Nächtliches Übersäuern beim Barfen - kann abendliches Trofu helfen?

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich habe eine Frage und muss erst etwas ausholen:


    Meine Marla hatte seit Dezember einen Giardienbefall, der durch den Tierarzt-Schnelltest erst nicht erkannt wurde. Durch die Behandlung auf "normalen" Magen-Darm-Infekt klangen die typischen Giardien-Symptome schnell ab, waren aber Anfang Januar logischerweise wieder da. Erst durch ein großes Kotprofil bei Laboklin hatten wir Gewissheit. Wir haben mit Spartrix behandelt und es trat schnell Besserung ein. Dazu gesellte sich dann noch eine Gastritis, die wir durch Gastricumeel super in den Griff bekommen haben. Mitterweile ist die beschwerdenfrei - bis auf eine Sache:


    Seit diesen 2 Monaten schmatzt sie Nachts und erbricht gelegentlich Galle am frühen Morgen. Zusätzlich ist sie dann sehr unruhig. :verzweifelt: Zwieback oder ein Keks vorm Schlafengehen helfen nur bedingt.


    Wir haben durch die Gastritis erst Morosuppe, dann Schonkost mit gekochtem Hähnchen und Hüttenkäse und dann Reinfleischdosen von Lunderland gefüttert. Zusätzlich gabs Slippery Elm Bark. Es war dadurch leicht besser, aber nicht ganz weg. Nun haben wir Anfang der Woche wieder auf Rohes umgestellt (Knochen lasse ich erstmal weg) und ich habe mir vom Barfmetzger extra grobes Barffleisch schneiden lassen, damit ihr Magen mehr zu tun hat.


    Nun hatten wir heute wieder eine schlaflose Nacht mit Schmatzen und Unruhe. Heute morgen erbrach sie Galle. :(


    Wir geben Abends gegen 19 Uhr die letzte Portion und vorm Schlafengehen gibt es dann wie oben schon gesagt das Betthupferl. Ich supplementiere momentan auch Spirulina, da es auch gegen Übersäuern schützt.


    Nun kam mir in den Sinn, vorm Schlafengehen eine kleine Portion getreidefreies Trofu zu geben, da es ja eine längere Zeit braucht um zu verdauen. Ist ja eigentlich nichts anderes als bei Teilbarfern, oder?


    Kann das gut gehen? Oder kommt ihr Verdauungstrakt dann ganz durcheinander?


    Oder ist es vllt. besser ihre Abendportion an Barffleisch aufzuteilen und einen kleinen Teil vorm Schlafengehen (+Zwieback) zu geben?


    Hat jemand noch einen Tipp für mich?


    Bin echt verzweifelt :/


    Wir werden auch noch einmal den Kot nachtesten lassen und wenn wir dann immer noch nicht weiterkommen, werde ich mal einen THP aufsuchen.

  • Nur als Idee - ich bin über den Zwieback vor dem Schlafen gehen gestolpert. Ich selbst vertrage keine KH abends - dann übersäuert mein Magen auch. Auch wenn Zwieback bei Magen-Darm-Geschichten gegeben wird - es sind schnell verfügbare Kohlenhydrate (Weissmehl) die schnell resorbiert sind und einfach verdauliche schnelle Energie liefern. Ich würde es stattdessen vielleicht mal mit nem Löffel Magerquark oder Hüttenkäse versuchen, ggf. mit etwas Heilerde drin.

  • Könnt ihr mir bitte mal was erklären? Magensäure ist doch im Grunde nix anderes als Salzsäure, so 0,5%ige Lösung. Die hat einen pH-Wert von 1 - 1,5, wenn der Magen voll ist, verdünnt er sich auf ca. 2 - 4. Saurer geht´s kaum.... wie kann der Magen da "übersäuern"?
    Schmatzen und Schlecken und dtl. Schlucken deutet doch erst mal auf Übelkeit hin... aber was hat das mit "Übersäuern" zu tun?

  • Ich hätte an was ähnliches gedacht. Was gibst du neben dem Fleisch noch? Vielleicht verträgt die das nicht mehr? Meine Maus verträgt keine Kartoffeln und reagiert dann ganz genauso.

  • Übersäuern bedeutet, dass mehr Magensäure gebildet wird als benötigt wird. Das kann dazu führen, dass die Magenschleimhaut angegriffen wird - sich eine Gastritis entwickelt oder/und dass es zum Reflux in die Speiseröhre kommt - Sodbrennen entsteht. Das führt zu schmerzen, Übelkeit, Erbrechen...

  • Ein Hundemagen schüttet eigentlich nur Magensekrete aus, wenn Nahrung herein kommt. Wird bei leerem Magen Säure produziert, "übersäuert" der Magen.


    Ein Stück Brötchen oder ähnliches vor dem Schlafen hilft oft, ich würde im Zweifel evt. einfach 2 Stunden später füttern.

  • Übersäuern bedeutet, dass mehr Magensäure gebildet wird als benötigt wird. Das kann dazu führen, dass die Magenschleimhaut angegriffen wird - sich eine Gastritis entwickelt oder/und dass es zum Reflux in die Speiseröhre kommt - Sodbrennen entsteht. Das führt zu schmerzen, Übelkeit, Erbrechen...


