Welpe und Beruf - wie habt Ihr das gemacht?

  • das allgemeine " nimm einen Hund aus dem Tierschutz ! " geht mir inzwischen sehr auf die nerven.
    ich habe beides , werde auch immer beides haben - TS Hunde und züchterwelpen.
    beide anstrengend . nur anders.
    die aussage , ein Welpe wäre nichts für einen Anfänger ist die lachnummer schlechthin.
    ein " gebrauchter " Hund ist schon mal eine Baustelle mehr.
    von " hundetrainer " würde ich völlig die Hände lassen , es sei denn, sie sind zertifiziert.

  • Danke erstmal für den Fürspruch von Nightstalcer, Schnaudel und kikt1 :)


    kikt1
    Falls dir (oder sonst jemandem) der Name des Welpen-Buches wieder einfällt, wärs lieb, das zu posten :)

  • Zitat

    von " hundetrainer " würde ich völlig die Hände lassen , es sei denn, sie sind zertifiziert.


    Zertifiziert heißt leider gar nichts. Mit minimalem Aufwand kann man über Fernstudium und zwei Praxiswochenden für viel Geld ganz tolle Zertifikate kriegen... Es gibt einfach keine offizielle Abnahmeprüfung für Hundetrainer. Ich kann mich morgen so nennen wenn ich Lust habe und jemand ohne jegliche Erfahrung kann auch irgendwo einen schönen Schein (HS, Fernstudium, ...) machen und sich dann ein paar Wochen später so nennen.
    In etablierten Hundeschulen oder Vereinen trifft man meiner Erfahrung man meistens auf besser Trainer (mit oder ohne Zertifikat, aber dafür mit viel Erfahrung und vielleicht einer Weiterbildung oder so), als wenn man sich einen selbständigen Hundetrainer ins Haus holt der irgendein Zertifikat von einer "Fernuni" hat. Fernuni ist übrigens auch keine Uni mit Aufnahmebeschränkungen oder so, die irgendeinen besondern Abschluss voraussetzen. Wer zahlt, der darf halt ... und "studiert" dann irgendwas mit tollem Namen (z.B. "Hundepsychologie") und wenig fundiertem Inhalt. Klingt hat toll als "Studium", aber ist weder mit einem Uni- oder Fachhochschulstudium vergleichbar, noch mit einer 2 oder 3-Järhigen Ausbildung. Bei weitem nicht.
    Es liest sich vielleicht raus, dass ich nicht wirklich Fan von dieser Entwicklung bin ;) Ich finde es einfach total Schade, dass sich gerade viele Anfänger hilfesuchend an Hundetrainer wenden, die ihnen dann totalen Blödsinn einbläuen. Nicht alle! Natürlich nicht alle, aber sowohl hier im Forum als auch im echten Leben höre ich um einiges mehr schlechtes als gutes. Das macht mich traurig, weil (zumindest im echten Leben wenn ich eine Rückmeldung kriege) meine ganz kostenlosen, "unzertifizierten" und rein auf Erfahrung beruhenden Ratschläge dann häufig am Ende zum Erfolg führen.


    Ich rate daher lieber zu eine guten Hundeschule oder einen Hundeverein. Da stehen die Trainer ständig unter gegenseitiger "Aufsicht" und lernen voneinander. Der Ruf ist dann auch meistens besser und hat sich über eine längere Zeit gebildet. Natürlich auch hier: Augen auf!
    Ich verlasse mich aber lieber auf mein eigenes Urteil als auf ein Zertifikat von XY. Allerdings fehlt gerade allgemein Hundeunerfahrenen, die einen Trainer oder eine HS suchen/benötigen, häufig genau dies anfängliche Urteilskraft, was den jetzt ein guter/schlechter Trainer ist. Es ist ein Dilemma :/

  • Hallo,
    ich habe diesen Thread angeklickt weil ich dämlich genug war zu glauben hier tatsächlich nur Erfahrungsberichte zu finden....
    Wieso es bei der Ausgangsfrage überhaupt dazu kommen muss dass die TS ihre Entscheidung für einen Welpen begründen oder gegen ein Tierschutzhund argumentieren muss ist mir schleierhaft. :???: :muede:
    Nur weil man keine Lust hat "Ratschläge" zu diskutieren um die man nicht gebeten hat ist man noch längst nicht beratungsresistent.


