BH Prüfung - Soll diese zur Pflicht werden?

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    Wenn überhaupt, dann sollte man Prüfungen für Menschen einführen: Wie belohne ich meinen Hund richtig, wie erreiche ich ein gutes Timing, was will mir mein Hund mit welchen Verhaltensweisen zeigen, was ist Alternativverhalten, v.a. welche Rasse passt zu mir...


    Sicher gut gedacht, aber wieder ein Zwangsbeglückung.
    Ich kann mir vorstellen, dass dann bestimmte Hunde gar nicht mehr auftreten, alle mit einem Pudel laufen und die Masse an vermeintlichen Experten noch mehr zunimmt.
    Dein "wenn überhaupt" habe ich gelesen und deine Vorsicht in diese Richtung vernommen. ;)


    LG, Friederike

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    @ Liv: Genau wenn du doch Agi machen willst machst du eben noch die BH, es sind 2 komplett verschiedene Prüfungen und die Vorbereitung ist auch ne andere. Der VDH-Hundeführerschein ist freiwillig und du musst ihn nicht machen. Und wer Sport machen will muss eben durch die elendige BH durch. Ist ja nun auch kein Hexenwerk wenn man keine weiterführenden Ansprüche wie IPO oder Obedience hat kann man das durchaus innerhalb von einem halben Jahr schaffen.


    Danke für den Tipp
    Meine erste BH machte ich vor 15 Jahren...
    Ich fand sie damals blöd und
    ich find die immer noch blöd..


    Ich mache sie dennoch....


    Aber blöd isse dennoch..

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    Ich meinte damit auch nicht, dass ich den Test an sich zwingend gut finde. Nur zum einen geht es mir um Gerechtigkeit und zum anderen würde dieser Test zumindest ausreichen um die Kleinhundhalter zum nachdenken zu bringen.


    Über was sollen die Kleinhundehalter denn Nachdenken ?


    Ging es der TE nicht um die Belästigung ihres kleinen Hundes durch große ungezogene "Tutnixe" ?

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    Naja wenn ich mir so manche Hundehalter anschaue die den Hund nur als Mittel zum Zweck haben, keine Ahnung davon haben welche Bedürfnisse gestillt werden sollten und und auch keine Ahnung von dem Kommando "hier", "weiter" und "nein" haben dann ist das natürlich schon eine Überlegung wert ob eine Prüfung dahingehend Pflicht sein soll. Ich habe schon viele Hunde erlebt die außer Rand und Band sind und die Besitzer es nicht verstehen können, schließlich werden diese Hunde ja mit Liebe überschüttet.
    Somit könne man ja auch in Betracht ziehen die Rassenliste aufzuheben.


    Das sind alles Überlegungen die ich ziemlich verlockend finde


    Die Idee hat man ja auch in Niedersachsen verfolgt. Es wird geprüft, ob man den Hund führen kann. Erstmal begrüßenswert. Aber so ist das auf dem Papier. Der Prüfungsstandard müsste gleich sein, allerdings die Prüfer so geschult, dass sie die individuellen Bedürfnisse und Schwierigkeiten jedes einzelnen Hundes erkennen. Man müsste Vorgeschichten und Rasse berücksichtigen. Das ist flächendeckend völlig unmöglich.


    Die ganzen Unkenrufe "Hundeführerschein" kommen auch stets von jenen, die einen eher unproblematischen Hund haben und sich über Tutnixe aufregen. Also Lappalien.
    Ich möchte nicht wissen, was mit all jenen Hunden passiert, die sowieso schon nicht jeder nehmen will und kann, wenn man mit solchen Hunden irgendwelche Prüfungen absolvieren muss.


    Die nächste Stufe wäre, dass alle Hunde alle fünf Jahre einen Wesenstest zum Negativzeugnis machen müssten - so wie das einige "Kampfhunde" müssen. Ich glaube nicht, dass man sich dann einen Hund noch leisten will, diese Tests sind kostspielig und teilweise von der Realität sehr weit entfernt.


    Das, was sich manche hier vostellen... das wäre so, als würde jeder Fahrzeugführerscheininhaber immer unfallfrei fahren müssen und sich immer penibel an jede Vorschrift halten. Nur dass da keine Maschine gefahren wird, sondern ein Lebewesen geführt, das auch Macken haben kann, die man nicht schnell mal in der Werkstatt ausbeulen kann.


    :tropf:

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    Ja, aber das ist doch Realität, hier im Forum wie in der Gesellschaft ums Forum herum.
    Gängelung ohne Ende, mit Strafe drohen und immer am besten wissen was für jeden Anderen gut ist.
    Ich fürchte den Hundehaltern hilft nur Solidarität.
    Ansonsten führen wir unsere irgendwie geprüften Hunde mit monatlichem Unbedenklichkeitsausweis auf teuer bezahlten Extraspuren, zu vorbestimmter Zeit und Dauer mit Maulkorb, kurzer Leine und ohne Lautäußerungen spazieren.


