Mein Hund kennt nur Stand-by

  • Hallo ihr Lieben,


    Ich lese immer wieder, dass es soo wichtig ist, dass Hunde Ruhe lernen und auch eine Aus-Knopf haben, aber irgendwie habe ich nirgends gelesen, wie ich das meinem Hundi klar machen kann.


    "Problem" ist bei uns, dass Socke sobald was passiert 100% da ist. Also er liegt zwar rum und döst, aber sobald irgendwas passiert (ich aufstehe, die Katzen rumlaufen, mein Mitbewohner heim kommt oder oder oder) muss er drauf reagieren und springt auf.


    Sind junge Hunde einfach so? Kommt die Gelassenheit - die sich so konsequent von Socke fernhält - mit der Zeit und dem älter werden?


    Es ist gar nicht so, dass er immer nach Aufmerksamkeit geiert oder so, aber es passiert was und er reagiert. Irgendwie habe ich manchmal das Gefühl, dass es für ihn besser wäre, wenn mal was passiert und er es einfach ignoriert, er stresst sich dadurch einfach viel mehr als nötig. Einfach abschalten liegt ihr gar nicht...


    Wie seht ihr das; Besteht Handlungsbedarf/Trainingsbedarf für mich und wenn ja, wie geh ich es an oder kommt das mit der Zeit und er weiß schon was er tut?


    Hoffe auf einen schönen Austausch :)

  • Ich erinnere mich nicht mehr, wie alt Socke jetzt genau ist, aber er müsste ungefähr in Laylas Alter sein. Daher denke ich, dass das nicht ausschließlich damit zu tun hat, zumindest kann ich dieses Verhalten bei Layla sehr selten beobachten. Wenn wir draußen waren, sie satt und zufrieden ist, dann legt sie sich irgendwo in meine Nähe und pennt. Wenn ich aufstehe, dann kann es sein, dass sie mal kurz guckt (meistens dann, wenn ich sie irgendwie anstoße beim Aufstehen oder sehr laut rumräume), aber normalerweise bleibt sie einfach liegen und wartet, was ich mache.
    Wenn ich für länger den Raum wechsel, dann sag ich ihr gleich, dass sie mitkommen soll, dann erübrigt sich das unkontrollierte nachlaufen. Wenn ich nur kurz was hole, dann bleibt sie da und weiß demnach auch, dass es nicht lohnt aufzustehen.


    Anders ist das, wenn sie nicht ausgelastet ist, hunger hat oder sonst irgendwie unzufrieden ist. Dann ist sie sofort bereit und steht neben mir, weil es dann ja irgendwann mal Zeit wird, dass wir rausgehen und irgendwas zusammen machen.


    Ich kann euren Alltag schlecht beurteilen, aber ich glaube, dass ich es an deiner Stelle ändern wollte, damit es einfach für den Hund entspannter ist... und ich schätze, dass das für das Alleinebleiben-Training auch hilft, wenn er generell entspannter ist.

  • Zitat

    Wie seht ihr das; Besteht Handlungsbedarf/Trainingsbedarf


    Ja


    Zitat

    wie geh ich es an


    Setz dich mal mit Desensibilisierung auseinander. Parallel dazu Signale festigen und ausbauen. Präzise. Nicht wischiwaschi. Ein Hund mit klaren Regeln in Training und Alltag erfährt Sicherheit und Ruhe dadurch.


    Zitat

    oder kommt das mit der Zeit und er weiß schon was er tut?


    Davon würde ich nicht ausgehen. Allein weil du hier Bedenken äußerst sagt schon, dass es dir nicht normal vorkommt. Verhalten, dass mir nicht gefällt lasse ich nicht laufen. Der Hund übt mit jedem Mal mehr "falsches/nerviges" Verhalten und so wird es immer schwerer für ihn zur Ruhe zu bekommen.

  • Bei uns gibt es manche Geräusche die ein Aufstehen triggern (zuklappen des Laptops z.B.) wenn ich weiß dass ich dieses Geräusch machen werde sage ich vorher "Nein!" Und alle bleiben liegen. Das hat natürlich ein wenig gedauert, mittlerweile ist es so aber entspannt. Ich würde dir auch wirklich empfehlen das zu ändern. Möglicherweise brauchst du anfangs ein anderes Signal um dem Hund beizubringen, dass er nicht gefragt ist. Ich weiß, dass es sehr umstritten ist, dem Hund meiner Schwester hat anbinden auf/bei seinem Platz geholfen. Bei meinem Terrier hat es gereicht ihn da wieder hin zu schicken wo er her kam und dann einfach zu ignorieren.

