Austausch: Halter mit (vollständig) unverträglichen Hunden

  • Und eine Frage an euch Mehrhundehalter hätte ich, geben die anderen Hunden euren unerträglicheren irgendwie Sicherheit, bzw. vermitteln sie ihnen ein 'besseres Benehmen'?

    Also mal vorne weg, Fred (mein Ersthund) ist schon sehr souverän, aber aufgrund der Größe ist er natürlich fast immer im Nachteil wenn es um aufdringliche Hunde geht.
    Allgemein gibt er Sammy aber Sicherheit (wobei das nicht immer gut ist, oft ist Sammy ohne Fred zurückhaltender). Wenn Fred einen Hund nett findet, ist die Chance sehr hoch, dass Sammy mit ihm auch keine Probleme hat. Findet Fred aber einen Hund doof, dann ist liegt die Wahrscheinlichkeit bei 100%, dass Sammy diesen Hund auch doof findet. Fred ist aber schon sehr fair, weswegen das dann wirklich trampelige, rüpelhafte Hunde oder aufdringliche Jungrüden sind. Das muss er sich dann auch nicht bieten lassen und da darf er dann auch im Rahmen maßregeln.
    Ich schicke ihn auch meistens vor oder lasse ihn zum anderen Hund um mich dann mit Sammy vorbei zu mogeln. Das klappt oft sehr gut, manchmal haben es die andere Hunde aber genau auf Sammy abgesehen :ka:
    Ein Problem haben wir allerdings. Fred ist an der Leine sehr grummelig, allerdings geht er dabei aus dem Weg bzw. läuft einen Bogen. Er will also nur seine Ruhe. Das Gegrummel pusht dann aber Sammy und der fängt an zu kläffen. Dann kläfft auch Fred, weswegen ich da super aufpassen muss. Es ist auch schon vorgekommen, dass Fred dann Sammy maßregelt für das Kläffen :tropf: Wenn ich mit beiden einzeln gehe, habe ich da keine Probleme.
    Ab und zu hat Fred so Rüdengezanke und da ist es tatsächlich so, dass Fred mit Blicken Sammy in den "Krieg schicken" würde.
    Ganz selten kann es auch passieren, dass Sammy gefrustet ist, weil Fred zu dem anderen Hund hin darf und er nicht.
    Da beide so unterschiedlich sind, laufe ich auch öfter mal getrennt um einfach beiden gerecht werden zu können. Es ist aber leider nicht so, dass Sammy sich das positive Verhalten von Fred abschaut. Fred reißt ihn eher bei seltenen Stänkereien mit. Leider wird sich nur das Negative raus gepickt oder ich merke von den positiven Sachen nicht so viel.

  • Bei uns ist es so ähnlich wie bei @lemmingstyl .. die Kleine macht eigentlich keine Probleme, doch sie kann eine kleine Hexe sein und schickt ihn dann auch noch :/ Umgekehrt , wenn uns ein nicht so angenehmer Hund entgegenkommt, meint er SIE "retten" zu müssen |) Das liegt aber auch daran, dass auch Sie nicht gerade die selbstsicherste ist in ihr unangenehmen Situationen. Darum gehe ich auch öfter getrennt mit den beiden, vor allem in der jetzigen neuen Trainingszeit :roll:

  • @lemmingstyle ich weiss nicht, ob ich deine Frage richtig verstehe, aber bezüglich des"abpflücken" hat mir meine Trainerin etwas die Augen geöffnet. Nämlich wie gross der Unterschied zwischen verhindern und klären ist! Durch das Abpflücken (wie ich es zumindest verstehe), wird dein Hund aus der Situation gebracht, ohne dass dabei wirklich etwas gelernt wird. Sprich, es wird aktiv verhindert, dass er sein Verhalten (verbellen, um den Hund hüpfen,..) zeigen kann. Genau das mache ich im Prinzip sehr oft; ich verhindere, dass sie ungewünschtes Verhalten zeigt. Das Problem ist aber ziemlich offensichtlich, sobald ich nicht da bin und verhindere, wird das Programm wieder durchgezogen.
    Ich hoffe das war einigermassen verständlich |)

    Heute hatten wir übrigens eine tolle Begegnung mit einem Bernhardiner, sie hat sehr deutlich beschwichtigt und ich konnte sie ausgiebig dafür loben :dafuer:

    Ich bin ja nicht Mehrhundehalter, aber die Hoffnung dass der souveräne Rüde meines Vaters (mit dem sie sich sehr gut versteht) ihr Sicherheit vermittelt, musste ich leider aufgeben. Es wird aber auch nicht schlimmer, wenn er dabei ist, deshalb gehe ich an den Wochenenden dennoch meist mit beiden laufen.

  • Caspar ist schon ruhiger, wenn Sunny dabei ist - vor allem kann man mit Sunny gut den Fremdhund ablenken und unauffällig mit Caspar vorbeipirschen. Der ist es dann auch häufig zufrieden, manchmal allerdings auch nicht.

