Hund beißt Menschen & wird eingeschläfert

  • Empfindest du das einschläfern (oder auch nur die Vermittlung) eines problematischen Hundes wirklich als bequem? Hast du dir das überhaupt schon einmal, aus der Sicht des Halters, der Familie vorgestellt? Auch diese Menschen haben in der Regel ein Verantwortungsgefühl, lieben ihren Hund, haben vielleicht schon viel Geld, Zeit und Nerven in ihn investiert. Müssen ihrem Umfeld ständig Erklärungen liefern.
    Vielleicht ist es sogar bequemer, die Augen vor der Wahrheit zu verschließen und einfach weiterzumachen?

    Hm, naja, das ist von Besitzer zu Besitzer unterschiedlich, es gibt sicher die, die sich nen Kopf machen und für die das der schwerste Gang ihres Lebens ist.


    Ich kann dir aber sagen, dass es auch wirklich sehr bequeme und/oder gewissenlose Leute gibt, die ihren Hund wegen ein bisschen Urinträufeln (und ich rede nicht von Pfützen, sondern wirklich nur von Tröpfchen hier und da) oder eben wegen einem Knurren + unblutigem Schnapper in Richtung ihres Kindes eingeschläfert haben wollen. Sowas ist auch leider gar nicht so selten, da kann man in der echten Welt mal wieder keine Dogforum-Standards anlegen.

  • Ich denke, solche Leute kann man aus dieser Diskussion nahezu ausklammern, schließlich geht es um GEFÄHRLICHE bzw. problematische Hunde.


    Wer so einen Hund besessen hat, dem liegt auch etwas an dem Tier denn sonst hätte er es nicht aufgenommen bzw. schon viel eher aufgegeben.


    Man kann sich halt nicht hinstellen und sagen "das ist so und so".

  • Hm, naja, das ist von Besitzer zu Besitzer unterschiedlich, es gibt sicher die, die sich nen Kopf machen und für die das der schwerste Gang ihres Lebens ist.
    Ich kann dir aber sagen, dass es auch wirklich sehr bequeme und/oder gewissenlose Leute gibt, die ihren Hund wegen ein bisschen Urinträufeln (und ich rede nicht von Pfützen, sondern wirklich nur von Tröpfchen hier und da) oder eben wegen einem Knurren + unblutigem Schnapper in Richtung ihres Kindes eingeschläfert haben wollen. Sowas ist auch leider gar nicht so selten, da kann man in der echten Welt mal wieder keine Dogforum-Standards anlegen.

    Natürlich gibt es die.
    Genauso wie es die gibt, die sich völlig unüberlegt einen Hund anschaffen.
    Wie die, für die Strom unbedingt in die Erziehung gehört.
    Wie die, die sich nen Weimi aussuchen, weil der toll zum Jeep passt...


    Aber diese Hundehalter mit denen in einen Topf zu werfen, die hier zum Teil ihre traurigen, schmerzhaften, unschönen Erlebnisse geschrieben haben - sorry, da gibt es nichts zu vergleichen. Rein gar nichts, weil man diese Fälle bzw. die Gründe der Entscheidung überhaupt nicht vergleichen kann.


    Die, die es sich bequem machen, werden hier wohl kaum mitschreiben.


    Die schwarzen Schafe gibt es überall, sei es unter HH, Polizisten, Ärzten, Tierärzten, Autohändlern, Kreditberatern etc.pp .
    Aber nur weil Tierarzt "Karl" jährlich impft und RC verkauft, sind ja nicht gleich alle TÄ so und sollten mit Karl in einen Topf geworfen werden.


    Ich empfinde einige Posts hier als dermaßen undifferenziert und ja, zum Teil auch als menschenverachtend, so dass ich heute Morgen schwer schlucken musste, als ich nachlas, was hier seit gestern geschrieben wurde.


    Für mich sind solche Aussagen übrigens auch kein Schlag ins Gesicht, sehr wohl aber ein Vergleich, der hier gezogen wurde. Nein, man kann es nicht vergleichen. Weder Opfer "seines Hundes" noch eines Menschen zu sein.

  • Wenn man sehr lange mit so einem Hund zusammen gelebt hat, trainiert hat, geweint hat, wütend und verzweifelt war, dann ist die Entscheidung sein Leben zu beenden alles - aber nicht leicht. Man entwickelt eine sehr enge Beziehung zu so einem Tier, besonders dann wenn man die einzige vertraute Bezugsperson ist.
    Mein Cocker sollte von den Vorbesitzern wegen seiner Aggression eingeschläfert werden, deshalb habe ich ihn ja genommen. Letztlich hat es nichts geändert, da er krank war, aber ich war damals noch sehr enthusiastisch, wollte ihm die Chance geben und habe es versucht. Er hatte (bis die Krankheit nicht mehr händelbar war) zwei Jahre bei uns in denen er zumindest fast ein Jahr nahezu normal als Hund Leben konnte. Trotzdem oder gerade deshalb würde ich mir nie wieder einen solchen Hund holen.
    Dieses eine Jahr konnte den Stress und die Einschränkungen für meine Familie nicht aufwiegen. Und da bin ich nun mal sehr ehrlich: unterm Strich war es das einfach nicht wert.
    Was ich aber heute mache, ist Patenschaften für solche Hunde übernehmen. Viele meiner Freunde machen das auch mittlerweile.
    Wir haben jemanden in der Umgebung, der spezielle Fälle aufnimmt und wieder so weit trainiert (wenn möglich), dass sie an geeignete Menschen vermittelt werden können. Ganz harte Fälle behält er oft selber (er lässt aber auch ein Tier einschläfern, wenn es keine Chance gibt). Das was er macht ist sehr kostspielig und wir bezahlen z.b. monatlich das Futter für “unsere“ Hunde oder das Impfen oder den TA-Besuch.
    Wenn die Hunde soweit sind um mit Menschen oder anderen Hunden zusammengeführt werden zu können, sind wir quasi die ersten “Testobjekte“.
    So helfen wir, ohne direkt emotional zu stark eingebunden zu sein und es gefährdet niemanden.
    Für mich eine gute Option, für die Hunde eine gute Chance.

