Andere Laender, andere Sitten- Hundehaltung International

  • es gibt wirklich nicht die Hundehaltung in den USA. Die USA ist gross und es gibt grosse Unterschiede zwischen den Staaten, Stadt und Land, ja sogar von County zu County. Ich wohne in Florida und bei uns ist es wirklich extrem Hunde unfreundlich. Heisst Hunde sind nirgends erlaubt ausser in Tierhandlungen. Es herrscht Leinenzwang. Hunde dürfen nirgends frei laufen. Und das ist halt auch ein Grund, warum viele ihre Hunde nicht regelmässig Gassi geführt werden. Denn zwangsläufig läuft man da jeden Tag die gleiche Runde, mit Hund an der Leine, durch die Nachbarschaft. Es gibt keine Wälder wie in Deutschland, keine Hundekontakte auf dem Spaziergang...bloss an der Leine um den Block. Das macht auf Dauer weder dem Hund noch dem Besitzer Spass. Zu


    Viele gehen aber in die Hundeschule oder treffen sich privat bei jedem zu Hause damit die Hunde spielen können.


    Was hier auch anders läuft ist, dass niemand schief schaut wenn man ganztags ausser Haus ist und einen Hund hat. Das ist ganz normal. Einige haben Boxen, aber viele lassen ihre Hunde auch frei im Haus. Ich würde jetzt nicht sagen, dass die Mehrheit im Boxen ist.

  • Also, bei uns im Ort und der Umgebung fristen auch viele Hunde in Zwingern ein trostloses Leben, da sie nicht hinauskommen, oder eben mal alles Jubeljahre. Aber so "richtig" drum gekümmert wird sich da auch nicht. Genauso gibt es hier auch viele Hunde, die in den Garten gesperrt werden (ohne Menschenkontakt bzw. ohne die Möglichkeit, zu ihren Menschen ins Haus zu kommen), wo sich auch nicht drum gekümmert wird, und wo auch nicht mit spazieren gegangen wird ("Sie haben ja im Garten genug Bewegung").
    Also, es ist alles relativ. Hier in Deutschland gibt es auch genug Hunde, die unter aller Sau leben. Genauso wie es in den genannten Ländern garantiert auch vernünftige Menschen gibt, die sich um ihre Tiere kümmern.


    Es ist eher die Einstellung zum Tier / Hund, die den Unterschied macht. Je nach Einstellung (die auch von der Religion geprägt wird) werden dann die Tiere so oder so behandelt und gehalten.

  • Wobei ich dazu sagen muss, dass ich aus genau dem von @Regula genannten Grund geschrieben habe, was eventuell anderswo auch besser ist- denn da gibt es auch einiges!


    Das Boxenbeispiel ist eines mit welchem ich einfach aus etlichen Diskussionen zu tun hatte. Die Gruppe war nun auch Rassegekoppelt (das heisst so ziemlich jeder dort hat Samojeden, manche auch noch andere Schlittenhunde) und ich kann sagen in dieser Gruppe hat 90% der Amerikaner die kommentieren den Hund in der Box. Vielleicht sagen die anderen Leute, die ihre Hunde nicht in der Box haben, nur nichts aber es ist doch schon etwas befremdlich, dass viele Ansichten so verschieden sind, wo ich doch Religion und Status der Laender als sehr aehnlich einstufen wuerde.
    Ich lebe nun nicht in den Staaten deshalb kann und will ich mir da sicher kein allgemein gueltiges Urteil erlauben, mir faellt nur auf, dass so gut wie jeder der Fragen mit erzieherischem Background in dem Forum stellt auf die Antworten eingeht und ggf. sogar eine ganz neue Richtung einschlaegt, wenn die Antworter Argumente fuer eine Methode bringen, die vielleicht ganz gegensaetzlich zu den eigenen Erziehungsmethoden ist. - jeder ausser ein paar die zu einem auffaellig hohen Prozentsatz aus den Staaten sind.
    Ich habe Freunde in den USA und habe sicher nichts gegen Land und Leute- ganz im Gegenteil. Doch es faellt mir immer wieder auf, dass viele der Hundehalter von dort regelrecht stoerrisch auf ihrer eigenen Ansicht verharren und auf konstruktive Kritik oder nette Ratschlaege sehr defensiv reagieren. Das mag nun eventuell auch kulturell bedingt sein, da Amerikaner ein sehr hohes Solzempfinden haben. (siehe z.B. auch Kastration) Aber es war eben nur ein Beispiel.