  • Oooooh, das Thema finde ich spannend! Ich kann leider nicht viel dazu beitragen, außer, dass Nosy auch so ist. Selbst wenn sie in einem anderen Zimmer liegt, kommt sie sofort angerannt, sobald ich irgendwelche Geräusche mache, die anders sind als die davor. Eine Weile hat uns das so genervt, dass wir dazu übergegangen sind, sie an einen der Füße unseres Sofas anzuleinen. Immer ganz freundlich und verbunden mit der Einladung sich aufs Sofa zu legen, dann kurz streicheln und weggehen um zu tun was man halt gerade tun will.
    Ein paar Tage lang fand sie das ohne Ende mies von uns. Sie hat gejault, an der Leine gezerrt und elendig gequiekt. Zwischendurch hat sie sich kurz abgelegt, da sind wir kurz hin und haben sie belohnt.
    Sie hat das dann nach und nach annehmen können und mittlerweile wedelt sie ganz freundlich, während sie ans Sofa gekettet wird und lässt das bereitwillig mit sich machen.
    Leider sind wir bei der Sache nicht konsequent geblieben und sie wird nur noch angeleint, wenn sie so hochgedreht ist, dass nix anderes hilft. Allerdings fährt sie dann wirklich bemerkenswert schnell runter und schläft meistens fest ein. Der Kopf geht zwar immer noch sofort hoch, sobald wir uns bewegen, aber sie wirkt weniger gestresst, als würde es ihr gut tun, in ihrem Handlungsfeld so massiv eingeschränkt zu sein. Ich könnte mir vorstellen, wenn wir das konsequenter machen würden, könnte das bei ihr die Lösung sein, dass sie sich irgendwann einfach nicht mehr für jeden Mist zuständig fühlt und einfach entspannt abhängt, während wir in der Wohnung rumwuseln. Es ist für uns nur irgendwie ein blödes Gefühl sie so doll einzuschränken, deshalb machen wir das eben nur zur Krisenintervention und nicht zu Übungszwecken. Aber vielleicht sollten wir das echt mal ausprobieren!


    Ps: immer, wenn ich mit dem Handy einen Forumskommentar schreibe, habe ich das Gefühl plötzlich jedes grammatische Feingefühl zu verlieren. Ich hoffe man kann meine Äußerungen nachvollziehen. Ansonsten: einfach noch mal nachhaken! :)

  • das ist normales hundeverhalten . Hunde schlafen normal nur stand -by - deswegen " schlafen " Hunde ja die meiste zeit des tages - weil sie nicht tief schlafen.
    es gibt vielleicht auch mal ausnahmen . älter , besonders müde oder wenn die Bewegungen im haus völlig vertraut sind und nicht Richtung küche gehen :smile:

  • Ich finde das nicht normal, wenn ein Hund durch die kleinste Bewegung von 0 auf 100 geht. wäre es sowas wie "mit nem halben Auge hinblinzeln - ach die sind's nur" wäre das ja okay, aber das beschriebene ist eher "ein Geräusch- waaaaaas ist da los? Schnell bin da"

  • Hm, Mia ist definitiv nicht so..


    Bei Alltagsgeräuschen (rumlaufen, aufräumen, sauber machen, usw usw) döst/schläft sie einfach weiter.
    Aufgesprungen ist sie dabei schon lange nicht mehr.
    Auch nicht, wenn ich dabei den Raum verlasse und mich im Haus bewege. Ist für sie einfach total normal, kein Grund, sich 'aufzuregen'.
    Sie kommt allerdings schon mal an, wenn sie Plastik knistern hört. Also dieses klassische Knistern von ner Tüte. Könnte ja was für sie abfallen. ;)
    Aber auch dann springt sie nicht auf, sondern streckt sich erst noch genüsslich.


    Allerdings, wenn ich mit ihr arbeiten will, könnte ich sie auch ausm Tiefschlaf holen, dann ist sie sofort da.
    Aber wir haben unsere 'Arbeit beginnt' und 'Arbeit endet' Rituale, so dass sie sehr genau weiß, wann los geht und wanns aufhört.
    Danach döst sie dann auch gleich wieder entspannt weiter. :smile:

  • Anton ist so ähnlich. Ich verbiete z.b. das Hinterherlaufen , anfangs hab ich ihn am Platz angeleint, damit er zur Ruhe kommt. Das brauch ich heute nicht mehr. Mit einem deutlichen Nein klappt es bei uns ganz gut.

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