Felldummy für jagdlich motivierten Hund

  • Der Trainertermin war mehr oder weniger ein Griff ins Klo :( :


    Unser mühsam aufgebautes Geschirr schön füttern hat sie innerhalb von ein paar Minuten zerstört indem sie meinte wir sollen ein Ritual draus machen und einfach mit einem Leckerli vor der Nase anziehen und gut. Tja, gestern war der Überraschungsmoment wohl da, heute müsste ich ihr durch die halbe Wohnung folgen bis ich es ihr anziehen konnte und der Spaziergang war dann eine einzige Qual, weil ich sie fast hinter mir her schleifen musste. Einmal ist sie fast vor einen Baum gelaufen, weil sie nur damit beschäftigt war mit dem Maul Richtung Bauch zu gehen. Ansprechbar war sie auch nicht wirklich, Training in irgendeiner Form natürlich auch nicht :( : es war verdammt frustrierend und traurig. Hab zu Haus erst mal ne Runde geheult.


    Im Wald selber war Frieda dann recht gut auf uns konzentriert. Wir sollen den Sitz-Pfiff trainieren und bei Ablenkung immer weiter anwenden. Ziel soll sein, dass sie sich bei Ablenkung (Wild) irgendwann von allein hinsetzt. Ich weiß nicht ob das realistisch sein soll. Die Trainerin meinte aber, dass sich ihr Jagdtrieb in Grenzen hält und das sie eher ins Unterholz geht weil ihr langweilig ist.


    Nach einer Nacht drüber schlafen sind mir noch einige andere Dinge komisch vor gekommen, die mich an der Frau zweifeln lassen. Also auf ein neues...

  • Och Mensch , das is ja blöd gelaufen, das tut mir leid für euch.
    Aber so wie sich das anhört warst du ja dabei Fortschritte im Training zu machen. Ich würde mit Geduld einfach auf diesem Weg bleiben, vielleicht auf Grund des Rückschlages nochmal einen Schritt zurück gehen und da anetzen.


    Bzgl des automatischen Sitz bei Wildsicht, das Stelle ich mir schwer vor. Du brauchst den Reiz Wildes ja sehr oft. Aber ganz undenkbar ist es nicht. Ich kenne zwei Hunde, die sich von allein hinsetzen. Aber die haben das auch vom Welpenalter an so gelernt. Ich denke dein Sitz-Pfiff kann aber gut klappen. Je besser der in allen anderen Situationen de Alltags klappt, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er auch bei Wildsicht klappt.
    Denk aber dran erst ganz langsam Schritt für Schritt die Reizlage für den Hund zu erhöhen. Erst wenn er daheim und in reizarmer Umgebung draußen annähern hundertprozentig klappt, übe es in reizvollerer wildreicherer Umgebung.


    Hört sich aber so an als ob du im Training gut dabei bist. Bleib dran und freu dich über die kleinen Fortschritte, die ihr macht. [emoji6]



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  • Um das Sitz zu automatisieren bräuchte es hunderte Wiederholungen, und das regelmässig. Das finde ich utopisch. Allerdings ist die Umorientierung rel. einfach zu trainieren und sehr effektiv. Ein Hund der gelernt hat, sich auch bei sehr grosser Ablenkung noch auf seinen Menschen zu orientieren, kann dann oft im letzten Moment noch vom durchstarten abgehalten werden.

  • Danke euch :smile:
    In ablenkungsarmer Umgebung klappt der Pfiff schon sehr gut. Auch wenn sie die Nase in den Wind schiebt und Witterung aufnehmen will. Da sollen wir nämlich schon ansetzen. Wobei ich es für fast upotisch halte, dass sie sich im Falle eines flüchtenden Wildtieres hinsetzt. Dann finde ich nen funktionierenden Super-Rückruf fast realistischer.


    Das "Problem" an unseren Haupt-Gassi-Wegen im Wald ist, dass wir vielleicht alle 2 Monate mal auf Wild treffen. In der Bruftzeit im August haben wir viel gesehen, aber seit dem schon wieder nichts mehr. Sprich um irgendwas mit Ablenkung zu üben muss ich lange warten ;)


    Naja, wir haben gestern auf einem Spaziergang noch einen Trainertip bekommen. Die werde ich nach unserem Urlaub mal anschreiben. Ich hab zwar schon nicht so positive Berichte gehört, aber angucken schadet ja nicht.


