Wie 'zähme' ich einen mega-scheuen Straßenhund?
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Mit Kito hatt eich eine ähnliche Ausgangslage. Zwar war er in Haus und Garten ausbruchssicher untergebracht, ließ sich aber zu Anfang auch nicht anfassen und an einen Spaziergang war nur mit Geschirr zu denken. Der Plan es ihm "gewaltsam" anzuziehen und es einfach dranzulassen, scheiterte bei ihm daran, dass er das Geschirr einfach in seine Einzelteile zerlegt hat.
Als ich nach Monaten des Trainings so weit war wie du jetzt - er fraß also aus der Hand und ließ sich anfassen - habe ich das Geschirr schöngefüttert. Ich habe es mit einer Hand in die Luft gehalten und den anderen Arm weit durch die Kopföffnung gestreckt, um ihn so zu füttern. Als er das Futter auf diese Weise angenommen hat, habe ich Stück für Stück die Hand weiter zurückgezogen, so dass er dem Geschirr immer näher kam und schließlich seinen Kopf hindurchstrecken musste um an das Futter zu kommen. Allein dieser Prozess hat Wochen gedauert!
Erst als er den Kopf freiwillig und ohne Zögern durch das Geschirr strecken konnte, habe ich angefangen es ihm auf den Rücken zu legen und es irgendwann auch zu schließen, das war dann gar nicht mehr so zeitaufwändig.Ich würde übrigens Streicheln vermeiden, wenn du dafür zum Hund gehen musst und er nicht auf dich zukommt. Lass ihm immer eine Möglichkeit dir auszuweichen und enferne die Box nicht dauerhaft aus dem Zwinger. Kitos Box habe ich während des Trainings auch zeitweise geschlossen, weil er sich sonst völlig zurückgezogen hat, aber nach den Trainingseinheiten (jeweils nur wenige Minuten) brauchte er dringend die Sicherheit seiner Höhle!
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Ich würde den Beginn des Rausgehens nicht versauen bei einem solchen Hund, sondern vielmehr das Ganze in Ruhe angehen und das Geschirr anziehen als ersten Akt des Vertrauens aufbauen.
Wenn sie Leckerchen von Dir nimmt, dann hast Du doch die Grundlage. Ich würde sie das Anziehen daher frei erarbeiten lassen, nach dem Prinzip des freien Formens beim Klickern. Klicker würde ich aber wohl nicht einsetzen, sondern einen Wortmarker aufbauen, weil für solche Hunde das harte Klickgeräusch oft mit Angst besetzt ist.
Ich denke, es wäre ideal, wenn Du einen trainer finden könntest, der sich mit solchen Hunden wirklich auskennt. Leider wird das evt nicht so leicht zu finden sein.
Ein Tierarzt mit Schwerpunkt Verhalten und Angst wäre sicher auch nicht schlecht, aber auch da hab ich keine Ahnung, wie man so was findet.
Ein 08/15 Trainer wäre wohl eher kontraproduktiv.Wie wohnt ihr eigentlich? Soll der Hund irgendwann mal ein 'Begleithund' werden der mit in den Bus steigt, im Auto zum Einkaufen mitgenommen wird, auf Familiengeburtstagen unterm Tisch liegen soll?
Falls Euer Hund das niemals können wird, was macht ihr dann?
