

  • @charly2802




    Und dass ein Hund sich draußen am Halter orientiert, ist für mich Erziehung. Gott gegeben ist das sicher in den seltensten Fällen.

    Hier war das so. Meiner war vor dem Chip draußen völlig abwesend und hat sich null für mich interessiert. Ich hab halt die Leine festgehalten. Nachdem sowohl Trainer als auch Tierarzt gesagt haben, das man dass mal probieren sollte, weil man so einfach nicht an den Hund rankommt, haben wir ihn chippen lassen und von einem auf den anderen Tag hat sich der Hund perfekt an mir orientiert. Wie wenn man einen Schalter umgelegt hätte. Das ist nicht nur Erziehung. Es gibt Hunde, die sonst in ihrer eigenen Welt leben und sich für nichts anderes interessieren als nur schnüffeln.


    Aber hier war von vorneherein klar, dass der Hund kastriert wird, wenn es sich verbessert.

  • Ach wirklich? Ich habe Dich immer so verstanden, dass Newton an der Schlepp hängt - so gut wie immer.

    Ob Schleppleine oder Freilauf ist für mich kein Unterschied, da bei mir die Schleppleine immer am Boden schleppt. Falls ein "Lenken" notwendig ist, geschieht das über Kommandos. Da wo ich keine größeren Hundegruppen erwarte bzw. weit genug sehen kann, läuft Newton auch ohne Schleppleine.


    Die Schleppleine ist nur aus diesem einen Grund dran. Dass ich in so einer Situation an ihn hin komme. Seit ich von dem Dobermann gebissen wurde, turne ich auch ehrlich gesagt ungerne zwischen mir vollkommen fremden Hunden rum. Da trete ich lieber kurz auf die Schleppleine und nehme ihn daran mit.


    Zu den anderen Dingen noch: Klar akzeptiert man normale und gesunde Verhaltensweisen bei seinen Tieren. Ich habe nirgends was Anderes behauptet. Aber für mich ist es eben nicht normal, wenn ein Hund sich regelmäßig in einen geistigen Zustand befördert in dem er nicht mehr ansprechbar ist. Zumal das für den Hund, falls er nicht an der Leine ist, auch sehr gefährlich werden kann. Volle Kontrolle gibt es eh nie. Es sind Tiere und keine Maschinen. Mit einem Restrisiko lebt man immer.


    Im Alltag wenig Stress mit einem unkomplizierten Rüden zu haben, das wünscht sich jeder Rüdenhalter. Und ich bin eben davon überzeugt, dass das in den meisten Fällen ohne Chip und ohne Kastration zu erreichen ist. :smile:

  • Hier war das so. Meiner war vor dem Chip draußen völlig abwesend und hat sich null für mich interessiert. Ich hab halt die Leine festgehalten. Nachdem sowohl Trainer als auch Tierarzt gesagt haben, das man dass mal probieren sollte, weil man so einfach nicht an den Hund rankommt, haben wir ihn chippen lassen und von einem auf den anderen Tag hat sich der Hund perfekt an mir orientiert. Wie wenn man einen Schalter umgelegt hätte. Das ist nicht nur Erziehung. Es gibt Hunde, die sonst in ihrer eigenen Welt leben und sich für nichts anderes interessieren als nur schnüffeln.
    Aber hier war von vorneherein klar, dass der Hund kastriert wird, wenn es sich verbessert.

    Hast du Orientierung explizit trainiert? Wenn ja, wie und wie lange?


    Wie gesagt, bei Newton war es auch so. Er war bis zur Pubertät sehr sehr gut orientiert. Als es mir dämmerte, dass er draußen immer schlechter ansprechbar ist, habe ich sofort das Training wieder aufgenommen. Heute ist es so wie vor der Pubertät.

  • Ob Schleppleine oder Freilauf ist für mich kein Unterschied, da bei mir die Schleppleine immer am Boden schleppt.

    Für den Hund ist es aber schon ein Unterschied und für ihn spielt es auch keine Rolle, aus welchen Gründen die Schleppe dran ist.
    Schleppe ist Schleppe und Freilauf ist Freilauf.
    Ein Hund kann das sehr wohl unterscheiden.


    Zum Thema Kastrationschip kann ich nur sagen, daß ich dem sehr positiv gegenüber stehe.
    Wir haben Barny einen Kastrationschip aus verschiedenen Gründen setzen lassen und haben sehr positive Resultate erzielt.
    Bei der hier vorliegenden Problematik würde ich an Stelle des Halters einen Chip setzen lassen und beobachten, was sich tut.
    Dann kann man nach 6 bis 8 Monaten immer noch entscheiden, wie es weitergehen soll.
    Bei Barny war die Wirkung damals auch recht schnell zu bemerken.