    Nervig hingegen ist es, wenn Caspar ausflippt, dann möchte Sunny ihm nämlich gerne deutlich machen, dass er sich nicht aufregen soll. Leider wählt sie dazu kein UO im positiv besetzten Sinne, sondern zwickt ihn in den Hintern. Merkwürdigerweise findet er das in solchen Situationen eher störend und dann braucht man starke Arme, um die Terrier auseinanderzuhalten. Zum Glück kann man Sunny inzwischen gut abbrechen bei ihren Erziehungsversuchen, aber anfangs war das ausgesprochen unerfreulich.

    Wenn doch mal ein Hund kommt, bei dem sie den Eindruck hat, dass er Caspar gruselig ist, stellt sie sich neben ihn und stänkert den anderen mit an. Frei nach dem Motto "Komm her wenn Du Dich traust, wir sind zu zweit!". Aber das kommt nur alle Jubeljahre mal vor.

  • Und eine Frage an euch Mehrhundehalter hätte ich, geben die anderen Hunden euren unerträglicheren irgendwie Sicherheit, bzw. vermitteln sie ihnen ein 'besseres Benehmen'?

    Jaein.

    Brix konnte sich in seiner anfangs Zeit, als die Angst ja wirklich um einiges schlimmer war, nicht an den anderen orientieren. Inzwischen bilde ich mir ein, dass er sich mit den andren sicherer fühlt. Wobei wir auch einfach selten ohne unterwegs sind.

    Bei Lena macht es die Anwesenheit von Brix um einiges schlimmer :pfeif:

  • Grisu reagiert auf Lucys Empfindungen, allerdings hat Lucy auch Hunde, die sie doof findet. Und ja, da tritt Grisu gerne für sie an :motzen: . Und ja, in dem Fall schickt Lucy ihn auch... Kurz steif werden, Grisu einen Blick zuwerfen und los geht er :dead:

    Wenn Lucy ruhig bleibt, ist ihr Empfinden eher uninteressant für Grisu, also er wird dadurch nicht verträglicher (aber wie gesagt, es ist bei ihm halt keine Unsicherheit).

    Bei Smilla und auch bei Lucy merkt man es, wenn sie wen zum "vorschicken" haben. Smilla bekommt durch Lucy Sicherheit (durch Grisu nicht, Recht hat sie!!), Lucy hat halt ihren Deppen, wenn Grisu dabei ist.

    An Smilla orientiert sich niemand, dabei reagiert sie auf die meisten Hunde neutral bis freundlich. Aber selbst wenn Smilla mal Sirene spielt, interessiert es keinen (wie auch, eine bellende Smilla ist Normalzustand :muede: ) . Sollte sie aber platt gemacht werden, oh ja! Auch Lucy, die sich eigentlich nie prügelt, ist da schon in die Bresche gesprungen und sehr deutlich geworden. Grisu rastet völlig aus, wenn Smilla von einem fremden Hund wirklich angegriffen wird oder auch nur so "bedrängt" wird, dass sie aufquiekt. Der kennt dann nichts mehr.

    Also bei uns weniger Sicherheit geben, als viel mehr sehr aufeinander aufpassen, was das Verhalten Fremdhunden gegenüber eher nicht einfacher macht. Wenn ich nur mit Lucy und Smilla unterwegs bin, ist es allerdings absolut entspannt bei Hundebegegnungen

  • Äh, sollte natürlich unverträglich nicht unerträglich heißen :ops:


    Ach, irgendwie schade das eure anderen dann wohl doch relativ wenig Einfluss auf die Chaoten haben. Wäre aber auch zu schön gewesen.
    Nächstes Wochenende bekomm ich den Mini Hund meiner Eltern zum Sitten, ich bin mal gespannt ob Knightley das sicherer macht. War zwar so schon mal mit den Zwein allein raus, aber meist nur kurz. Knightley schaut immer mal nach Pauli, der interessiert sich aber nicht die Bohne für ihn. Ich bin gespannt.

  • Arbeitet ihr eigentlich mit einem Abbruch?
    Eigentlich haben wir einen mit einer Trainerin aufgebaut, aber ich habe das total schleifen lassen und in den letzten Monaten nie mehr verwendet. Ich glaube aber, dass es Sammy sehr helfen würde, wenn man ihn mehr zum richtigen Verhalten schubsen würden. Ich meine in dem man ihm nicht nur zeigt was toll ist, sondern auch was nicht gewollt ist. Bisher ignoriere ich das Kläffen/Ausflippen oder vergrößere fix die Distanz. Manchmal übertreibt er aber einfach (nonstop Kläffen), dann wäre ein "Schluss" mal wieder gut. Er ist sicher auch etwas impulskontrollgestört, weswegen er sich in dem Moment nicht mehr einbekommt.

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