Neue Folgen der Hundeprofi M.R. Teil II

  • Ach du lieber Himmel. :roll:
    Also wenn irgendwann und irgendwo eine Satiresendung läuft (meist schaue ich die satirischen Wochenrückblicke) dann muss ich manchmal lachen, so sehr, dass Erstickung droht.

    OBWOHL ich weiß, dass doch meist ein sehr ernster und (bei Politikern sehr arbeitsintensiver) Hintergrund besteht.

    Ist trotzdem in dem Moment lustig!
    :dafuer:


    Und: ja klar gibt es das auch im Alltag, dass Hunde angeschrien und schlecht behandelt werden.
    Aber der Bezug war nun mal gerade auf den Sport und, dass eine Meinung einer Userin, die auch auf beobachten und Erfahrungen gebaut wurde, als „unsinnige Behauptung“ abgekanzelt wurde und an anderer Stelle die immer wieder gerne hervorgezogene „Stammtischparole“ unterstellt wurde.
    DAS kann man, muss man aber nicht so stehen lassen. :smile:

  • @AnnetteV ich finde im übrigen gar nicht dass der Hund im Sport willenlos ist, wenn man den Sport pro Hund ausübt ... Hunde die null motivation für die Aktivität mitbringen gehören meiner Meinung nach auch nicht in den jeweiligen Sport ..

    Natürlich. Das kommt aber sehr auf den Sport, den Hund und die Trainingsmethode an.

    Nun sind einige Hunde ja tatsächlich für genau diese Art von Ausbildung gezüchtet worden. Sie haben eine enorm hohe Motivation, diese Art von Gehorsam zu leisten und lassen sich - im Vergleich zu anderen Hundetypen oder gar Tierarten - hervorragend dahingehend ausbilden. Wir haben sie genau dahingehend selektiert.

    Nun hat es ja besonders in jüngerer Zeit eine Veränderung in den Trainingsmethoden gegeben, welche den Hund so manipuliert, dass er möglichst selbstständig den Wunsch entwickelt, sich genau in dem Rahmen zu verhalten, den wir (bzw. die Prüfungsordnung) von ihm verlangen. Ich spreche vom zunehmenden Training über positive Verstärkung im Gegensatz zu demjenigen über Zwang. Und selbst bei letzterer Trainingsart möchte sich der Hund, wenn die Methoden zielführend angewandt wurden, unserem Willen unterwerfen: schliesslich kennt er ja die Konsequenzen. Ausserdem hat der Mensch den Hund seit jeher auf eine gewisse Art der Kooperation hin gezüchtet. Es ist also gar nicht mehr so einfach zu sagen, dass der Hund das ja gar nicht will, da gebe ich Dir absolut Recht.

    Einem natürlichen Verhaltensmuster entspricht eine Unterordnungsprüfung jedoch keinem Hund. Und ich denke, genau das ist oft der Stein des Anstosses bei Kritikern. Das sieht, was die Kernkompetenzen z.B. bei Hütewettbewerben (zumindest für die Hunde...) oder beim Mantrailing angeht, dann doch etwas anders aus. Wobei ich auch damit nicht eine Sportart gegen eine andere ausspielen und als 'besser' oder 'schlechter' bezeichnen möchte. Unterordnungsprüfungen erfordern nun einmal keinerlei besondere Kompetenzen beim Hund ausser vielleicht vier Beine (fürs Hinsetzen und Hinlegen), eine Schnauze (fürs Apportieren) und eine gewisse Trainierbarkeit. Alles andere ist wird vom Mensch bestimmt und der Hund soll in den Momenten der Unterordnung möglichst keine Eigeninitiative zeigen, ausser was zur Ausführung des vom Menschen gegebenen Kommandos gehört.

    Und ich merke gerade, ich muss vielleicht mein Votum etwas korrigieren, was das Absolute betrifft, wenn es um die geringe Aussagekraft für die Alltagstauglichkeit geht: in Deutschland und Österreich habt ihr ja zumindest den Teil zum Verhalten im öffentlichen Raum und im Strassenverkehr. Den gibt es z.B. in der Schweiz nicht.

  • Ich gönne Euch recht gerne Euren Austausch, aber muss das echt im Rütterthread sein? Irgendwie schräg, dass man ein Comedyprogramm analysieren muss. Ich finde auch nicht alles super lustig, was Herr Rütter sagt, aber dafür habe ich zwei Ohren, in eins rein, bei dem anderen raus.