  • Hast du Orientierung explizit trainiert? Wenn ja, wie und wie lange?
    Wie gesagt, bei Newton war es auch so. Er war bis zur Pubertät sehr sehr gut orientiert. Als es mir dämmerte, dass er draußen immer schlechter ansprechbar ist, habe ich sofort das Training wieder aufgenommen. Heute ist es so wie vor der Pubertät.

    Ich habe es jahrelang vorher trainiert...bzw. versucht, weil mein Hund keinerlei Belohnungen draußen genommen hat. Das wenige was ging war...den Hund mittels Leine einschränken und als Belohnung weiterschnüffel lassen. Ging aber auch nur begrenzt....


    Hätte ich ihn eher kastrieren lassen, hätte uns das viel Stress gespart.


    Übertrage deine Erfahrungen doch nicht auf alle anderen Rüden...

  • Hast du Orientierung explizit trainiert? Wenn ja, wie und wie lange?
    Wie gesagt, bei Newton war es auch so. Er war bis zur Pubertät sehr sehr gut orientiert. Als es mir dämmerte, dass er draußen immer schlechter ansprechbar ist, habe ich sofort das Training wieder aufgenommen. Heute ist es so wie vor der Pubertät.

    Ja, wir haben das 10 Monate lang explizit trainiert und es hat sich nichts getan. Der Hund war in seiner eigenen Welt und hat sich mit nichts da raus holen lassen. Danach ging es dann Blitz auf Schlag.


    Wir haben ihn erwachsen übernommen, da war er schon aus der Pubertät raus.

  • Ob Schleppleine oder Freilauf ist für mich kein Unterschied, da bei mir die Schleppleine immer am Boden schleppt.

    Für Dich ist es kein Unterschied - aber für einen Hund sehr wohl ... er kann nicht ohne Deine Kontrolle handeln, das weiß der doch.


    Die Schleppleine ist nur aus diesem einen Grund dran. Dass ich in so einer Situation an ihn hin komme. Seit ich von dem Dobermann gebissen wurde, turne ich auch ehrlich gesagt ungerne zwischen mir vollkommen fremden Hunden rum.

    Du schränkst also Deinen Hund aufgrund Deiner "Ängste" ein? Spricht das nicht dafür, dass Dein Hund doch noch nicht so zuverlässig funktioniert? Kannst Du ja nicht wissen. Also, was soll das ganze perfekte Training, wenn Du so gut wie immer ein Sicherheitsnetz hast, also immer auf der sicheren Seite bist, sobald es kritisch werden könnte?


    Sei mir nicht böse ... aber, Du hast kein Vertrauen in Deinen intelligenten Hund, der sich doch eigentlich schon annähernd tadellos zu benehmen scheint. Vielleicht denkst Du einfach mal darüber nach, ob ein bisschen weniger Perfektionismus in der Erziehungsarbeit unterm Strich nicht mehr bringt?


    Oder eben die wirklichen Freilaufmöglichkeiten (ich geb zu, die hat eben nicht jeder) und das Agieren mit Artgenossen ohne Sicherung ganz bewusst ermöglichst - DAS ist dann in meinen Augen wirkliches Training den Rückruf zu üben, zu testen, kommt er wirklich und daran zu arbeiten ... und dann gewinnt das ganze Verhältnis Hund-Halter Stück für Stück an wirklicher Sicherheit. Eine gewisse Risikobereitschaft gehört für mich dazu - ein Hund kann immer mal unbrav sein - so lange es harmlose Folgen hat, wie das Hinrennen zu anderen Menschen oder freilaufenden Hunden ... na und? Davon geht die Welt nicht unter - das gehört zum Weg zu einem zuverlässligen Begleiter - jedenfalls für mich.


    Natürlich spreche ich vor allem für die Rasse Labrador ... sicher gibt es Rassen, da kann man nicht so locker sein, weil sie schnell zur Gefahr werden können.


    Wenn es keine Autos gäbe, dürfte Charly inzwischen IMMER frei laufen. Ich WEISS durch Erfahrung mit ihm, dass er weder Mensch noch Hund angreift, dass er nicht abhaut und immer schaut, dass er mir folgt. Das er nichts kaputt macht, nichts klaut usw.. Und das er sich ordentlich benimmt gegenüber anderen Hunden (er ist nur an der Leine großmaulisch gegenüber manchen Rüden). Dafür musste ich ihn aber erstmal laufen lassen, ihn seine Erfahrungen machen lassen mit anderen Hunden und auch mit Menschen - ihn dann korrigieren - das war mein Vertrauensvorschuss, als die Erziehungsbasis da war - und es hat sich gelohnt.


