Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • wir arbeiten einfach daran dass er lernt auch wenn andere Tiere kacke sind haben sie eine Daseinsberechtigung und er braucht sie nur ignorieren.

    Ich sag immer zu meinem blonden Pflegling, er kann gern Arschl*ch denken, muss es aber nicht unbedingt sagen. :D
    Das ist unser erklärtes Trainingsziel.

    Freitag hatte ich das große Glück, einen Trainingsspaziergang mit Herrn Blond machen zu können, da meine Freundin ein gewisses Problem mit ihrem Rüden bekommen hat und daran arbeiten möchte, dass dieser lernt, sie und nur sie allein klärt alle Hundebegegnungen und passt auf, dass er nicht angegangen wird. Ein pöbelnder Hund, der garantiert nicht losgelassen wird und den Kleinen so auf keinen Fall angehen kann? Hab ich. xD
    Also ging meine Freundin mit ihrem Zwerg schon mal aus dem Tor, hielt einige Meter Abstand und ich kam mit dem Blondling raus. Er sah erst mal den Kleinen und meinte, tief atmen zu wollen, ließ sich aber super bremsen und kam mit mir mit. Zu Beginn unserer Runde war er der Meinung, man müsste sich ab und zu mal in die Leine hängen, während der Kleine hinter uns lief. Später konnten wir prima mit etwa 15 Metern Abstand laufen, was für den Blonden bei einem wildfremden Hund ein Riesenerfolg ist. :respekt:
    Er ließ sich von mir jedes Mal umlenken, aus dem Rumkläffen abrufen und ohne Leinenzug zu mir beordern und sogar im Ansatz beim Losschießen durch ein geschickt zwischengestelltes Bein blocken. Ich bin so dermaßen begeistert von seinem Verhalten; er war nicht extrem gestresst, war super ansprechbar und ist nur ganz am Ende mal kurz ausgeflippt. Das war aber auch okay, denn neben dem Zwerg, der hinter uns lief, tauchte plötzlich auf der anderen Straßenseite noch ein Radfahrer mit Schäferhund auf. Das war dann doch ein bisschen zu viel. |)

    Ich denke, wir müssen derartige Trainingsspaziergänge wirklich öfter machen, denn es tut der Katastrophe ziemlich gut, zu lernen, dass ein anderer anwesender Hund nicht bedeutet, der kommt gleich her. Mit meiner Freundin kann ich solche Experimente machen, sie und ich sind komplett aufeinander eingestimmt, wissen genau, was die andere für ihren Hund im Training jetzt gerade braucht und können uns auch aufeinander verlassen, dass keine versehentlich ihren Hund los- oder an den anderen ranlässt.
    Solche Leute hab ich hier einfach viel zu selten, deswegen muss ich ausnutzen, wenn sie mitkommen kann.

  • Zum Maulkorb ich schwöre ja auch die leichten Metallmaulis, nochmal vom Pilzchen, sind ja hier schon eine Weile nicht mehr dabei:

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    Die halten auch einem Ernstkampf stand, wiegen aber nur soviel wie die Standard Plastik Maulis. Die Chopos finde ich auch super, auch wenn sie etwas schwerer sind.

    Ansonsten gilt ein Mauli nicht zwingend als abschreckend, gerade wenn man die bunten Teil wählt. Und bunt ist schwierig. Die aus Biothane sitzen meist nicht, also bei den BUMAS sehe ich quasi keinen der mir akzeptabel erscheinen würde, Beißschutz ist auch relativ. Die bunten Plastikteile sind auch nicht alle als Beißschutz geeignet. Ob die nen Ernstkampf aushalten keine Ahnung, einem normalen Plastikmauli habe ich bei einem Ernstkampf schon kapitulieren gesehen, die Riemung war gerissen, da haben es allerding auch beide Hunde wirklich ernst gemeint. Sowas kommt extrem selten vor.

