Mein Hund und ich haben uns entliebt



  • Genau so hätte ich es auch formuliert.


    MaryB, ich denke du verschmenschlichst das viel zu sehr. Deine Hunde denken nicht so nach dem Motto: "Puh die mag ich nicht, die ignoriere ich mal komplett, dann ärgert sie sich" - das ist totaler Quatsch.
    Wie Cattlefan schon schrieb denke ich auch, dass deine bzw eure Hunde deinen Mann eher kontrollieren.
    Allerdings merken Hunde auch, wenn du frustiert bist. Zwar nicht direkt Frustration, aber sie merken, dass du nicht gut gestimmt bist - gibt Hunde die dann beschwichtigen und Zuneigung zeigen - gibt aber auch Hunde die Beschwichtigen und dir aus dem Weg gehen - um Konflikte zu vermeiden.


    Ich würde vorschlagen, dass du einfach mal deine Hunde als Hunde siehst, versuche es mal mit anderen Augen zu sehen - und nicht aus deinen. Nicht denken: Boah die begrüßen wieder meinen Mann, die ignoriere ich jetzt (die Hunde können das nicht in verbindung setzen).


    Das meine ich echt nicht böse, anfangs hatte ich auch so eine Phase - Hund freut sich nicht wenn ich mal komme (klar, 1. sieht er mich immer und hat mich fast immer um sich herum - mein Mann ist nur abends oder manchmal nur am Wochenende zu Hause.) Dazu kommt, dass mein Mann eine Fete geschmissen hat, wenn er begrüßt wurde ... :roll:


    Dann habe ich gelernt, dass es genauso richtig ist, wie die Beziehung bei Sepp und mir ist. Warum stürmisch begrüßen? Weil wir Menschen das als "Toll" empfinden. Ich finde es schöner, wenn der Hund vertrauen zu mir hat und weiß, dass ich alles im Griff habe.


    LG


  • Mein ganzes Leben ist auf die Hunde eingestellt. Ich mache vielleicht zu viel und erwarte zu viel. Das werde ich überdenken.
    komme mir halt im Moment vor wie die Mutter die sich um ihre Kinder kümmert und die fragen den ganzen Tag, wann kommt Papa heim.


    Schau, eventuell liegt da das Problem. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass Hunde sich gerne Menschen anschließen, die in sich ruhen und eine gewisse Zufriedenheit ausstrahlen.
    Ich würde mich an deiner Stelle ein bisschen mehr um dich selbst kümmern und dein "Lebensglück" nicht nur von der Zuneigung der Hunde abhängig machen. Zieh dir deine Bestätigung aus Hobbies, Freunden und deiner Beziehung. Dann kannst du auch deinen Mädels souveräner und unbefangener gegenübertreten und hast nicht schon von vornerein eine verbissene Erwartungshaltung. Hunde spüren innere Ablehnung ja auch... (also kein Vorwurf, aus menschlicher Sicht kann man deinen Frust ja bestens nachvollziehen).


    Und wie hier ja auch schon geschrieben wurde, das beschriebene Verhalten deutet nicht unbedingt darauf hin, dass deine Hunde deinen Mann lieben und dich blöd finden, das ist ja auch den Umständen geschuldet, dass du eben "immer da bist" und Herrchen, weil seltener, etwas "besonderes" ist. Mein Hund findet meinen Freund auch ganz toll (der füttert ihn auch ständig und streichelt ihn ohne Ende sobald der Herr das einfordert), aber wenn's hart auf hart kommt, sucht er bei mir Schutz, orientiert sich an mir. Wirklich ernst nehmen tut er ihn nicht...


    Ich denke wirklich die Situation bessert sich bereits deutlich, wenn du etwas verbissene Erwartungshaltung rausnimmst, dich locker machst, deinen Lebensmittelpunkt (auch) auf andere Dinge legst und dann die Zeit mit deinen Mädels genießt... unabhängig davon, ob du dich als ihre Nummer 1 fühlst oder nicht...

