Welche Rasse würdet ihr mir empfehlen?


  • Ich suche eine Rasse, die …

    • nicht als Solitärjäger gezüchtet wurde und deren Jagdtrieb entweder in sinnvolle Bahnen gelenkt werden kann (Ersatz-Arbeit) oder (mit Training) kontrollierbar ist
    • keinen oder moderaten Wach- und Schutztrieb mitbringt, beides sollte kontrollierbar sein
    • Artgenossen möglichst freundliches Desinteresse entgegen bringt oder eine gewisse Ignoranz zeigt, massive Artgenossen-Aggressivität per Genetik sollte nicht vorhanden sein (auch wenn wir weder Hundewiesen, noch erzwungene Fremdhund-Kontakte, noch zweitausend Gassibekannschaften pflegen)
    • sehr viel Freude an gemeinsamer Aktivität hat, die grundsätzlich auch Wiederholungen mit einschließt; eine Null-Bock-Haltung nach der dritten Wiederholung einer Übung wäre unerwünscht
    • bestenfalls eine Schulterhöhe von 50-55cm erreicht und das Gewicht von 25kg nicht sprengt
    • recht robust bei Wind, Wetter und Hitze ist
    • fremden Personen gegenüber bestenfalls Ignoranz oder Desinteresse zeigt
    • nicht eigenständig ist


    Grundsätzlich machen mir Obedience, RO und Dummyarbeit sehr viel Spaß. Turniere sind schön, aber kein Muss – ich übe wirklich gerne und konsequent, auch mit Dakota ist der Weg immer das Ziel. ;) Ich könnte mir auch Fährtenarbeit vorstellen, habe damit aber keine Erfahrung – Dakota ist ein Nasennoob und sucht nur zur Not mit der Nase. Der einzige Sport, den ich mir bisher gar nicht vorstellen kann, ist Agility.

    Ein Toller könnte durchaus passen, mir ist aber sofort der English Springer Spaniel eingefallen, der passt super! Ich kenne recht viele, die mit genauso einem Programm super happy sind. Von Grösse und Gewicht her könnten einige Rüden an der Obergrenze liegen, kenne aber auch deutlich kleinere, besonders bei den Hündinnen. Wesensmässig sind sie eher etwas ausgeglichener als viele Toller. Mit falscher Erziehung bringt man sie aber auch in Overdrive wegen hoher Erwartungshaltung - Ruhe lernen tut beiden Rassen gut. Aber ich habe noch keinen Springer erlebt, für den das ein so harter und langwieriger Weg war wie für manche Toller. Weiss nicht, ob das an gewissen Linien liegt, aber manche Toller balancieren schon auf einer extrem schmalen Linie zwischen Genie und Wahnsinn....

    Ich mag die Toller inzwischen sehr, würde aber gut hinschauen bei der Züchterwahl. Der Standard-ESS ist da stabiler, und es gibt einige Zwinger, deren Hunde sportlich aktiv sind, auch in Obi und RO (Dummy sowieso).

  • Nur weil ein Hund die körperlichen und geistigen Fähigkeiten, das Durchhaltevermögen, den trieb und die power hat um jeden Tag arbeiten zu können, heißt das nicht, dass er das auch jeden Tag tun muss. Arbeitsrasse, leistungszucht und arbeitslinie hin oder her. Keiner dieser rasen muss jeden Tag 100% arbeiten.

    Lg

  • Hier zum Beispiel mal ein Link, wo die Auslastung direkt beim ersten Punkt genannt wird, ich hab mir das ja nicht aus den Fingern gesogen: 10 Gründe, sich nicht für einen Toller zu entscheiden - tollerhunds jimdo page!

    Sorry, aber die Schreibe da ist genau von der Art, der leider viele Agilitianer huldigen: die Hunde auf Teufel komm raus pushen und beschäftigen, bis sie überhaupt nicht mehr anders können als ständig im Overdrive sein und Action einfordern!

    Allein dieser Satz aus obigem Link spricht Bände:

    Zitat

    Erschöpfung ist in der Regel eine gute Voraussetzung für das gute Benehmen eines Tollers.

    Erschöpfung ist NIE die Lösung für Erziehungsprobleme - erst recht nicht für selbstgemachte! Ich kann mir einige mir gut bekannte High-Drive Toller bei HH mit dieser Einstellung gut vorstellen: vollständig und absolut durchgeknallt durch permanente Erwartungshaltung und dem damit einhergehenden Stress.

    Ich besitze selber einen totalen Arbeitshund, und der muss viel sparsamer gearbeitet werden als meine "normale" Hündin der gleichen Rasse. Er braucht zwingend immer wieder totale "Seele baumeln lassen"-Tage. Der kann mal mehrere Tage im Einsatz sein und super Leistung zeigen, aber dann gibt es auch wieder 5 Tage Nixtun ausser Gassi an bekannten Orten. Aus dem wäre mit entsprechendem Programm mühelos ein total durchgeknallter Beschäftigungsjunkie im Sinne der verlinkten Seite geworden.

  • Danke für die zahlreichen Antworten! Ich habe sie alle mit Interesse gelesen.

    Großpudel, Wheaten, KHC und ESS stehen und standen bereits auf unserer Liste, der ESS ganz vorne. Das hat mich sehr in dem bestätigt, was wir bisher beobachtet, herausgefunden und kennengelernt haben.

    Der Aussie ist ein wunderschöner Hund, der mich begeistern kann und den ich im Auge behalten werde. Allerdings ist der mögliche ausgeprägte Wach- und Schutztrieb bisher immer ein negativer Punkt gewesen, dennoch werde ich auch dahingehend noch einmal weiter gucken.

