• Wenn es mit 40km Entfernung der Nächste und Einzige ist und alle anderen 50km plus weg sind akzeptiert man es oder lässt den Sport sein :ka:

    Ich fahre 2-3x die Woche 76 km one Way zum Verein. Unter der Woche ist Stau - also rund 1,5 Stunden Fahrtzeit für eine Strecke. Sind pro Wochegute 450 km.

    Das akzeptiere ich für diesen Sport mit diesen Menschen.

  • Warum denn nicht? Wenn das allen von vorne herein kommuniziert wird?
    Klar, man braucht den passenden Verein, bei dem es ins Konzept passt. Bei uns im Verein z.B. Da gibt es Leute die kommen seit sechs Jahren, für 45 Minuten Hundebespassung in grober BH Ausrichtung auf dem Platz. Sogar ganz ohne Vereinsmitglied zu sein. Natürlich ohne Arbeitseinsätze, Turnierhilfe, Kaffee trinken, Marathon-Samstage.

    Tut keinem weh. Muss man halt klar kommunizieren. Auf beiden Seiten.


    Ein, zwei, drei kann man schon verkraften. Aber dabei bleibt es in der Regel nicht.

    Wenn man dann irgendwann 10, 15 davon hat, die den Platz belagern, Trainingszeit und Trainerzeit binden und im Grunde nichts für den Verein bringen, wird es oft eng.
    Ja, ich weiß, es gibt Vereine, die froh sind, wenn überhaupt jemand am Platz steht. Wenn man als Verein, aber selbst 10, 15 aktive Sportler hat, die auf die nächste Prüfung trainieren, kann man es sich nicht wirklich erlauben, während der Trainingszeit den Platz mit den Spaßhundlern, die nie etwas für den Verein tun werden zu blockieren.

    Der Verein lebt von seinen Startern und Helfern und nicht davon, irgendwie irgendwelche Leute auf dem Platz rumlaufen zu haben und zu hoffen, dass die vielleicht mal nen Kaffee trinken, damit sie überhaupt was einbringen.
    Ich habs mehr als einmal gesehen, dass dieses irgendwie HF auf den Platz kriegen, egal ob sie sich im Verein engagieren oder Mitglied sind, das Anfang vom Ende war.

    Wie gesagt, ich persönlich empfinde es als unverschämt sich die Vorteile rauszupicken und den Großteil bis alle Verpflichtungen hinten ünerfallen zu lassen. Kann sich gerne jeder angegriffen fühlen, wie er will, wenn ihm der Schuh passt.
    Ich stehe dazu, ich (und unser Vorstand) sehe unseren Verein nicht als billige Hundeschule und wer nicht mit den allgemeinen Vereinsbedingungen einverstanden ist wird nicht aufgenommen. Interessanterweise fahren wir sehr gut damit und sind seit Jahren mit einer OG, die genau so verfährt, der Verein mit dem größten aktiven Sportlerstamm und stabiler Mitglieder- und Trainingszahl, ohne Stress, Grabenkämpfe und Co. Während es bei den "flexiblen" OGs wo jeder mitspielen darf zu seinen eigenen Wunschregeln in schöner Regelmäßigkeit knallt und zwei am Rande der Auflösung standen.

    Kann also nicht so falsch sein, der Weg...

  • Auch da gibt es wohl noch Unterschiede. Bei uns gibt es seit mindestens 2 Jahrzehnten eben die Ticket-Leute, die keine Mitglieder sind und deshalb in aller Regel (Ausnahmen gibt es) auch keine Vereinsarbeit leisten. Natürlich binden die Trainer- und Platzzeit.
    Aber davon ab sind wir ein relativ kleiner Verein (+/- 30 Mitglieder) mit aktiven Sportlern in verschiedenen Sparten, die sich recht gut verstehen und keine wirklichen Querelen haben. Wir nehmen längst nicht jeden als Mitglied auf, sofort schon mal gar nicht. Die müssen wir erst kennenlernen. Dafür haben wir eben auch nur wenig Mitgliederwechsel.

    Im Nachbarverein muß man nach 2 Probetrainings eintreten. Die haben deutlich mehr Mitglieder, geschätzt alle 2 Jahre den großen Paukenschlag mit einer Austrittswelle und Vorstandswechsel, etc. Find ich nicht erstrebenswert.