  • Bei einem solchen Thema sollte man schon etwas feinfühliger heran gehen, was das Unterstellen von Dingen angeht.


    Ich persönlich habe (GsD) noch nie mit einem gegen Menschen gehenden Hund zusammen gelebt, aber selbst wenn ich es getan hätte, könnte ich in der Situation nicht von meiner auf andere schließen.


    Jeder aggressive Hund hat seinen individuellen Charakter, seine individuellen Probleme und vorallem auch eine individuelle Erschaffung dieser Probleme. Und das gleiche gilt auch für den Menschen.


    Ich kann für MICH nicht sagen, wie ich mit einem solchen Hund umgehen würde. Ob ich überhaupt die Kraft dazu hätte, geschweige denn den Mut und den Willen. Und selbst wenn ich auf Grund der ganzen Geschehnisse letztendlich den letzten Weg gehen würde, heißt das doch nicht, dass es a) einfach ist, b) nicht alles versucht wurde und schließlich c) nicht auch an den Hund gedacht wurde. Klar ist es scheiße wenn ein Hund eingeschläfert werden muss, nur weil ein Mensch da irgendwann mal einen riesen Fehler begangen hat und Bockmist gebaut hat. Ich denke da sind wir uns alle einig. Aber nicht immer ist der jenige der den Hund letztendlich hält der Verursacher. Man kann zwar immer versuchen einen alternativen Weg zu finden. Nur wie lange soll die Suche anhalten? Ich kenne sehr viele Hundehalter, aber keiner davon würde freiwillig einen solchen Problemhund aufnehmen. Auch hier im Forum sind diejenigen die einen solchen Hund wirklich dauerhaft übernehmen würden eher dünn gestreut. Eben weil es eine enorme und immense Verantwortung ist, die man da übernimmt. Für den Hund, für sich selbst und vorallem für jeden anderen Menschen, der mit dem Hund irgendwann in Berührung kommt. Klar kann man sichern und vorbeugen. Aber wie weit kann man gehen, damit das Leben des Hundes und das eigene überhaupt noch lebenswert ist.


    Ständiger Leinenzwang und Maulkorb ist für manche Hunde nicht lebenswert. Ich gehöre zu der Generation der die Anschaffung der Rasseliste miterleben musste und wie unsere Hündin über Nacht zu einem gefährlichen Hund wurde, der nicht mehr frei laufen durfte und einen Maulkorb tragen musste. Und unsere Hündin war eine herzensgute Hündin, die niemanden je ein Haar gekrümmt hat. Sie wurde aber durch die plötzlichen Verknastung zu einem extrem hundeunverträglichen Hund.


    Ich persönlich kann es mir nicht anmaßen auch nur eine Sekunde über die Leute zu urteilen, die vielleicht einen hoch aggressiven Hund hatten und ihn auf Hinsicht des Hundelebens (nicht nur des Existierens) und der eigenen Gesundheit (physisch und psychisch) haben einschläfern lassen. Denn es ist genauso Egoismus einen Hund leben zu lassen, dessen Leben nicht lebenswert ist, nur um sich damit zu profilieren, dass man mit einem ach so gefährlichen Hund zusammenlebt. Oder aber aus Angst daraus, was andere vielleicht denken mögen.


    Ganz im Gegenteil habe ich eher Hochachtung vor denen die versuchen dem Hund ein lebenswertes Leben zu schenken, sich aber auch eingestehen können, wenn es scheitert.

  • Vielleicht ist zu dem Thema ja auch alles gesagt. Meinungen sind ausgetauscht worden. Ich finde dieser kleinkrieg zerstört einen wirklich interessanten Austausch. Polemik hilft doch keinem.
    Erfahrungsberichte, Meinungen, Überlegungen wurden ausgetauscht. Jeder kann etwas daraus lernen, oder es lassen.


    Wer stellen bzw. Menschen kennt die wirklich als gefährlich eingestufte Hunde aufnehmen, der kann diese Adressen und stellen an die Tierheime weiter geben. Im Münchner Tierheim z.b. Sitzen duzende Kandidaten die auf einen solchen Platz hoffen.
    Und in jedem anderen Tierheim in Deutschland sitzen wahrscheinlich genausoviele Kandidaten, die auf solche Stellen und Plätze hoffen. Somit wäre dann eben genau den Betroffenen geholfen.


    Ich hoffe das nicht alle diese Hunde im Tierheim sterben werden, bin aber realistisch genug um zu wissen, dass den meisten eben dieses Schicksal bevorsteht.


    Lg

  • Nach interner Beratung sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir diese Diskussion und auch die vielen geteilten Erfahrungen zu diesem brisanten Thema als zu wichtig erachten, um sie von einem einzelnen User ins OFF befördern zu lassen.


    Aus diesem Grund, geht der Thread in gereinigter Form wieder ins Rennen.
    Egal ob User nur nachlesen möchten oder es auch noch weiteren themenbezogenen Diskussionsbedarf gibt, beides ist erwünscht und willkommen.


    Sollte eine weitere Störung erfolgen, wird es Konsequenzen geben und nein, diese werden NICHT in der dauerhaften Sperre des Threads liegen!

  • Ich sag einfach nur mal


    Danke,


    denn ich finde es wichtig, auch die weniger schönen Seiten, die es in der Hundehaltung geben kann, zu erzählen und auch zu diskutieren.

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