Mein Hund und ich haben uns entliebt

  • Mary, ich kann das total nachvollziehen. Meine Maus ist ja auch seit Baby bei mir und hatte/ hat mich eigentlich immer um sich! Wenn sie dann dochmal ein paar Stunden allein in gewohnter Umgebung war und ich komme zurück, werde ich wenn´s hoch kommt zwar zur Kenntnis genommen, aber Begrüßung oder Freude? Fehlanzeige! Das ist schon wirklich deppremierend! Aber ich liebe meinen Hund abgöttisch! Ich denke es liegt daran, dass sie weis, dass ich "immer wieder" zurück komme! Bekannte Leute, die sie nur unregelmäßig sieht, werden freudig begrüßt! Dafür aber fremde Personen erstmal sehr skeptisch getestet! Ja, da könnte ich manchmal wirklich heulen. Aber ich habe mich damit abgefunden, ohne dem Hund dafür innerliche Vorwürfe zu machen! Der große Vorteil ist, sie blieb/bleibt, problemlos alleine, egal ob Zuhause, im Büro oder Auto! Also auch kein Stress für den Hund! Outdoor ist sie jedoch leider genauso, solange sie im gewohnten Gebiet denkt, "ich weis ja wo sie ist und wo ich sie finde" bin ich leider nicht ihr ständiger Focus! Wenn sie aber merkt, "schei.." sie ist weg, geht das Geschrei und Gesuche los! Dann findet sie mich aber garantiert hinter jedem Baumstamm! Dann Begrüßung? Fehlanzeige, "wusste ja dass, Du da bist!" In fremder Umgebung genau das Gegenteil! Wenn man vorher einen Hund hatte, den weder Türen, Zäune noch sonst was davon abhielten, einem zu folgen, ist das natürlich ein harter Brocken, aber ich habe mich aus Liebe zu meinen Hund, sagen wir mal damit "arrangiert"! Wenn ich Windhundeberichte aus den Ursprungsländern ansehe, kommt mir dieses Verhalten auch gar nicht mehr "soooo" seltsam vor!

  • Ich finde es ehrlichgesagt ein Zeichen für eine gut funktionierende Beziehung, wenn der Hund weder Angst hat, wenn Herrchen/Frauchen geht, noch übermäßig ausflippt, wenn er sie wieder kommt. Es ist nämlich einfach Sicherheit und Kontinuität da.
    Emma sagt auch nur 'Tach', wenn ich mal weg bin und nach Hause komme. Da unsere Beziehung stimmt freue ich mich auch, wenn sie andere Menschen sehr liebt und etwas Schönes in ihrem Leben hat, wenn diese zu Besuch sind und sie fast ausflippt. Es ist keinerlei Eifersucht da. Das ist aber bei Euch leider bei der einen Hündin anders mit der guten Beziehung, insofern ist da natürlich bei Dir Eifersucht oder Bedauern da, weil Du ja den Abstand merkst. Das das nicht schön ist, kann ich nachvollziehen

  • Erstmal, ich kann vieles nachvollziehen.
    Zum einen, dass man evtl. nicht ganz den Typ Hund hat, den man mag oder mit dem man klarkommt. Dazu noch, dass genau dieser Hund erzieherisch eine Herausforderung ist. Auch, dass man sich sprichwörtlich den Hintern aufreißt und macht und tut und dennoch immer wieder in Stress gerät. Auch, dass der Zweithund so viel einfacher und leichter ist und mit dem man dann irgendwie auch lieber was unternimmt.
    Aber wenn ich mir überlege, wen meine Hunde immer und stets mit Gebell und Terz an der Tür begrüßen ist mein Schwiegervater, denn der lässt sie raus, wenn er kommt (und wir nicht da sind) nimmt sie mit nach oben, wo sie in seinem Bett liegen können und füttert ihnen auch Leckerlies, sofern ich das erlaubt habe. Der ist quasi der tolle Onkel, der nie ein böses Wort sagt.
    Mein Mann ist wie deiner der, mit dem man liebend gerne kuschelt, wenn am Wochenende chillen angesagt ist finde ich Mann + Hunde zusammen im Bett oder auf der Couch und alle sind happy.
    Aber wenn irgendwas ist, darf nur ich die Pfoten anfassen, mein Ersthund geht überhaupt nicht mit wem raus, wenn er nicht will (er legt sich dann hin und es geht nicht weiter, bei mir kam das noch nie vor) und beim Tierarzt wäre jeder außer mir verloren mit ihm. Auch wenn wir mal zusammen rausgehen, bei meinem Mann nimmt er sich Frechheiten heraus, bzw. zeigt Baustellen, die er bei mir vor Jahren abgelegt hat.
    Und ja, manchmal ist es anstrengend mit so einem Hund, aber wenn dann mal alles glatt läuft und man merkt, eigentlich ist man selber doch die Größte für den Hund ist das toll und gut so.
    Du bist deshalb auch kein schlechter Hundehalter, lass dir das nicht einreden.

