wie viel Beschäftigung macht Sinn?

  • Lustig, früher ging der Trend zu "du machst zu wenig", jetzt schreien alle immer sofort "du machst zu viel!". Ist aber wahrscheinlich eh besser so :-) Ich finds jetzt nicht krass viel, jeder Hund ist halt anders, bei dem Ballspielen würd ich allerdings aufpassen ( Stichwort: Balljunkie). Wichtig finde ich auch, dass der Hund genug Schlaf und Ruhe hat. Warum hast du das Gefühl, dass es zu viel ist (tut mir leid, falls dus schon geschrieben hast, hab den Thread nur überflogen)?

  • Huiiii was ein Programm :)
    Wenn ich mir das so überlege, mein Hund wäre dabei. Sofort!
    Aber er wäre völlig gaga und würde zu Hause nicht entspannen. Wenn ich morgens zu lange mit ihm spazieren gehe kommt er total schlecht runter. wenn ich allerdings um 9 Uhr ne kurze 5 Minuten Runde drehe pennt er meistens bis Mittags nochmal tief und fest.
    Probier doch mal aus wie´s ist mit weniger Programm? Wenn es dir besser gefällt oder d das Gefühl hast dem Hund tut´s gut. Auf auf :)

  • Wenn du tatsächlich so viel Zeit für den Vierbeiner hast und was mit ihm machen möchtest hat das ja nicht zwangsläufig was mit Action zu tun.
    Ich hatte inzwischen nicht mehr die Zeit aber bspw kann man die Zeit auch noch anders nutzen.


    Burami, hat dein Hund noch irgendwelche Schwachstellen im Alltag? Angst vor irgendwas, kann draußen schlecht/gar nicht abschalten und sich mal ruhig ablegen.
    Dann ist das doch schon mal ein Ansatz...Gassi-Parken hieß das bei uns..wir haben uns 1h mit Barnes in den Park gesetzt und so hat er gelernt, dass nah draußen gehen nicht gleich Action heißen muss.
    Den Hund alltagstaglicher machen kann auch zeiteinnehmend sein ;)


    Wichtig sind, mMn, auch Gammel-Tage.
    Da sind es eben nur bspw 4 kleine Runden à 20 min OHNE Beschäftigung. Nur schnüffeln und Sozialkontakte pflegen.

  • ein Gammeltag bedeutet 80 Minuten Gassi bei dir 8O
    du musst den Begriff "Gammel" anders nutzen als ich :D
    Gammel Tag heißt hier: morgens Pinkeln und Koten, mittags nochmal in Garten und abends nochmal bis die Geschäfte erledigt sind :D Ohje mein armer Hund

  • Zitat

    ein Gammeltag bedeutet 80 Minuten Gassi bei dir 8O
    du musst den Begriff "Gammel" anders nutzen als ich :D
    Gammel Tag heißt hier: morgens Pinkeln und Koten, mittags nochmal in Garten und abends nochmal bis die Geschäfte erledigt sind :D Ohje mein armer Hund


    Naja, wenn man keinen Garten hat muss man halt raus und bei uns dauert es schon 10 min bis wir zu einer Wiese kommen und dann wieder 10 min zurück. Also 20 min für nichts machen, ist schon ziemlich "gammelig“ :-)

  • Ich hab ja hier 2 Jungs die relativ lebhaft sind. Zuhause gechillt ohne Ende drehen sie draussen auch gerne so richtig auf und schocken mit ihrem Gerenne und Gehopse gerne ahnungslose Menschen.
    Ich mache mit den Jungs aktiv Hundesport mit Prüfungen und allem Drum und Dran. aber so ein Programm wie du hab ich dennoch nicht. Bei uns siehts so aus dass wir morgens ca 45 Minuten Pippi gehen, dabei können sie schnüffeln und rennen wie sie wollen und dann gibts zwischendurch mal für jeden 5 Minuten Training. Danach wieder rumschlurfen ohne Bespassung. Mittags vor der Arbeit große Runde von 1 1/2 bis 2 Stunden. Eigentlich ähnlich wie die morgens nur dass sie jeder 2x 5 Minuten etwas tun dürfen. Wenn das Wetter schön ist gehen wir da manchmal auch nur auf eine große Wiese und gammeln da rum. spielen und rennen tun die auch ohne mich oder sie gammeln einfach mit mir zusammen rum. Abends nach der Arbeit 20 Minuten pieseln und dann nochmal 5 Minuten Training.
    An den 3 Hundeplatztagen üben wir nur morgens auf der ersten Runde, die Große Mittagsrunde fällt aus sondern es geht mit dem Radl die 4 km auf den Hundeplatz, wo es dann Obi und IPO gibt. 2x die woche geh ich mit dem Kleinen früh jetzt wieder fährten. Der Große bekommt dafür ne kleine Extratrainingseinheit und die große Mittagsrunde wird gekürzt auf nur Pippi machen um den Block.
    Balli lieben meine Jungs total- und genau aus diesem Grunde gibts den nicht öfter als 1-2x in der woche als Belohnung beim arbeiten. 2-3x werfen und dann kommt das Teil wieder weg.


