was wird von einem Hund erwartet ?

  • Naja, bei einigen Fragen frage ich mich auch öfter (nicht nur hier), ob die Leute sich vorher mal mit dem Thema Hund auseinander gesetzt haben.
    Oft werden Fragen gestellt, die in jedem Hundebuch erklärt werden, bzw. man direkt beim Züchter erfragen sollte.

  • Zitat

    Louisa, was möchtest du uns sagen?


    was ich damit sagen bzw fragen möchte - in wie weit sind denn diese Fragesteller überhaupt auf einen Hund vorbereitet ? was haben sie denn erwartet ?
    wie sich ein Welpe verhält ? wie ein Hund mit schlechter Vergangenheit ?


    ich würde threads " hilfe ,ich habe schlafmangel wegen meinem Welpen " verstehen ( und selbst schreiben :smile: ) aber nicht nach 3 tagen " hilfe , warum schläft mein Welpe keine 8 stunden ? "


    mir geht es um all die sehr zeitnahen " klagen " nach Ankunft des hundes.
    man sollte doch wirklich einige Wochen , Monate geduld haben bevor man seinen Hund zum
    " Problemfall " macht. das ist doch völlig normal - aber heute wohl nicht mehr üblich :verzweifelt:

  • Wir leben in einer Spaß-Gesellschaft.
    Spaß ist käuflich, wer gerade Lust auf kuschel-süß hat kauft halt einen Hundewelpen (drüben in Tschechien, kostet da fast nichts - klasse!).
    Alles was Spaß macht, ist cool und ok, "have fun" ist das oberste Gebot.
    Arbeit macht aber auf Dauer keinen Spaß und die Aufzucht und Erziehung eines Welpen ist nun doch zu einem nicht unerheblichen Teil eben Arbeit.
    "Ja so hatten wir uns das nicht vorgestellt!" hört man die Leute dann sagen.
    Und dass sie eigentlich "keinen Bock haben, sich ihr Leben so zu versauen".
    Nur, was viele beim Welpenkauf nicht geahnt haben: so schnell wird man den unerzogenen Junghund nicht wieder los. Dann muss "man die Suppe, die man sich eingebrockt hat, halt auslöffeln".
    Und das ist dann das Problem und der Problemhund!
    Und der Problemhund lässt sich nicht "wegklicken", nirgends ein Stecker zum Rausziehen, nicht mal wegschmeißen geht …. der kommt zurück und wedelt immer noch.


    Dann läuft Phase 2 an: Man muss seine Probleme heutzutage kommunizieren, d.h. am besten weltweit klagen, um Hilfe flehen und ausgiebig diskutieren. Das erleichtert das eigene Gewissen und man glaubt sich am Ende selbst: "Ich bin nicht Schuld - ich habe alles getan!"
    Nur, am Problemhund-Problem ändert das gar nichts. Darum kümmert sich keiner.


    Dann kommt Phase 3: Das leidige Problem ignorieren. Aussperren, wegsperren in einem Zwinger, aussetzen.


    Aber nachdenken und am eigenen Problem arbeiten, beobachten, wieder nachdenken, weiterarbeiten und das über Jahre hinweg, ist nur noch selten zu finden.
    Die leidtragenden sind die Tiere, die eine solche Missachtung ihrer Lebensberechtigung nicht verdient haben.
    Vielleicht wäre weniger Spaß, aber mehr Verantwortung und Arbeitswille doch ein wünschenswerter Zustand!

  • ich stelle auch viele fragen (die anscheinend total bescheuert sind).es ist aber nunmal so,dass ein oder mehrere bücher nicht unbedingt auf meinen welpen zugeschnitten sind.
    allein das mit der beißhemmung.da hatte ich bisher echte probleme.was is noch normal?ab wann ist der hund einfach nur dem beißwahn verfallen?und woran liegt das?..antworten auf solche fragen,bzw. mögliche lösungen für UNSER! problem steht in keinem buch.
    mitlerweile hab ich raus was funktioniert.und das nicht durch bücher,sondern weil ich gefragt hab.

  • Zitat

    ich stelle auch viele fragen (die anscheinend total bescheuert sind).es ist aber nunmal so,dass ein oder mehrere bücher nicht unbedingt auf meinen welpen zugeschnitten sind.
    allein das mit der beißhemmung.da hatte ich bisher echte probleme.was is noch normal?ab wann ist der hund einfach nur dem beißwahn verfallen?und woran liegt das?..antworten auf solche fragen,bzw. mögliche lösungen für UNSER! problem steht in keinem buch.
    mitlerweile hab ich raus was funktioniert.und das nicht durch bücher,sondern weil ich gefragt hab.


    Die Antworten werden zunehmend im Aussen gesucht. Du hast ja ein schönes Beispiel angeführt.
    Die Alternative wäre, sich auf sein eigenes Urteilsvermögen zu verlassen. Das scheint für viele keine Option zu sein. Das Miteinander mit dem Hund setzt sich aus so vielen Aspekten zusammen, dass es oft nicht pauschal " die " Lösung gibt.
    Für mich geht es auch oft darum, Dinge auszuprobieren und daraus meine Schlüsse zu ziehen.


  • Besser kann man es nicht sagen, vergessen hast du nur noch, dass für den Welpenspass meistens die 2 Wochen Urlaub von der Vollzeitarbeit reserviert werden und der Welpe danach doch bitte 8 Std brav und stubenrein zuhause zu bleiben hat...das jedenfalls fällt mir auch immer öfter auf.