    Zu den Leuten, ich bin da ja anders gestrickt. Man kennt sich unter den Hundehaltern und auch wenn ich eigentlich lieber meine Ruhe habe und nicht so der "Hundewiesenmensch" bin, habe ich hier eigentlich alle geeigneten HHs ins Training integriert.

    Wenn ich gesehen habe, die Hunde sind extrem gelassen, souverän, ignorant,... habe ich aktiv Kontakt gesucht.

    Habe gefragt ob wir nochmal vorbei gehen können, habe das Gespräch gesucht (Pilzchen brüllte, akzeptierte dies dann aber auch und konnte am Ende entspannt bei einem Gespräch sitzen bleiben), die Leute gebeten nochmal an uns vorbei zu gehen oder keinen Bogen zu gehen, wenn Leute an der Wiese standen und Bällchen spielten gefragt ob es stört wenn wir da öfter mal ran- und wegpendeln oder uns da hin setzen (aushalten dynamischer Reize),...

    So hatte ich verlässlich Trainingspartner, ganz normal auf den Gassirunden. Und das wirkt sich auch auf das Image aus. Die HHs hier kennen sich, man spricht nicht nur miteinander sondern auch übereinander. Wir wurden nie blöde angemacht, im Gegenteil, es gab immer ein Lächeln, es wurde sich erkundigt wie es uns geht und wie das Training läuft. Die Leute haben sich gefreut und auch positiv angemerkt, wenn Sunny mal etwas besonders gut gemacht hat und hatten Leckerlies für sie dabei (war für uns auch wieder Training, Sunny bekam ein Leckerlie, der andere Hunde auch).

    Wir sind aber eben aktiv auf die Leute zugegangen, auch wenn die Kommunikation gerade am Anfang eher nett schreiend mit reichlich Entfernung von statten ging, wegen des brüllenden Pilzchens. Und die meisten empfanden das als extrem positiv und waren wirklich sehr nett und hilfsbrereit.

    Alle waren tief bestürzt als sie uns so plötzlich verlassen hat und haben wirklich mitgefühlt, weil wir doch so große Fortschritte gemacht hatten und wo man sich früher auf 10m Entfernung laut unterhalten musste, standen wir am Ende beieinander, auch wenn ich immer ein waches Auge hatte.

    Schwachmaten gibt es natürlich überall, aber mit denen muss ich nicht reden, die wollte ich auch nicht ins Training involvieren. Aber eine gesunde Menschenkenntnis hilft ungemein und nicht jeder meint es böse.

    Wer nie einen unverträglichen Hund hatte, der weiß gar nicht, das sein Verhalten für andere HHs vielleicht unangenehm und für den eigenen Hund gefährlich sein könnte. Denn seien wir ehrlich, die meisten Hunde da draußen sind nett (vielleicht mal distanzlos aber nett) und leinelose sowie Leinenkontakte sind völlig normal.

    Das merkt man oft wenn man sich mit den Leuten unterhält (natürlich nicht die ignoranten HHs) das die sich dessen gar bewusst sind (Bällchen über die Wiese in unsere Richtung werfen,...), weil das eben für den Großteil der Hunde gar kein Problem darstellt.

    Und das wichtige alle hier trainieren, egal ob der Hund schon so war oder man selber ne Fehler gemacht oder er durch seine Erfahrung geprägt wurde, jeder hier will daran arbeiten das sein Hund weniger Stress hat. Es sollte einem nie unangenehm sein seinen Hund helfen zu wollen.

  • Zum Thema Mauli :rollsmile:

