Fahrradfahren mit Junghund

  • Hallo zusammen,


    das Wetter wird langsam besser und so langsam reizt es mich schon das Fahrrad mal wieder hervorzuholen. Ich würde gerne mit meinem 8,5 Monate alten Jungspund etwas das Laufen 'mit', nicht 'am' Rad üben und wollte dazu einfach mal eure Meinungen hören.


    Generell ist mir ja bekannt, dass man mit einem Hund erst Fahrradfahren sollte, wenn er ausgewachsen ist. An der Leine und auf festen Wegen kann ich das Argument durchaus nachvollziehn, da die Gelenke dort zu sehr belastet werden. Aber wie sieht es denn aus z.B. auf Waldwegen und in Parks auf denen der Hund frei laufen kann?


    Mein Jungspund bewegt sich am liebsten in einem flotten Trab vorwärts oder rennt wie ein Blöder durchs Gebüsch. Meine Überlegung war halt statt dem Hund ständig hinterher zu laufen bzw. das er immer wieder umdrehn muss, mich dort für immer wieder kurze Strecken auf das Rad zu schwingen und langsam zu fahren. Dadurch sollte sich für den Hund ja ansich nichts ändern oder? Klar wenner mal außer Sicht ist, Schnüffeln will etc. kann ich nicht einfach davon fahren sondern muss entsprechend auf ihn warten.


    Soweit eben meine Gedankengänge dazu. Hab ich da ggf. irgendwas übersehn was gegen so ein Vorhaben sprechen würde? Ich will dem Kleinen ja nicht schaden oder gar dafür sorgen, dass er für immer zum Krüppel wird.

  • Wenn Du Dich strikt zurückhalten kannst, mit Tempo und Strecke, klar. Meiner Erfahrung nach kann das kaum jemand. Und plötzlich, weil der Junghund doch unbedingt will und es doch dann nicht schlimm sei kann, wird erhöht. Und es schadet ja auch nicht! Zumindest nicht kurzfristig.



    Meine Hunde sehen das Rad frühestens mit einem Jahr. Das ist immer noch früh genug, und ich bin nicht in Versuchung, gegen besseres Wissen zu steigern und meinem Hund zu schaden.

  • mein hund läuft am fahrrad nur an der leine. das ist eine ganz andere belastung als frei durch die gegend rennen. in dem alter kannst du ihm das fahrrad zeigen. es auch mal mitnehmen, es neben ihm schieben. wichtig ist, ihm bestimmte komandos dafür beizubringen. für meine sind das ran (ähnlich wie fuß, bloß rechts), links, rechts, stopp, langsam, schneller. der hund sollte auch nicht zu jedem hund wollen, plötzlich stehen bleiben oder ins rad rennen. das kann man auch schon üben. alles natürlich ohne zu fahren.
    gino wollte früher gerne jeden anderen und fressen. wenn er aber am rad war, oder wir joggen waren, konnte sein erzfeind ihm am arsch kleben, der hat sich nichtmal umgedreht.

  • Die Regel hat durchaus Sinn, auch wenn gerade ab dem Alter deines Hundes die Versuchung groß ist, den bewegungsbegeisterten Junghund schon früher als empfohlen mit ans Rad zu nehmen.


    Wenn der Hund seinen zu Fuß gehenden Menschen freilaufend begleitet, ergibt sich ganz von selbst ein Wechsel zwischen Gehen, Toben, Rennen, Stehenbleiben um zu Schnüffeln usw. Der Hund kann nach eigenem Bedürfnis Pausen einlegen. Die Gefahr der Überforderung ist kaum gegeben.


    Egal ob mit oder ohne Leine, gerade der junge Hund läßt sich nur zu gern von der Geschwindigkeit des Radfahrens mitreißen und merkt selbst nicht, wenn er sich überfordert. Und durch das freudige Mitmachen des Hundes ist das dann auch für den Menschen nicht zu bemerken. Die Kraft und Ausdauer hat der Hund schon, aber die Gelenkstabilität noch nicht.
    Die Bewegung ist gleichmäßig und einseitig, mit weniger Pausen, es sei denn, du steigst konsequent alle 50 Meter ab, und das tut man im praktischen Leben dann doch nicht.
    Die Schäden zeigen sich auch nicht gleich, sondern erst in einigen Jahren.