    Der Curly ist mir deutlich zu schwer, obwohl ich die Rasse schön finde. Ein paar cm mehr ist kein Problem, aber das Gewicht sollte leidlich um 26kg Maximum liegen. :tropf:

    Lieber 2-3 x die Woche richtig als diese dauernde "Auslasterei"

    Auch wenn sich die Aussage nicht direkt an mich gerichtet hat - gemeint war auch eben dies:

    Wir machen natürlich täglich etwas - wie wahrscheinlich jeder auf den Spaziergängen oder Zuhause Kleinigkeiten macht, das sollte nur verdeutlichen, dass der Hund nicht einfach tagtäglich dabei ist und ausschließlich auf dem HuPla bespaßt wird. Zwei- bis dreimal die Woche gibt es (bzw. könnte es geben / sollte es geben) darüber hinaus intensives, geplantes Training. Aktuell weniger, weil Dakota daran in diesem Ausmaß keine Freude hat, sie findet (je nach Laune) die 5/10-Minuten-Übungen ausreichend.

    Auch hier wird der zukünftige Hund Ruhe lernen (müssen), weil es immer wieder Tage infolge gibt, an denen wenig oder nichts los ist. Schon allein, weil Krankheit, Arbeit oder irgendetwas anderes schnell dazu führen können, dass ungeplant Ruhe herrschen muss. Das ist hier nur nicht die Regel.

  • Hier zum Beispiel mal ein Link, wo die Auslastung direkt beim ersten Punkt genannt wird, ich hab mir das ja nicht aus den Fingern gesogen: 10 Gründe, sich nicht für einen Toller zu entscheiden - tollerhunds jimdo page!

    Tatsächlich ging es nur darum, dass geschrieben wurde, der Toller wolle täglich Apportieren. Und das war nur darauf gemünzt. Arbeitshunde die man wirklich täglich richtig arbeiten lässt und das ab relativ frühem Alter und dauerhaft werden krank davon. Psychisch - sieht aber kaum wer, weil sieht ja gut aus was die machen und die wollen ja so - dass man sich nur einen Süchtigen Leistungssportler antrainiert merkt kaum einer. Um mehr ging es nicht. Dass aktive Hunde täglich was unternehmen können bzw nen schönen Spaziergang machen, das ist ja was anderes und wenn es dem Menschen auch Spaß macht und er nicht denkt er muss, dann ist es ja auch ok.


    Also du schriebst, du wollest keinen Solitärjäger und einen Jäger, der mit Training handelbar ist. Ich werfe nur mal ein : Epagneul Breton.

    Ja, ist ein reiner Jagdgebrauchshund. Aber ist sehr kooperativ und wenn man sich die Mühe macht, mit ihm daran intensiv zu arbeiten auch wildrein zu kriegen. Ich kenne mehr als genug von der Rasse und es war in bisher ALLEN Fällen nur ein Fehler des Menschen wenn er seinen Bretonen nicht wildrein bekommen hat. Weil er eben ein sehr kooperatives, führerweiches Wesen hat.
    Aber der Bretone macht einfach Spaß. Beutetrieb bis unter die Achseln, verfressen wie sau, schlau, sehr knochengesund - also für jede Art von Hundesport perfekt - auch apportier Sport und alles was mit der Nase zu tun hat ist natürlich mega. Meiner zB war neben vielen anderen Sucharten ein hervorragend guter Mantrailer.

    Er ist ein Menschen gegenüber freundlicher Hund - manche sind ignorant mit Menschen. Er ist ein artgenossen verträglicher Hund. Er ist ein gute Laune Bündel.

    Einzig: Du kriegst sie in Deutschland nicht vom Züchter, aber es gibt aus dem Ausland, vor allem Frankreich so unendlich viel "Wegwerfbretonen", dass du dort auch einen Welpen bekommen würdest.

    Also falls die ersten Kritikpunkte ernstgemeint waren, dann könnte der Bretone vielleicht doch was für dich sein.

  • @RuDako
    Du hast mit Sicherheit einige Aussies im Bekanntenkreis und auf dem Platz rum turnen. Wenn du möchtest, kannst du aber gerne mal mit uns spazieren gehen (Kannst du sowieso, auch ohne Aussie Thema :p ), Holly ist ja mittlerweile kein flippiger Junghund mehr.
    Eine Freundin von mir hätte auch noch eine ganz andere "Art" Aussie, sie würde bei Bedarf bestimmt gerne mit uns ein Ründchen drehen. Sie freut sich immer über Interesse. (Nur entweder ihr Hund oder Holly dabei, sonst ist das zu anstrengend für alle :ops: )
    Ihr Hund ist ein Clown, meiner sowohl Clown als auch ernsthaft. Dann würde dir als Vergleich nur noch der sehr ernsthafte Typ fehlen für einen groben Überblick =)

  • Mich würden mal eure Vorschläge interessieren. :)

    * Größe ab 45cm
    * kein Kurz- und Rauhaar
    * mäßiger Schutz- und Wachtrieb
    * sollte Spaß an Tricks und evtl. Sport haben, aber auch kein Problem damit, wenn's mal längere Zeit keine großartig anstrengende Beschäftigung gibt (also zb zwei Wochen lang nur Gassi gehen sollt okay sein, ohne dass mir der Hund vor Unterforderung die Bude zerlegt)
    * Verträglichkeit mit Mensch und Tier - der Hund muss Menschen und andere Hund nicht unbedingt lieben, aber höfliches Ignorieren ist zumindest ein Muss, da ich ihn ins Büro mitnehmen möchte

    Ich denke das war das Wichtigste. Bin auf eure Vorschläge schon sehr gespannt ... hab nur irgendwie das Gefühl, dass ich die eierlegende Wollmilchsau suche. xD

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