  • Natuerlich entspricht UO in letzter Konsequenz keinem natuerlichen Verhaltensmuster. Das tut aber einfach gar nix, was wir von unseren Hunden verlangen. Weder an der Leine laufen, noch andere Hunde nicht zu verdreschen, nicht jagen zu gehen, keinen Muell zu fressen, sich nicht 'wild' zu verpaaren. Deswegen finde ich ganz persoenlich es einfach affig, den Hundesport als ach-so-unnatuerlich hinzustellen. Mir ist dabei auch wirklich egal von wem sowas kommt. Allerdings...von einem Hundetrainer erwarte ich ganz persoenlich deutlich mehr Fachwissen als von einem 'normalen' Comedian. Alles andere disqualifiziert einen Trainer fuer mich. Aber das ist meine persoenliche Meinung.


    Damit das hier nicht ausartet, kann ja jemand einen neuen Thread aufmachen. Hier gehts ja um Herrn Ruetter als TV-Hundetrainer und nicht als Comedian..

  • Kadavergehorsam definiert nicht, wie lange sich der Gehorchende dem fremden Willen unterwirft

    Doch, das wird alleine vom Wortinhalt her vorbestimmt: Ein Kadaver - im heutigen Sprachgebrauch besser als Automat bezeichnet - ist und bleibt immer ein Kadaver/Automat.

    Das ist nicht situationsbezogen erforderlich; der verlangte Gehorsam muss sich jederzeit und überall abrufen lassen, ansonsten handelt es sich nicht um Kadavergehorsam.
    Kadavergehorsam macht handlungsunfähig zu eigenen Entscheidungen.

    Wenn du, @AnnetteV das tatsächlich so trennst, dass dieser "absolute Gehorsam" nur für die Dauer der Prüfung gilt, während außerhalb dieser speziellen Situation dieser "absolute Gehorsam" von dir nicht verlangt wird - dann frage ich mich, ob du hier nicht eher 100%ige Konzentration verlangst hinsichtlich einer gemeinsam (Hund-Mensch betreffend) auszuführenden Aufgabe.

    Da macht für mich dann auch eine zeitliche Befristung einen Sinn, weil ich diesen Zustand der 100%igen Konzentration des Hundes auf eine gemeinsame Aufgabe, bei der die Signale des Menschen jederzeit wahrgenommen und durchgeführt werden müssen, nicht dauerhaft aufrecht erhalten kann.


    Aber das machst du ja für dich und deinen Hund und nicht für die Anerkennung Dritter?!

    Das wäre zu schön, aber dieser Aspekt der Anerkennung durch Dritte (Beobachter, Richter, Vereinskameraden, Passanten) lässt sich mMn nie so ganz ausblenden - auch Menschen springen auf Lob und Kritik als Verstärker/Strafe an.
    Was ja auch nicht schlimm ist, solange dabei nicht vergessen wird, dass es in erster Linie um den Hund dabei geht, und dass dieser dabei auf seine Kosten kommt.

  • Das tut aber einfach gar nix, was wir von unseren Hunden verlangen.

    Hm, doch, ich versuche eigentlich, so oft wie möglich dem Naturell meiner Hunde zu entsprechen und ihnen dementsprechend Beschäftigung zu verschaffen. Das ist mir ein grosses Anliegen in meiner Hundehaltung und ich bin mir ziemlich sicher, dass das bei Dir doch eigentlich auch auch nicht anders ist.

    Ich lasse meine Hunde (im gesicherten, für Menschen nicht nur akzeptablen, sondern sogar vorteilhaften Rahmen) z.B. suchen, jagen und stöbern, (in anderen Kontexten) Beute finden und zerlegen, sorge dafür, dass die miteinander sozial interagieren können und so weiter und so fort.

    Ich übe - nebst dem Unterordnungstraining - Tätigkeiten mit Hund aus, in denen ich wirklich und tatsächlich darauf angewiesen bin, dass der Hund nicht nur mitdenkt, sondern auch eigenständig handelt und in gewissen Situationen meine Anweisungen sogar bewusst ignoriert und das tut, was er für besser hält. Das ist so, weil ich, als diejenige, die vom Geschehen vielleicht weiter entfernt bin oder gerade nicht kapiere, wie sich die Situation entwickelt oder entwickelt hat, diese falsch interpretiere und nicht den Blickwinkel des Hundes habe, der in diesem Moment einfach besser beurteilen kann, was zu tun ist, um ans gemeinsame Ziel zu kommen. Das ist schon eine andere Art der Zusammenarbeit als die Unterordnung, aber deswegen nicht besser oder schlechter.

    Deswegen finde ich ganz persoenlich es einfach affig...

    Schade, ich dachte eigentlich, ich hätte mich um eine höfliche und respektvolle Diskussionskultur bemüht.

