Schwer kranker Hund - alle sind ratlos

  • Hallo zusammen,


    ich werde nun einmal den Leidensweg meines armen Hundes schildern und habe die Hoffnung, dass sich doch irgendwo jemand findet, der dieselben Beobachtungen und Erfahrungen gesammelt hat.


    Mein Hund ist jetzt 10 Jahre alt (Schäferhund-Dackel-Yorkshire-Mix) und war sein ganzes Leben lang kerngesund. Wir mussten nur einmal im Jahr zum Tierarzt um ihn impfen zu lassen.


    Pünktlich zu seinem 10. Geburtstag im Mai hatte er wohl einen ganz leichten Bandscheibenvorfall, bekam Metacam verschrieben und damit war es auch gut.


    Dann, im Sommer diesen Jahres, wurde auf einmal alles anders.


    Dusty fing mit einer leichten Magen-Darm-Grippe an (dachten wir zumindest). Er erbrach, hatte Durchfall, wies aber keine Änderungen im Verhalten auf, hatte weiterhin einen gesegneten Appetit und trank genauso wie immer. Da wir Krankheiten von ihm aber nicht gewohnt sind, haben wir uns am nächsten Tag auf zum TA gemacht. Dieser bestätigte unsere Theorie, gab ihm eine MCP Spritze gegen die Übelkeit, eine Paste zur Darmsanierung und einen Tag später ging es Dusty wieder gut.


    2 Wochen später fing das Spiel von vorne an. Wir wieder zum TA, dieser machte diesmal ein Röntgenbild und ein großes Blutbild. Beides ohne Befund. Dusty bekam wieder etwas gegen die Übelkeit und wir sollten ihm ein paar Tage Huhn und Reis verabreichen. Gesagt - Getan. Dusty war wieder ganz der alte. Kein Erbrechen, kein Durchfall. Hatte allerdings von seinen ursprünglich 20 Kilo schon 2 verloren.


    Wieder knapp 2 Wochen später fing es schon wieder an. Erbrechen & Durchfall... Wir dachten uns, wir können ja nicht wegen jedem kleinen Wehwehchen zum TA rennen... Irgendwann lacht man uns ja aus. Wir probierten also diesmal den pflanzlichen Weg mit Nux Vomica, Schonkost etc. Nach dem 3. Tag war noch immer keine Besserung in Sicht, also fuhr ich mit Dusty Montag morgens in die Tierklinik. Dort begann die schlimmste Woche meines Lebens. Nach einem Ultraschall stellte die Ärztin fest, dass in meinem Hund so ziemlich alles entzündet war, was entzündet sein kann. Selbst das noch vorhandene Fettgewebe war geschwollen und unnatürlich. Sie behielten ihn direkt dort und fingen mit einer Antibiotika-, Schmerzmittel-, und MCP Behandlung an.


    Am gleichen Tag rief uns die Klinik an und sagte, dass es mit Dusty bergauf geht. Uns fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Man schlug uns 3 verschiedene Behandlungsmöglichkeiten vor aus denen wir wählen sollten. 1. Antibiotika, 2. Kortison, 3. Operation um sich das ganze von innen anzusehen. Wir entschieden uns in Absprache mit der Ärztin für das Antibiotika.


    Am nächsten Morgen allerdings der Schock: Der Zustand hatte sich verschlechtert, sie rieten uns zu einer Operation. Wir haben uns dann in der Klinik alles ausführlich erklären lassen. Die schlimmste Diagnose wäre Darmkrebs, die beste "nur" eine große Infektion. Wir sagten, sollten sie bösartige Tumore finden, sollen sie unser Baby am besten gar nicht mehr aufwachen lassen. So ein Leben hat er nicht verdient! Wir haben bei diesem Gespräch mehr geweint als geredet...
    Abends meldete sich die Klinik dann und sagte, sie hätten keinen offensichtlichen Tumor gefunden und hätten den innen-liegenden Hoden des Hundes, sowie eine Gewebeprobe aus dem Darm in ein Labor geschickt - dem Hund gehe es entsprechend gut. Das war Mittwochs. Donnerstags rief die Klinik wieder an und bat uns den Hund mit nach Hause zu nehmen, da sie glaubten er würde sich hier bei uns besser erholen. Nichts lieber als das! Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Ich holte mein Baby also nach Hause mit einer ganzen Palette Medikamente, einer riesigen Bauchnaht und der noch immer ungeklärten Ursache für sein Befinden.


    Nachmittags und Abends erbrach er erneut sein Futter und wir brachten ihn wieder in die Klinik. Wir verblieben mit unserer Ärztin so, dass wir ihn morgens und abends zur Elektrolyte-Infusion und zur Gabe seiner Medikamente vorbei bringen und ihn dann wieder mit nach Hause nehmen. Er bekam ein anderes Medikament gegen die Übelkeit, mit diesem blieb das Erbrechen dann auch endlich aus. Gestern (Samstag), fiel mir allerdings auf, dass die Pfoten und der Bauch meines Hundes viel dicker waren als sonst. Die Ärztin diagnostizierte Ödeme und riet uns mehr oder weniger zur Zwangsernährung, da sein Albumingehalt im Blut viel zu niedrig sei und daher die Wassereinlagerungen kommen würden und im schlimmsten Fall die Wundheilung ausbleibt. Wir pürierten ihm also Rind & Huhn und gaben ihm alle 2 Stunden eine kleine Portion mit einer Spritze in den Mund (Auch die ganze Nacht!). Beim TA Besuch heute, waren die Wassereinlagerungen besser, aber alles andere als gut. Man riet uns zu einer Plasmatransfusion, da der Hund ansonsten immer schlechter dran sein würde. Wir stimmten natürlich zu und können ihn heute Abend um 21 Uhr abholen.


