Wie Alltag gestalten mit Stresshund?

  • Ich finde ganz aus der Ferne, dass du sehr viel Zeit mit Leo verbringst und von Janosch sehr viel forderst. Leo darf zum Beispiel mit auf Arbeit (was Janosch vorher auch noch konnte/durfte). Hast du mal probiert, Leo testweise betreuen zu lassen und Janosch mitzunehmen? Vielleicht ist es alleine besser? Mich wundert nicht, dass der ohnehin schon stressanfällige Ersthund da zusätzlich aus der Bahn gerät.


    Ich würde Janosch 1-2 Stunden am Tag gönnen, wo deine Aufmerksamkeit nur ihm gehört und ihr nur Sachen macht, auf die er Lust hat. Kein Training, nichts von ihm verlangen.

  • Für Janosch ist die Arbeit nur Stress. Er gerät da regelmäßig in Panik, deswegen kommt er nicht mehr mit, obwohl ich ihn gerne da haben würde. Bis vor kurzem kamen noch Beide mit. Vielleicht dauert es etwas bis er sich ans nachmittags alleine bleiben gewöhnt.
    Für Leo habe ich hier noch keine geeignete Betreuung gefunden. So einen jungen Hund drücke ich ungern jemand Unbekanntem in die Hand.


    Wie würden die 1-2 h aussehen? Kuscheln und sowas passiert ja eh, so ist es nicht und Einzelspaziergänge auch, aber halt viel kürzer.
    Ich halte das allein von der Länge her für unrealistisch. Von 10:15-19:45 bin ich in der Arbeit. Danach sind die Hunde müde und davor auch. Ist jeweils die Zeit nach dem Fressen. Und am We hab ich die Einzelzeit beim HuFü mit ihm. Einfach auch wegen der "großer Bruder"-Problematik.
    Es ist halt zurzeit, wo Leo noch nicht so lange allein bleiben kann, schwierig mit Janosch viel allein zu machen. In einigen Monaten sieht das sicher nochmal anders aus.

  • Also, ich dachte da spontan an sowas wie: auf ner stillen Wiese abhängen! Oder denke ich da zu romantisch? Wenn ihn der Hundeführerschein stresst, würde ich es auch "verschieben" und das Zeitfenster gegen Nichtstun eintauschen. Was macht er denn am liebsten? Leo kann ja auch dabei sein, aber vielleicht eher "nebenbei"? Sofern das bei so einem Jungspund geht :ugly:


    Das mit der Betreuung versteh ich gut. Es war auch eher ein Gedanke, ohne Leo mal gucken zu können, wie es Janosch auf der Arbeit geht (so ganz ungefiltert).


    Ich denk auch, in ein paar Monaten ist das anders und wenn der Lockenkopf groß ist, wird der mit seinem Gemüt vielleicht auch ein toller Orientierungskumpel :bindafür:

  • Janosch hat wichtige Aufgaben zu erledigen, allen Hunden zu zeigen, wer hier Chef ist und von den Menschen Wegzoll zu verlangen, während er heimlich Pläne für die Weltherrschaft schmiedet, also - ja - auf ner Wiese abhängen ist zu romantisch :D (Außerdem hab ich Heuschnupfen, da muss ich von der Vorstellung schon niesen *gg*)


    Der HuFü stresst ihn natürlich, so wie ihn alles stresst. Aber ich seh das eher als Eustress (positiv) statt als Distress (negativ), da wir in der Zeit miteinander trainieren und Erfolge haben.


    Janosch kam schon vor Leo nicht gut auf der Arbeit klar, leider... Er begleitete mich vorher auch in eine mega stressige Arbeit und kam da anscheinend aufgrund des Geländes und der besseren Ausweichmöglichkeiten besser zurecht.


    Ich hoffe auch, dass Leo ihm in ein paar Jahren ein souveräner Kumpel ist und er dadurch etwas zurückstecken kann.

  • wenn du sagst die sd werte liegen im grünen bereich, meinst du damit sein individueller wohlfühlwert oder einfach den referenzbereich?

  • Wie meinst du das mit der reizarmen Umgebung? Wegen dem Umzug oder der Arbeit oder Allgemein?
    Wegen dem Welpen waren wir eh nur kurze Strecken die letzte Zeit unterwegs und generell gehen wir nicht länger als ca. ne halbe Stunde.

    ich meine, wenn er an einem deprivationssyndrom leidet (hab ich im thread so aufgeschnappt) dann ist er ja in der welpenzeit in einer reizarmen umgebung gehalten worden. diese defizite lassen sich leider nicht mehr beheben, kurz gesagt das gehirn hat sich nicht dazu entwickelt mit grösseren reizcluster (ansammlungen von reizen wie sie in deiner umgebung vorhanden sind) umzugehen. deswegen sollte der hund auch nicht stress ausgeliefert werden welcher nicht absolut notwendig ist.


  • Der HuFü stresst ihn natürlich, so wie ihn alles stresst. Aber ich seh das eher als Eustress (positiv) statt als Distress (negativ), da wir in der Zeit miteinander trainieren und Erfolge haben.

    Das ist nicht relevant, wenn dann später ein Stressfaktor wie Gewitter dazu kommt.


    Dann würde ich das Minimun so gestalten: Alles auf Eis legen, spazieren gehen und nur den wichtigen Rückruf ab und zu üben. Der Welpe bringt ja auch Leben in die Bude.

  • es geht auch viel um frustration, ein stark reaktiver hund will seine umwelt kontrollieren und so anpassen dass sie für ihn angenehm ist, was leider aufgrund der art wie wir hunde halten nicht möglich ist. so darf der hund nicht einfach aggressiv auf angstmachende reize reagieren weil er daran durch die leine gehindert wird usw... dieser zustand führt eben dazu dass der hund keine frustrationstoleranz langsam aufbauen kann sondern immer wie heftiger reagiert weil er die situationen als unangenehm (frustrierend) empfindet.

  • Es hilft auch nicht, ihn einfach abzuhalten und er merkt dann schon, dass alles okay ist. Das kann so ein Hund nicht. Umso mehr man dann noch drauf packt, auch zum Spaß, umso schlimmer wird es mit diesen Reizen.

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