    Mit diesem Pensum sind sie super ausgelastet. Zusammengefasst sind sie also täglich ca 3 Stunden draussen und davon machen sie höchstens 20 Minuten Kopfarbeit.


    allerdings gibt es hier auch hin und wieder echte Gammeltage an denen wir so gar nichts tun ausser Ausdauerschlafen und mal kurze Pippirunden. Haben sie auch nichts dagegen...


    Klar würden die auch mehr machen aber sie sind so total ausgeglichen und relaxed dass ich denke dass es so ausreichend ist.


    Mit meinem ersten ganz eigenen Hund hab ich den Fehler gemacht immer mehr und mehr zu machen. Und er hat mitgemacht. resultat waren in der Hochzeit dann morgens vor der schule 10km am Radl, nach der Schule 15km am Radl bis in den stall, dort dann meist noch 2 stunden am Pferd mitgelaufen oder eben so im stall rumgeturnt, mit dem Rad wieder nach Hause und da hat er mich dann angeschaut was machen wir nun also nochmal los und Kopfarbeit mit ihm gemacht und dabei natürlich Balli geschmissen ohne Ende. Und er wollte mehr und mehr... Irgendwann hab ich dann doch mal gemerkt dass da was schief läuft und habs runtereguliert. Er wurde merklich ausgeglichener und ruhiger. aber ein Balljunkie blieb er bis zu seinem Lebensende auch wenn er irgendwann gelernt hatte dass es den nur ganz selten gibt aber er war wie ein trockener Alkoholiker: immer bereit rückfällig zu werden.

  • Zitat

    ein Gammeltag bedeutet 80 Minuten Gassi bei dir 8O
    du musst den Begriff "Gammel" anders nutzen als ich :D
    Gammel Tag heißt hier: morgens Pinkeln und Koten, mittags nochmal in Garten und abends nochmal bis die Geschäfte erledigt sind :D Ohje mein armer Hund


    :D
    Naja, ich wohne in der Stadt...Gott sei Dank an einer schönen (inoffiziellen & wahrscheinlich bald zur Baustelle umfunktionierten) Wiese, aber bis Herr Hund mal seine Geschäftchen macht und meist kommen dann immer noch Hunde aus der Nachbarschaft. Da kann aus der geplanten 20min-Runde auch mal eine Stunde werden, aber dafür kürze ich dann woanders. Ich will ja schließlich auch mal gammeln :lol:

  • Ich bin mit meinem Hund ähnlich lange draußen wie du, aber drinnen ist bei uns Ruhe angesagt. Zum Teil schon bedingt dadurch, daß Cara werktags einige Stunden alleine bleiben muß. Aber auch wenn ich da bin, kreise ich nicht um den Hund sondern tue viele andere Dinge, was natürlich gelegentliches Schmusen und Spielen nicht ausschließt. Insgesamt verbringt Cara also an Werktagen etwa 18 bis 19 Stunden mit Schlafen oder Ruhen. Cara ist ein sehr ausgeglichener Hund, drinnen ruhig, draußen aktiv und lebhaft. Würde ich drinnen ständig viel mit ihr machen, würde sie durch die Erwartungshaltung immer auf Draht sein und könnte sich nicht so gut entspannen. Man könnte ja sonst was verpassen!


    Mit Cara habe ich übrigens nie ein bewußtes Geh-auf-deinen-Platz Training gemacht. Wenn ich mich aber wirklich innerlich auf andere Dinge konzentriere (Computer, Arbeitstisch, Lesen, Haushalt) und sie dabei quasi vergesse, akzeptiert sie ganz schnell, daß ich jetzt erstmal nicht verfügbar bin und legt sich hin. Wenn ich dagegen ständig mit einem Auge zu ihr schiele, was sie gerade macht und tut, nimmt sie diese Aufmerksamkeit wahr und bleibt im 'On'-modus.