  • Lass mich mal rechnen, aktuell dürften wir da 30-40 von rumrennen haben auf unserem Vereinsgelände.
    In Sachen Mitglieder sind wir eine sehr kleine OG, mit Aufnahmestopp seit Jahren. Mitglied wird nur, wer wirklich Hundesport intensiv betreiben will. Wer das nicht will, ist trotzdem willkommen. Jeder darf bei uns trainieren. Hauptsache Spaß am Hund. Diese Fraktion hat allerdings andere Trainingszeiten. Kurz, arbeitnehmerfreundlich, abends und am WE.

    Ich persönlich halte es für falsch sich als Verein das elitäre "nur für Sportler" Denken zu behalten. Zumindest wenn man nicht nur reiner Leistungsverein sein will, sondern z.B. im Dorfleben integriert sein möchte.
    Schließlich ist es viel leichter eine Flutlichtanlage genehmigt zu bekommen, wenn der Bauamtsoberfuzzi mit seinem Hund in dem Verein die BH gemacht hat. Wenn es hieß, Nö, du nicht. Du willst ja "nur" BH und nur eine Stunde auf dem
    Platz stehen, naja, da hat man schnell
    seinen Ruf weg.

    Und manchmal findet ein "nur BHler" Spaß am Hundesport und bleibt. Dann halt auch die 3-5 Stunden mehrmals wöchentlich.

    Letztlich muss das wohl jeder selbst entscheiden. Ist ja auch immer eine Frage der individuellen Strukturen. Ich jedenfalls mag unsere "Spaß-Hundler"

  • wir haben auch welche, die nur zur 'Bespaßung' kommen. Die haben ne eigene Trainingszeit, nach den Welpen und Junghunden mit dem entsprechenden Trainer. Offiziell ist das natürlich auch Unterordnung, grobe Richtung BH und so. :roll:
    Wenn sie kein Vereinsmitglied werden wollen bzw es ihnen nicht angeboten wird, weil sie dafür zu unregelmäßig erscheinen :hust: dann läuft das über eine deutlich teurere 10er Karte.

    So können die, die wirklich gezielt trainieren wollen, in Ruhe mit ausreichend Zeit trainieren. Und die, die nur den Hund ne Runde bespaßen wollen, können das zu ner anderen Zeit auch machen.
    Und ganz nebenbei lohnt es sich über die 10er Karten auch noch für den Verein.

    Quasi Win-Win für alle. :D

  • Kommt vielleicht auch auf den Platz und die Trainer (wann sie wieviel Zeit haben) an?

    Wir haben nen riesen Platz, aufgeteilt auf 4 Plaetze + Welpengarten und Hindernisbahn fuer's THS.
    Da stoert keiner den anderen. Man redet miteinander und wer auf Platz 2 muss wegen Huerde/A-Wand geht da hin. Der Rest teilt sich auf.
    Es haben alle feste Trainingszeiten und das laeuft recht easy nebeneinander. Egal ob Spass-Kurs oder Pruefungs-Kurs :ka:

  • Mit solchen 10er Karten Dingern muss man seit §11 halt auch vorsichtig sein.. |) Wo kein Kläger, da kein Richter, aber wenn da irgendeine Hundeschule die Konkurrenz ausschalten will, dann hat man da mal schnell Ärger an der Backe.

    Das Zustände Vet Amt für meine SV OG hat recht eindeutig formuliert, dass das im Verein für sie okay ist, so lange die Leute Mitglieder sind oder eine Mitgliedschaft anstreben und man sich eben gegenseitig ausbildet.
    In meinem BLV Verein haben wir relativ lange einfache Kurse für Leute angeboten, die eben nicht Sport wollen, sondern ein bisschen Grundkommandos lernen. Das waren insgesamt 12 Termine, eine interne "Prüfung" und einmal Schnuppern in eine Sportart ihrer Wahl.. aktuell gibts das nicht, nachdem wir schon Stress hatten mit einer Anzeige durch eine Hundeschulbetreiberin - an sich ist das von dem betreffenden Vet Amt so formuliert, dass es für sie okay ist, so lang man das eben für Leute anbietet die in den Verein wollen und es auch preislich deutlich unter den üblichen Preisen in Hundeschulen liegt. Aber es ist eben eine Grauzone und ob das so haltbar ist, wenn es jemand drauf anlegt weiss man nicht. Daher gibts im BLV mittlerweile ein Abkommen, bei dem man über den Verband den 11er bekommen kann. (aber das ist nochmal ein anderes Thema..)