  • hallöchen.ich hab hier jetzt nichts durchgelesen,daher weiß ich nicht ob schonmal jemand geschrieben hat,was ich jetzt schreibe.
    mein hund hat sich auch an meinen freund geheftet und mich völlig ignoriert.mein freund hat nichts getan mit dem hund,ich alles.und genau da lag das problem.seit mein freund sich mehr mit ihm beschäftigt und ich weniger ist es sehr ausgeglichen.
    wieso sollte ein hund um deine zuneigung/aufmerksamkeit buhlen,wenn er sie sowieso schon hat?
    außerdem war ich innerlich nicht ruhig,gerade weil ich alles gut und richtig machen wollte.mein freund hingegen lässt sich durch nichts aus der ruhe bringen.ein hund braucht einfach auch jemanden,der ruhig ist und selbstbewusst.jemand,der nicht zweifelt (ja,ein hund merkt sowas.die können gedanken lesen)

  • Ich kann dich gut verstehen!


    Es gibt einfach Hundepersönlichkeiten, zu denen man selbst keinen richtigen Zugang findet, obwohl sie im Grunde nett und lieb sind. Manchmal muss man sich daher auch eingestehen, dass der betroffene Hund eben nicht den Traumcharakter hat, den man sich selbst wünscht. Nicht jeden Vierbeiner kann man abgöttisch lieben und nicht jeder Vierbeiner liebt einen selbst ohne Grund und Boden. Hin und wieder muss man diesen Umstand auch einfach akzeptieren und sich mit dem nächstbesten abfinden. Du magst deinen Hund, das ist doch etwas. Sie mag dich auch und sie vertraut dir. Vielleicht würdet ihr euch nicht aussuchen, wenn ihr noch einmal die Wahl hättet, aber ihr habt euch miteinander angefreundet, kennt und vertraut euch. Auch das ist eine Beziehung, eine schöne und eine sichere.


    Wenn sie deinen Mann mehr Zuneigung entgegen bringt, dann ist das so. Vielleicht ist das ein guter Grund um die, zuvor vielfach angesprochenen, Veränderungen im Alltag anzugehen. Dein Mann könnte mit deiner ersten Hündin etwas mehr Zeit verbringen, vielleicht die eine oder andere Runde drehen und sich vermehrt mit ihr beschäftigen.


    Um einen Menschen, der dich nett findet, mit dir aber nicht die nächsten Pferde stehlen würde, würdest du dich auch irgendwann nicht mehr zwanghaft bemühen, in der Hoffnung, dass er (den du selbst eigentlich eher ganz nett, aber nicht gerade umwerfend findest) doch noch entdeckt, dass du sein Traumpartner bist. Warum auch? Manchmal ist man eben zu verschieden, um mehr zu erreichen, als eine gute, solide Freundschaft.


    Du interpretierst immer noch zu menschlich. Deine Hündin ignoriert dich nicht Zickig. Allerhöchstens ignoriert sie sich verunsichert, weil sie den wabbernden Haufen Wut/Frustration/Eifersucht spürt der zusammen mit dir angerauscht kommt, da würde ich auch versuchen dich zu ignorieren und zu hoffen das sich die Wut/Frustration/Eifersucht nicht auf mich entläd.


    Da muss ich allerdings widersprechen. ;) Hunde bestehen aus ein paar Empfindungen mehr, als aus Angst und Sicherheit. Sie sind nicht nachtragend, richtig, aber sie können in diversen Situationen sehr deutlich und ausgefeilt kommunizieren. Zicken können Hunde. Wenn sie es auch ohne böswilligen Vorsatz tun, wie wir Menschen, aber ihren Missmut mit "Rumgezicke" deutlich machen, ist ihnen durchaus gegeben.


    Ansonsten muss ich vielen Bemerkungen zustimmen. Vieles von dem, was du schilderst, ist nicht neu. Und du bist ganz sicher nicht alleine mit deinem Frust.