    Ich habe keine Ahnung von Welpen, aber da hier eh schon jeder ungefragt seinen Senf dazu gibt, hier kommt meiner:


    Ich finde du machst einen sehr überlegten, warmherzigen und patenten Eindruck und ich bin sicher dass ihr als Familie mit eurem zukünftigen Welpen eine ganz tolle Zeit haben werdet!
    Lass dich nicht verunsichern, zigtausend Menschen bekommen ihre Welpen ohne Diplom und ohne Internet groß, das wird hier aufgrund der vielen Negativbeispiele die hier zusammengetragen werden leider oft "vergessen"..
    Ich wünsche dir alles gute!

  • Ok, es ist off-topic, aber trotzdem will kurz was zum 'so viele schlechte Trainer' sagen:


    Also ich hatte mit vier Hundetrainerinnen zu tun: Der ersten Trainerin/Sitterin bei der ich zwar doch keinen Kurs gemacht habe (zu weit weg), bei der ich dann aber eine Doppelstunde gebucht hatte, weil ich dachte, es läuft nicht rund (Womit ich auch recht hatte) Die Doppelstunde war absolut super und eine ganz tolle Basis für das weitere Zusammenleben mit meiner Maus. Gute Trainerin nur etwas unzuverlässig, was die Terminabsprache ging.


    Trainerin zwei war die bei der ich den Junghundekurs in der Hundeschule gemacht habe. Die war nciht brilliant aber völlig ok. Hat mir ein paar gute Tips auf den Weg gegeben.


    Trainerin drei war für mich auch Hundesitterin und noch in der Ausbildung. Als Sitterin ein Traum, als Trainerin halt noch etwas am Anfang aber auch gut. Stunden habe ich nicht gebucht, aber sie hatte immer gute Tips und feedback für mich.


    Mit Trainerin Vier habe ich Hundesport gemacht und von der halte ich auch total viel, weil sie wahnsinnig individuell auf jeden Hund reagiert. Wenn cih etwas Geld über habe, mache ich ein paar Stunden zum Thema Unsicherheit mit ihr.


    Voila: meine Erfahrungen mit vier Trainern und alle waren gut. Nun ist in Berlin die Konkurrenz hoch. Da kann man es sich eigentlich nicht erlauben, schlecht zu sein.


    (Moment ne Nr Fünf gibt's noch: Die Frau von der Hundeschule, bei der ich ab und zu im Welpenkurs war. Die hat nach Schema F gearbeitet und war mMn deshalb etwas schlechter, aber auch noch in Ordnung)


    Klar, man muss schon auf sein Bauchgefühl hören. Die Story von der Hovibsitzerin hier im DF, deren Hund ein Jahr (!!) nur noch unsicherer und damit sogar gefährlich gemacht wurde wegen einer völlig idiotischen Philosophie und Methode ist natürlich haarsträubend.
    Aber die TS macht weiss Gott nicht den Eindruck, als würde sie sich auf so eine Nummer einlassen.



    @Dalai lina: Der thread ist pickepacke voll mit Erfahrungsberichten. Nur irgendwann ist es halt etwas abgedriftet - was ja in einem Forums thread nicht ungewöhnlich ist.

  • Ich denke das der Welpe bis zur 12. Woche beim Züchter bleibt und man dann die großen Ferien zur Eingewöhnung nutzt ist ein guter Ansatz. Eventuell leisten die Züchter gute Vorarbeit in Sachen Stubenreinheit auf die ihr gut aufbauen könnt. Wichtig finde ich, dass ihr das allein sein vom ersten Tag an ganz selbstverständlich mit in den Tagesablauf einbaut. Gibt es Freunde oder Nachbarn, die ihr in die Betreuung des Hundes mit einbeziehen könntet? wünsche Euch eine tolle Welpenzeit. Genießt diese zwar anstrengende aber auch schöne Zeit. ;)


    Vom Handy gesendet

  • Ich finde die Diskussion nicht nachvollziehbar. Annes Frage im ersten Post war doch klar; jetzt kommt schon wieder die ewige Diskussion um Welpen und Tierschutzhunde auf. Kann man nicht einfach mal auf gestellte Fragen antworten und akzeptieren, wenn Entscheidungen eigenverantwortlich getroffen werden? Man sollte meinen, dass Anne mit 38 Jahren und zwei Kindern alt und erfahren genug ist einzuschätzen, was sie kann und was sie nicht kann.