    Wenn du bisher gewohnt bist, auch im Haus viel mit deinem Hund zu unternehmen und darauf nicht verzichten möchtest, könntest du dennoch feste Ruhezeiten einführen, in denen der Hund sicher sein darf, daß er nichts verpasst, wenn er döst und schläft. Also auch keinen Kauknochen oder ähnliches zur Selbstbeschäftigung in dieser Zeit geben.
    Zum Beispiel morgens aktiv draußen und drinnen, über Mittag lange Pause, am späten Nachmittag aktiv draußen und drinnen, abends und nachts Pause. Oder eine andere Aufteilung je nach deinem Lebensrhytmus, Hauptsache es kommen längere Ruhezeiten von mehreren Stunden zustande, nicht nur kurze Halbstundenhäppchen. Durch die Regelmäßigkeit lernt der Hund, daß er in dieser Zeit nichts verpasst, wenn er abschaltet und ruht.


    Beobachtungen an freilebenden verwilderten Haushunden haben gezeigt, daß diese etwa 17 Stunden am Tag dösen oder schlafen. Diese Hunde wurden vom Menschen gefüttert, daher ist ihr Leben gut mit der Situation von Haushunden vergleichbar: Sie mußten keine Zeit für Futtersuche aufwenden, sondern konnten sich ihre Zeit frei einteilen. (Günther Bloch, 'Die Pizzahunde')


    Was das Thema Gefahren des Ballwerfens betrifft, du findest über die Suchfunktion einiges dazu, wenn du Stichworte wie Ball- oder Bällchenjunkie oder Ballsucht/ballsüchtig eingibst. Ob einiges dazu auf deinen Hund zutrifft, mußt du selbst beurteilen. Je nach Hund kann Ballwerfen ein harmloser Spaß sein, aber bei anderen auch zu echtem Suchtverhalten führen, ähnlich der Glücksspielsucht beim Menschen.



    Dagmar & Cara

  • @ Löffel: ja, das ist eine gute Idee draußen mal das Gassiplatz zu probieren. Er macht das zwar, aber er ist sehr ungeduldig und fängt dann schnell an zu quengeln und will weiter laufen.


    @ dagmarjung: vielen Dank für Deine ausführlichen Zeilen, den Balljunkie werde ich mal hier über die Suchfunktion überprüfen, weil ich mir da auch schon so meine Gedanken mache. Sind wir zum Beispiel im Garten meiner Eltern, da würde er, wenn ich es nicht unterbreche, 3-4 Stunden nach dem Ball hetzen oder ihn verbuddeln und wieder ausgraben. Er macht dann zwar immer mal eine kleine Pause und badet seinen Ball oder kaut auf ihm rum aber insgesamt lässt das Interesse an dem Teil nicht nach. Er hat auch eine Spielkiste hier mit anderen Dingen, die benutzt er vielleicht 1x im Vierteljahr. Er braucht eigentlich kein anderes Spielzeug mehr außer seinen Bällen, wir haben hier viele verschiedene weil ich mich anfangs sehr gefreut habe wie er sich für den Ball begeistern kann.


    @ Lockenwolf:
    In diesem Zusammenhang auch ein dickes Danke an Lockenwolf. Ja und der Hundeplatz fehlt mir leider auch sehr. Seit ich kein Auto mehr habe kommen wir da nicht mehr hin, mit öffentlichen Verkehrsmittel brauchen wir so ca. 3 Stunden und bezahlen gut dafür. Das finde ich sehr schade für den Hund. Ich finde es toll wie ihr das handhabt und macht.

  • Ich finde Ball spielen an sich nicht furchtbar. Es kommt drauf an, wie man es einsetzt. Ich nutze es für Layla zur Impulskontrolle. Ich werfe etwas, sie darf erst auf Kommando hin oder auch mal gar nicht, oder muss auf halber Strecke wieder umdrehen etc.
    Ich könnte mir vorstellen, dass es für deinen Hund gar nicht mal so schlecht wäre, wenn er lernt, dass er den Ball nicht immer haben kann und es kein stumpfes hinterherrennen ist. Zu Anfang kann man mit Leine üben, dass er auch so lange wartet, bis du das Kommando zum losrennen gibst. Ansonsten kann man den Ball auch verstecken, dass es mehr zum Suchspiel wird und ihr aber nicht ganz auf das Ballspielen verzichten müsst.


    Wenn du dich auch innerhalb der Wohnung gerne mit dem Hund beschäftigen möchtest, dann kannst du dich ja zb über Hundemassage und T-Touch informieren. Wenn dein Hund gerne gestreichelt wird, dann kann er so gut entspannen und du kannst dich ruhig mit ihm beschäftigen.

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