Beiträge von Ellen2014

    Ellen - Es ist ja auch kein Problem mit -/- Hunden zu züchten. Paart man diese mit +/+ Hunden an, erhält man Träger, aber keine "defekten" Hunde.

    Der von mir erwähnte Welpe hat doch den Gendefekt. Zumindest mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, denn sonst hätte der Züchter ja kein Infoblatt mitgegeben. Und dies bedeutet, dass der Papa mindestens ein defektes Allel hat.

    Zum Thema MDR ... leider wird das sehr gerne - gerade von Züchtern - verharmlost.

    Das ist eben auch mein Eindruck. Es wird ganz sicher nicht von allen Züchtern verharmlost und die Stimmen, die ich hier im Forum gelesen habe klingen für mich sehr verantwortungsbewusst. Ich habe eben einen bestimmten Züchter im Kopf, von dem ich einen Welpen kenne. Nachdem ich von dem Gendefekt erfuhr, forschte ich kurz im Internet über die Eltern: die Mutter ist -/- und vom Vater sind keine Angaben veröffentlich, ausser dass er ein mehrfach preisgekröntes, glanzgestriegeltes Ausstellungsgoldstück mit langem Namen ist.
    Den Besitzer des Welpens mal am Rande dezent auf den Gendefekt angesprochen sagte, dass der Züchter etwas erwähnt hätte wegen Medikamenten und so. Der Besitzer hat mit den Kaufunterlagen und allem drum un dran einen Zettel mitbekommen. Der Hund sei gemäss Züchter gesund und er würde ihn auch zur Zucht einsetzen. :ka:


    Sorry, ich finde, das müsste anders laufen. Vor dem Kauf sollte der Interessent aufgeklärt werden, dass dieser Hund einen rassetypischen Gendefekt hat, durch den einige Medikamente eine lebensbedrohliche Vergiftung verursachen können... und man somit aufpassen muss bei Pferdeäpfeln und Co, dass man eventuell abchecken sollte, ob der Tierarzt up to date ist, dass man die Dosierung von bestimmten Medikamenten peinlich genau beachten sollte, und man Medikamente nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt verabreicht.


    Um zum Ursprung dieses Threads zurück zu kommen: ich bin kein grosser Fan davon, was ich bisher von Ganslosser gelesen habe. Ich wäre gern begeistert von ihm, aber während seine Artikel im Grunde genommen oft viel Richtiges und Wichtiges enthalten, fällt er oft auf eine völlig unnötige Polemik zurück, die er dann so in seine Texte webt, dass dem Laien nicht auffällt, wo Wissenschaft aufhört und Ganslosser anfängt.


    Gerade diesen Schreibstil finde ich eigentlich sehr hilfreich. :smile: Denn so erreicht die Botschaft (hoffentlich) auch Leute, die sich unter einem Britischen Hütehund einen hübschen, sportlichen Familienhund vorstellen. Da sind deutliche Worte vielleicht das Beste.... Ich denke, die verantwortungsbewussten, gut informierten Hundehalter wissen sowieso schon um diese ganz speziellen Eigenschaften und wissen es, diese in sinnvolle Bahnen zu lenken.


    In meiner Nachbarschaft habe ich zwei "arbeitslose" Aussies, die nicht viel anderes kennen als das Haus und den kleinen Garten. Von regelmässigen Spaziergängen bekomme ich nichts mit und die beiden sind schon völlig durchgeknallt. Ein Nervenkostüm wie Louis de Funes. Sobald sie in den Garten gerannt kommen, bellen und winseln sie. Man hört die Besitzer fast nur schimpfen mit den Hunden, die Hand war auch schon im Einsatz. Für mich ist das nur eine Frage der Zeit bis es zu einem Beissunfall kommt.

