Agility Starter Austausch

  • Also meinen Hunden und mir macht Agility sehr viel Spaß. Und zwar wenn wir uns mit maximaler Geschwindigkeit als Team in einem Parcours bewegen und voll sind mit Adrenalin und die Aufgaben dank einer durchdachten und sorgfältigen Ausbildung gemeinsam bewältigen.


    Ganz ehrlich - soll doch jeder machen wie er meint.

    Aber ein Hund, der sich vor Angst im Parcours anscheißt und rausrennt oder vom Steg fällt, oder einer, der so drüber ist, dass er keine Kommandos mehr befolgt - da frag ich mich dann schon wo der Spaß bleibt?! Der Hund hat da sicher keinen Spaß.


    Und was der Hund für einen Mehrwert davon trägt, wenn er sich möglichst bellfrei durch einen Parcours bewegt, außer, dass dem Besitzer das besser gefällt ...


    Ganz ehrlich. Manche Sachen kann ich nicht verstehen. Aber gut, leben und leben lassen.


  • Darf ich fragen in welcher Ecke du wohnst?


    Ich muss sagen, ich finde das wirklich gar nicht so. Grad in den letzten Jahren hat sich so wahnsinnig viel getan bzgl. Ausbildung und Impulskontrolle im Agilitytraining. Aber vielleicht umgebe ich mich einfach mit anderen Menschen. Ich mach euch gern mal ein Video, falls mal irgendwann wieder Turniere stattfinden, wie wir mit locker 20 Hunden am Turnier Gassi gehen ...

  • Nürnberg. Darum kann ich auch den Vergleich mit Rock im Park ziehen, das liegt nämlich von mir aus in der gleichen Richtung wie der Verein, nur bisschen weiter Stadteinwärts |)


    Den Eindruck das sich im Agi viel getan hat hab ich als Aussenstehender auch und auf diese Art finde ich es auch wirklich interessant und kann mir da auch immer wieder was für uns rausziehen. Absolut kein Vergleich mehr zu dem Stangenhüpfen als ich mit Hundesport angefangen habe (2001).

    Meine persönliche Beobachtung war einfach die, dass das Niveau im Training früher deutlich niedriger war und es sehr viel Mehr Leute gab die ihre durch den Parcours Hoppelnden Hunde dann möglichst "ruhig" haben wollten. Da war der laute Hund eher verpönt (gut, meistens haben die dann einfach auch nur frostig den HF angepöbelt). Mittlerweile scheint das anders zu sein, ich empfinde das ganze Niveau als viel viel höher, aber irgendwie trauen sich viele Leute dann auch nicht das klar einzuschränken. Hier im Thread kam ja jetzt auch schon die Aussage, dass man da generell nicht eingreift, weil man Angst hat es wirkt sich negativ auf den Sport aus.

  • Aber ein Hund, der sich vor Angst im Parcours anscheißt und rausrennt oder vom Steg fällt, oder einer, der so drüber ist, dass er keine Kommandos mehr befolgt - da frag ich mich dann schon wo der Spaß bleibt?! Der Hund hat da sicher keinen Spaß.

    Ich denke, sich auf Extreme zu beziehen, macht einfach keinen Sinn.

    Und was der Hund für einen Mehrwert davon trägt, wenn er sich möglichst bellfrei durch einen Parcours bewegt, außer, dass dem Besitzer das besser gefällt ...

    Wenn es gerade so einer ist, der sich durch Bellen rausschießt, wäre es zum Beispiel für den Hund sicherer... Kann ja auch eine Entwicklung sein...

    So viele Hunde, so viele Arten...

    -s-

  • Ah ok - Nürnberg ist jetzt auch mal so gar nicht meine Ecke.


    Und naja, was heißt nicht eingreift. Also ich denke die wenigstens lassen einfach alles "laufen".

    Ich habe bei Kaami z.B. auch damals beim Gassi manche Verhaltensweisen gefördert, also bisschen kläffen, bisschen rumspringen, in die Leine springen und zergeln. Nicht so, dass sie das ständig macht, aber einfach nur, um sie damit ein bisschen aus der Reserve zu locken und ihr eigenes Selbstvertrauen etwas aufzubauen.


    Ich denke nach wie vor, dass das einfach total typabhängig ist. Und es gibt ja im Agility schon sehr viele "weiche" Rassen. Und grad bei einigen Shelties und Begleithunden (aber auch Border Collies und Co) gibt es super viele, die eher gehemmt sind und wenn man die im Alltag zusätzlich komplett runterregelt und alles total auf "Kontrolle" stellt, dann fällt es diesen Hunden natürlich auch im Sport evtl. viel schwerer sich da "fallen zu lassen" und einfach Spaß zu haben.


    Ich hab schon so viele Shelties gesehen, die im ersten Jahr top erzogen wurden, mit perfekter Impulskontrolle usw. und dann mit 12 Monaten gar nicht mehr wussten, wie man mit Beute spielt. Wenn man das so will, ok. Aber wenn man dann doch mal ernster Sport machen will und der eigene Hund jetzt nicht von Natur aus mega triebig ist, kann man sich damit halt auch super viel verbauen.

    Deswegen ist spielen - natürlich in Kombination mit Impulskontrolle und ein paar Regeln - für mich mega wichtig! Und natürlich möchte ich auch, dass der Hund sich beim Rennen gut fühlt und da schon gewisse positive Verknüpfungen anstellt.

    Das heißt ja aber nicht, dass der Hund nur noch in kompletter Anarchie lebt. Ich glaube, dass ist hier auch irgendwie ein bisschen falsch angekommen.