    Morgen sollen dann endlich die Ergebnisse der Gewebeproben kommen. Wir haben sehr sehr große Angst davor! Wir haben nun mit einigen Ärzten gesprochen, die alle folgende Aussage tätigten: "Es sah mehr als gruselig in seinem Bauch aus" und: "Auf dem Darm ihres Hundes befinden sich überall kleine Stückchen, auch unser erfahrener Chirurg hat so etwas noch nicht gesehen"


    Was kann das nur sein? Momentan verhindern wir nur die Symptome. Es ist schlimm meinen Hund so leiden zu sehen. Niemand hat auch nur im entferntesten eine Ahnung was es sein könnte. Die Ideen der Ärzte reichen von, Gardien über Morbus Crohn, bis hin zu Tumoren, die den kompletten Darm befallen haben.


    Er bekommt momentan 2 Antibiotika, Novalgin gegen Schmerzen, MCP und ein weiters Medikament gegen Übelkeit. Allerdings ist er immer noch schwer krank und ich frage mich ob ich ihn ganz umsonst quäle?


    Wir würden uns ewig Vorwürfe machen wenn wir ihn einschläfern lassen würden und dann heraus kommen würde, dass es eine einfach zu behandelnde Sache ist mit dem richtigen Medikament...


    Ich weiß nicht mehr weiter. Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so traurig und ratlos wie jetzt. Ich schlafe nicht, ich esse nicht. Ich kann noch nicht mal mehr weinen, es ist einfach grausam seinen Begleiter so leiden sehen zu müssen. All die Jahre war er immer für mich da, hat mir immer zur Seite gestanden und nun kann ich ihm nicht einmal helfen...


    Ich weiß, das ist ein sehr langer Text, aber vielleicht hat irgendjemand in diesem Forum schon einmal von so einem Fall gehört...

  • Leider kann ich Dir gar keine Tipps geben.
    Aber ich möchte Dir sagen, wie leid es mir für Deine Maus tut :ops:
    Ich drück Dich mal und wünsche Euch endlich eine gut behandelbare Diagnose.


    LG Anke

  • Oh Gott, dass liest ja wirklich nicht schön :verzweifelt:
    Ich schließe mich Anke an und wünsche Euch, das alles wieder gut wird!!!
    Ich selber (und ich denke die meisten hier) weiß ganz genau, wie man sich fühlt, wenn es dem Tier schlecht geht....
    Och menno, dass tut mir so leid für Euch...


    Wünsche Deiner Maus eine baldige Genesung.


    Fühl Dich gedrückt...


    Liebe Grüße
    Karin und Shanti

  • Danke euch!
    Ich weiß die Meisten hier haben das schon mal ansatzweise durchmachen müssen und trotzdem fühlt man sich so als könnte keiner den Schmerz verstehen

  • Ich kenne weder dich noch deinen Hund. Ich weiß nicht wie gut oder schlecht dein Hund gerade drauf ist. Aber würde es meinem kleinen Opi wirklich schlecht gehen, hätte er Schmerzen und es gäbe keine Diagnose, würde ich ihn gehen lassen. Ich habe mir eines geschworen; meine Hunde sollen keine Schmerzen haben und nicht leiden.


    Ich wünsch dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit.

  • Auch wenn ich dir nicht helfen kann,
    wünsche ich dir und deinem Hund viel Kraft.
    Ich wünsche dir das er wieder gesund wird.
    Es werden sich bestimmt noch Leute melden,
    die Ahnung oder Erfahrung haben!

  • Auch ich wünsche dir und deinem Hund alles alles Gute!


    An eine heftige schon länger bestehende Pankreatitis wurde bestimmt schon gedacht, oder?

  • Ich denke eine Pankreatitis hätte bei den zahlreichen Blut- und Ultraschalluntersuchungen irgendwann einmal auffallen müssen oder gibt es da spezielle Mittel um das herauszufinden?


    Natürlich würde ich ihn gehen lassen, wenn er sich rumquält und es keine Diagnose gibt. Wie schon gesagt, ein dahin vegetieren würde ich ihm niemals zumuten, das hat er nicht verdient.


    Es geht ihm nach der Plasmatransfusion jetzt um einiges besser. Wir päppeln ihn jetzt mit Rekonvaleszenz-Pulver und hoffen, dass morgen die Ergebnisse da sind, damit man ihn endlich richtig behandeln kann (an den anderen Weg möchte ich jetzt noch nicht denken)


    Danke euch jedenfalls für euer Mitgefühl!

  • Hallo,


    ist der innenliegende Hoden entfernt worden - oder ist dieser noch vorhanden ?


    Dein Hund ist 10 Jahre alt - ich vermute dass das Problem mit dem innenliegenden Hoden zusammen hängen könnte.


    Was hat den die Ärztin dazu gesagt ?


    Durch innen liegenden Hoden ist das Tumorrisiko deutlich erhöht.


    Aber jetzt erst mal gute Besserung und das Dein Hund rasch wieder auf die Beine kommt.


    Nach OPs können immer Probleme entstehen - die ziemlich hart sein können - aber ans Abschied nehmen würde ich jetzt noch nicht gezielt denken.


    lg die Drei

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