    In meinem BLV Verein gibts seit Jahren ein Grüppchen, die eigentlich kein Interesse an qualitativ höherer Ausbildung haben, sondern einfach etwas mit den Hunden rumalbern und Kaffee trinken möchten. Also offiziell haben die erst THS; dann Obedience und jetzt Rallye Obedience gemacht :pfeif: Die haben eine eigene Übungszeit, bei der sie niemand sonst stören und ein paar Damen die das "leiten" und denen das gefällt.
    Können sie von mir aus gerne machen, hab ich kein Problem damit. Ich muss es ja nicht leiten |)
    Allerdings muss man sich da halt auch bewusst sein, dass a) die Ausbildung jetzt dann nicht gerade zur Prüfungsreife führt und b) die wohl mehr Zeit mit Quatschen und Tratschen verbringen, als die Sportler.


    "Schwierig" wird's ja vor allen Dingen dann, wenn erwartet wird hochwertiges und motiviertes Training zu erhalten, man aber selbst mit der Erwartung eines Grunderziehungskurses da ran geht.. oder auch wenn man niemanden hat, der für sich bereit ist seine persönliche Freizeit in sowas zu investieren.

    Ich kann mir übrigens aber auch nicht vorstellen, dass man 30-40 Leute regelmäßig (selbst mit Kurs) abfertigt, ohne das da irgendwas auf der Strecke bleibt.

  • @Helfstyna oder wer mag:
    Warum lebt der Verein von Turnierstartern?


    Du hast im Verein drei finanzielle Standbeine:
    Mitgliedsbeiträge/Spenden
    Einnahmen im Geschäftsjahr (Gastro, Erziehungskurse)
    Einnahmen aus Veranstaltungen (Feste, Prüfungen, Turniere, Seminare)

    Türlich kann man sparen und auf ein oder zwei Standbeine verzichten, wenn man nur eine eingezäunte Wiese ohne Licht hat und den Trainer nur zur Lizenzverlängerung zur Fortbildung schickt oder auf seinem Goodwill hofft, dass er das aus eigener Tasche trägt.
    Aber wenn ich ein Gelände mit Vereinsheim, Sanitärenanlagen und Flutlichtanlage habe, Wert auf gutes Equipment, einen gepflegten Platz und regelmäßige Weiterbildung der Ausbilder lege, kostet das Geld.

    Natürlich kann ich versuchen, das Geld aus einem der anderen Bereiche herauszuschinden.
    Wie Bordy schon schrieb, haben viele Vereine angefangen ganzjährige Kurse anzubieten. Ist rechtlich aber heikel und bei uns im LK hat das VetAmt ganz deutlich gesagt, dass dauerhaftes Kursangebot als kommerzielle Hundeausbildung gewertet wird und ohne §11 nicht zulässig ist. Der jährliche Ausbildungskurs gilt noch als Werbemaßnahme.

    Natürlich kann ich auch die Mitgliedsbeiträge ins unermessliche anheben, auf Spenden hoffen oder für die Tasse Kaffee 5,50 verlangen.

    Will ich das nicht, aber trotzdem das Geld, um mein Niveau, brauche ich die Einnahmen von Turnieren und Prüfungen und da gilt ganz einfach "startest du bei mir, starte ich bei dir". Ohne eigene Starter bekomme ich keine Fremdstarter, die mit Begleitung am Prüfungstag Kasse machen, so einfach ist das.

    Ich kann als Verein nicht nur von Sportlern leben, ich kann nicht nur von Kursgehern leben und ich kann nicht nur von Kaffeetrinkern leben. Aber auch für sich allein kann keine Gruppe bestehen und deshalb sollte man da immer ein Auge drauf haben, dass die Balance gewahrt wird und leider kippt es in vielen Bereichen aus Bequemlichkeit und dem Gedanken an leicht verdientes Geld vieler Orts zu Gunsten der Kurshundler und die Folgen sind nunmal verheerend.

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