Ich find's ja super, dass ihr Euch so einsetzt, aber ich würde trotzdem jetzt mal gründlich in die Zukunft gucken nd überlegen, wie ihr mit einem worst case scenario umgeht. Nicht dass man in nem halben Jahr merkt, dass ein Leben mit diesem Hund doch nicht geht und er dann weg muss, kaum dass er sich halbwegs eingelebt hat. -
Zitat
Er lernt vielleicht dann das Zeugs eine Weile mit sich herum zu schleppen, ich hätte aber Bedenken ob er die daran befestigte Leine nicht eventuell abnagt, oder sobald die Leine festgehalten und somit in seiner Bewegung eingeschränkt wird panisch reagiert, auch hat er nicht gelernt das Ritual Geschirr an/aus kennenzulernen.Als mein Tierschutz-Hund in der Eingewöhnungszeit gebissen wurde, nahm ich ihm dummerweise zuhause gleich das Geschirr ab. Aufgrund von seiner nicht sichtbaren Verletzung, liess er sich weder Geschirr noch Halsband anziehen. Ich selbst bin ein unsicherer Schisshase, wenn ich das Gefühl habe, dem Tier könne was weh tun. Geschirr anziehen ging also gar nicht. Dies hatte zur Folge, dass er ca. vier Tage lang nur kurz vor das Haus zum Versäubern konnte. Als seine Verletzung dann sichtbar wurde, bin ich zum Tierarzt und dieser hat meinem Hund bei der Gelegenheit gleich das Geschirr angezogen. Danach konnten wir endlich mal eine Runde um den Block laufen, und mein Hund war trotz Verletzung sichtlich erfreut :-) Das Geschirr behielt er auf Anraten der Hundetrainerin die nächste Zeit an. Sicherlich vier Wochen. Dies hat unheimlich entlastet, denn es hat im Alltag schonmal viel an Stress rausgenommen. Die Verletzung musste verheilen und wir hatten genug Zeit wieder Vertrauen zu üben. Und "die Zeit heilt alle Wunden": Als ich mich zum ersten mal traute, ihm das Geschirr auszuziehen, war es auch für ihn überhaupt kein Thema mehr. Völlig selbstverständlich. Er hatte danach zwar immer mal wieder kleine Unsicherheiten beim Geschirr anziehen, doch die sind inzwischen auch gegessen (ich bin trotzdem noch behutsam und lobe ständig) Als er mal etwas empfindlich war, weil er am Bein verletzt war, habe ich ihm das Geschirr auch einfach ein paar Tage angelassen.
Leider ist mir in der Zeit nach der Beisserei was ganz Dummes passiert. Mit dem Karabiner habe ich meinem Hund beim Anleinversuch in die Seite gestossen, weil er so rumzappelte. Ich weiss nicht mal, ob das überhaupt weh getan hat, jedenfalls hatte er ein paar Tage Angst vor mir vor allem beim Anleinen und bis das Thema mit dem stressfreien Anleinen in unterschiedlichen Kontexten erledigt war, hat es ein paar Monate gedauert. Da wäre die Hausleine enorm hilfreich gewesen, weil man dann nicht so nah mit den Händen kommen muss. Ich denke Panik muss nicht unbedingt sein. Denn die TE kann den Hund ja immerhin schon streicheln und aus der Hand füttern. Falls der Hund die Hausleine durchbeisst, wird bestimmt noch ein Stück am Geschirr hängen bleiben. Das ist besser als nichts
Zitatwie wäre es mit zylkene??
ich habs gegeben, kann aber nicht sagen, was es gebracht hat ;-)
Genau diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Meine Hundetrainerin empfahl es mir, Zylkene unterstützend zum Training (Aggression gegen Artgenossen) zu geben. Es soll dem Hund so ein wohliges Gefühl geben. Sie meinte, ich solle es ihm ruhig mal ein halbes Jahr lang geben. Ob es tatsächlich gewirkt hat kann ich nicht wirklich beurteilen. Versuchen kann man es dennoch, denn meines Wissens hat es keinerlei Nebenwirkungen.
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Für mich (ich weiß nicht, wie es bei den anderen ist) ist der Zwinger gar nicht das Problem.
Für mich ist ein Zwinger per se auch kein Problem, im Gegenteil; meine eigenen Hunde halte ich in stundenweiser Außenhaltung.
ZitatIch finde es sogar äußerst sinnvoll, wenn es in etwa abläuft wie hier: http://www.muede-pfoten.de/ - also mit anderen Hunden und erfahrenen Menschen.
Sehe ich ganz genauso.
Aber was hier abläuft, ist doch nur noch eine Perversion von Tierschutz. Statt sich darüber zu informieren, wie man Straßenhunden im Ausland am besten hilft und eine seriöse Tierschutzorganisation zu suchen, nimmt man, was da kommt, und lässt sich allen Ernstes auf die Übergabe eines Straßenhundes an einer Autobahnraststätte (!!!) ein...
Zitat...sie wurde mir ungesichert, also ohne Geschirr oder Halsband, auf einer Autobahnraststätte vom Transportkäfig in meine Box 'gekippt'...