    Ich habe noch nie einen erwachsenen Hund genommen; bei mir sind immer nur Welpen mit 8 Wochen eingezogen und in meinem gesamten Umfeld ist das genauso. Von jeder Menge unerzogener, nerviger, unverträglicher, nicht allein bleibender Hunde kann ich da trotzdem nichts sehen. Liegt aber vielleicht auch daran, dass mein Umfeld hauptsächlich aus sorgsam ausgesuchten Goldens und Labradors besteht...


    Wegen der ebay-Kleinanzeigen wollte ich aber doch noch darauf hinweisen, dass zumindest im DRC es absolut verpönt ist, dort Anzeigen zu schalten. Seriöse DRC-Züchter wirst Du dort nicht finden. In der Datenbank des DRC kannst Du auch die Hüftergebnisse und Zuchtwerte der Hunde und ihrer Verwandtschaft nachprüfen; das ist dort alles öffentlich einsehbar.


    Wobei ich nightstalker beipflichten muss - eine B- oder C-Hüfte ist nichts schlimmes; ich kenne keinen einzigen Hund, der damit Schmerzen hat. Züchterisch kann es sinnvoller sein, mit einer B-Hüfte zu züchten als mit einer A-Hüfte, weil HD polygenetisch rezessiv vererbt wird und der Phänotyp nicht dem Genotyp entsprechen muss, d.h. der Hund hat zwar möglicherweise einen Grenzfall HD, vererbt aber besser als ein Hund, der selbst frei ist, dessen Nachkommen aber schlechtere Hüfte mitbekommen. Zuchtwerte sind ein guter Anhaltspunkt, aber wegen der unterschiedlichen Datenbasis bei den verschiedenen Hunden mit Vorsicht zu genießen.


    Ich habe übrigens einen Labrador aus Leistungslinien und einen Golden aus Showlinien. Beide haben ihre Vorzüge und ihre Nachteile. Ich würde für jemanden in Deiner Situation immer meine Golden Hündin für die perfekte Wahl halten - ein Herz auf vier Pfoten und ein großartiger Kinderkumpel.


    Viele Grüße
    Schnuffeltuchler

  • Ich bin nicht grundsätzlich der Meinung, dass eine Halbtagsbeschäftigung Hundehaltung ausschliesst. Ich bin einfach kritisch was Welpen in dieser Situation anbelangt.


    Was ich bisher herauslese ist Folgendes: Welpe holen, ein paar Wochen Ferien und........ja und dann?


    Szenarium:
    Er wird 9-10 Wochen längstens 12 Wochen alt sein. Ok. Dann kommen wieviele Ferienwochen dran? 2 Wochen? 3 Wochen? Längstens 4 Wochen?


    Und dann muss der Welpe also im Alter von 14 - 16 Wochen 5 Stunden alleine bleiben?
    Er packt das noch nicht und heult die Nachbarschaft zusammen, dekoriert die Wohnung um, piselt und kotet in die Wohnung...was dann?


    Spätestens dann kommt der Tipp, den Hund in einen Kennel zu parkieren......


    Was denkst du, was einen Welpen so richtig versauen kann? Für mich gehört die Verlassensangst zu einer der massivsten Auswirkungen auf das spätere psychische Gleichgewicht eines Hundes.


    Oder wird der Welpe dann in eine Huta gebracht? Wo du natürlich auch nicht weisst, was der Hund da erlebt, welchen Erfahrungen er da macht, die ihn in seinem Sozialverhalten vielleicht negativ beeinflussen.....oder? Ist er doch 5 Tage die Woche jeweils mindestens den halben Tag dort. Einen Grossteil seiner Sozialisierung und Erziehung erhält er in der Huta, nicht von dir.
    Das ist aber doch der Grund, warum ein erwachsener Hund nicht in Frage kommt?


    Also Fazit bisher: Welpe ab spätestens 16 Wochen alleine lassen, oder Fremd-Betreuung und Fremd- Erziehung.