    LG, Friederike



    Das unterschreibe ich voll und ganz, Friederike. :gut:

  • Also, ich fände folgendes wichtig für Ersthundebesitzer:


    Obligatorischer Kurs in Theorie


    - Pflichten der Hundehalter: beinhaltet sowohl Pflicht des artgerechten Haltens des Hundes als auch die rechtliche Seite (zB. der Hund muss so geführt werden, dass er keine Menschen oder andere Hunde gefährdet/belästigt)
    - Hundehalter-Knigge zur Verbesserung der gegenseitigen Rücksichtnahme von Hund-Hund, Hund-Mensch, Mensch-Hund (zB. von wegen "Hunde machen das untereinander aus", "Der will nur spielen")
    - Aufklärung über aktuelle gewaltfreie Trainingsmethoden und aktuellen Wissensstand über den Haushund (zB. dachte ich bis letztes Jahr bevor ich meinen ersten eigenen Hund bekam und entsprechende Literatur gelesen hatte immernoch, dass der Hund nie höher als man selbst liegen darf :???: )
    - Grundausstattung im Beobachten, Erkennen und Deuten der hündischen Körpersprache/Kommunikation (zB. Calming Signals, Bellverhalten)
    - häufiges Problemverhalten (zB. Leinenaggression)


    Obligatorischer Kurs in Praxis


    - nützliches Werkzeug für den Alltag wie Leinenführigkeit, Abbruchsignal, Rückruf, Hundebegegnungen
    - natürlich mit dem eigenen Hund und mit gewaltfreien Trainingsmethoden


    Was habe ich vergessen?


    Von einer Prüfung würde ich absehen.


    Für alte Hasen unter den Hundehaltern finde ich es auch gut, wie es in der Schweiz verlangt wird: Hundeschule mit jedem neuen Hund ob alt oder jung.


    Das Problem ist natürlich, dass es unter den Hundeschule auch "schwarze Schafe" gibt. Bei mir in der Nähe ist so eine. Aus ihrer Sicht finden die das bestimmt toll, was sie da machen und meinen sie bilden nach neuestem kynologischen Stand aus. Doch wenn man ein Sensibelchen aus dem Tierschutz hat, sieht man viele Dinge anders.


    Letztendlich haben die ganzen Gesetze aus meiner Sicht eine Wechselwirkung: wenn auf das Wohl des Hundes geachtet wird, gibt es weniger Beissunfälle und das kommt dem Menschen zugute. Ein positives Bild des Hundes kommt dann wiederum ihm zugute :smile:

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    Was denn nun, BH-Prüfung oder Hundeführerschein? Das sind zwei verschiedene Dinge :smile:
    BH-Prüfung als Pflicht finde ich unsinnig, dieses stupide ewige Fußlaufen hat nicht viel mit allgemeinem Grundgehorsam und Alltagstauglichkeit zu tun.


    Zumal ja wie beim Agi auch geprüft wird, ob der Hundehalter rechts und links unterscheiden kann ...
    Warum sollte man sich das antun, wenn man keinen Hundesport machen will? Alltagstauglich ist anders (und heißt Hundeführerschein).

  • Zitat

    Letztendlich haben die ganzen Gesetze aus meiner Sicht eine Wechselwirkung: wenn auf das Wohl des Hundes geachtet wird, gibt es weniger Beissunfälle und das kommt dem Menschen zugute. Ein positives Bild des Hundes kommt dann wiederum ihm zugute :smile:


    Oder sie bewirken genau das Gegenteil.

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    Letztendlich haben die ganzen Gesetze aus meiner Sicht eine Wechselwirkung: wenn auf das Wohl des Hundes geachtet wird, gibt es weniger Beissunfälle und das kommt dem Menschen zugute. Ein positives Bild des Hundes kommt dann wiederum ihm zugute :smile:


    Was das "Wohl" des Hundes nun mit Beißunfällen zu tun hat, erschließt sich mir nicht.


    Auch ein gut gepflegter, gut ernährter, wohl behüteter Hund hat 42 Zähne und kann beissen.


    Jemandem der Angst vor Hunden hat oder sie einfach mißtrauisch beäugt, weil er sie grundsätzlich nicht mag, wird kaum ein positives Bild vor Augen haben, nur weil jeder Hundehalter einen, wie auch immer gearteten Hundeführerschein hat.


    Jeder Führer eines Kraftfahrzeuges muß einen Führerschein besitzen. Kommt es dadurch zu weniger Verstößen und Unfällen im Straßenverkehr?


    Nochmals, ein Papier in der Tasche macht aus niemandem einen rücksichtsvolleren Menschen. Ersthundehalter, die daran interessiert sind, ihre Hunde ohne andere, Mensch und Tier, zu belästigen, denen aber die Erfahrung fehlt, werden sich Hilfe zum Führen ihrer Hunde suchen.


    Ignoranten Zeitgenossen ist das egal.


    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

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