    LG

  • Hallo! Lese hier auch gespannt mit, über die ganzen interessanten Antworten! Jagd ist wirklich komplex, das ist leider wahr. Hab mir Felldummy auch überlegt und weiß auch nicht, ob ich das richtig verstehe und einsetzen könnte. Daher hab ich es noch nicht versucht.


    Zum Hinsetzen: wenn ich mir denke mein Jagdschwein soll sich hinsetzen wenn sie den Hasen flüchten sieht, kommt mir das auch ziemlich utopisch vor. Bei Sichtung von flüchtenden Tieren flippt sie total aus.
    Aber was ich nütze, - wie hier schon geschrieben "zusammenarbeiten" - dass sie sehr gut anzeigen und auf Kommando warten kann, sodass ich sie abholen und anleinen kann. Das Warten bringt sie von sich aus mit, und hat nicht immer was mit Jagd zu tun. Wenn ich also merke, dass sie Witterung aufgenommen hat und eine Spur verfolgt, bzw. zu stöbern beginnt/unkonzentriert wird, ist das der Punkt wo ich sie noch gut ansprechen kann. Selber aktiv zu mir kommen klappt höchstens an sehr, sehr guten Tagen. :D Kommt wahrscheinlich auch auf die Frische oder Intesität oder was weiß ich der Spur an. :smile:


    Heißt aber auch, dass ich sie im Wald oder wildreicher Umgebung überhaupt nicht ableinen könnte, ohne ständig ein Sitz zu verlangen? Ich kann sie höchstens für die Dauer der aktiven Beschäftigung mit mir ableinen, aber ein Spaziergang ohne Leine im Wald wäre nicht möglich. Sollte das das Ziel sein? Ist es wirklich realistisch das jemals zu schaffen? :???:

  • Zitat


    Das "Problem" an unseren Haupt-Gassi-Wegen im Wald ist, dass wir vielleicht alle 2 Monate mal auf Wild treffen. In der Bruftzeit im August haben wir viel gesehen, aber seit dem schon wieder nichts mehr. Sprich um irgendwas mit Ablenkung zu üben muss ich lange warten ;)


    Nur weil du es nicht siehst, heißt es aber nicht, dass es nicht da ist. Wenn dein Hund erst nur auf Sicht losgejagt ist, und mittlerweile auf den Geschmack gekommen ist und selbstständig zu stöbern beginnt (so wie es gelesen habe), dann ist Wild ganz sicher in der Nähe. Und er wird es aufschrecken.
    Also musst du beim Stöbern ansetzen und nicht erst bei der Sicht. Wie man Hunde trainiert, die wirklich nur auf Sicht jagen, frag ich mich aber auch. Solche Trainingssituation kann man ja schwer beeinflussen.


    Viel Glück mit dem neuen Trainer! Vielleicht magst du weiter berichten. :smile:

  • wenn du die schleppleine am HB festmachst, würde sie dann reinbrettern bei wildsichtung bzw beim nachgehen einer wildspur???
    ich weiss, es wäre nicht optimal, aber ein trainingsanfang was das jagen angeht wäre so möglich :)


    meiner ist auch ein spur und sichtjäger.
    ich hab ihm antrainiert, dass er mir wild anzeigt.
    kennt deine den clicker oder ein anderes markerwort???
    ich würde es wie folgt aufbauen: sie hat was in der nase/sieht etwas und du bleibst stehen. dann wartest du so lange, bis sie sich von sich aus zu dir orientiert und genau das wird belohnt.
    zu anfang kann das dauern, aber mit der zeit wird sie sich umdrehen und zu dir kommen.
    ich kann meinen hund mittlerweile frei laufen lassen und er zeigt mir jegliche wildspuren an und kommt zu mir zurück. (klappt natürlich noch nicht immer :D )
    als ausgleich lasse ich ihn allerdings auf mein go auch mal nach ner maus buddeln oder ins hohe gras springen.
    ich habe gemerkt, sobald er das "ja du darfst" bekommt, wird es langweilig :D
    (die löcher mache ich natürlich wieder zu)

  • Ich habe für meine beiden auch einen Felldummy, für meine Kleine als Belohnung, beim Training für die Impulskontrolle. Und auch zum suchen / stöbern im Garten.