    Es ist auch global sicher nicht einer der dringlichsten Missstaende was Hundehaltung angeht.

  • Vielleicht als Gegenbeispiel zu denjenigen, die in Spanien und Japan Schlimmes erlebt oder gesehen haben was die Hundehaltung betrifft:


    Auf fast jeder internationalen Hundeausstellung gibt es doch auch Spanier, die mit grosser Leidenschaft ausstellen - und, vielleicht überraschenderweise, auch Japaner. Nicht viele, das sind pro Ausstellung vielleicht mal einer oder zwei, aber wieviele Europäer gibt es denn hier, die ihre Hunde in Spanien oder Japan ausstellen?


    Das spricht doch schon auch dafür, dass es gerade auch in diesen Ländern Hundehalter gibt, denen ihre Tiere sehr am Herzen liegen.


    Ich bin ausserdem der Meinung, dass man sich nur aufgrund eines vielleicht mehrwöchigen Urlaubs wohl kaum mehr als einen äusserst oberflächlichen Eindruck über so etwas Intimes wie die Hundehaltung verschaffen kann.

  • Naja, Deutschland gehört nunmal zu den reichsten Ländern der Welt. Ich finde es daher auch nur nachvollziehbar, dass auch der Schutz der Tiere oder der Umgang mit diesen tendenziell einen höheren Standard hat.



    Ich war mit meinen Hunden nun schon oft in Frankreich am Atlantik. Meine Hunde galten dort als überdurchschnittlich gehorsam. Naja. Hm.
    Ansonsten fand ich die Franzosen eigentlich mit meinen Hunden total angenehm. Da kann meinetwegen ein Hundeverbotsschild stehen, aber solange die Hunde im Gehorsam stehen und keine Dummheiten machen, ist das allen total egal gewesen. Konträr zu meinem Leben im Schwabenland... Vorschrift ist schließlich Vorschrift ;-D


    Schweden empfand ich auch ganz nett mit den Hunden. Allerdings haben Hunde hier einen anderen Stellenwert (wir waren nicht in Städten unterwegs). Alle mochten meine Hunde und begegneten ihnen mit Respekt. Wobei es für viele Schweden etwas seltsam war, dass ich mit drei großen Hunden in den Urlaub fahre :-)
    Das erinnert mich gerade auch an die Verwandschaft meines Partners - Südtirol: für seine Großeltern sind Hunde nur als Hofhunde gedacht, wenn sie bspw Mäuse und Ratten töten. Aber ein Hund nur so als Gassi-Partner, der im Haus schläft...am Besten noch mit im Bett???! - No way!!!



    So, und zu guter letzt noch Uruguay und Ecuador: die Schwester meines Partners lebt(e) dort. Auch hier hat ein Hund bei Weitem nicht solch einen Stellenwert, wie man in Deutschland oder im DF gewöhnt ist ;-) es gibt auch viele Streuner, aber auch diese haben quasi eine feste Bezugsperson. Da wird eben morgens/abends Wasser und Futter vor die Tür gestellt und geschmust. Die Hunde haben also durchaus ihre Anlaufstellen und leben in einer mehr oder minder friedlichen Symbiose ;-)

  • ich glaube man kann die 0815-Hundehaltung in Deutschland auch nicht mit den Ansichten die im DF herrschen vergleichen.
    meine Gastfamilie hatte eine Hündin aus dem Tierheim. Gassi hiess meist Tür auf, Hund in den Wald schicken. oder wenn ich mal gassi ging mit ihr wurde mir schon gesagt falls sie zum Jagen abhaut soll ich mir keine Sorgen machen, die ist bis jetzt immer wieder nach Hause gekommen. Schleppleine? Antijagdtraining? die Hündin hatte eine Retrieverleine und das war alles. und einen zerkauten Tennisball.
    sie wohnten in einem kleinen Dorf nahe Freiburg...

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