    Homozygote merle (=reinerbig merle, also Doublemerle) kriegst du hier gar nicht in die Zucht - da die 1. gar nicht entstehen dürfen (merle x merle Verbot) und 2. sind die überwiegend Weiß, also fehlfarbend.


    die merles die wir kennen sind alle heterozgot (= mischerbig für das merle Gen). Aber heterozygot x heterozygot läuft trotzdem Risiko für homozygote merles.


    Du meinst wahrscheinlich einfach Hunde, die das merle nicht tragen. Wie tricolor Hunde zB.

    Aaaaaah, jetzt habe ich entdeckt was du meinst. :smile: Du hast recht... ich hatte Merle-Effekt homozygot geschrieben. Das ist natürlich quatsch. Ich meinte die Merlefaktor-Träger. Im Kopf habe ich dabei immer einen hübschen blue-merle Aussie mit blauen Augen, den ich mal vor dem Supermarkt gesehen habe. Damals wusste ich noch nicht, dass diese Farbvariante auf einem Gendefekt basiert :-)

    Genau das meinte ich mit Merlefaktor-Verpaarung :-)
    Der Merle-Faktor homozygot darf weder mit homozygot noch mit heterozygot verpaart werden, weil die Nachkommen homozygot den Merlefaktor haben können und somit die Wahrscheinlichkeit von Taubheit oder Fehlbildungen besteht.

    man sieht das merle beim sable-merle nicht unbedingt und man möchte versehentliche merle x merle Verpaarungen verhindern.
    Da man aber nun aufs merle testen kann, finde ich das nicht mehr sonderlich zeitgemäß. Aber einen neuen Farbschlag anzuerkennen ist leider eine größere Sache, weshalb ich nicht glaube, dass sich diese Regelung bald ändern wird ;)

    Hat das Verbot von Merlefaktor-Verpaarung nicht vor allem gesundheitliche Ursachen und zählt soviel ich weiss ja schon zu den sogannten Qualzuchten?

    Hm, so wirklich überzeugend finde ich die Argumente nicht ;)
    Wahrscheinlich verstehe ich zu wenig von Zucht, als dass ich das nachvollziehen könnte. Gibt es denn so wenig gesunde Hunde einer Rasse, die nicht miteinander verwandt sind?


    Das was ich über den MDR1-Gendefekt (-/-) gelesen habe, geht meiner Einschätzung nach über eine alltägliche Einschränkung (Zeckenschutz) hinaus. Anscheinend können schon Schmerzmittel eine lebensbedrohliche Vergiftung verursachen. Ops (zb. Kastration) sollten aufgrund des noch höheren Risikos gänzlich vermieden werden. Bei der Krankheit Krebs sei praktisch keine Hilfe möglich: entweder der Hund stirbt an dem Krebs oder an der Behandlung, etc...


    Einerseits ist die Tiermedizin schon so weit, um den Tieren eine hohe Lebensqualität zu ermöglichen, und andererseits werden Rassen gezüchtet, bei denen genau diese Tiermedizin nicht helfen kann. :ka:


    Soweit ich weiss, gibt es auch Zuchtverbände die eine Zucht mit -/- verbieten.

    Mal eine Frage am Rande bezüglich der betroffenen Rassen und des MDR1 Defekts:


    Wie problematisch oder ethisch vertretbar haltet ihr die Zuchtfreigabe eines positiv getesteten Hundes MDR1 -/- ?


    Nach allem was ich bisher über diesen Gendefekt gelesen habe, kann ich es absolut nicht verstehen, dass dieses Gen absichtlich weiter vererbt wird.
    Ich kann ja noch entschuldigen, dass man wegen des grösseren Genpools zwei Hunde mit +/- sich verpaaren lässt. Somit besteht "nur" eine 25% Wahrscheinlichkeit, dass ein Welpe den Defekt hat. Doch -/- mit +/- geht meiner Meinung nach gar nicht. Scheinbar gibt es jedoch Züchter, die das nicht so eng sehen bzw. verharmlosen.


    Wie seht ihr das?