    Tut mir leid, aber das ist für mich nicht schlüssig - denn nur weil die Menge steigt, ändert das ja nichts an dem pH-Wert.... zudem hat der Hund einen sog. "Sackmagen", der sich einfach auffältelt. Was mich noch mehr wundert - erst seitdem Barfen und co. "modern" wurde, gibt es dieses Thema. Medizinisch ist da jedenfalls kein Handlungsbedarf.
    Sodbrennen = reflux ösophagus, sprich: Magensäure tritt über in die Speiseröhre - sehr unangenehm, hat aber auch nichts mit der Menge zu tun, eher mit Veranlagung und nicht funktionierender "Technik". Und da Hunde sozusagen darauf hin konzipiert sind, Futter zu erbrechen - zwecks Lagerung und Welpenfütterung - sind sie da auch recht unempfindlich.
    Magensäurebindende Mittel helfen da sicher, aber die Ursache bekämpft es nicht.

  • Hallo Svenja,


    ich hatte das bei meiner Hündin auch.
    Ich habe sie 1 Jahr problemlos roh gefüttert, alles prima. Dann kam ein langwieriger Kampf gegen Giardien der den Magen-Darm ziemlich durcheinander gebracht hat.
    Sie hatte dann auch das Problem dass sie nachts immer zu schmatzte.


    Letztlich war es einfach so, dass sie rohes Fleisch nicht mehr verträgt. Ihr war übel!


    Habe dann auf gut verträgliches Dosenfutter umgestellt und koche zwischendurch frisch.
    Ist das Fleisch leicht angekocht verträgt sie es gut.


    Ich vermute der Magen-Darm deiner Hündin ist einfach noch geschädigt und sehr empfindlich. Rohes Fleisch ist schwerer zu verdauen als gegartes. Ich würde ihr erstmal nichts rohes geben! Lass sie sich vollständig erholen.
    Bei meiner Hündin war das leider nicht mehr möglich, der Darm ist zu geschädigt (aber da kommen mehrere Faktoren zusammen) :(.


    Edit: Achso das was hier empfohlen wurde habe ich auch alles versucht (trockenes Brot, TF, letzte Mahlzeit sehr spät geben....), hat alles nichts genutzt. Wie auch? Ihr war ja übel und sie hatte kein Sodbrennen.

  • Nur als Idee - ich bin über den Zwieback vor dem Schlafen gehen gestolpert. Ich selbst vertrage keine KH abends - dann übersäuert mein Magen auch. Auch wenn Zwieback bei Magen-Darm-Geschichten gegeben wird - es sind schnell verfügbare Kohlenhydrate (Weissmehl) die schnell resorbiert sind und einfach verdauliche schnelle Energie liefern. Ich würde es stattdessen vielleicht mal mit nem Löffel Magerquark oder Hüttenkäse versuchen, ggf. mit etwas Heilerde drin.


    Das ist eine gute Idee! Danke :gut:




    Wir haben 3 Tage Morosuppe gegeben und dann gaaaaaaanz langsam mit Schonkost angefangen. Diese hat sie eigentlich sehr gut vertragen. Als sie wieder fit und ganz normal war, habe ich mit den Dosen angefangen und dann ganz langsam wieder angefangen mit leicht verdaulichem Rohen.


    Sie stößt auf und schmatzt anschließend ziemlich laut. (so ab 3-4 Uhr Nachts) Ist das kein Sodbrennen?


    Wenn es gar nicht mehr geht erbricht sie dann am frühen Morgen Galle. Daher denke, dass der Magen leer ist, oder? Vllt. weil Rohes schneller verdaut wird als z. B. Gekochtes?


    Mit Slippery Elm Bark, Naturmoor usw. wird es besser, aber lasse ich es weg, geht es wieder von vorne los.


    Kann ich solche Helferlein dauerhaft geben?


    Tagsüber geht es der Maus immer gut! Ich beobachte sie ganz genau und lasse sie auch bewusst beim Schlafen auf dem Sofa neben mir liegen - kein Geschmatze, kein Aufstoßen, nix.


    Auch draußen ist sie quietschfidel.


    Ihr müsste doch dann auch nach dem Frühstück übel sein, oder? :ka:

  • Ja da hast du recht.


    Ich vermute bei meiner Hündin war es eine Mischung aus beidem.
    Es fing auch immer gegen 2/3 Uhr nachts an und morgens erbrach sie oder hatte Bauchschmerzen. Oftmals verweigerte sie dann auch die erste Mahlzeit morgens. Über den Tag seltsamerweise hatte sie keine Probleme. Warum das so war, weiß ich leider nicht.
    Dass ihr übel war, da bin ich mir aber sicher weil sie ja sonst auch nicht erbrochen hätte und das Futter verweigert hätte.


    Diese ganzen Zusätze haben bei uns allerdings auch nichts gebracht, erst die Futterumstellung auf gekochtes. Schien für ihren Magen nicht so schwer verdaulich zu sein wie rohes. Und sie hat damit tatsächlich nur noch sehr selten Probleme. Da ihre Verdauung aber nachhaltig geschädigt ist, werden wir es auch nicht gänzlich wegbekommen.
    Ich wüsste allerdings nicht ob ich, hätten die Zusätze geholfen, diese auch dauerhaft geben würde. Ich denke eher nicht. Ich würde immer ein Futter vorziehen was mein Hund ohne zig Mittelchen verträgt!!

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