    Vom Fahrad mitgezogen, bevorzugen Hunde sehr bald die härteren Wege, auf die du mit dem Fahrad auch in Parks und Wäldern angewiesen bist, anstatt auf dem weicheren Gras oder Waldboden mitzulaufen, es sei denn, sie wollen dort kurz was schnüffeln. Auf den harten Wegen läuft es sich nämlich kraftsparender.


    Falls du das Gefühl hast, deinem Hund nicht mehr hinterherzukommen, wäre zu überlegen, ob dein Hund nicht eher lernen sollte, sich mehr an dir zu orientieren, als daß du überlegst, wie du ihm schneller folgen kannst. Es ist dem Hund durchaus zuzumuten, Kreise um dich zu laufen, meine ich.


    Hab noch ein paar Monate Geduld, auch wenn es schwerfällt. Dann wird dein Hund viele gesunde Jahre am Fahrrad mitlaufen können.


    Dagmar & Cara

  • Der junge Hund wird am Fahrrad selbst unangeleint immer irgendwie gezwungen, sich zu beeilen und hinne zu machen, sonst verliert er dich ja sobald er schnuppert. Ich würde das in dem Alter also auch noch nicht machen, auch wenn ich verstehen kann, wie verlockend es ist.


    Mein Jungspund ist nun 13 Monate und HD/ED geröntgt. Erst dann hab ich langsam angefangen Fahrrad zu fahren und selbst das überwiegend unangeleint und wirklich sehr langsam, damit er im gemütlichen Trab laufen kann.


    Ich würde es echt lassen. Auch weil ich es schwer finde auf den Hund vom Rad aus einzuwirken, da gehört für mich schon eine gewisse Zuverlässigkeit und Gehorsamkeit dazu, sonst endet das im Chaos. Meiner hätte das in dem Alter noch nicht leisten können, aber ich kenne ja euren Hund nicht.

  • Ich denke es kommt aufs " Wie" an.
    Ich fahr z.b. mega langsam , immer dem Hundetempo angepasst,ich warte auch auf meinen Hund, wir wollen ja keinen Marathon hinlegen, wir haben ja Zeit :roll:
    Immer alles ganz ruhig. Ich denke das geht auch mit nem jüngeren Hund.

  • Nutze doch einfach die Zeit bis Dein Hund ausgewachsen ist, um das Fahrad zu schieben, um dem Hund das gesittete Laufen neben dem Fahrrad bei zu bringen. Ohne Erwartungsstress von Seiten des Hundes und Übereifer.


    Zahlt sich vor allem bei bewegungslustigen Hunden SEHR aus :)

  • Danke schon mal für eure Gedankengänge hierzu. Sie klingen alle durchaus logisch und ich denke ich werde mich beim fahren noch etwas gedulden und den Hund eher im Garten und beim Schieben an einer ruhigen Straße an das Verhalten gegenüber und am Fahrrad heranführen.


    Bei anderen Hunden geht er momentan leider eh noch durch, zumindest einmal Hallo sagen muss irgendwie immer noch sein. Solang das noch nicht 'behoben' ist, ist an das Laufem am Rad mit Leine ja auch nicht zu denken.

  • Ich habe es mir ganz einfach gemacht, ich habe mir einen Hunde-Anhänger gekauft. Da sind die Hunde ja doch sicherer aufgehoben, vor allem an belebten Straßen und in der Stadt. So kann ich die auch überall hin mitnehmen und ein Picknick paßt auch rein.


    Ich fahre auch gerne mit dem Fahrrad, habe auch gerne meinen Hund mit oder auchalle drei, aber die Strecken, die ich manchmal fahre, so zwanzig bis dreißig Kilometer, sind dann doch etwas viel.


    Die drei ( Jack-Russell, 14 J./ Jack-Russell, 1 J.3M / Sheltie, 7 Monate) hatte ich auch letzten Sonntag auf einer kleinen Runde mit. Die kommen in den Hänger, bis wir in freiem Gelände sind, dann dürfen sie raus und ich zuckel hinter den Hunden her. Dann kamen sie wieder rein, bis wir den Wald erreichten, wo wir alle zu Fuß durch gegangen sind. Nach dem Wald mussten sie wieder rein und ich bin noch etwa zehn Kilometer gefahren, bis wir wieder Zuhause waren.


    Ich fahre gerne weiter weg mit dem Fahrrad, im Sommer auch gerne mal einen Tagesausflug. Dann nehme ich auch eine Decke mit und picknicke an schönen Orten. Meinen Radius bestimmt dann nicht die Leistungsfähigkeit vom Hund, sondern meine eigene.

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