Hund benimmt sich zunehmend schlecht - weshalb?

  • Hey, ich weiß nicht so recht wie ich mit dem zunehmenden Verhalten unserer Hündin umgehen soll.

    Wir haben seid ca. 1 Jahr unsere Hündin. Das erste viertel bis halbe Jahr war sie etwas ängstlich bei neuen Situationen, wollte auch nur bedingt Kontakt zu Artgenossen, hat aber immer schnell gelernt, dass nichts Schlimmes passiert und immer mehr Vertrauen in sich selbst gefasst und hat jetzt nur noch selten Angst. In dem darauffolgenden letzten halben Jahr war sie dann ein großartiger Hund wie aus dem Bilderbuch: immer lieb zu Menschen und zu allen Tieren, Katzen, Gänse, Pferde... alles kein Problem. Sie hat sich immer über allen Menschenkontakt riesig gefreut. Sie war sehr ausgeglichen und hat nie gebellt. Sie hat recht schnell neue Kommandos gelernt bzw. schon bekannte gut gefestigt, sodass ich mit Stolz sagen konnte einen perfekten Hund zu haben. ;) Sie hat auf mich oder meinen Partner so gut wie immer gehört. Natürlich gab/gibt es auch Kleinigkeiten an denen noch gearbeitet werden muss(te), aber nichts gravierendes.

    In den letzten Wochen stellten wir dann aber eine allmähliche Veränderung fest: Wir haben den Eindruck, dass sie unzufrieden ist, obwohl wir sie wie eh und je beschäftigen,das heißt wir gehen normal mit ihr Gassi und wenn es passt nehmen wir sie auch gern überall mit hin, gehen ab und an mit ihr wandern, nehmen sie auch für eine kleine Erledigung mal mit ins Kaufhaus um sie an alle Situationen zu gewöhnen und einen gelassenen Hund zu haben. Macht sie auch gut mit. Auch bringe ich ihr hin- und wieder einen Trick bei einfach um sie geistig ein wenig zu fordern, was ihr auch Spaß macht. Zur scheinbaren Unzufriedenheit unserer Hündin zeigt sich ein weiteres Problem. Ich habe den Eindruck, dass sie denkt sie müsste die Verantwortung für uns übernehmen, sprich sie bellt in der Wohnung wenn draußen ein Geräusch ertönt und wufft, nicht wirklich bellen, zwei unserer Nachbarn an, aber auch nicht immer. Ich habe immer den Eindruck die scheinen ihr suspekt zu sein. Ob das an dem zeitweilig starken Alkoholkonsum dieser Menschen liegen kann? :???: Außerdem hört sie immer schlechter auf Kommandos und habe auch den Eindruck, selbst wenn ich es mit ihr übe, sprich viel Lob und Leckerli für prompt ausgeführtes Kommando, dann hat sie kein wirkliches Interesse an der Sache oder nur kurz. Das war früher nicht so.

    Wir haben von Anfang an klare Regeln für sie eingeführt um eine klare Führung zu signalisieren, das heißt sie darf z.B. Treppen in Häusern nicht vor uns hochlaufen, damit sie nicht unkontrolliert Leute überrascht. Auch darf Sie nicht mit ins Bett, aber auf die Couch, aber das hat weniger mit Führung zu tun, sondern einfach weil ich mein Bett für mich möchte ;) . Außerdem darf sie aus ihrem Napf erst fressen wenn wir das ok geben.
    Ansonsten bin ich nicht sonderlich streng, lasse sie im Grunde genommen machen was sie möchte, da sie sich grundsätzlich immer gut benimmt.

