Welpe und Beruf - wie habt Ihr das gemacht?

  • @ salali - hattest du schon mal einen Welpen ? wenn ja , dann einen schrecklichen oder du hast dich dumm angestellt.
    es ist durchaus machbar einen Welpen auch als berufstätiger großzuziehen und die von dir beschriebenen Szenarien müssen nicht eintreten.
    wie schon gesagt , Hund möglicht erst mit 12 oder 14 Wochen holen . wenn der züchter den grund kennt , wird er Verständnis haben und den kleinen so lange behalten und fördern.
    dann allen vorhandenen Urlaub nehmen - da kommen ja wohl mehr als 2 Wochen raus !
    der Hund muß nicht in einen kennel , hatte ich nie. es reicht , wenn man die räume begrenzt , zb. küche , diele oder wie es das haus halt anbietet.
    ( in diesem fall reden wir ja von einem haus - eventuelles bellen würde keine Nachbarn stören )
    ich habe meinen Hund , je nach wetter im großen kombi mit ins Geschäft genommen und bin alle 2 stunden Gassi gegangen, habe gefüttert , gespielt.
    oder er ist im garten geblieben. Garage offen, Hundehütte , hundebett und ein nachbar der immer mal geguckt hat.
    oder er lag in der Praxis meines mannes im Büro.
    natürlich macht das alles " mühe ". für mich war es aber schöne mühe und es ist ein völlig ungestörter , zufriedener Hund rausgekommen der weder das haus zerlegt hat noch rumgekläfft hat oder das haus zugesch.... hat. ach so - für sozialkontakte und körperliche Auslastung reicht der halbe tag mehr als aus - Hunde verschlafen den groß teil des tages - gerade Welpen brauchen noch viel ruhe.

  • Sooo hier mal mein Erfahrungsbericht:

    Ich habe Bliss (Border Colli Hündin) mit 8 Wochen vom Züchter geholt. Ich habe zu diesem Zeitpunkt noch in der Ausbildung gesteckt. Da ich aber noch zu Hause wohnt, wo ebenfalls bereits ein zweiter Hund vorhanden war, ging das ganz gut. Ich hatte mir zwei Wochen Urlaub genommen und danach ging se drei mal pro Woche in eine private Hundebetreuung und zwei mal pro Woche zu meinem Vater in die Firma. Und ich muss echt sagen, dass ihr das echt gut getan hat. Sie hatte viele Hunde- und Menschenkontakte und lernte überall zu entspannen.
    In der HuTa war mein anderer Hund zusätzlich dabei, sodass sie immer einen Hund als Orientierung hatte.

    Ich finde grundsätzlich spricht nichts dagegen sich berufstätig einen Welpen zu holen ABER man sollte vorher für eine Betreuung sorgen :-) das ist super wichtig! Ich wurde nämlich erst von einer Betreuung sitzen gelassen...

  • Zitat

    Spätestens dann kommt der Tipp, den Hund in einen Kennel zu parkieren......

    Was denkst du, was einen Welpen so richtig versauen kann? Für mich gehört die Verlassensangst zu einer der massivsten Auswirkungen auf das spätere psychische Gleichgewicht eines Hundes.

    Klar ist es gut, darauf hinzuweisen, dass zukünftige Welpenbesitzer sich über die Betreuung in der Anfangszeit Gedanken machen sollten. Ich hatte echt auch das Gefühl, das sei bei der TS auf fruchtbaren Boden gefallen.

    Allerdings finde ich es selten gut, Ratsuchenden "zu drohen" und ihnen gleich etwas zu unterstellen, was sie nicht einmal ansatzweise gesagt haben. Der Welpe ist noch gar nicht da, aber Frau Salali weiß jetzt schon, dass die TS total in der Erziehung versagen wird und alle Fehler begehen wird, die es nur gibt.

    Natürlich kann man einen Welpen versauen. Aber nicht jeder Welpe, der nicht von den Ober-super-Profis großgezogen wurde, hat gleich automatisch schwerste Verlassensängste.
    Außerdem sehe ich bei Hunden aus dem Tierschutz genau diese Problematik. Hier wird jetzt immer so getan, als ob jeder adulte Hund aus dem Tierschutz automatisch ganz toll allein bleiben kann. Das ist doch irgendwo an der Realtität vorbei, denn diese Hunde können ganz genauso Verlassensängste entwickeln, z.B. weil sie schon einmal die fundamentale Erfahrung machten, dass Bezugspersonen eben NICHT sicher sind.....

