Unsicher und unglücklich

  • Das war Stress. ;)
    Tipps hast du schon ganz viele und vor allen Dingen , Gute bekommen.


    Und jetzt tief Luft holen, durchatmen und von vorne anfangen. :bussi:

    Aber wie soll ich dann in einer solchen Situation reagieren wenn sie in die Wohnung kackt? Wie nehme ich ihr den Stress?

  • Darüber würde ich mir erstmal keine Gedanken machen, solange sie nicht Grundsätzlich zum mäkeln oder so neigt und einen normalen Appetit hat.
    Zum trainieren der Aufmerksamkeit draußen, solltet ihr euch vorerst einmal eine Ruhige Gegend suchen, wo es für deine Hündin überhaupt keine schwierige Ablenkung gibt.
    Ich würde dir auch raten eine Aktivität draußen zu suchen welche euch beiden Spaß macht (z.B. Ballspiele, Zerrspiele, Futtersuche auf der Wiese, oder was dir sonst so einfällt), zum einen damit du draußen interessanter für sie wirst und zum anderen damit ihr mehr positive Erlebnisse zusammen habt. Aber auch dafür solltet ihr euch dann einen ruhigen Platz suchen wo deine Hündin nicht abgelenkt ist.
    Erst, wenn die Aufmerksamkeit in einer ruhigen Umgebung klappt solltet ihr euch langsam zu weniger ablenkungsarmen Gebieten vorarbeiten. Bis du irgendwann an dem Problem mit dem Leinenpöbeln arbeiten kannst, denn wenn deine Hündin schon bei kleiner Ablenkung nicht mehr auf dich achtet, macht es ja keinen Sinn ein Problem anzugehen wo die Ablenkung so groß ist, dass sie ganz 'zu macht'.


    Wie verhält sie sich eigentlich im Haus? Ist sie da ruhig und schläft die meiste Zeit oder ist sie da etwas unruhig, läuft dir immer hinterher o.Ä.?

    Eigentlich ist sie daheim sehr genügsam. Sie liegt in ihrem Körbchen oder bei mir auf dem Sofa und schläft bzw dummelt vor sich hin. Ab und an sieht sie aus dem Fenster. Sie bellt nie und verfolgt mich auch nicht mehr.

  • Ich würde ihr zuhause das Futter auf keinen Fall entziehen- das bringt ihr noch mehr Stress. Sie braucht einen geregelten Alltag und Sicherheit! Mach jeden Tag das selbe und wenn sie eh brav zuhause bleibt würde ich sie nicht in Geschäfte usw mitnehmen, bis sie sicherer geworden ist.

  • Hört sich nach einem total überforderten Hund mit absolut überforderten Halter an.


    Da müsst ihr unbedingt ansetzen, denn ohne Ruhe kann der Hund nichts lernen.
    Wer zu wenig schläft, dem fehlt schlicht und ergreifend die Möglichkeit, da das Gelernte erst im Schlaf verarbeitet wird.


    Außerdem, dass sie morgens so früh raus kommt, warum?
    Selbst wenn mal etwas daneben geht, davon geht die Welt nicht unter.


    Notfalls wirklich in eine Box, zumindest erstmal, denn sonst dreht ihr beide bald durch.


    Und einen Hund, der nur zu 60% kommt, bitte nicht ableinen.
    Hol dir eine Schleppleine, und damit darf sie laufen, wenn das Gelände nicht eingezäunt ist. Alles andere ist lebensgefährlich.

  • Na ganz so schwarz malen würde ich jetzt nicht. Ich habe nicht gesagt, dass sie daheim nicht zur Ruhe kommt oder nicht schläft.
    Eine Box mag sie nicht. Ich glaube sie hat da schlechte Erfahrungen gemacht.

  • Aber wie soll ich dann in einer solchen Situation reagieren wenn sie in die Wohnung kackt? Wie nehme ich ihr den Stress?

    Ruhig weg machen. Sie hat sich vor Stress dann einfach nicht mehr unter Kontrolle.


    Du kannst z. bsp., wenn du sie mit zu Besuch nimmst, vorher eine ruhige Runde laufen. Wenn sei Hoch dreht, nimm sie auf den Arm und drehe um. Sobald sie sich an dir orientiert, Leckerli.
    Ich bin ja Fan vom Clicker. Den könntest du ihr auftrainieren. Click- Leckerli. Den kannst du dann auch draussen einsetzen. Da der Clicker positiv belegt ist, kannst du damit ihre Gefühle positiv verändern. ;)


    @Sadako, hat dir gute Links eingestellt, die dir helfen.