    Nun weiß ich nicht wie ich mit der zunehmenden Veränderung umgehen soll. Bisher habe ich wie gesagt viel mit Lob und Leckerlis gemacht. Leckerlis funktionieren bei tricks ganz gut, aber bei Grundkommandos außerhalb der Wohnung eher schlecht, egal wie gut die Leckerlis sind. Sie hat dann nach 5 Stück einfach keinen "Appetit" mehr auf die Leckerlis und lässt sie auch gern mal wieder aus dem Maul fallen. Mit Worten und Streicheln kann man sie zwar immer motvieren, aber nur für leichte Übungen. Auf Bälle fährt sie ab, aber ich kann ja nicht nach einem "Sitz" am Straßenrand den Ball erstmal durch die Gegend werfen. Negativ bestrafen mache ich grundsätzlich nicht gern, habe ich aber auch schon mal probiert, sowas wie einen Stupser in die Seite. Das funktioniert zwar, aber unsere Hündin ist recht sensibel und ich habe das Gefühl, das sie dadurch immer ein Stück Vertrauen verliert.

    Habt ihr eine Ahnung warum sie sich so verändert oder einen Tipp was ich machen soll? :hilfe:

  • Hallo

    vielleicht belohnst du zu einseitig. Sie weiß ja immer dass es ein Leckerli gibt, die Belohnung ist nicht mehr spannend. Belohnst du immer mit Leckerli? Und belohnst du nach jedem Kommando?

    Du kannst die Belohnung variieren :

    nur lobende Worte
    streicheln (wenn sie es mag)
    Ballspiele (Ball an der Schnur bei geeigneten Stellen)
    Leckerli
    Freilauf bei befolgen eines Kommandos


    Ich sehe kein Problem wenn du sichere Kommandos nur mit streicheln oder lobende Worte belohnst. Nicht immer aber zwischendurch. Für den Hund wird es spannender. Was kommt jetzt, Leckerli oder doch streicheln oder vielleicht der Ball.

  • Hallo,
    Deine HÜndin ist ein Terrier, oder? Terrier haben nun mal ihren eigenen Kopf und versuchen auch, diesen durchzusetzen. Vielleicht testet sie aus, wäre auch aufgrund ihres Alters denkbar.

    Außerdem vermute ich, sie ist unterfordert, weil die Beschäftigung die ihr angeboten wird, doch sehr einseitig ist.Sie braucht mal eine Abwechslung.....so ist das zumindest bei unseren HUnden. Immer das Gleiche und die Hunde verlieren die Lust.

    Bringe mal etwas Abwechslung in die Übungen, das könnte schon etwas an dem Verhalten der Hündin ändern.

    Dass Du klare Grenzen setzt, ist vollkommen ok

    Negativ bestrafen mache ich grundsätzlich nicht gern, habe ich aber auch schon mal probiert, sowas wie einen Stupser in die Seite. Das funktioniert zwar, aber unsere Hündin ist recht sensibel und ich habe das Gefühl, das sie dadurch immer ein Stück Vertrauen verliert.

    Gut, dass Du das merkst, denn körperliche Sanktionen finde ich auch nicht angebracht

  • Wie alt ist der Hund denn? Pubertät?

    Was das "nicht Hören" angeht, gib Ihr einfach keine Gelegenheit zum Ungehorsam. Wenn sie nicht (mehr) sicher kommt, dann bleibt sie halt an der Leine.

  • Tut mir leid, dass ich jetzt erst wieder zurückschreibe. Habe mir zwar die Antworten durchgelesen bin dann aber irgendwie nicht zum zurückschreiben gekommen. :tropf: Ich danke euch auf jeden Fall erstmal für die vielen lieben Antworten. Und nun zum Antworten...

    vielleicht belohnst du zu einseitig. Sie weiß ja immer dass es ein Leckerli gibt, die Belohnung ist nicht mehr spannend. Belohnst du immer mit Leckerli? Und belohnst du nach jedem Kommando?

    Ich belohne sie nicht immer mit Leckerlis, sogar ziemlich selten, aber ich belohne sie nach jedem gut gemachten Kommando, oft mit der Stimme. Ich werde es auf jeden Fall mal mit Abwechslung versuchen.

    Ball an der Schnur bei geeigneten Stellen

    Daran hatte ich noch gar nicht gedacht, aber das könnte gut klappen. Sowas habe ich noch nicht, werde ich mir demnächst mal zulegen oder selbst was bauen. Danke. :gut:

    Wie alt ist eure Hündin denn? Hattet ihr sie schon von Welpe an? War sie schon läufig?

