Qualzuchten

  • Bezüglich der Mixe kannte ich einen Cattle dog/Husky/Border collie mix.
    Natürlich mit einem enormen jagdtrieb bzw. hütetrieb ausgestattet.
    Beim gassi brach der Karabiner der Leine und der Hund lief auf eine schafsweide. Erst trieb er alle schaffe zusammen, mit umrunden usw. Um dann plötzlich auf die Schafe loszugehen und sie zu töten. Mit kehlbiss und allem.
    Frauchen bekam den Hund der völlig neben sich stand erst nach 15 min zu packen. Da waren 5 Schafe bereits tot.
    Er war der einzige aus dem Wurf, der im hohen Alter eingeschläfert wurde. Alle anderen Welpen aus dem Wurf wurden keine 4 Jahre alt, sondern bereits als junghunde eingeschläfert.
    Einfach nicht händelbar für ottonormalhaushalt.
    Frauchen des Hundes hat mir diese Geschichte selber erzählt und ich habe den damals 12 Jahre alten Hund kennengelernt. Selbst mit 12 Jahren eine Katastrophe in hundegestallt. Und diese Frau hat Erfahrung mit schwierigen Hunden.
    Sie meinte der mix war eine einzige Katastrophe. Der Hütehund in ihm trieb die Schafe zusammen und der Husky in ihm machte Beute. Ein bildschönes Tier übrigens. Aber sein Wesen war eben doch eher eine Qual. Auch für das Tier, dass sich konstant selber im Weg stand und nie richtig einschätzbar war. Und für den Menschen wars auch nicht besser.
    Somit würde ich das ambivalente Wesen eines mixes nicht ganz von der Hand weisen.

    Wir haben eine cavalier King Charles mix Hündin. Diese hat keine Probleme. Ist halt ein Unterschied ob ich Mixe habe von gemäßigten rassen, oder extrem gegensätzlichen rassen.

    Und man kann auch nicht alles auf falsche Erziehung, fehlende Sozialisierung und Prägung schieben. Es gibt Mixe, die aufgrund ihrer Beteiligten rassen Probleme haben können bzw. machen können. Können, nicht müssen. Und nicht immer lässt sich klar trennen woran das problemverhalten liegt. (Erziehung, Sozialisierung, Umfeld, Genetik).

    Lg

  • @02wotan

    Wo ist denn das für den Hund eine gespaltene Persönlichkeit?
    Für uns Menschen "passt" das nicht, weil wir denken Hüten oder Fressen.
    Der Hund wird da sicherlich nicht drunter leiden, es ist nur extrem problematisch für seine Umwelt.

  • Nach 687 Seiten in einen Faden zu stolpern, ist nicht gerade sinnvoll, ich weiß. Aber ich möchte auch keinen neuen aufmachen.

    Mein Mann und ich wollen gerne einen Familienhund. Darum interessieren wir uns für das Thema. Jetzt haben wir uns ein wenig eingelesen und gestern dann auch mehrere Reportagen über Zucht und Zuchtverbände angeschaut - und sind ehrlich gesagt über die Infos ziemlich entsetzt.
    Dass der einzelne Züchter aus falsch verstandener Begeisterung für das Aussehen seines Tieres dessen Würde aus dem Blick verlieren kann, finde ich ja die eine Sache. Nicht schön, aber irgendwie menschlich.
    Aber dass dieser VDH nicht nur nicht einschreitet gegen mit dem "geforderten Aussehen" angezüchtete Probleme wie HD, Herzfehler, Atemnot usw., sondern diese durch entsprechende Premierung betroffener Tiere bewusst fördert, finde ich einen Skandal.

    Ich hatte erst gedacht: "Super, es gibt einen großen Verband - da könnte man ja zur Welpensuche gute Züchter danach aussuchen, ob sie in diesem Verband organisiert sind und wäre sicher, dass es den Tieren gut geht."
    Jetzt bin ich total desillusioniert.
    Gibt es alternative Verbände, denen äußere Merkmale nicht so wichtig sind, dass sie dafür Leid der Tiere in Kauf nehmen?
    Gerne per PN, falls das ein "heißes Eisen" sein sollte.

    Ich muss die Infos von gestern erst mal verarbeiten.

    Persönlich: Die Hunde, die ich soooooo niedlich finde (Malteser) leiden aufgrund ihrer großen Augen unter vermehrtem Risiko für Bindehautentzündung und haben lästigen Tränenfluss. Wer möchte denn für sein Tier so ein Riskio bewusst herbeiführen?

  • @02wotan

    Wo ist denn das für den Hund eine gespaltene Persönlichkeit?
    Für uns Menschen "passt" das nicht, weil wir denken Hüten oder Fressen.
    Der Hund wird da sicherlich nicht drunter leiden, es ist nur extrem problematisch für seine Umwelt.

    Ich würde vermuten, dass ein Tier dabei ziemlich zerrissen sein muss. Dein "sicherlich" zeigt doch, dass auch Deine Meinung nur eine Vermutung ist/sein kann.

    Das Tier kann sich ja leider nicht mitteilen.

  • Ich finde schon, dass gezielte Mixverpaarungen, wo weder Fisch noch Fleisch rauskommt, grenzwertig sind...

    Da hab ich zB den Bernhardiner-Labrador-Mix, den ich kenne, im Kopf...
    Verhalten: zu 99% Labbi, inklusive Fiddle.. 1% Molosser-Unbestechlichkeit, Körper: zu 100% Bernhardiner, mit mittlerweile über 55kg und gut 80cm SH...
    Man stelle sich jetzt einfach einen schlecht gezogenen Labbi vor, nur in Übergröße... Eine Dampfwalze. Eine sehr, sehr fröhliche und freundliche Dampfwalze... Dessen genetische Veranlagung im Verhalten einfach mit seiner Masse eine Kombination bilden, die es im Alltag unglaublich schwer machen... Für den Hund... :/


  • Gibt es alternative Verbände, denen äußere Merkmale nicht so wichtig sind, dass sie dafür Leid der Tiere in Kauf nehmen?
    Gerne per PN, falls das ein "heißes Eisen" sein sollte.


    Du wirst keinen Verein/Verband finden, wo es ausschließlich super tolle, empfehlenswerte Züchter gibt. Das ist wirklich Einzelfallabhängig. Im VDH gibt es auch sehr gute, seriöse Züchter. Genauso wie es leider die absoluten Stümper gibt, wo es einem die Fußnägel hochrollt :mute:

    Schaut euch am besten mehrere Züchter an und entscheidet nicht nach Verein, sondern was es vor Ort für einen Eindruck macht. Wie die Hunde aussehen, wie sie sich verhalten, was die Züchter für einen Eindruck machen. Es gibt auch tolle Züchter, die in gar keinem Verein sind. Man muss leider ein wenig suchen.

  • Ich würde vermuten, dass ein Tier dabei ziemlich zerrissen sein muss. Dein "sicherlich" zeigt doch, dass auch Deine Meinung nur eine Vermutung ist/sein kann.
    Das Tier kann sich ja leider nicht mitteilen.

    Ja natürlich ist das eine Mutmaßung. Keiner kann mit absoluter Sicherheit sagen, wie sich der Hund fühlt.
    Ich verstehe nur nicht, warum bzw. inwiefern der Hund bei diesem Beispiel zerrissen sein muss? Das Hüten ist eine Jagdsequenz, die von Hütehunden nur nicht bis zu Ende durchgeführt wird. Der Hund aus dem Beispiel schon...wo soll der zerrissen sein?

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