Fahrradfahren mit Junghund

  • Ich habe auch vor demnächst mit dem Fahrrad fahren üben zu beginnen. Inliner werde ich irgendwann auch probieren. :ugly:
    Er wird am 20. Mai ein Jahr alt. ist also knapp 10 Monate. Letztes Wochenende habe ich das Fahrrad bis ans Feld geschoben (er an der Leine) und nach dem ich ihn frei gelassen habe, bin ich im Schritt tempo gefahren. (Und immer wieder angehalten zum schnuppern etc) Er hat das Fahrrad gleich aktzeptiert und ist neben her gelaufen (bzw wollte mich bewegen schneller zu fahren :) ) aber wie gesagt, erstmal langsam, möchte ja nicht das er Probleme mit den Gelenken bekommt. Zwischendrin habe ich ihn angeleint um im freien Gelände (ohne ablenkung) zu testen ob das auch schon klappt.
    Hat auch einwandfrei funktioniert. Er kennt die Befehle "Langsam" , "Halt", "Bleib" und ich habe ihm gezeigt das er auf der Linken Seite nur zu laufen hat. (Habe eine 1,5m leine dabei und der Abstand ist finde ich aktuell ideal.)
    Mir ist aufgefallen, das er auch Hunde eher ignoriert als wie sonst gerne mal hinzuspringen ;) Auch an einem keifenden Schäferhund (Frau lag mit ihrem kompletten gewicht an der Leine um ihn zu halten) kamen wir ohne das er gestoppt ist vorbei (obwohl er frei war) solange ich mit dem fahrrad dazwischen bin, kein Problem.


    ich übe das jetzt alle 2 Wochen mit ihm, bis er "volljährig" ist. So eine Fahrrad halterung und ein richtiges Brustgeschirr sollen ja auch nicht so verkehrt sein habe ich gelesen. Hat da jemand vielleicht eine Empfehlung für mich?


    Grüße

  • Meist du einen Abstandhalter?


    Ich hab von mehreren Seiten gehört, dass die Dinger gefährlich sind. Der Hund ist daran festgemacht und kann im Notfall nicht weg. Im schlimmsten Fall fällt man auf den Hund, sollte man stürzen.


    Ich hab den Hund am gut gepolsterten Geschirr mit 120m Leine, zwischen Lenker und Hand eingeklemmt (nicht in der Schlaufe!), damit ich ihn notfalls loslassen kann. Meist läuft er aber sowieso frei.

  • Halterungen gibt es, glaube ich, mit und ohne "Sollbruchstelle". Ich finde beides blöd. Entweder ist der Hund plötzlich frei und in Gefahr, oder liegt unterm Rad und kommt nicht weg... Konnte mich nicht mal entscheiden, was ich weniger schlimm finde.


    Am Rad finde ich es sinnvoller, wenn die Hunde rechts laufen. Das ist dann nämlich die dem Verkehr abgewandte Seite, wenn man doch mal auf Straßen fährt. Meine laufen auch mal rechts auf dem Fußweg, dann nimmt man nicht so viel Platz weg.


    Ein Brustgeschirr fürs Radeln braucht man nur, wenn Hund zieht/ziehen soll. Sonst ist das ja wurscht, was er an hat.

  • Ich glaube, dass du schon langsam das Fahrrad fahren anfangen könntest. Ich hab mit Mia auch so um die 8 - 9 Monate langsam angefangen. Das dran gewöhnen ging bei ihr total schnell bzw. war eigentlich nicht nötig. Sie ist von Anfang an am Rad mit gelaufen als hätte sie nie was anderes gemacht. Allerdings habe ich wirklich kurz angefangen. Das waren bei uns 3 Minuten zum Feld. Dann dort ableinen und ich schiebe, also normaler Freilauf. Dann nochmal 3 Minuten vom Feld zur U-Bahn.
    Also wirklich sehr kurze Strecken und ich kann mir nicht vorstellen, dass das schon schadet. Langam haben wir das dann gesteigert, also auch mal zur Arbeit mit dem Rad (15 Minuten) usw.
    Aber Mia ist eh nicht so der Fahrradhund. Sie trabt halt gemütlich nebenher aber wenn sie müde ist oder die Temperaturen zu hoch sind, trabt sie so langsam, dass wir eigentlich auch fast genauso schnell zu Fuß wären. :D


    Mia läuft übrigens links am Rad. Eigentlich stimmt's ja, dass rechts besser ist, weil es die abgewandte Seite ist. Aber bei uns klappt es auch links super. Rechts mag ich sie nicht führen, weil ich die rechte Hand gern frei hab. Vielleicht weil das die Bremshand ist? Oder auch weil ich Mia sonst auch links von mir führe? Egal, ich finde es nervig und irritierend, sie rechts von mir zu haben. :D


    Diese Abstandhalter finde ich übrigens gruselig ... ganz schlimm. Käme für mich nie in Frage.
    Ich hab sie immer an der kurzen Leine oder sie läuft ganz ohne nebenher. Wenn man eine Leine in der Hand hat, kann man immernoch den Hund im Zweifel fest halten oder auch los lassen, je nach dem. Aber mit den Abstandhaltern hat man ja null Einfluss ...

