Einfache Umorientierung oder gezielte Gegenkonditionierung?

  • Das hat mich keine 5 Minuten gekostet heraus zu finden, das Blumenkohl stoffe enthält die die Jodaufnahme der SD hemmen.


    Das erklärt nicht, warum Hunde mit einer Schilddrüsenunterfunktion per se diesen nicht zu sich nehmen sollte.


    Ich glaube, eine vernünftige, erwachsene Antwort wird's dazu auch nicht geben. :)

  • Man lese hier...


    Das heißt auch nicht, dass ein Hund mit SDU nie nie um Gottes Willen ein Stück Blumenkohl essen sollte....


    Schön, dass ihr euch alle so erwachsen und vernünftig fühlt, damit ist der Cala geholfen..


  • :bindafür:

  • Könnte es vielleicht helfen, nach dem Passieren eines entgegenkommenden Hundes, stehen zu bleiben und ein kurzes Schwätzchen mit dem anderen HH zu machen? Dabei werden die Hunde meist ruhiger, haben Zeit, den Anderen einzuschätzen und machen die Erfahrung, dass die Begegnung ohne Bedrängung stattfinden kann.


  • Cala wird Ihre eigene Erschöpfung merken und fremde Hunde erstmal als Bedrohung sehen. Sie hat denen im Ernstfall nicht´s entgegen zu setzen und macht im Vorfeld schon klar "komm ja nicht näher".


    Das war/ist auch meine Vermutung - ich glaube nicht, dass Cala Frust schiebt, weil sie nicht zum anderen Hund darf.
    Habe in der Vergangenheit wohl einige Fehler diesbezüglich gemacht, die nun zum Tragen kommen.... :/


    Ich denke da wie Dirkita und würde, wäre die Situation bei einem meiner Hunde so, bei dem bisher erreichten Lösungen bleiben und notfalls wirklich den Rückzug oder Abstandsvergrößerung wählen, gerade aufgrund des Erkrankungsbildes. Wenn Cala damit "gut" zurecht kommt gilt es vll. Deine Einstellung dazu zu ändern und nichts anderes forcieren zu wollen. Ich weiß daß ist schwer, vor allem wenn es schon mal anders war.


    Stimmt, forcieren sollte ich nichts. Vielleicht ist es komplett utopisch, Emotionen ändern zu wollen, die ja nunmal - vermutlich - krankheitsbedingt sind und sich so nicht einfach wegkonditionieren lassen.
    Schwer zu akzeptieren für mich.


    Schreibe gleich weiter...

  • So, da ich die Blumenkohldebatte hier etwas daneben finde, überspringe ich sie mal....


    Auch müsste vorher eine Schmerztherapie bzw. eine sonstige Stressreduzierung stattfinden.


    Schmerztherapie findet selbstverständlich statt.
    Desweiteren arbeiten wir mit Entspannungstechniken, die sich aber noch im Aufbau befinden.


    ist nicht die hauptfrage ob der hund sich bei diesem erregungslevel noch frustrationsfrei umorientieren kann?


    falls ein solches vorgehen überhaupt möglich ist, es wird die emotionen doch trotzdem verbessern?


    Könntest du das eventuell nochmal erläutern? :smile:
    Ich denke nicht, dass ich jeglichen Frust, auch oder gerade im Training, von meinem Hund fernhalten kann - vielleicht wäre es wünschenswert, ich kann Cala aber nicht noch mehr in Watte packen...
    Frust ist Stress - ich denke aber, dass sich der Stress, der sich eventuell bei einer Umorientierung zeigt, nicht mit dem vergleichen lässt, der entsteht, wenn ich die Situation komplett unbeeinflusst lasse. Ich wähle dann also das kleinere Übel.


    Inwiefern sollte eine Umorientierung denn nicht möglich sein?


    Click for Blick
    nettes, kleines Werkzeug, was recht schnell "greift"


    Danke für den Link!
    Ich denke nur, ich muss mich entscheiden, ob ich nun den Blick zum Feind markiere oder die Umorientierung zu mir...


    Könnte es vielleicht helfen, nach dem Passieren eines entgegenkommenden Hundes, stehen zu bleiben und ein kurzes Schwätzchen mit dem anderen HH zu machen? Dabei werden die Hunde meist ruhiger, haben Zeit, den Anderen einzuschätzen und machen die Erfahrung, dass die Begegnung ohne Bedrängung stattfinden kann.


    Das wäre leider nicht möglich, denke ich.
    Wir hatten die Situation einmal so ähnlich - nach einigen Minuten in Gesellschaft des anderen Hundes (ein netter Dackelrüde, uns auch nicht unbekannt), begann Cala zu zittern. Es fand keine großartige Interaktion zwischen den beiden statt, sie wurde nicht bedrängt - trotzdem war es ihr zu viel.
    Was allerdings noch ganz gut funktioniert, sind Minirunden mit einer Schäferhündin, die Cala von klein auf kennt. Diese ist sehr ruhig und souverän, fordert nichts, sondern ist halt einfach präsent.

  • Danke für den Link!
    Ich denke nur, ich muss mich entscheiden, ob ich nun den Blick zum Feind markiere oder die Umorientierung zu mir...