  • Also trainieren mit dem Futterbeutel habe ich drinnen schon probiert. Das kapiert sie nicht. Generell interessiert sie sich nicht für Spielzeug.

    Beim Futterbeutel geht es nicht nur um das Spielzug an sich (dann ginge auch ein Ball), sondern darum, dass dein Hund sein "Futter" apportiert.


    Die Kleine verhungert nicht so schnell, auch wenn sie leicht und schmal ist. Wenn du ihr das Futter nur noch aus dem Beutel gibt's, dann hat der Apport einen ganz anderen Stellenwert. Aber (!) sie muss erst einmal lernen, was es mit dem Beutel auf sich hat und was ein Apport überhaupt ist.


    Füttere sie aus dem Beutel. Immer ein bisschen. So lernt sie, dass das Futter aus dem Beutel und von dir kommt.
    Spiel mit ihr mit dem Beutel (zerren, jagen). So lernt sie, dass der Beutel auch noch Spaß bedeutet.


    Beides macht nicht nur den Gegenstand interessanter, sondern auch dich.


    Beides musst du mehrere Tage, vielleicht 2 oder 3 Wochen machen. Jeden Tag. Für die ganze Futterportion. (Keine anderen Leckerchen o.ä. nebenher.)


    Du wirst sehen, ihr Interesse an dem Beutel wird rapide steigen und auch das Interesse an dir, denn du hast den Beutel, du beginnst das Spiel mit ihm und du beendest es.
    (Du hast die Macht des Futterbeutels. :D)


    Übe den Apport in winzigen Schritten. Erst nur 1 Meter, dann 2 Meter usw. usf. Belohne auch schon die "Idee" der Kooperation, also auch nur den Anfang eines Apports (zwei Schritte in deine Richtung, der Blick zu dir), mit Lob und indem du ihr etwas gibst. Du machst den Beutel auf, nicht sie. Du hältst ihn hin, erst dann darf sie die Nase hinein stecken. Du nimmst ihn weg, wenn du meinst, dass es reicht.


    Befestige eine Schnur an dem Beutel, falls etwas "Nachdruck" beim Apport hilft. Oder nimm die Kleine an die Schleppleine, das halte ich für die geeignetere Idee. Sie soll und darf mit dem Beutel nicht mit dir "Fangen spielen".


    Schleppleine wäre btw. auch mein Tipp für das Rückruftraining. Locken ist das eine, Durchsetzung das andere Thema. Wer nicht freiwillig kommt (und die Belohnung einheimst, z.b. den fliegenden Futterbeutel), der wird mit einem sanften Zupfen daran erinnert, was er machen soll (und bekommt dann die Belohnung) oder er wird, wenn er gar nicht mitspielen möchte, eben wie ein Fisch an der Angel eingeholt. ;) Ignorieren ist keine Option.


    Und ganz, ganz wichtig:


    Was drinnen nicht klappt, klappt draußen erst recht nicht.


    Was alleine nicht klappt, wird auch in Anwesenheit anderer Hunde schief gehen.

  • Und bleib selber ruhig, wenn dein Hund ausflippt. Ist ur schwer, manchmal denk ich mir ich schmeiß gleich was auf sie. Aber sie macht es ja nicht absichtlich sie KANN einfach nicht anders. Und wenn ich mich ärgere, dann bausch ich sie damit nur noch mehr auf. Also ommmm, ommm xD

  • Ich würde ihr zuhause das Futter auf keinen Fall entziehen- das bringt ihr noch mehr Stress.

    Das kann sein. Muss aber nicht. :) Es kann auch gut sein, dass sie die Beschäftigung zu schätzen weiß und vor allem bringt es sie zunächst in eine Lage, in der sie unbedingt kooperieren muss, wenn sie ihren Willen bekommen möchte. Ob man die Handfütterung durchhalten muss, bis zum Lebensende, ist noch einmal eine andere Frage. Zunächst einmal ändert es einfach die Rahmenbedingungen für Hund und Frauchen. :)


    Ein satter, zufriedener Hund, der kein gesteigertes Interesse an der Kooperation mit Menschen hat bzw. den Sinn dahinter vielleicht gar nicht erkennt, wird sich nicht auf einen Menschen einlassen, wenn er davon -gar nix - hat. Oder? Kein Interesse am Spiel. Kein Interesse an Zusammenarbeit. Warum dann mit dem Menschen kooperieren, wenn ich doch sowieso alles bekomme? Futter, Wasser, ein warmes Körbchen, Freilauf wann und wie ich will und Artgenossen, die ich interessanter finde. ;)

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