    In unserem Fall ist es gut wenn Menschen Abstand suchen und nicht meinen, er ist ein Kuscheltiger. Deshalb setzte ich ihm den nun auch auf wenn wir eigentlich entspannt gehen wollen ;-)
    Das Problem, also MEIN Problem war anfangs einfach, dass er tut mir leid das doofe Ding tragen zu müssen. Seit wir aber Dank @Jezzmen den Tipp bekommen hatten, bei chic und scharf zu bestellen, hatten sich die Dinge und meine Ansichtsweise geändert. Denn die Maulis trägt er super. Klar hatte ich ihm die auch seeehr schmackhaft gemacht, aber es hat geklappt. Seither habe ich auch kein schlechtes Gewissen mehr, begegne anderen Menschen souveräner auch dem Hund gegenüber bin ich das ;-)
    Im Training´z.B. oder wenn Hund zu gestresst ist, versucht er sich den sicher abzustreifen. Aber das liegt am Stresslevel, nicht am auftrainieren des Maulis. In Stresssituationen will er alles loshaben, liegt an seiner Unsicherheit, und ist auch normal. Was doch so einige nicht wissen. Denn schläft ein Hund mit Mauli, kann ihn bei ruhigen Situationen tragen, ist der gut auftrainiert. Hat der Hund jedoch voll Stress, will er alles Fremde an ihm loswerden :-/
    Bunt wurde mir auch mal gesagt, aber ..hey was solls ??? Die meisten HH haben damit nur ein Problem weil ihnen evtl der Hund leid tut, oder das andere Menschen meinen, man habe den Hund nicht im Griff. Das ist es ;-)
    Gut, uns fällt es etwas leichter, da viele eh von haus aus Abstand halten xD Gut so, denn Hund braucht Nähe von Fremden eben nicht :D Mit Mauli noch viieeeeeel besser :lol: Hier bei uns im Dorf weiss man ja was alles passiert ist, warum weshalb. Bin ich z.B woanders, wird sicher auch getuschelt. Mir sowas von egal, ich bin einfach stolz darauf, das erreicht zu haben, was wir bisher erreicht haben. UND ich akzeptiere meinen Hund...er will nicht und muss somit auch nicht.
    Klar trainiere ich mit ihm weiter, bis zu absoluter Nähe im Lakoko.Be4im Longieren hingegen wird Rücksicht genommen und Abstand gehalten. ER soll mir vertrauen. UND vertraue ich ihm nicht, kann auch er mir nicht vertrauen. Ist ein langer Weg der noch länger wird, ABER....es wird . :D Und aufgeben darf man nie, aber auch nicht erwarten, das "einige" Hunde, auch Rasseabhängig, je nachdem wie traumatisiert, nieeeee mehr absolute Kuschler werden. Das sollten wir uns vor Augen halten :rollsmile:

  • Ich hatte ja auch wegen so einem bunten Teil überlegt, aber ehrlich, nee. Es haben ja extra Leute ihre Hunde zu uns geschickt weil "kann ja nix passieren", na danke! :ugly:

    Wenn es dann noch nett und bunt aussieht, kann schnell der Anschein erweckt werden, der trägt ihn vielleicht nur als Fresschutz,... Ich fand die abschreckende Wirkung der Metallkörbe auch ganz gut, auch wenn es Leute gegeben hat, die ihre extra zu uns geschickt haben, aber die meisten haben ihre Hunde dann abgerufen.

  • Hunde die sich "benehmen", sind bei uns kein großes Problem mehr. die anderen sind schwierig. Ich denke halt, wenn der Hund immer mehr positive Begegnungen mit fremden Hunden hat, weil die sich halt besser "benehmen" wird es vil leichter dem eigenen beizubringen, das nicht jeder Hund ein feind ist.

    Das habe ich auch mal gedacht oder besser gesagt gehofft. Bei uns hat es nicht funktioniert. Bei fremden Hunden, die ihn komplett ignorieren, bleibt Basko entspannt. Schaut der nächste fremde Hund nur zu lange in Baskos Richtung, spannt an oder gar "schlimmeres", geht mein Hund sofort in den Hab-Acht-Modus. Er springt nicht in die Leine oder so, aber er lässt sein Gegenüber nicht mehr aus den Augen.

  • schade, du zerstörst gerade meinen Traum.

