Ein neuer Versuch? Wir drehen uns im Kreis und benötigen Entscheidungshilfe ...

  • Hallo
    ich kann dir mal kurz von meinen Anfängererfahrungen mit meinem Tierschutzhund erzählen und vielleicht kannst du dann noch einige von mir damals nicht bedachte Sachen mit in eure Entscheidung einfließen lassen.
    Ich habe mir als Kind immer einen treuen Begleiter gewünscht und dachte ich habe ihn vor 2 jahren im Tierheim kennengelernt. Einen quirligen, fitten Hund mit dem ich durch dick und dünn gehen kann. Naiv wie ich war, habe ich mich sofort in ihn verguckt und nicht weiter nach seinen Macken gefragt. Ich wusste er ist unerzogen, galt im Tierheim als Problemfall aber ich habe mich eben in ihn verguckt. Wir haben also angefangen mit einer guten Trainerin zu arbeiten und uns an seine Probleme gewagt. Mit ihrer Hilfe durfte ich ihn dann auch adoptieren.
    Nachdem er 2 Wochen bei mir war hat sich dann herausgestellt dass er HD und eine chronische Knieentzündung hat (obwohl angeblich alles untersucht wurde) er mit dem Alleinebleiben massive Probleme hat und er an der Leine alles anpöbelt was mehr als 2 Beine hat. Außerdem war er ein unwahrscheinlich hibbeliger Zeitgenosse.
    Auch heute nach 2 jahren intensiven Trainings kann er noch nicht mehr als 10 Minuten alleine bleiben, braucht meine Hilfe um Hundebegegnungen ohne Stress zu meistern (auch auf der Hundewiese, da is nichts mit Schwätzen), läuft immer noch nicht perfekt n der Leine und fährt unwahrscheinlich schnell auf 180. Durch seine Krankheit gibts auch kein Bällchen spielen und durch seine Hibbeligkeit ist es immer eine Geduldsprobe für mich mit ihm draußen irgendetwas zu üben.
    Ich liebe Jacke und habe mich damit "abgefunden" dass er eben so ist. Wir gehen mittlerweile durch dick und dünn aber es gibt bestimmte Dinge die ich einfach noch nicht mit ihm machen kann. Z.B. einen gemütlichen Spaziergang mit Freunden, denn ein Ohr und Auge ist immer bei ihm oder wir machen Stop and Go durch die noch immer nicht perfekte Leinenführigkeit.


    Ich möchte euch nicht von dem Hund abraten oder zum Kauf. Überlegt euch ob ihr mit Macke leben könnt, die der Vierbeiner durch sein bisheriges Leben davongetragen hat oder nicht. Ob ihr an euch und an ihm arbeiten wollt und ob ihr Lust habt / fähig seid /das nötige Kleingeld habt (Trainer etc.) auch schwierige Situationen zu meistern. Damit möchte ich nicht sagen, dass ein Welpe vom Züchter einfacher wird, denn auch der braucht Erziehung, aber ihr könnt da einfach von Anfang an bestimmen in welche Richtung seine Entwicklung gehen soll.
    Ob Anfänger oder nicht finde ich nicht so wichtig, wenn man sich die etnsprechende Hilfe holt und willig ist an sich zu arbeiten. Ich habe eine tolle (Entwicklungs-)Zeit zusammen mti Jacke durchgemacht und gerade weil es so schwierig war, denke ich sind wir beide mittlerweile so ein tolles Team.


    Ich hoffe ihr findet für euch die richtige Entscheidung und ich denke ihr findet bestimmt in diesem oder einem anderen Hund das perfekte Familienmitglied :)

  • Warum schon wieder zu einem Welpen vom Züchter geraten werden muss, wegen einer (!) schlechten Erfahrung mit einem Tierschutzhund, noch dazu aus dem Ausland, kann ich nicht ganz nachvollziehen.


    Es sitzen so viele tolle, unkomplizierte Hunde in deutschen Pflegestellen. Der Fehler beim ersten Mal lag doch offensichtlich daran, sich einen Hund "einfliegen" zu lassen, den man vorher überhaupt nicht kennen lernen konnte. Für Anfänger oder Leute mit besonderen Ansprüchen (hier z.B. Kinderfreundlichkeit) ist das einfach nichts. Aber es spricht doch nichts dagegen, neben der Hündin noch andere Pflegestellen zu besuchen. Irgendwo wird der Hund dabei sein, mit dem es einfach passt.

  • Da muss ich Dreamy zustimmen.


    Man muss es ja nicht über's Knie brechen. Und man sollte nie vergessen, dass man den Welpen vom Züchter auch "versauen" kann. Kinderfreundlichkeit ist keine Rasseneigenschaft, das begründet sich auf den Erfahrungen, die der Hund mit Kindern macht.
    Wenn die Hündin nicht passen sollte, haltet doch einfach weiter Ausschau. :)

  • Ob ein Welpe in der aktuellen Situation wirklich so viel einfacher wäre, wage ich stark zu bezweifeln.
    Ein stubenreiner Hund der gut mit den Kindern zu recht kommt, ist doch schon mal ein sehr guter Ansatz. Beim Welpen muss erstmal organisiert werden, dass die ersten Wochen/Monate immer jemand zu Hause ist und man muss die Basics trainieren und damit leben können, dass es dauert bis er gelernt hat, dass man die Welpenzähne nicht an Kindern ausprobiert...


    Wird die Hündin bereits von einem Trainer betreut?
    Falls ja, setzt euch einfach mal in Ruhe mit ihm zusammen uns sprecht eure bedenken an. Wenn nicht, erkundigt euch mal im Umfeld, viele Trainer bieten heute auch Beratung bei der Anschaffung an.
    Wenn ihr da so unsicher seit, ob ihr eurem eigenen Urteil vertrauen könnt, nehmt euch einfach professionelle Hilfe dazu, die das Thema objektiv als Außenstehender bewertet.

