Fragen, die man sich nicht zu stellen traut - Teil VI

  • Hi,da muss ich doch tatsächlich mal schimpfen: Hundehaltung ist nicht das was vielleicht geht, sondern was dem Tier guttut und nicht belastet, da würd ich gar nicht erst experimentieren.Für Sino heisst das: Er wird nie Aufzug fahren weil man uns im Tierheim erzählte er habe ,wenn er in die Ecke gedrängt werde und keinen Platz mehr habe mit Angst reagiert.LGMikkki

    Das sehe ich ein wenig anders. Im Tierschutz habe ich viel mit Hunden zu tun, die vor mehr oder weniger Alltagsgegenständen und -situationen Angst haben. Vieles davon kann und sollte man trainieren. Natürlich plädiere ich nicht dafür, seinem Hund aus Jux Angst einzujagen, aber es tut auch unsicheren Hunden einfach gut, wenn sie über sich selbst hinauswachsen können. Meine Hündin kam von der Straße und hatte ein Angstproblem. Dennoch hat sie es im Lauf der Zeit geschafft, Aufzug und Bahn zu fahren, sogar wenn letztere voll war. Und man merkte mit jeder Angstsituation, die sie überwand, wie sie ein klein bisschen größer wurde. ;)

  • Wenn ich alles meiden würde, was meiner Hündin Angst macht, dann könnte ich nicht mehr leben und die Hälfte von den Orten nicht besuchen, zu denen sie JETZT gerne geht.


    Meiden ist keine gute Angstbewältigungsstrategie.

  • So nachdem ich nun endlich im richtigen Thread gelandet bin, hier nochmal meine Frage :roll:



    Hat jemand Erfahrungen damit, den Hund an das Duschen, also dem Baden , zu gewöhnen und irgendwelche Tipps?

  • Umweltreize mit ängstlichen Hunden trainieren finde ich auch absolut richtig und ich habe selbst sehr viel Zeit mit solchen Aktionen zugebracht. Auch Dinge, die in meinem Alltag mit Hund nicht absolut nötig sind, wie z.B. Aufzug oder Bus fahren oder bei der Post Schlange stehen. Es hilft bei anderen Stressituationen, wenn der Hund insgesamt gelernt hat, dem Menschen im Zweifel zu vertrauen.


    Aber wenn man es sich aussuchen kann, würde ich für solche Trainingseinheiten eine Umgebung wählen, in der ich mich kontrolliert mit dem Hund an das Szenario rantasten kann. "Da musser jetzt durch" ist bei sowas nicht die beste Strategie. In die Waschanlage würde ich daher auch nicht mit meinem Hund fahren. Wahrscheinlich wäre es ihr sogar egal, weil sie sich im Auto sicher fühlt. Aber so soll es auch bleiben, daher muss ich nix riskieren. Bei Mr. Wash den Hund mal mitnehmen und am Fließband von außen gemeinsam zugucken – das wäre aufregend genug und ein gutes Training. Plan für morgen.

  • @Kira23 Langsam (wenn nötig im Schneckentempo) und mit viel Belohnung (Futter, Streicheln, Reden) daran gewöhnen.
    Was anderes fällt mir gerade nicht ein.


    Man muss eben schauen, ob der Hund Angst oder einfach nur keinen Bock hat gebadet/-duscht zu werden.


    Bei Angst muss man Schrittchenweise, dem Hund angepasst vorgehen. Nie zu schnell und solange, wie der Hund sich noch nicht freiwillig baden/duschen lässt muss management betrieben werden. Entweder darf der Hund sich nicht so dreckig machen, dass er gebadet werden muss, oder es muss eine andere Möglichkeit gefunden werden ihn sauber zu machen, als in der "Trainingswanne/dusche".

  • So nachdem ich nun endlich im richtigen Thread gelandet bin, hier nochmal meine Frage :roll:



    Hat jemand Erfahrungen damit, den Hund an das Duschen, also dem Baden , zu gewöhnen und irgendwelche Tipps?

    Ich würd erst einmal das Badezimmer schönfüttern, damit der Hund stressfrei hineingeht. Dann entweder üben, dass der Hund selber in die Wanne hüpft oder aber sich freiwillig hineinheben lässt.
    In der Wanne sollte eine rutschfeste Unterlage sein (es gibt spezielle Matten, aber ein nasses Handtuch tut es auch), damit der Hund nicht herumrutschen kann, wenn er doch hampelt. Dann mit lauwarmem Wasser die Beine von unten nach oben abduschen und langsam nach oben vorarbeiten. Ruhiges Stehen immer schön belohnen. Nach der Methode hab ich bisher die meisten Hunde gewässert :)

  • Hat jemand Erfahrungen damit, den Hund an das Duschen, also dem Baden , zu gewöhnen und irgendwelche Tipps?

    Wir haben hier auch so einen Hund, der duschen absolut nicht mag. Wir haben erstmal die Wanne schön gefüttert. Also rein in die Wanne, Leckerlie und wieder raus. Ich bin jedesmal mit reingestiegen..
    Wenn das gut lief, dann dusche an. Erstmal nur an! Nicht den Hund nass gemacht. Wieder Leckerlies und wieder raus. Lief das gut, habe ich die Füße langsam nass gemacht.. und eben immer gesteigert.
    Sie hasst es zwar immer noch, aber sie duldet es und steht ruhig da.


    Ich dusche immer noch jedesmal mit :D Ich glaube, das gibt ihr ein bisschen Sicherheit. Kopf und die Ohren lasse ich immer aus, das hasst sie besonders.

  • Hi,
    bei der Situationsbeschreibung bin ich von einem normalen Hund ausgegangen, der eine völlig ungewöhnliche Situation mit möglichem Stresspotential erdulden muß.
    Das lehne ich ab.


    Das man bei einem möglicherweise psychisch instabilerem Hund anders vorgehen und auch trainieren muß, steht auf einem anderen Blatt.


    Ich muß gestehen, dass ich in obigem Zusammenhang auf diese jetzt vorgebrachte Fallgestaltung gar nicht gekommen bin.



    LG


    Mikkki

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