Die meisten Rassen sind ja nun mal nicht als "Begleithunde" gezüchtet worden, sondern für einen bestimmten Arbeitszweck. Ich weiß, das ist kein neues Thema, aber irgendwie finde ich es im meinem Umfeld gerade sehr zunehmend, dass der Hund in erster Linie extrem nett, anpassungsfähig und bitte ohne Jagdtrieb, Schutztrieb, Reserviertheit, Bellfreudigkeit und Co sein soll und bitte sehr leicht erziehbar. Aber wenn man sich die zugehörigen Rassen oder Rassewünsche ansieht (oder: Hauptsache ein süßer Welpe aus dem Tierschutz, äh, , einen bedürftigen Hund gerettet natürlich), dann frag ich mich schon, wer schaut eigentlich noch auf das, was eine Rasse eigentlich ursprünglich mitgebracht hat und wer will das wirklich noch im Alltag? Wer sucht den Hund wirklich noch nach Wesen/Arbeitseigenschaften aus und nicht nach verliebt-aus-dem-Tierschutz oder Hübsch!!! + Klischees + Rasseeigenschaften schön geredet und man erwischt bestimmt die Ausnahme. Ich weiß ehrlich grad nicht, was mich mehr nervt: Menschen, die zwar eine bestimmte Vorstellung haben, aber dennoch ein Überraschungspaket aufnehmen, das sich dann völlig anders entwickelt, mit allen Konsequenzen... Oder Menschen, die zwar eine Rasse wählen, aber dabei nur das Optische und was man im positivsten Klischee-Sinn damit verbindet sehen und/oder sich den Rest passend reden... Aber wer will und braucht das wirklich noch: Jagdtrieb, Wachtrieb, Reizempfänglichkeit, Reserviertheit, Arbeitswille?
Auch die Frage ist nicht neu: Die Rassen einfach möglichst weg von den Arbeitseigenschaften züchten, Hauptsache nervenstark, anpassungsfähig und Alltagtauglich? Manchmal hab ich den Eindruck, eigentlich geht es bloß um die Optik und dass man Grundgedanken in der Richtung "aktiv" (= will nicht nur den Garten sehen) oder "ruhig" bedient.
Sorry, hatte heute eine "nette" Diskussion bzgl. meines Shelties und vor ein paar Tagen eine ebenso "nette" Diskussion mit einem neu-Jack-Russell-Halter...
Wolltet ihr Wachsamkeit, Jagdtrieb etc? Wenn eure Rasse das mitbringt, obwohl ihr das nicht wolltet, warum habt ihr euch dann dafür entschieden? Seid ihr der Meinung, man kann sich das schon irgendwie hinbiegen? Was war euch wirklich wichtig bei der Rasse/Hundewahl?