    Und nicht selten sind es die Hunde, die von Anfang an zu sehr in kontrolliert wurden, die dann irgendwann, wenn sie gänzlich ungesichert sind (vielleicht aus Versehen), Reißaus nehmen, es ausnutzen, wenn sie wirklich mal frei sind und stundenlang nicht wieder kommen. Die eine Beißerei anfangen, kein soziales Benehmen gegenüber Artgenossen haben. Fremde Menschen anknurren, die sie aufhalten wollen ... (Charly lässt sich problemlos von wildfremden Menschen am Halsband festhalten und von seinen Absichten abhalten). Und hat Dein Hund das einmal gemacht, also ausbüchsen und Mist bauen - ist Dein Vertrauen dahin und Du wirst ihn wieder "fesseln" und ihm noch weniger uneingeschränkte Freiheit gönnen wollen - weil Du Schiss hast, dass er wieder abhaut - warum auch immer - und Du keine Kontrolle mehr hast.


    Ich habe manchmal den Eindruck RafiLe, Du bist sehr festgefahren in Deiner Linie und wenig flexibel. Du willst den vermeintlich sichersten Weg gehen - aber dieser ist nicht unbedingt der beste ...



    Aber für mich ist es eben nicht normal, wenn ein Hund sich regelmäßig in einen geistigen Zustand befördert in dem er nicht mehr ansprechbar ist.


    Ach ... kannst Dir nicht vorstellen, dass es Rüden auch einfach Spaß macht Rüde zu sein? Unernünftig zu handeln? Mal voll die Rüdensau raus zu lassen und sich mit einem gleich starken Rüden rauferisch in den Körperkräften messen zu wollen? Sich sabbernd auf die Spur eines heißen Mädels zu setzen und ihr gerne nachlaufen zu wollen? Dann sprichst Du Rüden doch auch hier wieder eine selbstbestimmende Intelligenz ab. Du akzeptierst doch mit Deiner totalen Ablehnung einer vorrübergehenden Kastration, das natürliche Verhalten eines gesunden intakten Rüden NICHT! Denn sicher machen oben genannte Dinge so manchem Rüden mehr Spaß, als in einem Klassenzimmer oder Altenheim zu hocken und sich betatschen zulassen ... oder stundenlang im Auto zu verbringen und auf Frauchen zu warten, nur eingeschränkt laufen und mit Artgenossen agieren zu dürfen oder oder oder ...


    Aber ... alles nur meine Meinung ... jeder wie er mag.

  • Es soll doch tatsächlich Leute geben, die noch was anderes zu tun haben als HundHundHund. Sicher ersetzt so ein Chip keine Erziehung, aber es macht sie leichter! Warum nicht nutzen? Streß - ja Streß haben Hunde, weil sie ihren - manchmal sehr ausgeprägten - Sexualtrieb nicht ausleben dürfen, weil sie nicht so gut mit Artgenossen könne, unsicher sind, ausgebremst werden,....
    Ich hab auch Streß, wer hat den nicht. In gewissem Maß ganz gesund. Hält uns am Laufen. Nur wenn´s nervt, einen normalen Ablauf stört, warum dann nicht andere Hilfe holen?
    Für die einen kommt´s halt nicht in Frage, für die anderen ist es genau das Richtige! Aber hört um Gottes Willen auf zu predigen und nur die eigene Meinung als einzig richtige darzustellen und das auch noch mit zweifelhaften unbelegten Fakten zu untermauern.

  • @charly2802


    Ich weiß nicht, ob du das mit Absicht machst oder schlicht nicht genau liest, aber ich finde es nicht ok, wenn du mir die Wörter im Mund herum drehst.


    Ich schränke Newton nicht wegen meiner Ängste ein sondern schlicht und ergreifend deswegen, dass ich schneller an ihn rankomme, wenn er in Stress verfällt... Der Hund, der in diesem Moment sein Opfer ist, findet es nämlich selten toll, so bedrängt zu werden und die dazugehörigen Halter ebenso... Außerdem ist er mit der Schleppleine nicht eingeschränkt. Er bewegt sich an ihr wie im Freilauf. Ob mit oder ohne Schleppleine, es macht keinen Unterschied. Newton agiert eins zu eins gleich.


    Weiterhin habe ich nirgends aber auch nirgends geschrieben, dass Newton keinen Kontakt zu Artgenossen erhält. Genauso wenig wie ich irgendwo geschrieben habe, dass der Rückruf etc. nicht funktioniert. Der Grundgehorsam sitzt. Auch bei starken Ablenkungen.


    Und mir zu unterstellen, dass ich kein Vertrauen in meinen Hund hätte, bzw. dass ich ihn über Gebühr einschränken ("fesseln") würde, sorry, das ich echt das Letzte. Du kennst weder mich noch meinen Hund noch unseren gemeinsamen Alltag... Dir da auch nur irgendein Urteil zu erlauben und dann noch ein solches, das mich als miserable Halterin hinstellt, das ist schon allerhand...


    So, und damit bin ich hier raus.


    Ich habe hier eifrig gepostet, weil ich es gut gemeint habe. Aber das ist ja bekanntlich das Gegenteil von gut...

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