  • Ich habe als meine Hündin ca. 13 Monate alt war angefangen kurze Strecken zu üben- Habe die Streckenlänge gaaaanz langsam gesteigert und bin sehr langsam gefahren (so das sie praktisch neben dem Fahrrad entspannt gejoggt ist).


    Zwischendurch will sie dann mal ein Stück richtig sprinten. Das mach ich dann natürlich mit. :D



    Ich nutze für sie aber so einen Fahrrad-Leinenhalter von Kleinmetall: dieser hier
    Entgegen vieler Meinungen hier finde ich den wirklich gut.


    Sie ist ein Hund der sich sehr leicht ablenken lässt. Durch einen Geruch, eine Bewegung im Gras,ein Geräusch o.ä. Dann zieht sie nach rechts weg oder bleibt meist einfach stehen. Der Leinenhalter hat oben eine Feder aufgesetzt. Sie wird also wenn sie einfach stehen bleibt mit einem leichten Druck am Geschirr wieder auf Kurs gebracht. Da ich sehr langsam fahre kein heftiger Ruck sondern eben ein softer Zug. Das hat sie dann nach der ersten Übungsfahrt auch ziemlich schnell begriffen und probiert inzwischen, sobald sie an dem Halter angeleint wird, fast gar nicht mehr abseits der Strasse zu schnüffeln. Z.B. als Training am Fahrrad auch ganz praktisch.


    Ich finde es ist eine ziemlich entspannte Art Rad zu fahren weil die Hände frei sind und ich nicht Angst haben muss das sie mich mal umreisst. Ich fahre aber auch nicht viel im Strassenverkehr sondern eher Feldwege.


    Meinen Vater hat es mit unserem alten Hund mal hingeschmissen obwohl Arthus normalerweise sehr zuverlässig am Rad gelaufen ist. Mein Vater hatte die Leine in der Hand. Arthus hat sich vor ein paar Jungs erschreckt die Dosen gekickt haben und plötzlich einen Satz zur Seite gemacht. Dabei hat er natürlich das Lenkrad verrissen. War ein ziemlich böser Sturz. Das ganze dann auch noch an einer befahrenen Strasse. Eine Passantin hat sich geistesgegenwärtig die Leine gegriffen. Seit der Erfahrung bin ich was Fahrrad mit Hund angeht, ziemlich vorsichtig und fahre mit Hund seeeeehr langsam.

  • Daß der Hund am Fahrrad rechts läuft ist nicht nur empfehlenswert, sondern auch ausdrücklich in der STVO vorgeschrieben, sofern man auf der Straße fährt.


    Dagmar & Cara

  • Hallo sumira,


    Ich denke, das kommt sehr auf den Hund und seinen Besitzer an. Wenn der Hund sowieso sehr bewegungsfreudig und schnell unterwegs ist, sehe ich kein Problem darin, den Hund auch in dem Alter mal am Fahrrad mitlaufen zu lassen, es sei denn es besteht der Verdacht auf Gelenk- oder andere gesundheitlichen Probleme, der Hund gehört einer schweren oder riesigen Rasse an, die Strecke führt mehrere Minuten über Asphalt oder der Hundehalter kann seinen Hund nicht ehrlich einschätzen und kennt die Grenzen nicht. Ich meine auch, dass es dem Hund sicher mehr Spass macht, frei mit dem Rad zu laufen als an der Leine nebenher - das bedeutet allerdings, dass der Hund bereits sehr gut und zuverlässig im Gehorsam steht, das Fahrrad kennt und auch weiss, dass man sich nie, nie, nie vors Vorderrad begibt, sondern immer nur hinter dem Drahtesel kreuzt, egal ob da vorne oder auf der anderen Seite jetzt ein anderer Hund, eine Katze oder ein Kaninchen steht.


    Ich erkläre, wenn der Hund so acht, neun Monate alt ist, bei Routinechecks meinem Tierarzt von meinen Absichten, der tastet den Hund kurz ab und los gehts mit der Gewöhnung. Ich schwinge mich allerdings nicht aufs Rad, bis ich weiss, dass der Hund die Regeln kennt und befolgt. Dann gehe ich erst einmal in gemütlichstem Tempo fünf bis zehn Minuten mit dem unangeleinten Hund radeln und steigere das ganz vorsichtig und langsam. Keiner meiner Hunde läuft länger als 30 Minuten am Rad bis er mindestens zwölf Monate alt ist.