    Sie ist jetzt fast zwei Jahre alt und war demzufolge auch schon läufig, 2mal schon, jetzt gerade wieder. Wir haben sie zu uns geholt als sie ca. 1 Jahr alt war.

    Hallo,
    Deine HÜndin ist ein Terrier, oder? Terrier haben nun mal ihren eigenen Kopf und versuchen auch, diesen durchzusetzen. Vielleicht testet sie aus, wäre auch aufgrund ihres Alters denkbar.

    Außerdem vermute ich, sie ist unterfordert, weil die Beschäftigung die ihr angeboten wird, doch sehr einseitig ist.Sie braucht mal eine Abwechslung.....so ist das zumindest bei unseren HUnden. Immer das Gleiche und die Hunde verlieren die Lust.

    Bringe mal etwas Abwechslung in die Übungen, das könnte schon etwas an dem Verhalten der Hündin ändern.

    Mir ist zwar bewusst, dass Terrier durchaus ihren eigenen Kopf haben, aber ich würde bei unserer Hündin aufgrund dem Vergleich mit einigen anderen Hunden/-rassen sagen, dass sie nicht mehr Dickkopf hat als ein "normaler" Hund.
    Ich verstehe noch nicht ganz wie du das mit der Abwechslung in den Übungen meinst, kannst du vielleicht mal ein Beispiel bringen?

    Ich könnte mir auch vorstellen, dass euer Hund nun bei euch angekommen ist :-)

    Ja, das war auch mein Gedanke. Nichts desto trotz kann/will ich die Situation ja nicht einfach so hinnehmen. :muede:

    Wie alt ist der Hund denn? Pubertät?

    s.o. Ich dachte mit 2 Jahren wäre der Hund schon aus der Pubertät raus, oder lieg ich da falsch?

  • Hallo ich hab grad auch ein 2 jähriges Pubertier. Obwohl der seit einem dreiviertel Jahr kastriert ist macht er ne Veränderung durch. Nich hören - alles anbellen. Auch Bamboo war ein richtiger Streber und hörte super. Ich fang einfach mit viel Geduld von vorne an : kleine Leckerchen für jedes herkommen, konsequentes "Nein" bei Bellerei und Lob beim ruhig sein. Ich muß sagen langsam wirds auch wieder besser. Laß Dich nicht verrückt machen das wird wieder mit viel Geduld . Lg :gut:

  • Auch bringe ich ihr hin- und wieder einen Trick bei einfach um sie geistig ein wenig zu fordern, was ihr auch Spaß macht.

    Hin und wieder einen Trick scheint zu wenig zu sein und das überall mit Hinnehmen fordert Deinen Hund vermutlich nicht so, dass er ausgelastet ist.
    Es gibt viele Möglichkeiten, einen Hund mit einer Beschäftigung auszulasten, an der er Spaß hat. Z.B. Zielobjektsuche, Dummytraining oder einfacheres Apportieren. Man muss ausprobieren, was dem Hund liegt

    Ich verstehe noch nicht ganz wie du das mit der Abwechslung in den Übungen meinst, kannst du vielleicht mal ein Beispiel bringen?

    Bei Grundkommandos könntest Du Abwechslung einfliessen lassen,nicht nur Sitz, Platz, Fuß, sondern mal einen Slalom durch die Beine etc, da muss der Hund denken, konzentriert sich auf Dich und damit erreicht mal oft sehr viel

    Außerdem hört sie immer schlechter auf Kommandos und habe auch den Eindruck, selbst wenn ich es mit ihr übe, sprich viel Lob und Leckerli für prompt ausgeführtes Kommando, dann hat sie kein wirkliches Interesse an der Sache oder nur kurz

    Dann belohne doch mit ihrem heiß geliebten Ball, nach einer Übung, die sie gut gemacht hat, spielst Du mit ihr....ist doch sicher machbar, oder?

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