  • Richtig. Ebenso wie Rütter auch die Klischees über etliche andere Hundehalter, Hunderassen, Menschentypen und Tierarten bedient. Nur, dass die darüber lachen können und sich selbst (q.e.d.) nicht so wahnsinnig ernst nehmen. ;)


    Für mich kam, als ich die Show vorgestern sah, (und ich habe mich gefreut und gelacht, bis es für mich nur noch "fremdschämen" war, dem Rütti gegenüber) noch eine andere Komponente hinzu.
    Er hat mit seiner Parodie total klar gemacht, dass er einfach nicht durchblickt.

    Ich meine, er versteht nicht, was die BH ist. Und ich finde die BH wirklich blöd für Leute mit Fiffi Ersthund...die nur den Hund erziehen wollen. Das ist in meinen Augen nämlich in 70 % der Fälle kontraproduktiv (die Diskussion ist uralt...)

    Aber zu verstehen, dass die BH eine SPORT!!! Prüfung ist. Eine Eingansprüfung für den Hundesport, das hat der Rütti nicht verstanden.

    Und das macht das dann unlustig.


    Zu der Sache mit dem man hätte keinen Humor...
    Ich hab am Anfang tatsächlich geschmunzelt und fand es witzig wie er zb den Leistungsrichter beschrieben hat.
    Danach hatte das in meinen Augen aber nichts mehr mit Humor zu tun.

    Sich über eine Sportart dermaßen lustig zu machen passiert zb auch irgendwie immer nur den IPO Sportlern... Ich hab noch nie gehört das sich so unterirdisch über Agility lustig gemacht wurde.
    Und ja es nervt dann auch irgendwann.
    Vorallem da man wirklich viel Arbeit und Geduld in einen freudig arbeitenden Hund steckt.

    So ging es mir auch.
    Ich konnte den "doofen kurzsichtigen Richter" (Klische........) noch ertragen, wenn auch ich das schon grenzwertig fand...
    Aber dann kam nur noch Abwertung des Sportes mit Vermischung der Begrifflichkeiten und dem wie das zusammenhängt.

    Ein echte Parodie hätte es ja sein können, aber es ist missglückt. WEIL, er eben keine Ahnung von der Sache hat.

    Mario Barth bedient ein Frauenbild, eine Scene....muss man nicht gut finden. Aber er berichtet eben Erlebtes, schmückt es aus und parodiert sich selbst (is jetzt nicht unbedingt mein Humor)
    Rütti hat "sich lustig gemacht", hat abgewertet, gehetzt, sich als (vermeintlich) klüger dargestellt, bzw. und hier ist deer Knackpunkt, als "besserer" Trainer. Weil er nämlich oberlehrerhaft zwischendrin "aufgeklärt" hat, wie Hunde ticken.

    Also das war die Darstellung eines "Lehrers", der sich für was besseres hält.
    Und genau das machte es für mich sehr unlustig.

    Dieser Sketsch, dass rechts das Gewehr getragen wird, der ist echt antiquiert.
    Ich bin jetzt nicht der Vorzeigehundesportler. Aber meine Hunde können das "böse unterwürfige" Fuss.

    PLATZ aus der Bewegung.....das was ja Rütter so super lustig fand....ist meines Wissens nicht mehr in der Prüfungsordnung drin...

    Ich finde Platz aus der Bewegung gut...Sowie Steh aus der Bewegung oder Sitz. Je nach dem, was dem Hund liegt....
    Und zwar STEH/PLATZ/SITZ aus der Bewegung wenn der Hund vor mir läuft und sich einfach mals setzt oder stehen bleibt oder Legt (je nachdem) wenn zum Beispiel vor uns Rehe sind oder sonstwas.

    Dann nämlich könnte auch ein RÜTTER seinen Hund, der sich auf Junghunde stürzen möchte, einfach mal stoppen...NOT!AUS.

    Wär mir als Halter eines Hundes, der auf der Pöbellistes seiner Hündin steht lieber, wenn Emma sich dann auf ein Kasernentonartiges PLATZ hinlegt, als dass er auf der Bühne zugibt, dass sein Hund nicht im Gehorsam steht.

    (Anmerkung: kann man der nicht mit einer Wasserflasche und dem Futterbeutel ....... |)

  • Ich fands schade dass er gestern mit den etwas hysterischen Damen einem bestimmt interessanten Fall den Platz weggenommen hat.
    Genauso wie mit der Telefondame bei der die Lösung aus nem anderen Klingelton bestand.

    Nächste Woche ist er ja "unterwegs" was genau macht er da?

  • Ich fands schade dass er gestern mit den etwas hysterischen Damen einem bestimmt interessanten Fall den Platz weggenommen hat.
    Genauso wie mit der Telefondame bei der die Lösung aus nem anderen Klingelton bestand.

    Nächste Woche ist er ja "unterwegs" was genau macht er da?

    Nächste Woche ist Thema, die Ausbildung von Blindenführhunden

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