    Bei anderen Hundekalibern muss man natürlich vielleicht ganz anders arbeiten.




    Nunja, hier wird sich ja die ganze Zeit auf Extreme bezogen und wenig differenziert, wenn man die Beiträge mal so liest.


    Vollkommen klar, wenn er sich mit Bellen rausschießt, dann stimmt was an der Ausbildung oder am Training nicht. Dann ist das Bellen aber in der Regel auch nur ein Symptom und da bringt es gar nichts, das Bellen zu verbieten. Da würde ich erstmal woanders gucken.


    Und dieses Beispiel war auf das immer wiederkehrende Mantra mancher Hobbysportler bezogen, die es irgendwie besonders erstrebenswert finden, wenn der Hund absolut still durch einen Parcours läuft. Als wäre dies ein Qualitätsmerkmal für besonders gute Leistung. Und ich finde, das ist es einfach nicht.


    Ein lauter Hund kann total konzentriert sein und ein stiller kann trotzdem meidig sein wie der Teufel oder sich in Verleitungen abschießen. Bellen im Parcours ist in Bezug auf Leistung für mich einfach kein zuverlässiger Parameter.

  • Vollkommen klar, wenn er sich mit Bellen rausschießt, dann stimmt was an der Ausbildung oder am Training nicht. Dann ist das Bellen aber in der Regel auch nur ein Symptom und da bringt es gar nichts, das Bellen zu verbieten. Da würde ich erstmal woanders gucken.

    Nee, von Verbieten habe ich ja auch nix gesagt. Ich denke da halt an Sicherheit geben/Frust nehmen, was auch immer, aber halt das "rausschießen" abstellen, und da wird es halt zuerst sicher auch leiser. Ich meinte mit "Entwicklung", dass das ja alles nicht in Stein gemeißelt ist und immer gleich bleibt.

    -s-

  • Eine Frage zu den Turniertraditionen:


    Vom Springreiten kenne ich, dass laute Musik eingespielt wird, sobald es ein Team ins Stechen schafft. Um das zu feiern.


    Bei den Agility German Classics spielen sie laute Musik beim Dis. Was ist der Gedanke dahinter?

    Als Trost — a la „Take it easy, shit happens“? Oder damit es auch der letzte im Publikum merkt? Oder damit das Paar flott den Parcours räumt?

  • Bellende Hunde - außerhalb des Parcours habe ich jetzt mit meinen Kleinen den ersten Hund, der sich festgucken und einkreischen könnte - wenn ich es zulassen würde.

    Lasse ich nicht, denn mir Motivationssteigerung hat das nichts zu tun. Eher mit ganz schnellem Black-Out.


    Dazu braucht es keine Gewalt, sondern gezielt Beschäftigung und Ruhetraining.


    Meine anderen Hunde

    - Yanta - Bei ihr habe ich bewusst bellen vor dem Start gefördert, da sie dann anfing, aus sich herauszugehen. Bei ihr war das motivationsfördernd

    - Nele... Da Nele mit im äußersten Notfall überhaupt auf die Idee kam, zu bellen, wäre so was die dümmste Idee überhaupt gewesen. Zumal Nele zu der Sorte Hund gehörte, bei der bereits ein etwas zu enthusiastisch ausgesprochenes "fein" zu völligen Austicken führte. Eine Bekannte meinte mal über sie, sie hätte zusätzlich zum Bodenlenkraketen-Gang der schnellen BCs noch zwei extra Turbogänge. Stimmt so nicht - ihr fehlte der Bodenlenkraketen-Gang. Turbogang 1 war halb gedankenlos durch den Parcours bolzen, Turbogang 2 war kamikazemässig durch den Parcours knallen

    - Wusch - dürfte zu ihrer Zeit eine der schnellsten Small Hunde überhaupt gewesen sein (in Jumpings auch mal bis 7 m/s) - leider mit mir als HF gehandicapt. Außerhalb des Parcours ruhig, auch nicht sonderlich am Geschehen im Parcours interessiert und generell kein Kläffer. Dafür im Parcours um so lauter. Aber immer mit klarem Kopf. Egal wie hochgedreht sie war.

    - Jin ... Außerhalb des Parcours auch ruhig bis fast desinteressiert. Im Parcours auch eher ruhig. Wenn sie ins Kläffen kommt, ist es idR aus. Kläffen, rennen und denken geht bei ihr eher nicht. Im Kläff-Modus kann sie auch mal vor nem Tunnel Eingang stehenbleiben und und sich das Hirn wegkläffen. Bei ihr zu versuchen, mit Pushen und zum Kläffen bringen nocjlh das letzte Hundertstel rauszuholen führt also gerade zum Gegenteil

    - Jack, Der Kleine... Neigt nicht zum Kläffen, Aber zum Bewegungshetzen... Und dann kann er so richtig kreischen. Nützt aber nichts, da bei ihm dann, ähnlich wie bei Mama Jin das Gehirn viele Teile blockiert und der Kleine dann nur noch hetzen im Kopf hat. Da es ihm dabei völlig egal ist, in es sich um einen Vogel oder ein Auto handelt, ist es schon empfehlenswert, dagegen anzutrainieren. Unabhängig, in das Auswirkungen auf's Agi hätte. Wobei das bei ihm sowieso egal ist, da er aller Wahrscheinlichkeit nach nie in die oberste Liga aufsteigen wird.


    Es gibt mE also keine Allgemeingültigkeit in Sachen Bellen. Es kommt immer auf den jeweiligen Hund an.


  • Zum Auflockern und Anfeuern meistens.

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