Das Gartenjahr

  • Ich wollte mal einen Artikel hier lassen, der sich auf Wasserknappheit und Klimawandel bezieht, als Hinweis darauf, wie wichtig es ist, auch Gemüse-Gärten und normale Gärten klimawandeltauglich zu machen

    Den Artikel hatte ich auch gelesen und tatsächlich mal durchgerechnet, wie oft wir mit unserer Poolfüllung im Sommer kalt duschen könnten. Das Ergebnis war recht ernüchternd und zwar für die Dusche.

    Bei nem normalen Duschkopf (also kein Wassersparkopf) und 12L/Duschminute vs. 1700l Pool. Also 3 Minuten kalt Abduschen nach der Arbeit oder vorm zu Bett gehen, würde bei unserem 2 Personen-Haushalt wären nach 26,6Tagen die Poolfüllung.

    Bei 5 Minuten kalt Duschen, wäre der Pool nach 14 Tagen gefüllt.

    :omg:

    Alternativ kann man rechnen: 1700l Pool = 8x ne halbe Stunde Rasen sprengen.

    Was ich hier nämlich überall sehe: 18Uhr wird der Rasensprenger angestellt, bei 30 Grad und dann wird halt alles besprengt, was da irgendwie in der Gegend rumsteht.

    (Da plädiere ich ja dafür die Rasensamen in den Sport-&Spielrasen und Zierrasen Packungen durch Dauerweide für trockene Lagen auszutauschen ist auch Gras.) :hust:

    :sweet:

    • Neu

    Hi


    hast du hier Das Gartenjahr* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • da stehen ja leider keine konkreten Ratschläge.

      Nee, es ging mir auch mehr drum, dass man sich mit dem Thema Dürre und Hitze zunehmend vertraut macht, als Gärtner.

      Hast du vielleicht "goldene 10 Regeln" die man beherzigen sollte?

      Den Boden wasserspeicher-fähiger machen - das geht mit einem "lebendigen" Boden und einer naturnäheren Gärtnerei weit besser, als beim "konventionellen" Gärtnern, weil wir Bio-Öko-Fuzzis den Boden füttern und nicht die Pflanzen. Da gibts auch "Hilfsstoffe" für, terra preter mit Pflanzenkohle, Schafwolle als Langzeitdünger, aber auch mit Schwammfunktion, Mulchen, Bodendecker, Elemente aus der Permakultur mit "abgestuften" Pflanzengrößen, Unterpflanzungen, swails (spezielle Wassersammel-Gräben), all sowas.

      Parallel dazu, Möglichkeiten zu schaffen oder auszubauen, um Regenwasser nicht einfach abfliessen zu lassen, sondern es aufzufangen und auf dem Grundstück zu nutzen.

      Mini-Agroforst im Garten - durch Schatten-Büsche und Bäume entsteht ein kleines günstiges Mikroklima, das hilft, Feuchtigkeit besser zu bewahren.

      Pflanzen-Training - täglich gegossene Pflanzen (Ausnahme sind natürlich Pflanzen in Töpfen) haben meist nur recht kümmerliche Wurzeln, die nicht sehr in die Tiefe gehen. Wenn man die Pflanzen anders giesst (reichlich, aber in größeren Intervallen) bilden sie bessere Wurzeln aus und kommen auch in tiefere Schichten.

      So als brainstorming.

    • Hier ist noch eine etwas ausführlichere Info aus meinen Lesezeichen:

      https://www.kleingarten-bund.de/downloads/2361/Gr%c3%bcne-Schriftenreihe-2021-Umwelt-n.pdf?1646224699


      Es gibt noch so viele weitere Aspekte, warum Gärten in Sachen Klimawandel helfen können.

      Obstbäume und Beeren, Gemüse, Kräuter - das sind alles Nahrungsmittel, die unter oft fragwürdigen Bedingungen produziert und importiert werden. Alles, was ich nicht einkaufen muss, sondern aus dem Garten holen kann, spart Energie, Wasser, Verpackung, etc.

      Auch, wenn die totale Selbstversorgung eher eine Illusion ist - mit einem eigenen Garten kann man viel tun.

    • Kennt sich jemand mit Gemüseanbau trotz Schadstoffbelastung aus ?


      Ich will gerne unseren Vorgarten nutzen um etwas Gemüse anzubauen, da die Fläche nicht groß ist werden das sicher keine irrsinnigen Mengen, aber eben wenigstens etwas.

      Und bevor jetzt jemand vorschlägt ich solle einfach eine andere Fläche nutzen ...das kann ich leider nicht :pfeif:


      Das der Boden belastet ist hab ich schon geahnt, unser Haus ist nämlich Baujahr 1915 und gehört zu einer alten Eisenbahnsiedlung. Wenn man hier also gräbt, stößt man schnell auf Schlacke, Teer und alles was bei Gleisarbeiten noch so anfällt. Da ist es schon fast erstaunlich, das bei Bodenprobetest nur Blei und Quecksilber auffällig hoch sind.

      Wobei Quecksilber wohl nicht so sehr das Problem ist, so wie ich im Internet gelesen habe...aber stimmt das ?

      Das Blei hingegen ist schon ein Problem und wird auch von wirklich vielen Pflanzen stark eingelagert.


      Also komme ich wohl doch nicht um Hochbeete herum. Wie hoch sollten die idealerweise sein um z.B. Grünen Spargel, Knoblauch, Tomaten, Paprika, Gurken, Kürbis, Brokkoli und Grünkohl anzupflanzen ?