  • Ich finde die Entscheidung muss jeder für sich alleine treffen. Wichtig finde ich nur, dass man weiß was auf einem zu kommt und auch zu kommen kann, wenn man einen Welpen trotz beruftätigkeit aufnimmt. Natürlich ist das mit Unterstützung machbar, aber man sollte sich einfach bewust sein,das es eben sehr viel Zeit kostet und sich sehr genau überlegen, ob man das neben der Kindererziehung und der Berufstätigkeit leisten kann und will. Ich habe gerade von zwei Familien gehört, die sich einen Welpen geholt hatten und diesen mit einem Jahr als er in die Pubertät kam, wieder abgeben haben, weil sie eben die dreifach Belastung nicht hin bekommen haben. Das finde ich schon sehr schade.
    Wir sind beide berufstätig und daher haben wir uns bewußt gegen einen Welpen entschieden. Wir haben jetzt das zweite Mal totales Glück mit einem Hund aus dem Tierschutz, Ambi blieb nach kurzer Zeit problemlos alleine und past sich total schnell an unser Leben an. Aber wir hätten auch eine Plan B gehabt, wenn sie etwas länger gebraucht hätte. Aus meiner Erfahrung heraus würde ich mich immer wieder für einen Hund aus dem Tierschutz entscheiden, da ich das Gefühl hätte dem Welpen nicht gerecht zu werden. Aber ich denke, dass ist Ansichtsache.

  • ..... mit einem jahr kommt der Hund nicht in die Pubertät - da hat er das meiste schon durch.
    als Welpen sind sie furchtbar anstrengend , dann bis ca. 1 jahr nervig und dann kommt langsam der " wahre "
    Hund durch.
    wenn man einen Hund , nachdem man das erste anstrengende jahr " durchgestanden " hat abgibt - dann
    wollte man wohl gar keinen Hund dieser rasse sondern was niedliches zum knuddeln.
    oder ist generell kurzzeitig orientiert. - so eine Haltung würde erwachsene TS Hunde genauso treffen und wegen solcher leute sind die TH voll. :lepra:

  • Zitat

    ..... mit einem jahr kommt der Hund nicht in die Pubertät - da hat er das meiste schon durch.
    als Welpen sind sie furchtbar anstrengend , dann bis ca. 1 jahr nervig und dann kommt langsam der " wahre "
    Hund durch.

    Das ist bei größeren Rassen echtes Wunschdenken. Mein Zweithund war bis er 14 Monate alt war total brav und unkompliziert, der wird im Februar 3 Jahre alt und so langsam sieht man mal, wie er denn so ist, wenn er mal erwachsen ist.

  • Zitat

    ..... mit einem jahr kommt der Hund nicht in die Pubertät - da hat er das meiste schon durch.
    als Welpen sind sie furchtbar anstrengend , dann bis ca. 1 jahr nervig und dann kommt langsam der " wahre "
    Hund durch.
    wenn man einen Hund , nachdem man das erste anstrengende jahr " durchgestanden " hat abgibt - dann
    wollte man wohl gar keinen Hund dieser rasse sondern was niedliches zum knuddeln.
    oder ist generell kurzzeitig orientiert. - so eine Haltung würde erwachsene TS Hunde genauso treffen und wegen solcher leute sind die TH voll. :lepra:


    Das kommt ja auch immer darauf an... ich fand meinen Hund als Welpen total nervig und war froh, als er aus der Zeit raus war. Nun ist er fast 6 Monate alt und ich find ihn viiiiel angenehmer, das ich das so empfand hat mit ca. 4 1/2 Monaten angefangen :D auch wenn jetzt Dinge wie Jagdtrieb, Hündinnen-Interesse etc. dazu kommen, ich kann mit ihm aktiver arbeiten und ihn schon mehr belasten.

    Meinem Hund hat die Box übrigens nicht geschadet. Er muss da nun tagsüber nicht mehr rein, schläft aber trotzdem hin und wieder freiwillig darin. Im Büro habe ich es mit der Box geschafft, dass er das Büro als Auszeit und Ruhezeit sieht, sodass er dort mittlerweile auch ohne Box in der Ecke liegt und pennt und sämtliche an ihm vorbei wuselnde Kollegen ihn nicht stören.

  • Ich würde ja auf dieses ganze Gelaber vonwegen "oh mein Gott, bloß kein Welpe als ersten Hund!" Nix geben. Irgendwann isses immer das erste Mal und man wächst an seinen Aufgaben - niemand würde sagen 'bloß kein Baby als erstes Kind, erstmal ein größeres aus dem Kinderheim!' - vllt blöder Vergleich, aber meine Güte, Fehler macht man so oder so, mein zweiter Welpe profitiert jetzt auch von den Fehlern die ich beim ersten Welpen gemacht habe, diese haben aber auch nicht dazu geführt, dass der erste Welpe bissig oder gaga oder sonstwas wurde.
    Und ich möchte mal anmerken: Welpenerziehung ist keine Hexerei, sowas hat man früher auch ohne Internet, ohne Bücher und einfach mit (ja, sowas soll es geben:) Intuition und Menschenverstand und vor allem viel Gefühl und Verständnis gemacht. Ich bin mit Hunden aufgewachsen, in unserer Familie auf dem Land hat es IMMER Hund und immer Kinder gegeben und es gab damals keine Hundeschulen oder Internet oder sonstwas und trotzdem hat alles funktioniert, es hab keine bissigen, versauten und auffälligen Hunde die nirgendwo mit hingenommen werden konnten oder womöglich die Kinder hätte beißen können...ich hab manchmal das Gefühl, viele selbsternannte Hunde-Pro's hier müssten lange auf den ersten Hund warten, haben Literatur verschlungen und ein Hund ist sowas wie ein heiliger Gral - ganz ehrlich, ich hab in Bezug auf Hunde als Familiebmitglieder eine Art Selbstverständnis, das mir dieses ganze Gelaber oftmals sehr Lebensfern vorkommt. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen -und ich finde bei Halbtagsjob, Haus mit Garten und anscheinend der finanziellen Lage auch einen Sitter zu finanzieren sind diese fast perfekt- und man sich informiert und bereit ist, Tipps für die ersten Wochen/Monate anzunehmen (und das war ja hier zB der Sitter), wo sind dann vernünftige Gründe einem erwachsenen Menschen die Eignung für einen Welpen abzusprechen?!