... um anschließend...
Zitat... diesem Verein die Hölle heiß!...
... zu machen - einen Verein, den man vorher blindlings und ohne sich hinreichend zu informieren duch die Übernahme des Hundes unterstützt hat. Allzu hoch ist das moralische Ross ja nun nicht, auf dem Du da sitzt.
Aber, gut, das alles ist nun schon passiert; man kann es nicht mehr ändern und irgendwo verstehe ich die menschliche Schwäche, sich erst im Nachhinein Gedanken zu machen und zu informieren ja auch. Aber was ich absolut nicht verstehen kann, ist, warum aus den Fehlern einfach nicht gelernt wird - DAS ist der Vorwurf, den ich hier mache.
Das...
ZitatLeider muss ich dir sagen, dass DU von MEINEM Hund nicht die geringste Ahnung hast...
.... ist absolut wahr, aber es gilt für jeden einzelnen Schreiber hier und nicht nur für die Schreiber, deren Meinungen Dir nicht passen. Niemand hier hat den Hund vor sich und deswegen kann hier auch keiner eine seriöse Aussage darüber treffen, wie man jetzt am besten mit diesem Hund umgeht.
ZitatWeil auch unter Profis gibt es in diesem Fall sehr unterschiedliche Meinungen.
Und Du glaubst, es wird einfacher, wenn man den Hund noch nicht einmal vor sich hat? Ja, klar, für manche wird es offensichtlich dadurch extrem einfach: Hier mal ein bißchen Geduld und Zeit, da ein wenig Schönfüttern des Geschirrs (oder doch ein Halsband? oder gleich beides?), ach, shapen wir doch das Kommando "Touch", denn so ein Kommando räumt mit den Problemen auf (oder doch nicht?), lass den Hund ins Haus oder lass ihn doch im Zwinger - und am allerbesten, so als Höhepunkt, die medikamentöse Behandlung als Internet-Empfehlung!
Hier geht es um ein Lebewesen; kein Studienobjekt für die eigenen Tierschutz-Experimente.
ZitatAch und Entschuldigung, liebes Schnuffeltuch, dass ich hoffte hier einfach noch ein bisschen mehr Input zu erhalten....Oder wofür sind solche Foren hier überhaupt sonst nützlich?
Sicher nicht für die Fern-Diagnose von Hundeverhalten.
Wenn Du mehr Input brauchst, dann hol es Dir wenigstens von Leuten, die den Hund vor sich haben. Herrjesses.
Viele Grüße
Schnuffeltuchler -
Zitat
Meine Frage: weiter am Geschirr oder erst mal weiter am Vertrauen arbeiten? Ich bin mir nicht sicher wie viel Zeit ich ihr geben soll...Geschirr vs. vertrauen, schließt sich das gegenseitig aus? Warum sollte es?
Geschirr drüber und gut ist. Das sind keine 5 minuten. -
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Meine Hündin war ja, wie bereits erwähnt, schon mal weggelaufen. Um sie sichern zu können mussten wir sie sedieren. Da kam natürlich dann alles dran an den Hund (Halsband, Sicherheitsgeschirr). Das Geschirr hatte sie nach 3 Tagen geschreddert...
Ich habe hier sehr gute Anregungen erhalten und denke, dass bei meinem Hund nur die sanfte Methode in Frage kommt.
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Edit by Mod: Vielleicht mal wieder zum Nachlesen:
https://www.dogforum.de/die-sa…et-t-iquette-t175881.html -
Nur weil sie nicht mit DEINER Meinung übereinstimmt Schnuffeltuch?
Mal ehrlich, ob Forum oder nicht, man bekommt Anregung und entscheidet sich dafür oder dagegen. Sie entscheidet sich für die sanfte Methode da dier abiate bereits gescheitert ist. Hast du einen besseren Vorschlag?
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Für mich ist ein Zwinger per se auch kein Problem, im Gegenteil; meine eigenen Hunde halte ich in stundenweiser Außenhaltung.
Sehe ich ganz genauso.
