Hallo Foris,
es geht mal wieder um den Janosch. Seit Leo da ist, fallen mir manche Baustellen bei ihm einfach noch mehr auf.
Problem ist vor allem, dass er sich schon wegen Kleinigkeiten total stresst. Das kann eine Fliege sein, ein freigeschnittener Po (Haare kitzeln), Wetterleuchten vorm Gewitter, Knallen, wenn er Durchfall hat, wenn er alleine war und ihn da irgendetwas gestört hat, wenn ein anderer Hund die gleiche Strecke vorher gegangen ist. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.
Es ist dann oft nicht nur ein bisschen hecheln und aufgeregt sein, sondern völlige Hysterie und nicht mehr ansprechbar sein.
Teilweise hat das seine Berechtigung aus seiner Vergangenheit (z.B. die Fliegen), aber teilweise ist es einfach nur sehr übertrieben und für mich nicht nachvollziehbar. Manchmal nimmt er dann meine Hilfe an und lässt sich beruhigen, er sucht dann auch meine Nähe und bittet schon fast darum, dass man ihn jetzt untersucht und beschützt, manchmal zieht er sich völlig ängstlich zurück und will nicht meine Hilfe.
Ich frage mich nun wie ich ihm auf lange Sicht helfen kann im Rahmen meiner Möglichkeiten.
Sollte ich ihn häufiger auch stressigen Situationen aussetzen, damit er nicht verlernt mit sowas umzugehen oder lieber Stress vermeiden? Allerdings habe ich dann das Gefühl, dass unvermeidbare Situationen noch schwerer zu bewältigen für ihn sind.
Stress vermeiden hieße aber auch ihn öfter allein zu lassen, was ihm ja auch nicht gefällt. (Janosch ist beim Alleinebleiben ruhig, verdöst die Zeit, aber wenn ich wieder komme ist er manchmal aufgelöst. Vor allem wenn eben irgendwas war. Eine Fliege im Zimmer oder letztens sein juckender Bauch.)
Problem ist auch, dass ich nicht will, dass Leo sich diese Stresserei zu sehr abschaut und dass ich ihn natürlich an Sachen gewöhnen möchte. Aber entweder muss Janosch immer alleine bleiben, oder mitgehen, was schon ziemlich anstrengend ist.
Mein Tagesablauf ist so, dass beide Hunde von Mo-Fr in die Arbeit (Jugendzentrum) mitkommen. Di-Fr von 15:15-19:30 Uhr muss er dann alleine Zuhaus bleiben, weil er die Jugendlichen nicht mehr packt. Wenn das Wetter schlecht ist, lasse ich ihn manchmal im Auto, weil das für mich organisatorisch leichter ist. Am Samstag muss er morgens nochmal allein bleiben, weil ich dann mit Leo in die Huschu fahre und alle zwei Wochen haben wir Mittag Training für den Hundeführerschein. Am Sonntag fahren wir meist irgendwo hin oder bleiben auch mal zuhause.
Vielleicht sind die Gassizeiten auch interessant. Morgens kurz (meist die gleiche Runde), dann mittags länger ca. halbe bis dreiviertel Stunde immer an wechselnden Orten, nachmittags kurz zum Lösen, nach dem Alleinbleiben kleine immer gleiche Runde max. halbe Stunde, nachts nochmal kurz zum Lösen. Mittags ist er immer aufgeregt und regt sich erst langsam ab wenn er seinen Haufen gemacht hat.
Er hat eine Schilddrüsenunterfunktion, die regelmäßig überprüft wird. Seine Werte sind soweit ok. Außerdem hat er eine Pankreatitis (am ausklingen) und Futtermittelallergie, weswegen er häufig Durchfall hat. Bei Stress hat er auch Durchfall.
Ich hab das Gefühl etwas wirr geschrieben zu haben. Wenn noch Fragen offen sind oder Infos fehlen, reich ich die gerne nach.
Ich hoffe ihr habt ein paar Ideen wie es weitergehen kann. So wie es jetzt ist, ist es für ihn und auch für mich belastend.