    Wobei mein derzeitiges Ziel ist, das er zwar knurren, sträuben und auch fixieren "darf", aber er eben nicht in die Leine zu springen hat. Er soll halt bei mir bleiben.
    Wobei ich da eindeutig was falsch mache. Ich trainiere, übe, mach und tu mit dem Hund, aber bei meinem Mann, der wirklich nie irgendwas macht, funktioniert es schon erstaunlich gut. Ich würde sagen, das bei meinem Mann mittlerweile 90% der Hundebegegnungen auf schmalen wegen super verlaufen, sogar ohne knurren und meistens auch ohne fixieren (Fell sträubt er zwar, aber er darf ja ruhig sagen, das der andere Hund bloß weg bleiben soll). Nur bei mir ist es ne 50/50 Chance, ob er in die Leine springt, oder nicht.

  • schade, du zerstörst gerade meinen Traum.

    Wobei mein derzeitiges Ziel ist, das er zwar knurren, sträuben und auch fixieren "darf", aber er eben nicht in die Leine zu springen hat. Er soll halt bei mir bleiben.
    Wobei ich da eindeutig was falsch mache. Ich trainiere, übe, mach und tu mit dem Hund, aber bei meinem Mann, der wirklich nie irgendwas macht, funktioniert es schon erstaunlich gut. Ich würde sagen, das bei meinem Mann mittlerweile 90% der Hundebegegnungen auf schmalen wegen super verlaufen, sogar ohne knurren und meistens auch ohne fixieren (Fell sträubt er zwar, aber er darf ja ruhig sagen, das der andere Hund bloß weg bleiben soll). Nur bei mir ist es ne 50/50 Chance, ob er in die Leine springt, oder nicht.

    Also bei uns funktionierte es so. Früher sollte ausnahmslos jeder Hund gekillt werden. Seit wir jede Woche in die Raufergruppe gehen und dort ständig Begegnungen mit fremden Hunden geübt werden, ist es deutlich besser geworden bei uns. Also halt an Deinem Traum fest ;-) Wir haben nur noch mit ausgewählten Erzfeinden aus der Anfangszeit Stress und damit kann ich eigentlich leben.

    Allerdings würde es bei uns nicht funktionieren, wenn ich knurren und sträuben zulassen würde. Denn dann ist der Hund ja doch in der Stimmung, die ich eigentlich nicht haben möchte. Nur dass er eben nicht in die Leine springt.

    Vielleicht macht sich Dein Mann einfach weniger Gedanken als Du. Bei uns war das genauso mit unserem Pflegehund. Da habe ich mir dauernd Gedanken gemacht, wovor er als Nächstes Angst haben könnte und mich darauf vorbereitet. Dann ist es auch passiert. Mein Mann hat sich gar keine Gedanken gemacht und ist einfach gelaufen und nix passierte.

    Bei unserm Weltherrschaftseroberer ist es umgekehrt, da lebt mein Mann noch sehr in der Vergangenheit und spannt sich an, sobald Hunde zu sehen sind und dann wird auch gepöbelt. Da habe ich aber auch das ganze Training gemacht.

  • ich lass das knurren und sträuben zu, weil er in dem Moment noch klar denken kann.
    er weicht dann aus, sucht also noch mehr abstand, geht dafür sogar ins tiefste Gestrüpp und Prinzessin macht sich nicht gerne dreckig. außerdem kann ich ihn ansprechen und ihm sagen das er mich angucken soll. das tut er auch.

    Am Anfang hab ich das auch schön belohnt wenn er nix gemacht hat, aber dann fing er an die anderen Hunde anzuknurren, hörte auf um mich dann anzugucken, nach dem Motto, wo bleibt die wurst, um dann wieder den Hund anzuknurren, um mich dann wieder anzugucken....


    Mein Mann macht sich aber tatsächlich weniger Gedanken wie ich. Seit Manni nicht mehr bei jedem fremden Hund völlig austickt, ist der Göttergatte die Ruhe in Person.

    Außer es kommen uns die Erzfeinde aus dem Dorf entgegen. Wenn Herr Hund von denen nur den Geruch in der Nase hat, rastet er aus. Wir gehen dann einfach wo anders lang, weil bei denen sieht er wirklich rot. Und da fürchte ich, wird auch das Training nicht helfen.

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