    Du fängst an mit dem Blick zum Feind. Lass ihr ruhig etwas Luft bis sie sich Dir zuwendet (ich habe am Anfang immer bis 3 gezählt), wenn meiner zu sehr unter Strom stand, dann habe ich einfach verbal gelobt, meist ist das dann für ihn noch mal ein "Schubs" gewesen und er hat sich mir zugewendet und dann hat er auch noch ein Leckerlie bekommen. Der Hund verknüpft in der Regel recht schnell "Blick zum anderen Hund -> Click -> Leckerlie bzw. Belohnung", wenn Du das Gefühl hast, dass sie bei Deiner so ist, dann versuche mal den Click etwas heraus zu zögern und warte ab was passiert. Die meisten Hunde wenden sich dann dem Halter zu, weil sie eigentlich mit einem Click rechnen der nicht kommt. Genau das nutzt Du und clickst dann, wenn sie sich Dir zuwendet. Am Anfang würde ich beides kombinieren und dann immer mehr dazu übergehen ihren Blick zu Dir abzuwarten. Wenn ich Click for Blick heute nutze (ich setze es z.B. bei Cordt auf engen Raum / Indoor-Training mit anderen Hunde ein, weil er im Stillstand einfach mehr Abstand braucht, wie draußen und in Bewegung), dann fange ich immer damit an, den Blick zum anderen Hund zu clicken und nach dem dritten Mal fängt er schon an selbstständig zu agieren und sieht rüber, dann zu mir und bekommt sein C&B.
    Ich habe zu wenige Gelegenheiten um das ganze zum Zeigen und Benennen auszubauen, aber wir kommen super gut mit dem Click for Blick klar, eben weil es recht schnell greift und gerade, wenn der Hund es schon ein paar mal gemacht hat, ist er schnell wieder drin.
    Beim letzten Indoor-Training habe ich angefangen Alternativverhalten einzubinden. Cordt sieht zum Gegenüber, wendet sich mir zu und ich habe ihm die Hand zum Handtouch hingehalten, er hat getoucht, dann kam C&B. Cordt bleibt jetzt mittlerweile die ganze Zeit gut ansprechbar und bleibt mir erwartungsvoll zugewandt, wenn einer der anderen Hund knapp an seinem Popes vorbei kommt, wenn genügend Abstand ist (da erträgt er auch schon mehr wie vor Beginn unser "Click for Blick" Karriere), dann legt er sich auch selbstständig und ruhig hin, ist dabei zu mir gewandt und nicht zu den anderen Hunden.
    Wenn man es nicht so sporadisch wie ich einsetzt, sollte man das letztlich nutzen um daraus dann Zeigen und Benennen aufzubauen. Man fängt an die anderen Hunde zu benennen, ein Alternativverhalten aufzubauen etc..

  • Hallo Kathi, ich weiß nicht ob du die Geschichte von unserem Fussel kennst?
    Er war genau wie Carla, hatte aber eine Angstaggression und Stress ist pures Gift für seine Epilepsie.
    Er war anfänglich weder leinenführig noch ansprechbar und bei Hundebegegnungen nur in der Leine, er wurde schon steif, wenn er von weiten einen Hund kommen sah. Er bekommt seitdem Zylkene ( 3 Jahre) solange arbeiten wir daran, mittlerweile mit großem Erfolg. Zylkene half uns Fussel erst mal ansprechbar zu bekommen.


    Ich denke nur, ich muss mich entscheiden, ob ich nun den Blick zum Feind markiere oder die Umorientierung zu mir...


    Diesen Weg habe ich gewählt, denn ich erkannte das Zeigen & Benennen prima bei anderen Tieren klappte aber nicht bei den Hunden. Da Fussel enorm verfressen ist habe ich es großzügig benutzt .... Ich sollte der Mittelpunkt seiner Welt und Ruhepol seiner Ängste werden. Wir sind anfänglich anderen Hunden weiträumig, so gut es ging, aus dem Wege gegangen, bin auch teilweise Umwege gelaufen, da manche Begegnungen auf zu engem Raum gewesen wären. Ich habe ihn für jeden Blick zu mir und keine Blicke zum Hunde belohnt ... immer rein in die Gusche.
    Einen Klicker benutze ich nicht, möchte meine Hände zum Halten, umlenken mit Leine und zum schnellen Belohnen frei haben aber ich benutze ein Klick - Schnalzgeräusch, somit immer präsent.


    Es fand keine großartige Interaktion zwischen den beiden statt, sie wurde nicht bedrängt - trotzdem war es ihr zu viel.


    Genau das habe ich auch bemerkt, denn Fussel möchte keinen Kontakt zu diesen Hunden, sondern schnell weiter .. vorbei. Mit wenigen, bekannten und souveränen Hunde gibt es keine Probleme, da hat er auch keinen Stress.
    Er geht heute an fast allen Hunden im Abstand ruhig vorbei und bei manchen Hunden fragt er regelrecht nach, ob er es toll gemacht hat und dann gibt es einen extra Happen. Die wenigen verbliebenen Feinde werden bleiben, die werden sich gegenseitig nie gut riechen können aber denen kann ich gut ausweichen oder hinter einem großen Gegenstand ( Auto etc.) passieren lassen .... Fussels Blick dann immer erwartungsvoll auf mich gerichtet.


    Ich hatte früher kaum noch Lust mit ihm auf die Straße zu gehen, mein Kopf war regelrecht eine Rundumleuchte ... sehr anstrengend und heute macht es richtig Spaß, mit einem Hund der dich immer anschaut, ungestresst seine Wege gehen kann und ich in Ruhe aber vorausschauend den Spaziergang genieße.


    Nur falls du dich darin verlierst, Mitleid hilft den Hunden nicht ..... in diese Falle bin ich anfänglich auch getappt! ;)


    Alles Gute für Cala!


    LG Sabine

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