    • Wie hoch sollten die idealerweise sein

      Das ist in Sachen Schadstoffbelastung im Boden tatsächlich eine interessante Frage.

      Tomaten z. B. sind Tiefwurzler, die können im Freiland sehr lange Wurzeln ausbilden, da käme man mit der üblichen Hochbeethöhe schon an die Grenze, aber sie brauchen nicht zwangsweise so eine Wurzeltiefe - man kann sie ja auch in Kübeln und Co anbauen.


      Ich würde vermutlich die übliche Hochbeethöhe von 80 cm nehmen (man will ja auch oben noch an die Pflanze drankommen, ohne Leiter) und nach unten hin den Weg ins unterm Beet liegende Erdreich erschweren - durch Pflastersteine oder so, da kann überschüssiges Wasser weg, aber die Wurzeln tun sich schwer.

    • Meine Tomaten Hochbeete sind nur etwa 40cm hoch - sonst käme ich nicht an die oberen Früchte. Hatte damit bisher gute Erfahrungen gemacht. Nur jetzt nach 5 Jahren müsste ich mal die Erde komplett austauschen da die Nährstoffe verbraucht sind. Wird mein Herbstprojekt werden

    • Ich meine, bei 40-50 cm Höhe wächst so ziemlich alles an Gemüse ganz gut, wobei sich Tomaten, manche Kohlsorten, Kürbisse etc. mit 40 cm halt nur "zufriedengeben" und tiefer wurzeln würden, wenn sie können. Bei der Bodenproblematik würde ich dann auch auf reine Topf- und Kübelkultur setzen.


      Und als Idee: Vielleicht kommt Phytosanierung für deinen Boden in Frage. Also entsprechende Pflanzen in den Boden setzen, die Quecksilber und Blei besonders gut einlagern, regelmäßig abmäen/holzen und entsorgen ... je nach Lage und Größe eures Grundstücks vielleicht ein Kampf gegen Windmühlenflügel, aber wer weiß. Eventuell würden eure Nachbarn ja sogar mitziehen?


      Nachtrag: Ich hab neulich irgendwo gelesen, dass irgendein Dingsda-Kohl (war es Chinakohl?) anderthalb Meter tief wurzelt. Wenn der das kann, tun es andere Kohlartige sicher auch ab und zu. Und wie tief das Maximum (oder ist es dann das Minimum?) einer Tomatenwurzel ist - wer weiß. Also bei einem Hochbeet mit offenem Boden kannst du dir meiner Ansicht nach NIE sicher sein.

    • Die Swiffer habt ihr so einen kleinen Pool? Die üblichen Verdächtigen der Aufstellpools (Intex, usw) haben ja eher 17.000l (unserer hat zb knapp 20.000l - wird heuer auch nicht aufgestellt)


      Hier ist es vor allem ein Kampf gegen die Schnecken. Viele Salate werden trotz Hochbeet und Kupferband nicht wirklich was, weils vorher weggefressen sind :verzweifelt:

      Auch gegen die Kürbis und Zucchini ist es eher ein Kampf. Wir hatten einige Pflänzchen, die von selbst im Junghuhnauslauf hochgekommen sind, die mussten laut meinem Besten alle eingesetzt werden |) Und nun wuchert es halt mehr, als es ihm lieb gewesen wäre. Aber zumindest eine Zucchini konnten wir schon ernten :lachtot:

      Dafür kümmern die Gurkenpflänzchen ziemlich :( :


      Bei den Tomaten tut sich, außer Blüten, gar nichts. Ich weiß nicht, das klappt einfach nicht :ka: Wir hatten im ersten Jahr eine Tomatenschwemme. Danach eher weniger, da hab ich es aber drauf geschoben, dass ich ja selbst vorgezogen habe und die Pflänzchen einfach kleiner waren. Heuer haben wir wieder Pflanzen gekauft, aber tja. Hab aber auch nicht mehr im Kopf, obs nicht einfach nur späte Sorten waren. Tomaten stehen in Wannen im Tomatenhaus, Erde wird jährlich erneuert, gedüngt wird auch :ka:

    • Die Swiffer habt ihr so einen kleinen Pool

      Ja. Nur so nen ganz kleiner und nächstes Jahr wird noch kleiner, damit sich das Wasser besser erwärmt und man ihn dann noch länger nutzen kann.

      Aber wie gesagt, ich hab ja die Berechnung für uns angestellt, weil es mich für uns mal interessiert hat.

    • Ich fühle mich gerade irgendwie schlecht weil wir einen Pool im Garten haben :ops:



      Aber für uns war das mit dem Wasser der ausschlaggebende Punkt uns für einen Naturpool mit Pflanzzone zu entscheiden, da wir so das Wasser nicht tauschen müssen. Unserer fasst ca. 15.000l, wurde 2020 befüllt und seitdem füllt er sich dann wieder mit Regenwasser etc.

      Falls ich die Pflanzen im Garten wässere nehme ich dafür auch das Wasser aus dem Pool, die Vögel plantschen drin, wir haben ganz viele Libellen und andere Insekten :herzen1:


      Unsere Wiese gleicht. mittlerweile einer Steppenlandschaft und das obwohl es hier sogar hin und wieder geregnet hat. Zum mulchen werde ich mich jetzt mal einlesen. Ich denke das macht für die Pflanzstreifen an den Seiten auch bei uns Sinn :nicken:

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