    Wenn allerdings unsere Hunde dermassen krankgezüchtet wurden, dass sie als gesunder, spritziger Junghund keine 30 Minuten am Fahrrad mehr bewältigen können, dann muss ich mir wegen Verdachts auf generelle Qualzucht echt überlegen, die Hundehaltung aufzugeben (oder mich möglicherweise einer anderen Rasse zuwenden...). Dass einige Rassen dazu jetzt schon nicht mehr im Stande sind, ist mir klar - und ändert nichts an der Tatsache, dass das Lauftier Hund definitiv seinem Untergang geweiht ist, wenn jedes, nicht nur das offensichtlich krankgezüchtete Exemplar, wegen 30 gemütlicher Minuten am Rad dauerhaft Schaden nimmt.

  • Das Problem ist: der gesunde spritzige Junghund kann 30 Minuten am Rad tatsächlich bewältigen und will auch gerne mehr. Warum man trotzdem warten sollte, wurde aber schon dargelegt: Das Wachstum der Gelenke sollte abgeschlossen sein, eventuelle Schäden durch einseitige Belastung zeigen sich erst in einigen Jahren.
    Hier lohnt es sich wirklich, Geduld zu haben und kein Risiko einzugehen.


    Gegen kurze Übungen zur Gewöhnung spricht natürlich nichts.


    Dagmar & Cara

  • Das Problem ist: der gesunde spritzige Junghund kann 30 Minuten am Rad tatsächlich bewältigen und will auch gerne mehr. Warum man trotzdem warten sollte, wurde aber schon dargelegt: Das Wachstum der Gelenke sollte abgeschlossen sein, eventuelle Schäden durch einseitige Belastung zeigen sich erst in einigen Jahren.
    Hier lohnt es sich wirklich, Geduld zu haben und kein Risiko einzugehen.


    Gegen kurze Übungen zur Gewöhnung spricht natürlich nichts.


    Dagmar & Cara

    Dazu kommt, dass der Junghund, der seine eigenen Grenzen nicht kennt, dazu verleitet, "nur ein klitzekleines bisschen mehr..." zu fahren. Und noch ein bisschen mehr. Und noch ein wenig mehr....


    Außerdem ist es beim temperamentvollen, spritzigen Modell meist besser, mittels Fahrrad schieben, dem Hund bei zu bringen, dass das Fahrrad einfach eine andere Form des Spazieren Gehens ist. Keine wilde Jagd.


    Denn viele Hunde, mit denen gleich das Fahren begonnen wird, beginnen sehr schnell eine starke Erwartungshaltung zu entwickeln und beim Anblick des Fahrrads in Stress zu verfallen.....


    Bei einem eher ruhigen, besonneneren Hund sehe ich auch keine Probleme kleine Strecken in ruhigem Tempo zu fahren.

  • Warum man trotzdem warten sollte, wurde aber schon dargelegt: Das Wachstum der Gelenke sollte abgeschlossen sein, eventuelle Schäden durch einseitige Belastung zeigen sich erst in einigen Jahren.
    Hier lohnt es sich wirklich, Geduld zu haben und kein Risiko einzugehen.


    Dann dürfte auch kein (menschliches) Kind, kein (menschlicher) Jugendlicher zum Sport animiert werden. Davon könnte man ja schliesslich auch Schäden davon tragen. Merkwürdigerweise scheint laut Sportmedizin aber das Gegenteil der Fall zu sein: gemässigte, vernünftige Bewegung tut gut und ist gesund. Meine Hunde bewegen sich allesamt viel mehr, länger und 'ungesünder', wenn ich einen 'normalen' Spaziergang mache, als wenn ich auf dem Rad sitze.


    Ich rate hier keinem täglich seinen Hund stundenlang am Rad nebenher laufen zu lassen, aber wenn man nicht gerade für die Tour de France trainiert und den Hund für einige Minuten auf vernünftigem Boden laufen lässt wird kein Hund, der nicht eh schon zum Krüppel gezüchtet wurde einen lebenslangen Schaden davon tragen. Sonst müssen wir uns wirklich überlegen, ob wir das, was wir hier als 'Zucht' deklarieren, Sinn macht.


    Die Diskussion ums Fahrradfahren und Joggen erinnert mich immer an die Treppendiskussion und die Warnung, dass man Welpen möglichst bis zum 12. Lebensmonat tragen soll, weil sie sonst HD entwickeln und mit drei Jahren eingeschläfert werden müssen... Dieser Quark ist längst widerlegt und trotzdem hält sich dieses Märchen noch hartnäckig in manchen Köpfen. Wie bei manch anderem macht auch hier die Dosis das Gift...

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