    Und zu diesem aufdringlichen "Nimm lieber einen TS-Hund!" Sage ich mal gar nichts, es gibt einfach Mensxhen, die immer und überall rummissionieren müssen - das wird die TE spätestens auf einer Hundewiese, sollte sie so eine mal besuchen, feststellen, daher ist das hier schon eine gute "Abhärtung" ;-)
    Ich kann kaum einen Tag auf die Hundewiese kommen, ohne einen Auslands-TS-Hund kennen zu lernen, dessen Elendlebensgeschichte mir vom Herrchen/Frauchen dann aufgezwungen wird. Inklusive Interpretationen zum früheren/jetzigen/und evtl zukünftigen Verhalten...ganz ehrlich, die Hunde sind für mich meistens kein bisschen auffällig oder unsympathisch, im Gegenteil, aber die Gutmenschen-Besitzer gehen zu bestimmt 75% überhaupt nicht. Vor allem verlieren viele Hundebesitzer ggü anderen Hundebesitzern sehr schnell die sonst übliche höfliche Distanz, die ich von fremden Menschen mir ggü eigentlich erwarte. Von daher kann man die Kommentare hier ja einfach überlesen, draußen im RealLife gibt's dann noch genug schräge Sachen zu erleben... ;-))

    Anne:
    Du hattest geschrieben, der Kontakt zu den Schwiegereltern ist sehr gut, auch wenn die keine Hundeahnung haben. Kann man Oma und Opa dann nicht für Ostern- und Herbstferien nächstes Jahr als Betreuung für den 8-jährigen akquirieren, damit ihr Urlaubsmässig Luft fürs Hundebaby habt?
    Das Welpenbuch, das angesprochen wurde, habe ich hier übrigens auch liegen, "Welpen-Erziehung" von Schlegl-Kofler (ISBN 978 3 8338 1171 5). Kostet 17€ und kann man sich als Unterstützung für die Vorfreude holen, ist auch nett beschrieben aber ich hab's nach 2 Wochen als Henry hier eingezogen ist verbannt. Grund: es ist quasi ein 8-Wochen-Erziehunfprogramm mit wöchentlichem "Stundenplan", am Ende der Woche musste der Welpe den Plan der Woche dann verlässlich intus haben denn der Plan der nächsten Woche baut immer auf den Übungen der vorherigen Woche auf. Da aber jeder Welpe anders und bei weitem keine Maschine ist und man ja selbst an der Welpenzeit auch Spaß haben soll und sich nicht von einem "Stundenplan" tyrannisieren lassen sollte, kann ich das Buch nicht wirklich empfehlen. selbst mich mit viel Erfahrung hat das Buch geschafft extrem zu verunsichern - jemand ohne Erfahrung würde wahrscheinlich komplett durchdrehen.
    Dich dir ne Welpengruppe mit Trainer/Trainerin der dir sympathisch ist und wo nicht in der einen Stunde pro Wochen zuviel rumerzogen wird. Löcher den Trainer mit allen Fragen, der wird dir die bezogen auf dich und deinen Hü d beantworten. Die Übungen aus der welpenstunde (nie mehr als 1 oder 2) machst du die Woche über mit dem kleinen und das reicht.
    Wenn der Welpe am Ende der Welpenzeit (20 Wochen) stubenrein ist, auf seinen Namen hört und erste Kommandos (Sitz, Platz, bleib) die man zb draußen im Verkehr braucht und dann vor allem dem Rückruf so EINIGERMAßEN drauf hat (verlässlich wahrscheinlich eh nicht, weil ja dann auch so langsam die Hormone sprießen und die Teeniezeit beginnt), reicht das vollkommen - EGAL was in Büchern und vor allem hier im DF steht :-)
    Wichtig ist, genug Zeit zu haben, für Betreuung im Notfall zu sogen und natürlich die gesamte Familie im Boot zu haben. Ich finds toll, dass deine Kinder einen Teil ihrer Kindheit/Jugend mit einem Hund aufwachsen. Die Dinge, die man als Kind mit Hund lernt (Verantwortung, Empathie) kann kein Schulunterricht leisten.

    Ich würde halt an deiner Stelle bereits jetzt mit der Züchterauswahl beginnen und erste Kontakte knüpfen. Ich könnte mir vorstellen, dass das Sammeln der Interessenten bei den Züchtern bereits jetzt los geht.

    PS: mit Handy gekritzelt, hoffentlich ist alles verständlich :-)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!