    Kurz und knapp zitiere ich Kapua, die das mal so zusammengefasst hat: Manche Leute sollten sich lieber ein Stofftier kaufen.

  • Also ich finde es nicht schlecht wenn zum Beispiel Ersthundbesitzer früh nach Hilfe fragen. Dann kann man vielleicht gegensteuern wenn der Hund im Auto jammert oder so. Also bei allem was sich nicht festigen soll im Verhalten vom Hund.


    Wenn sich aber jemand nach einer Woche beschwert das sein Welpe noch immer nicht stubenrein ist bekomme ich eine Kriese! Da setze ich mich lieber auf meine Finger (meistens) weil ich wirklich nicht an mich halten kann. Solche Menschen sollten kein HundeBABY haben. Und das bringe ich auch ganz gerne mal zum Ausdruck...

  • Ich denke solche Threads enstehen einfach aus Unsicherheit. Man will alles richtig machen und daher verkrampft man sich oft. Ich war auch so, voller Sorge was passiert, wenn ich das und das nicht mache. Leider blieb dabei mein Bauchgefühl auf der Strecke. Heute mache ich mehr nach dem Gefühl und richte mich bei Erziehung nicht nach dem "Buch". Viele wollen einfach das Beste für ihren Hund und machen sich viel zu viel Stress.

  • Ich kenne das Gefühl krampfhaft alles richtig machen zu wollen. Man liest Bücher und in Foren und wird immer verwirrter. Und genau das schadet dann meist der Be- und Erziehung mit/für den Hund. Das ist schade. Denn eigentlich könnte alles (wenn auch nicht immer) so einfach sein.

  • am 12.12.2012 zog unser 11 Wochen alter Milo bei uns ein.... Ende Dezember 2012, ich glaub am 28.12.2012, habe ich mich hier registriert (sehe jetzt gerade das Datum nicht, weil ich einen Beitrag verfasse :D )


    Nicht, weil ich ihn als Problemwelpen abstempelte, oder mich im Vorfeld nicht genügend informiert habe!!!! Sondern, weil all die Bücher, Erfahrungen und Tipps nicht auf "den eigenen Welpen, der gerade vor einem sitzt" zugeschnitten sind. Viele Dinge konnte ich rein intuitiv lösen, dennoch ...Ich schüttle heute noch den Kopf, über die "dummen" Fragen, die ich damals stellte. In meinem Falle stelle ich Fragen immer gerne sehr naiv, weil so die konstuktivsten, simpelsten und somit hilfreichsten Antworten kommen. Wenn ich davor "blabla Hundepsychologie und blabla ich hab das so und so schon für mich begriffen" mache, dann kommen meist Antworten, die so in die Materie greifen, dass es wiederum nichts mit dem eigentlichen Problem zu tun hat :hust:


    Ich verstehe jedoch, auf was das Thema hinaus möchte....ich frag mich auch manchmal, ob sich Leute vor der Anschaffung eines Hundes, überhaupt Gedanken gemacht haben, dass sie sich da einen "Hund" ins Haus holen....


    Ich sehe es aus folgender Sicht: Ein Welpe braucht Verständnis in seiner Erziehung. Aber, genauso braucht auch ein Halter, der gerade einen Welpen großzieht, Verständnis für seine Situation. Und gerade die, die schon einen Welpen großgezogen haben, wissen, wie individuell die Probleme sind, die dann auftrauchen können. Da hilft manchmal all das Verständnis und die gute Vorbereitung des Halters nichts, wenn man erst den Draht zum Hund legen muss. Und genau da fängt es für mich an sinnvoll zu sein, dass man sich austauschen kann. Denn oftmals kommen wirklich gute Ansätze ins Spiel, die man davor gar nicht bedacht hat! Nicht, weil man blöd ist, oder sich nicht genug informiert hat.....sondern, weil man, wie so oft im Leben, durch Austausch/Kommunikation zu Blickwinkeln und Lösungen kommt, die das eigene Hirn nicht hervorgebracht hätten.


    Somit, ist es mir lieber, dass sich auch total unerfahrene, vielleich etwas naive Menschen hier melden und über Probleme sprechen..... denn, naive, oder hilflose Hundehalter gab es schon immer! Nur gab es damals kein Forum, wo man mal nachhalten konnte.....sich einen anderen Blickwinkel holen konnte. Und dann war man verzeifelt, wenn man der Mensch dazu war.


    Andererseits wurde damals eher an eigenen Lösungen gearbeitet, weil, es gab ja keine andere Möglichkeit....Trainer, Hundeschule, Foren, generell das I-Net......gabs ja nicht. Und man hat sich an das gehalten, was schon seit "Hundert Jahren galt"....wäre ja in unserer Zeit für die meisten Menschen nicht mehr denkbar, dass man seinen Hund schlägt, wenn er mist gebaut hat......


    Man ist schon etwas abhängig geworden einerseits. Und andererseits finde ich es gut, dass so viel kommuniziert wird. :D Die Frage ist nur, wieviel und was man für sich annimmt, von einer fremden Person, die man nur übers Schreiben her kennt...... da liegt die Herausforderung..... aber, man lernt auch auf diesem Wege, Menschen, allein aus der Schriftsprache, besser einzuschätzen und sich seine MEinung zu bilden...... finde ich


    Also, ich bin noch immer sehr dankbar, dass mir hier geholfen wurde, wenn ich wieder mit einer banalen Frage zum Thema Welpe/Junghund ankam :gut: Und auch heute, wenn es um Krankheit beim Hund geht, bin ich ebenso dankbar, wenn ein Austausch stattfinden kann!

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