Wie Alltag gestalten mit Stresshund?

  • Das mit der Schilddrüse lasse ich auf jeden Fall nochmal checken. Wenns mit einer Neudosierung besser wird, wärs ja super.



    Leine gehen ist bei uns viel mehr Stress als wenn er frei läuft. Er war Kettenhund, vielleicht hat es damit zu tun, aber freilaufend ist er so easy und mit Leine ist es nervig ohne Ende. Nur auf bekannten Runden (die wir täglich gehen) kann er mal normal an der Leine gehen und dann auch nur, wenn er nicht dringend pieseln muss, Haufen machen muss und uns kein Hund entgegen kommt oder vor uns lief/läuft :roll:
    Also wenn ich merke, dass er Stress hat, versuche ich ihn bald laufen zu lassen, dass er sich lockern kann, pieseln kann und so ruhiger wird.


    Morgen habe ich wieder eine HuFü Stunde, da achte ich mal ganz genau auf sein Verhalten. Ob er angespannt brav ist oder freudig aufmerksam und wie er sich danach verhält. Müde/zufrieden oder fertig mit der Welt/resigniert und wie er dann mit Reizen umgeht.


    Hier im Alltag kann ich eben manche Situationen schlecht trainieren, aufgrund der unvorhergesehen Trainingspartner und der fehlenden Anleitung.



    Heute war ich mit Freunden an einem großen See (wiegesagt, möchte ich nicht auf Kontakt mit Freunden verzichten). Erst war er sehr aufgeregt, wir waren aber zu früh, so dass er sich am Parkplatz erstmal akklimatisieren konnte. Einige Hundebegegnungen hat er da sehr gut gemeistert. Ein Stück am vielbefahrenen Weg entlang ging auch gut, er hat halt gezogen und war aufgeregt, aber nicht hysterisch. Dann konnte er freilaufen und war da wirklich sehr entspannt. Hat sein Ding gemacht, Balli aus dem Wasser geholt usw. Einmal uns sehr sehr schön Hunde angezeigt, ohne sich aufzuregen.
    Im Biergarten war er trotz anderer Hunde auch sehr brav und auf dem Rückweg hat er "nur" nicht aufhören können zu ziehen.


    Und solche Erfahrungen machen mir halt schon Mut. Obwohl es echt anstrengend und ungewohnt war, konnte er sich lange Zeit gut benehmen und musste nicht überdrehen.

  • Ja, solche Erfahrungen geben Mut und sind wichtig. Nur glaube ich, dass ein deprivierter Hund die nächsten Tage noch stressanfälliger ist als ein normaler. Vielleicht muss er dann quasi überdrehen.


    Ich will dir kein schlechtes Gewissen machen, ich schreib einfach mal meine Vermutungen und Erfahrungen. Vielleicht braucht er derzeit einfach eine Pause, bis er sich stabilsieren kann und ihr auf gewohntem Level weitermachen könnt.

  • Das Problem was ich an der Pause sehe, ist, dass die künstlich herbeigeführt werden müsste und er später wieder die Umstellung auf normal hat.
    Ich werde aber sicher weiter gut beobachten und wenn ich merke es wird gar nicht besser, nochmal andere Maßnahmen ergreifen.

  • Ich hab wohl deine Frage überlesen :???:
    Das Programm ist schon mehr, aber nicht sehr viel mehr.


    Die letzte HuFü-Stunde war schrecklich. Die Trainerin war nicht dabei, dafür Leo, weils anders organisatorisch nicht ging. Die anderen "Trainer" waren nicht sehr kompetent. Es ging trotzdem irgendwie. Am Tag danach war er wie immer.


    Ich wollte euch noch erzählen, dass Janosch 4 Tage bei meiner Mutter war, weil ich eine Fortbildung hatte. Die Gegend kennt er, aber ist natürlich trotzdem anders. Er war wohl sehr entspannt. Bekam nur im Garten Freilauf und ging brav an der Leine. Die Umgebung ist sehr reizarm, wahrscheinlich lags da dran. Allerdings war er Leo gegenüber sehr sehr unleidlich. Bei jeder Berührung wurde Leo zurechtgewiesen.
    Jetzt sind wir wieder daheim und er ist wie immer. Mal aufgedreht, mal ruhig, aber nicht mehr so mega überdreht.


    Ich denke ich werde mich damit abfinden müssen, dass er bei mir immer, je nach Situation, überdreht sein wird. So eine reizarme Umgebung wie bei meiner Mutter kann ich ihm nicht bieten und auch nicht einen immer gleichen Tagesablauf.

  • Ich denke ich werde mich damit abfinden müssen, dass er bei mir immer, je nach Situation, überdreht sein wird. So eine reizarme Umgebung wie bei meiner Mutter kann ich ihm nicht bieten und auch nicht einen immer gleichen Tagesablauf.

    Warum mußt oder willst du dich damit abfinden müssen? Suche ihm eine umgebung, in der er langfristig hineinpasst.

  • Warum mußt oder willst du dich damit abfinden müssen? Suche ihm eine umgebung, in der er langfristig hineinpasst.

    Als ob das so einfach ist. Plätze für solche Hunde wachsen nicht auf Bäumen.

  • Den Referenzbereich meine ich dann. Seinen individuellen Wohlfühlwert kenne ich nicht.
    Es war so, dass es recht schnell nach der ersten Forthyrongabe mit ihm bergauf ging. Er war wesentlich entspannter, nun ist es bei gleicher Dosierung aber wieder schlechter.


    Das ist ein normaler Prozess.
    Wird das Schilddrüsenhormon von außen substituiert, fährt die Schilddrüse die Restproduktion nochmal zurück. An diesem Punkt ist es schlicht notwendig die Dosis nochmal anzupassen, bis der Hund im Verhalten einigermaßen stabil ist.


    Langjährige Patientenbesitzer regeln die Tablettendosis nach der Stabilisierung oftmals nicht nach den Blutwerten, sondern nach dem Befinden des Hundes. Denn auch bei eingestellten Hund kann der Bedarf durch äußere Einflüsse (Kälte, mehr Stress) teils signifikant schwanken.

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