  • Zitat


    Damit möchte ich nicht sagen, dass ein Welpe vom Züchter einfacher wird, denn auch der braucht Erziehung, aber ihr könnt da einfach von Anfang an bestimmen in welche Richtung seine Entwicklung gehen soll.


    Wenn das Anfänger sind, können sie auch einen Welpen so verderben, dass er alles blöd findet.
    Ich meine, wenn man schon davon spricht, "traumatisiert" zu sein, dann würde ich es lassen. Da besteht zu viel Unsicherheit. Dazu noch 3 relativ kleine Kinder - da braucht der Hund Nerven wie Drahtseile. Ob man das von einem Welpen oder Tierschutzhund erwarten kann?

  • Ich sehe das auch so wie viele andere hier. Ich bin auch darüber gestolpert, was BigJoy hier beschreibt:


    Die Hündin jetzt klingt für mich nicht "unkompliziert" (ist irgendwie ein blödes Wort für ein Wesen). Denn mit 9 Monaten finden Hunde andere Hunde eigentlich toll, wollen viele auch mit fremden Hunden noch spielen (ändert sich später oft, dann werden die Spielkontakte seltener und ausgewählter).


    Grundsätzlich denke ich schon, dass ein relativ junger Hund für euch gut geeignet wäre, da ihr Kinder habt, die auch etwas mit dem Hund anfangen wollen. Wie schon jemand schrieb, würde ich da auch bis 3 oder 4 hochgehen. Es kann natürlich auch ein jüngerer Hund sein.
    Ich will euch auch nicht diese Hündin ausreden, aber beim Lesen hatte ich nicht so ein gutes Bauchgefühl (s.o.).
    Aber es gibt ganz wunderbare, wirklich unkomplizierte Hunde, die in den Pflegestellen auf ihr eigenes Zuhause warten. Du scheinst ja auch unsicher zu sein, aufgrund eurer Erfahrung und der Beschreibung der Pflegestelle. Ich würde weitersuchen, bis du sicherer bist! :)

  • Ich würde auch, sofern Zeit, Nerven und Lust da sind, zu einem Welpen vom Züchter raten. Nicht, weil es im TS keine unkomplizierten, einfachen, lieben Hunde gibt, sondern weil es schwierig ist, so einen zu bekommen. So kriege ich das zumindest bei mir um Umfeld mit. Bei uns ist es grad wahnsinnig in, dass man Hunde aus dem Auslands-TS holt. 99% der Hunde sind "Labrador-Mischlinge", scheißegal, wie sie aussehen oder sich verhalten. Aber ein Labbi-Mix lässt sich halt super vermitteln und verspricht einen simplen Mitläuferhund. Ich kenne so einige, die mit ihrem "Labbi"-Mix übel auf die Schnauze gefallen sind ... unschön, für alle Beteiligten! Ihr musstet so was ja leider auch schon erleben, das tut mir echt leid für euch.


    Was erwartet ihr denn von eurem Hund?
    Klar bedeutet ein Welpe erstmal wirklich viel Arbeit und klar, man KANN einen Welpen natürlich ganz schlimm verkorksen. Aber wenn ihr, wie gesagt, Zeit und Lust und Nerven, sowie die Bereitschaft, euch zu informieren, habt, dann klappt das schon! :bindafür:


    Ich drücke euch ganz fest die Daumen bei eurer Hundesuche, egal wie alt, jung, groß, klein oder woher er letztlich kommen wird!


    Edit: Bei der Hündin, die ihr aktuell im Auge habt, bekomme ich aus denselben Gründen wie viele andere hier, bisschen Bauchschmerzen.

  • Hallo ihr lieben,
    danke schonmal für die vielen Tipps und Überlegungen ... Vielleicht muss ich noch ein wenig ausholen:


    unser letzter Hund kam tatsächlich direkt aus Griechenland eingeflogen, zu dem Zeitpunkt waren wir noch so naiv, dass wir uns auf die lobeshymnen über die Hündin vom Verein haben beeinflussen hlassen. Etwas schlauer sind wir inzwischen. Deshalb habe ich diesmal bewusst und ausschließlich nach einem Hund gesucht, der in einer Pflegestelle hier in der Nähe ist, den wir vorher in Ruhe kennenlernen können und den wir iAuah in Zukunft eben bei dieser Pflegestelle mal unterbringen können. Es ist nicht so, dass die Hündin jeden Hund anpöbelt, sie bellt auch nicht bei Hundebegegnungen, nur wird sie eher etwas unruhig. In der Pflegestelle wohnen bereits zwei hunde, Katzen und ein 10-jähriges Kind. Insofern kann man den zukünftigen Ist-Zustand schon einigermaßen gut ablesen. Die Hündin ist seit ca. drei Wochen in Deutschland und es ist auch nicht so, dass wir uns heute entscheiden müssen. Sie ist ein Mischling und meiner Ansicht nach, könnte etwas österreichischer Pinscher in ihr stecken. Sie sieht etwas so aus. Sie kann wie gesagt schon alleine bleiben, ist stubenrein, mag Kinder, ist eher ruhig, d.h. Kläfft nich gleich jeden an, wurde aber zuletzt eben als doch selbstbewusst und eigenständig beschrieben.Über einen Welpen habe ich auch schon nachgedacht aber das lässt sich mit unserer Arbeit einfach nicht vereinbaren.wir werden sie morgen wieder besuchen gehen und weitersehen.

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