    Für die Grosse aus einem ganz einfachen Grund, sie nimmt kein anderes Spielzeug und auch keine Leckerlis / Käse / Herz, nichts zu machen. Sie hat allerdings auch richtig gejagt.
    Und Felldummy tragen ist dann für sie das grösste.


    Im Wald finden die beiden den Dummy dann allerdings auch wieder total uninteressant, Frau und Fräulein Hund können schon unterscheiden was Dummy und was echt ist.
    Ist halt für uns ein Gartenspielzeug..., weil sie es mögen.

  • Zitat

    ...Meine Überlegung mit dem Fell war, das ich was brauche wo sie voll drauf abfährt und alles stehen und liegen lässt. Der Hund einer Freundin hat als Belohnung für den Super Rückruf ein "normales" Spielie. Dafür lässt er beim Super Pfiff alles stehen und liegen. Das würde ich halt auch gern erreichen, nur weiß ich, das ein "normales" Spielie nicht reicht. ......


    Und genau DAS ist der Punkt, an dem dann der Abbruch greifen muß, und zwar zuverlässig.....


    Mein Bossi ist auch jagdlich äußerst ambitioniert (beide Eltern im jagdlichen Einsatz). Geht er auf die Spur, funktioniert der Rückruf heute (nach langem Üben; und besonders gut mit Pfeife!) super.
    Geht irgendwo ein Reh hoch, hilft da kein Rückruf mehr - da muß ich abbrechen. Der ist bei Bewegung so blitzschnell auf 180, da dringt der Rückruf nimmer durch (will heißen, ich komm auch nimmer zum Anleinen, sobald er mehr als 1 Meter weit weg steht). Solang das Reh noch steht, gibt´s "nur" ein Konzert vom Feinsten, sodaß alle Rehe der Umgebung hören können, sie sollten jetzt besser nen Abgang machen *gg Aber wenn sich das Tier in Bewegung setzt, oder er zu lange beobachtend steht, dann reißt´s ihn derart, daß er sich nicht mehr halten kann, und los geht´s. Dann hilft nur noch der Abbruch.


    Ansonsten geh ich komplett konform mit gorgeous2000.


    Echtfelldummies verwende ich nicht, weil ich da etwas anders arbeite als Gröning - ich verbiete die Hinterherschnupperei komplett (sie nimmt glaub ich z.T. Echtspuren zum Hinterherschnüffeln, wenn der Hund gut vorsteht o.ä., statt loszurennen, wenn ich das richtig in Erinnerung hab nach dem Buch), weil das bei Bossi einfacher ist, als ihn dann noch zu bremsen, wenn der sich schon "high" geschnüffelt hat. Wildduft ist also komplett tabu bei uns, da werd ich ihm kein Echtfell hinlegen zum Spielen oder als Bestätigung, dann könnte er das Tabu nicht verstehen.


    Etwas, das toller ist, als das zu jagdende Tier in dem Moment, wirst Du eh nicht finden - außer, Du verwendest nen Stallhasen und hast den in der Tasche und kannst mit dem winken *hust.... (selbst das würde voraussetzen, daß Hundi in der Lage ist, sich zu Dir rumzudrehen, und das Teil erstmal entdeckt *gg)


    Und mit Spieli wedeln, birgt das Risiko, daß Du nen eh schon auf 180 hochgespulten Hund noch weiter pushst, und er deswegen erst recht losrennt - das würde ich, WENN überhaupt, nur machen, wenn er schon wieder an der Leine hängt. Aber für die Entspannung in dieser Situation wird das sicherlich nichts beitragen..... und Ziel in so ner Jagd-ichmöchtegerne-Situation ist doch eher, daß der Hund wieder runterkommt, und sich kontrollieren kann (oder zumindest läßt).

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