    Tipps hast du ja nun viele bekommen. Können ev. Freunde, Schwiegereltern oder Eltern mitbetreuen? Kann der Welpe mit zur Arbeit?


    Ich denke einige Fragen musst du dir selbst beantworten.


    Gruss Eva

  • Ich habe mir Anfang Juli einen Welpen geholt und hatte 4 Wochen frei. Dann war er 13 Wochen alt und er war wirklich noch soooo jung und klein, an alleine bleiben war nicht zu denken. Ich hatte das Glück ihn mit auf die Arbeit nehmen zu dürfen, hätte ich diese Option nicht gehabt, wäre ich aufgeschmissen und würde es auch niemals mehr anders machen.


    Ich dachte mir ich nehme ihn die ersten zwei Monate nach dem Urlaub mit und werde dann mal darauf hinarbeiten, dass er auch mal 2 Tage alleine bleibt an denen er wegen der Überschneidung meiner Arbeit und der Arbeit meines Freundes ca. 5-6 Stunden alleine wär , weil es auch sehr anstrengend ist jeden Tag den Hund mit in die Öffis und in die Innenstadt zu nehmen.


    Nun sind schon 3 1/2 Monate vergangen und es wäre noch nicht dran zu denken, ihn auch nur annähernd 6 Stunden alleine zu lassen. Da würde er mir die Bude zusammenschreien - ja er schreit wie am Spies.


    Wenn alles gut klappt, kann ich ihn abends mal für 3 Stunden alleine lassen, wenn ich ihn müde gemacht habe. Das liegt allerdings daran, dass er abends eben als Schlafenszeit kennt und in seinen Kennel kommt. Wenn ich ihn versuche tagsüber (auch bei vorheriger Auslastung) 3 Stunden alleine zu lassen, dann schreit er nach einer Stunde. Er hat sich so sehr an seinen Tagesablauf gewöhnt, dass es sehr schwer ist das umzulenken.


    Kurz und knapp... ich bin heilfroh, dass ich ihn mitnehmen kann. So kann ich das Alleinsein in aller Ruhe versuchen gut aufzubauen und stehe nicht unter Zwang.
    Ich hatte es mir auch einfacher vorgestellt und anders, aber es kam eben anstrengender und komplizierter. Ich hatte auch gedacht mein Welpen ist eher von der gelassenen Sorte, weil er beim Züchter so ruhig, verschlafen etc. war.
    Zu hause hatte ich dann den Terroristen, Welpen schlafen angeblich sehr viel? Meiner hat die ersten 24 Stunden kein bisschen geschlafen und danach wenn es hoch kommt in der Nacht mal insgesamt 5 Stunden (in einer Transportbox). Ich habe es mit reizarmer Umgebung versucht, nichts brachte ihm Ruhe. Erst als ich dann eine Box angeschafft habe, wo ich ihn einsperrte, fand er Ruhephasen. Außerhalb der Box fand er die nie, er lag niemals einfach so in einer Ecke und hat gefaulenzt oder gepennt, das fing erst 1-2 Monate nachdem ich ihn geholt hatte an.

  • Wir (Familie mit zwei allerdings älteren Kindern) haben es so gemacht:


    Welpen gesucht, der in einer Familie mit Kindern aufgewachsen ist und somit Kinder kannte. Dann haben wir dem Züchter unsere Lebensumstände geschildert und gesagt, dass der Hund stundenweise alleine bleiben können muss. Unser Züchter war durchaus in der Lage, einzuschätzen, welcher Welpe am ehesten dafür geeignet ist, den haben wir dann auch genommen. Wir haben ihn mit zwölf Wochen abgeholt, zwei Wochen vor den Sommerferien. Mein Mann und ich haben jeweils eine Woche Urlaub genommen, dann waren die Kinder vier Wochen dran und am Ende sind wir zwei Wochen alle zusammen weggefahren. Am ersten Schultag waren alle weg und der Hund war ganz allein. Er konnte endlich mal ungestört schlafen und war tiefenentspannt, als die Kinder aus der Schule kamen.


    Der Hund war von Anfang an schon fast komplett stubenrein und hat seine alte Familie nie vermisst, kein Gewinsel. Er ist einfach eine coole Socke.


    Es kann also auch gut gehen!

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