Leckerli- Erziehung Heute und Früher......

  • Belohnungen sind keine Bestechung. Die erhält man nach getaner Arbeit, nicht davor. Wer manchmal über Locken zum Motivieren arbeitet, besticht seinen Hund im Grunde schon - aber das ist ja nicht weiter schlimm, wenn man das nicht als Grundsatz macht.


    Bindung entsteht durch das Zusammenleben, das tägliche Miteinander. Mit oder ohne Leckerlis.

  • Übrigens kann ich mich aus meiner Kindheit auch an leckerligestopfte Hunde erinnern: Cocker waren für mich der Inbegriff fetter Omahunde, die ständig Kekse kriegten. Allerdings wurden diese nicht für Erziehung eingesetzt, sondern einfach so, "aus Liebe". :pfeif: So einer Leckerlistopferei begegne ich heute eigentlich nicht mehr, schon gar nicht in Hundeschulen, aber solche Omas gibt es sicher immer noch.

  • Ist bei der Pferdeausbildung dasselbe. Natürlich kann man ein Tier auch über Härte und Strafe ausbilden, nur: möchte man das?


    Ansonsten hatte man weniger Ansprüche, die Hunde "früher" mussten nicht immer nett und lieb sein, Apportieren und was weiß ich. Die Hunde, die ich als Kind kannte, waren nicht gut erzogen - auch der Hund meiner Kindheit könnte dürfte heute so nicht sein, wie er war. Der ist rumgestreunert, wie viele andere Hunde auch. Beissereien wurden nicht mit dem Ordnungsamt geahndet. Ein Hund, der ausbüxt, war keine Katastrophe. Dass ich panische Angst vor dem Dorf-Dobermann hatte, der uns Kinder auf dem Schulweg gejagt hat, fand auch keiner bemerkenswert.
    Heute wären all die Dinge, die früher normal waren, völlig undenkbar.


    Ebenso wie in der Pädagogik, hat man halt auch einfach dazu gelernt. Nie im Leben würde man Kindern in der Schule heute noch den Rohrstock verpassen, auch wenn es Leute gibt, die der Meinung sind, dass "es ihnen nicht geschadet" hätte. Wobei man da aus psychologischer Sicht auch anderer Ansicht sein kann... Mal "Das weisse Band" gesehen?


    Dass Lebewesen durch Strafe schlechter lernen als durch Verstärkung (positive und negative) ist keine Ansichtssache, sondern Fakt. Ich bin nicht der Meinung, dass Strafe immer und grundsätzlich abzulehnen ist, aber wenn ein Lebewesen etwas Neues erlernen soll, sind Strafen nicht der Weg. Strafe heisst ja: Tu das nicht mehr! Wenn ich alber will, dass ein Verhalten gezeigt wird muss ich dieses eben verstärken.
    Der Umweg über: keine Strafe ist Belohnung genug, den man früher gerne gewählt hat, ist halt ein Umweg...


    Wer allerdings das Gefühl hat, dass er Leckerlie immer braucht, macht was falsch. Ein Verhalten wird durch Belohnung (Spiel, Futter, aber es gibt auch viele andere Möglichkeiten) gefördert und gefestigt, sobald es aber gelernt und gut verankert ist, baut man die Belohnung ab und belohnt nur noch selten.
    Wenn der Hund nur kommt, wenn man mit dem Leckerlie winkt, hat man schlicht einen Trainingsfehler gemacht.

  • Meine beiden ersten Hunde habe ich ohne Hundeschule und Leckerlis erzogen (auch ohne Leinenruck, Verkloppen und andere Strafen, übrigens), die 2. von ihnen ist meine jetzt knapp 11jährige Indja, die inzwischen schon mal Leckerlis bekommt (weil sie grad so extrem nett guckt oder so ;) )


    Beim 3. Hund fing ich mit HS an und damit auch mit Leckerlis. auch die beiden folgenden bakamen und bekommen viele Leckerlis......


    Ganz ehrlich, beim nächsten werde ich das sehr drastisch reduzieren und hoffe, meinen alten Weg wieder zu finden!


    Was nicht bedeutet, dass es keine Leckerlis mehr gibt, aber eben so nach dem Motto: "Kinners, ich geb ´ne Runde, mir ist grad danach...."


    Intersessant finde ich die verbreitete Ansicht: Wer nicht mit Leckerlis erzieht, der tut es garantiert über Strafen!


    Einen Mittelweg scheinen die meisten nicht zu sehen......

  • Zitat


    Ansonsten hatte man weniger Ansprüche, die Hunde "früher" mussten nicht immer nett und lieb sein, Apportieren und was weiß ich. Die Hunde, die ich als Kind kannte, waren nicht gut erzogen - auch der Hund meiner Kindheit könnte dürfte heute so nicht sein, wie er war. Der ist rumgestreunert, wie viele andere Hunde auch. Beissereien wurden nicht mit dem Ordnungsamt geahndet. Ein Hund, der ausbüxt, war keine Katastrophe. Dass ich panische Angst vor dem Dorf-Dobermann hatte, der uns Kinder auf dem Schulweg gejagt hat, fand auch keiner bemerkenswert.
    Heute wären all die Dinge, die früher normal waren, völlig undenkbar.


    Bei uns lief damals mit uns Kindern im Park immer ein Mittelspitz mit. Da wusste halt jeder, den fasst man nicht an, dann beißt der auch nicht :p . Ein Irish Wolfhound war auch ab und an dabei, der Junge, mit dem der kam, war damals so um die 10 Jahre... der Hund war aber auch ein Seelchen =) . Gab einige Hunde in der Straße, die einfach so mit dabei waren oder halt allgemein frei liefen... (ruhige Anwohnerstraße mit Park anbei am Wald).


    Bauernhofhunde gibt es auch heute noch hier. Aber dieses Hunde einfach mal mit den Kindern einfach mitschicken und machen lassen, das kenn ich heute so nicht mehr (die Zeit, von der ich rede, war um 1990 rum)

  • Als ich klein war, waren wir auch öfter bei jemand zu Besuch, der nen Dalmatiner hatte, der Kinder gehasst hat.
    Da war's eben absolut tabu, den Hund anzufassen.
    Aber der wurde nicht in ein anderes Zimmer gebracht oder so. Da mussten wir als Kinder eben aufpassen und fertig.



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  • Bei mir gibt es nichts zwischen den Mahlzeiten. Zuneigung muss reichen. :d

    Zitat


    Wenn ich mit 3 Hunden einen "Heute lernen wir was" Spaziergang machen, dann schneide ich 3 Wiener klein. Die sind schneller alle, als der Spaziergang meist beendet ist.


    .. und wenn sie dann alle sind, würde sich mein Hund selbst seine "Leckerlis" unterwegs sammeln. Oder schon vorher meine Anweisung ignorieren und sich selbst bedienen. Oder Leute anbetteln, die Essbares haben. Auch deshalb gilt: Essen unterwegs = böse. Und es droht ein fürchterliches Donnerwetter, wenn man doch etwas frisst.

  • Vor 40 Jahren... keine Ahnung


    Vor 20 und 25 Jahren sah es aber in der Regel so aus, dass sie Hunde entweder gar nicht erzogen waren oder meistens nach der Devise "nicht geschlagen ist genug gelobt" ausgebildet wurden.


    Selbst ich hab in der Anfangszeit noch gelernt: Warten bis der Hund wegschaut und dann mit einem lauten Befehl und kräftigen Leinenruck in die andere Richtung gehen, so lernt der Hund aufmerksam zu sein....


    Das Thema positive Bestätigung kam deutlich später

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