  • Mir kam beim Lesen dieses Textes nur ein Gedanke:
    "Armer Hund"


    Wenn es wirklich so ist, daß Du Deiner Hündin nichts abgewinnen kannst, suche ihr ein liebevolles Zuhause.
    Jeder Hund hat die grundsätzlich uneingeschränkte Liebe seines Halter verdient, Deine Hündin kann nichts für Deine Vorstellungen und Bedürfnisse.
    LG von Julie


    Nix armer Hund, ganz im Gegenteil. Mein Mann und ich geben alles, die Hunde sind unser Lebensinhalt. Frag mal meine erwachsenen Söhne wenn sie heimkommen. Die sagen oft, bei euch müsste man Hund sein.


    Der Eingangsthread gibt nicht das wider wie es tatsächlich bei uns ist.
    Habe hier auf dem Tablet im Büro geschrieben, da muss ich mich auch kurz halten.


    Nur, ich kann es nicht genau erklären, wir beide kriegen nicht den richtigen Draht zueinander. Nicht so wie es bei den anderen Hunden war und mit der jüngeren ja auch ist.

  • Aber genau das meinte ich doch.
    Ein Hund kann bestens versorgt sein und trotzdem ein "armer Hund", wenn er einfach nicht wirklich gemocht wird.
    LG von Julie

  • Es kommt durchaus vor, dass man zu einem Hund nicht den Draht entwickelt wie zu einem Hund davor oder danach.
    Ebenso kommt es vor, dass ein Hund sich einem Familienmitglied besonders anschließt. Das kann man als Halter nicht beeinflussen. Zuneigung kann man nicht erkaufen. Hunde denken nicht in Kategorien wie "dankbar sein müssen".
    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass sich Hunde bevorzugt Menschen anschließen, die mit sich und der Welt im Reinen sind. Die in kein Extrem verfallen, in keiner Richtung.
    Hinzu kommt, dass dein Mann den ganzen Tag nicht zu Hause ist und so wie ich es verstanden habe, du die Haupterziehungsarbeit trägst.
    Dein Mann hat also wahrscheinlich in den Augen der Hunde mehr so die Rolle des Spaßonkels. Klar ist das interessant. Da bleibt man gerne in der Nähe. Das bedeutet aber nicht zwingend, dass deine Hunde dich weniger mögen.


    Ich denke, wenn sich dein komplettes Leben um die Hunde dreht, läuft was verkehrt. Sein Haustier lieben, gut und schön. Aber es sollte auch noch ein Leben ohne Hunde geben.
    Vllt rührt alleine daher schon deine Unzufriedenheit und das spüren die Hunde. Sei mal ehrlich zu dir selber, ob du mit deinem Leben wirklich zufrieden bist oder ob dir die Hunde nicht einfach zu viel sind. Wenn du unzufrieden bist, dann ändere was. Auch wenn das in letzter Instanz vllt bedeutet einzusehen, dass zwei Hunde dir alleine zu viel Arbeit sind und einer ein neues Zuhause benötigt.
    Wenn du nichts änderst, wird sich nichts ändern.

  • Ihr habt schon recht. Mein Mann ruht in sich. Ich bin hektischer. Liegt auch daran, dass ich am Tag einiges zu leisten habe. Früh aufstehen, Job, Hunde, Haushalt, Garten, Auto. Ich kümmere mich um alles. Aber die Hunde sind No. 1. Da ich mich gerne und viel bewege, ist der Hunde Spaziergang mein Highlight.
    Und nochmal, mein Hund muss an die Leine wegen Jagdtrieb, aber sie hat täglich Freilauf, dazu gibt es hier genug Wiesen.
    Ich werde mir einiges zu Herzen nehmen was hier geschrieben wurde und es lockerer sehen. Bin ja einsichtig.
    Natürlich gebe ich sie nicht ab, sie gehört zur Familie. Aber sie ärgert mich oft und wenn sie mich dann auch noch so zickig ignoriert, da komnt man schon mal auf dumme Gedanken.