    (Ich kenne ihn selbst - unsere Hündin vertraut Gott und der Welt und würde im Regelfall auch mit beinahe jedem mitgehen, insbesondere mit bekannten Personen. Allerdings eben auch deswegen, weil wir Verlustängste nie forciert haben. Trotzdem ... manchmal wäre der optische oder akustische Beweis, dass sie uns doch vermisst, schön. Aber das ist dem Hund gegenüber unfair.)


    Versuch dich ein wenig von der Pflicht, genau diesen Hund zu lieben, zu lösen. Und auch von der Vorstellung, dich auf der Beliebtheitsskala vorarbeiten zu müssen. Stattdessen ist es sicher sinnvoll, dass ihr eure Aufgabenverteilung überdenkt und du mit weniger Verbissenheit einen freudigeren Zugang zu deinem Hund findest. ;)


  • Lies mal genauer. Meine Jungs sind erwachsen, wohnen nicht mehr hier. Man kann auch aus allem eine Religion machen.......

  • Ich glaube, Männer können im Allgemeinen sowohl mit Hunden als auch mit Kindern besser umgehen als Frauen. Warum auch immer. Vielleicht strahlen sie allein schon wegen ihrer Größe mehr Sicherheit aus. Frauen wirken ausstrahlungstechnisch oft wie halbe Kinder.
    Und gerade Hündinnen sind vll. eher "Männerhunde" (ich hoffe trotzdem, dass ich für meine Hündin die Nr. 1 bin. :D ).
    Kann es sein, dass ein Rüde eher "dein" Hund wäre? Vielleicht von einer Rasse, die Menschen gegenüber etwas "offener" ist als die Windhunderassen?


    Ansonsten schau dir doch von deinem Mann ab, wie er mit ihnen umgeht. Und mach dich vielleicht etwas rarer für die Hunde.


    Hihi, da muss ich jetzt mal grinsen, mein Mann ist nämlich kleiner als ich!!
    Mein Mann lässt vieles durchgehen, was ich nicht zulasse. Ich möchte dass sie vernünftig an der Leine geht und greife auch ein, wenn sie anderen Hunden, vor allem fremden, gegenüber giftig wird. Mein Mann ist viel lascher in der Erziehung.

  • Ich danke allen die sich die Zeit genommen haben zu antworten, habe mir vieles zu Herzen genommen.
    Ja, es gibt viel positives an ihr, sie bleibt tadellos alleine ohne dass sie etwas anstellt. Sie ist im Haus sehr ruhig, fast schon unsichtbar. Sie ist bildschön, bellt nie, haart nicht und muffelt nicht nach Hund.
    Das sie jeden Tag eine Maus fängt und diese frisst und für meinen Tennisarm verantwortlich ist, Schwamm drüber.
    Aber etwas muss ich noch berichten: ich war gestern nach meinem Mann zu Hause, das ist sehr selten. Als ich mich der Haustüre nähere, sehe ich 2 aufgeregte Hundeköpfe durch das Glas. Beide Hunde erwarten mich und freuen sich sichtlich. Normalerweise kommt nur die Kleine. Da ist mir das Herz aufgegangen. Am Morgen ging Madame ja noch stolz an mir vorbei als wollte sie sagen: wer sind Sie denn, wohnen Sie auch hier? Da soll einer noch Hunde verstehen und das nach fast 30 Jahren Hundehaltung.

  • Meine Hunde machen bei meinem Mann auch, was sie wollen- weil er macht, was sie wollen. Typ Hundeverruecktmacher.
    Dafür gehorchen sie bei ihm weniger und ziehen wie die Ochsen, bei mir wird gehorcht und an der durchhaengenden Leine gegangen.
    Kommt er von der Arbeit ist hier Tohuwabohu und Stimmung Konfetti- aber was soll's?
    Er ist glücklich und zufrieden, die Hunde sind es auch und ich freue mich einfach mit.
    Ich sehe das einfach ganz entspannt.

  • Mary- ich kann Dich verstehen.


    Mann hat doch einen Hund- und keine Weinbergschnecke, wo man von ausgeht, dass sie einen nicht erkennt und liebt.


    Ich finde es toll, dass Du Dich so um die Hunde kümmerst.


    Ich glaube nicht, dass es an Deiner Art liegt, da Du schon andere Hunde hattest und es da anders lief. Eure Wellenlänge zwischen Dir und den Windhundmädels stimmt halt nicht. Ich würde mir nächstes Mal einen erwachsenen Hund nehmen und keinen Welpen. Da siehst du, ob die Chemie stimmt.


    In Deiner Situation würde ich mich etwas rarer machen und Liebe nicht erzwingen wollen. (So ähnlich, wie Zucchini es schrieb)

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