Aber was hier abläuft, ist doch nur noch eine Perversion von Tierschutz. Statt sich darüber zu informieren, wie man Straßenhunden im Ausland am besten hilft und eine seriöse Tierschutzorganisation zu suchen, nimmt man, was da kommt, und lässt sich allen Ernstes auf die Übergabe eines Straßenhundes an einer Autobahnraststätte (!!!) ein...
... um anschließend...
... zu machen - einen Verein, den man vorher blindlings und ohne sich hinreichend zu informieren duch die Übernahme des Hundes unterstützt hat. Allzu hoch ist das moralische Ross ja nun nicht, auf dem Du da sitzt.
Aber, gut, das alles ist nun schon passiert; man kann es nicht mehr ändern und irgendwo verstehe ich die menschliche Schwäche, sich erst im Nachhinein Gedanken zu machen und zu informieren ja auch. Aber was ich absolut nicht verstehen kann, ist, warum aus den Fehlern einfach nicht gelernt wird - DAS ist der Vorwurf, den ich hier mache.
Das...
.... ist absolut wahr, aber es gilt für jeden einzelnen Schreiber hier und nicht nur für die Schreiber, deren Meinungen Dir nicht passen. Niemand hier hat den Hund vor sich und deswegen kann hier auch keiner eine seriöse Aussage darüber treffen, wie man jetzt am besten mit diesem Hund umgeht.
Und Du glaubst, es wird einfacher, wenn man den Hund noch nicht einmal vor sich hat? Ja, klar, für manche wird es offensichtlich dadurch extrem einfach: Hier mal ein bißchen Geduld und Zeit, da ein wenig Schönfüttern des Geschirrs (oder doch ein Halsband? oder gleich beides?), ach, shapen wir doch das Kommando "Touch", denn so ein Kommando räumt mit den Problemen auf (oder doch nicht?), lass den Hund ins Haus oder lass ihn doch im Zwinger - und am allerbesten, so als Höhepunkt, die medikamentöse Behandlung als Internet-Empfehlung!
Hier geht es um ein Lebewesen; kein Studienobjekt für die eigenen Tierschutz-Experimente.
Sicher nicht für die Fern-Diagnose von Hundeverhalten.
Wenn Du mehr Input brauchst, dann hol es Dir wenigstens von Leuten, die den Hund vor sich haben. Herrjesses.
Viele Grüße
Schnuffeltuchler
Ich finde hier ist keiner in der Position Vorwürfe zu machen, außer der Halterin sich selbst wenn überhaupt.
Und auf dem hohen Ross sitze in meinen Augen doch eher diejenigen die über alles richten wollen ohne genaue Details zu kennen und diese Mentalität haben "du hast Null Ahnung, ich dafür umso mehr" den Zeigefinger erheben sich aber nicht auf der selben Augenöhe mit anderen Menschen unterhalten zu können.Die TE hat lediglich nach Ideen, Anregungen, Erfahrungsberichten gefragt, die kann man ihr geben oder auch nicht wenn man nicht mag.
Sie kann dann selber herausfiltern was funktionieren könnte und was sie mit einem Trainer nochmal bespricht, weil sie eine Idee besonders interessant findet.
Und selbst wenn sie keine der Ideen umsetzt,so hatte sie den Austausch mit Leuten die ähnliche Erfahrungen schon durch haben, vielleicht kann man so auch einfach neuen Mut schöpfen.Bemerken mit denen man versucht die TE als unfähig hinzustellen, sind in meinen Augen total unnötig.
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Schnuffeltuchler, du bist unverschämt und ab vom Thema. Offensichtlich ist es so eine Art Hobby von dir, dich mit Beiwerk zu beschäftigen statt mit dem eigentlichen Thema. Deine Meinung interessiert mich nicht die Bohne, daher kannst du dich hier gerne zurück halten. Habe von DIR nicht einen brauchbaren TIPP erhalten! Für konstruktive Kritik bin ich offen, aber was du hier abziehst ist mehr als daneben. Und - macht es dir Spaß? Hast wohl sonst nicht viel vom Leben...
Ich will keine Ferndiagnosen, sondern betrachte dieses Forum als Erfahrungsaustausch-Plattform. Mal abgesehen von deinen Beiträgen, habe ich hier viele hilfreiche Tipps erhalten. Kannst du dir jetzt bitte jemand anderen suchen, den du beleidigst?
Danke
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