  • Hallo MaryB,
    also erst einmal: ich kann deinen Frust verstehen.
    Aber bitte interpretiere nicht so viel in das Verhalten deiner Hunde rein. Es ist bei vielen Hunden völlig normal, dass derjenige interessanter ist, der weniger "verfügbar" ist. Deine Hündinnen wissen beide, daß du ja sowieso da bist, daß du sie fütterst, mit ihnen raus gehst etc., also warum sollten sie sich um dich bemühen? Das klingt jetzt hart, aber aus Hundesicht ist das normal. Andererseits könntest du es so sehen: du bist für deine Hunde verlässlich und du kannst sicher sein, das ist entspannter für sie.
    Du schreibst wenn du nach Hause kommst, reagieren sie (fast) nicht. Woher weisst du das? Nur weil sie nicht rumhüpfen wie verrückt? Mein Hund macht das auch nicht, hat er auch nie, weil ich es garnicht möchte. Hunde können sich auch viel dezenter freuen:-))
    Nun speziell zu Hündin1: Gibt es vielleicht irgendetwas, was nur ihr beide gemeinsam haben könnt? Irgendein Spiel, eine kleine Übung, ein Ritual? Das muß garnichts Großartiges oder Zeitaufwendiges sein. Z.B. sie darf dir die Hausschuhe bringen, oder dir Abends die Socken ausziehen, oder eine bestimmte Sache suchen oder was halt für deine Hündin passend ist.
    Vielleicht ist sie ja auch eifersüchtig auf Hündin2 und reagiert mit Rückzug? Ich glaube daß Hunde schon spüren können wenn der Mensch sich von ihnen innerlich distanziert. Deswegen wäre es meiner Meinung nach gut, wenn du dich auf die positiven Eigenschaften deiner ersten Hündin konzentrieren würdest. Was kann sie gut, was magst du an ihr? Ich bin sicher da gibts was:-) Und an den Problemen (Leinenführigkeit) könntest du arbeiten - oder sie akzeptieren.
    Ich hoffe ich konnte dir ein bißchen helfen und bitte lass dich nicht einschüchtern von den nicht wohlwollenden Kommentaren einiger hier.
    Alles Liebe

  • Du interpretierst immer noch zu menschlich. Deine Hündin ignoriert dich nicht Zickig. Allerhöchstens ignoriert sie sich verunsichert, weil sie den wabbernden Haufen Wut/Frustration/Eifersucht spürt der zusammen mit dir angerauscht kommt, da würde ich auch versuchen dich zu ignorieren und zu hoffen das sich die Wut/Frustration/Eifersucht nicht auf mich entläd.

  • Hallo,


    ich kann dir nur von einem hund berichten den wir hatten:
    hund rüde, kam erwachsen zu uns, der stand auch nicht auf, wenn jemand von uns heimkam, hat nur lautstark gebellt aus seinem körbchen, spazieren, nö, 10 meter zum pipibaum und dann bitte zurück - bei meiner mutter hingegen ging die party ab, freude hoch zehn, geschmust, gerne spazieren gegangen etc
    ist halt mal so, wir hatten zeitgleich auch ne hündin, die hat ihre liebe sehr gerecht verteilt :)

  • Hunde sind nun einmal keine Roboter, sondern Persönlichkeiten mit Vorlieben und eigenem Charakter.


    Man kann auch als Mensch nicht jeden gleich gerne mögen und nicht jeder zeigt seine Gefühlsäußerungen gleich.


    Vielleicht hast du auch mal zu Anfang "strenger" oder evtl auch "ablehnender" reagiert, vielleicht um den Hund anfangs zu erziehen und dieser Hund ist sensibler und hat sich dies gemerkt.


    Ich würde an deiner Stelle mal versuchen generell über deine Einstellung nachzudenken. Wenn man eine Familie hat und dann äußert, dass die Hunde an erster Stelle stehen, dann läuft meiner Meinung nach, doch so einiges falsch

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