wie viel Beschäftigung macht Sinn?


  • Nun habe ich es fast verpasst Dir zu antworten. Also die Vormittagsrunde u.a. mit Ball dauert so ca. 25-35 Min., ja nachdem wie viel Lust & Laune der Hund hat. Da ist ball werfen und apportieren dabei, Ball im Flug fangen oder einfach "Torwart" spielen. Zwischendurch gehen wir ne Runde schnüffeln, also da ist Ballpause.


    Mittags, das hast Du richtig verstanden, heute wird diese Runde etwas länger weil wir nebenbei zur Post müssen.


    Nachmttag machen wir nochmal eine ähnliche Runde wie am Vormittag und dann gibts abends ne Gassirunde zum Lösen.- Mit mir dauert diese Runde ca. 20 Min., geht aber mal meine Tochter dauert es etwas länger. Danach ist Feierabend, von ca. 19.30 bis 7.30 schläft das Hundel dann durch.


    Und irgendwann im Tagesverlauf spielen wir halt, und das meist nachmittags noch etwas, eben entweder Würstchenstückchen suchen oder so etwas wie Futterbälle oder Leckerchen aus Zeitungspapier auspacken oder Tricksen usw. .


    Liebe Grüße

  • Ach, wo Du das Ballspielen erwähnst, noch was von meiner Epi-Hündin... Bei ihr kann ich durch Ballwerfen Anfälle auslösen. Es zeigt, wie hoch die Belastung dieser Hetzsequenzen für das Hundehirn sind.


    Kein Arbeitshund wird so zugeschossen mit hochpuschenden Aktionen wie der Freizeit-Bällchen-Fänger. Dein Hund hat gar keine Möglichkeit diesen Stresslevel jemals abzubauen. Hier kann man noch viel zu dem Thema finden: https://www.dogforum.de/topic33070.html


    Wenn Du die Auswirkungen Eures Lebens mal überprüfen möchtest, dann mach doch mal einen Test: Vier Wochen eine ruhige Kugel. Normale Spaziergänge ohne Hetzsequenzen, alle Bälle in den Keller verbannen und zwei bis drei Mal die Woche was ruhiges zur Beschäftigung.


    Du wirst Veränderungen an Deinem Hund bemerken ;)


    Viele Grüße
    Corinna

  • Danke Corinna für den Link, den habe ich mir gestern schon angeschaut. Ich denke nicht das mein Hund ein Balljunkie ist, dafür trifft viel zu wenig zu und das hat mich erst mal schon beruhigt. Ich habe aber nicht alle 45 Seiten gelesen, das war mir dann doch zu viel.


    Das mit dem Ball machen wir erst seit ca. 2 Jahren, die Epilepsie hatte er schon mit 14 Monaten. Diagnostiziert wurde es aber später. Der erste Anfall, es wird wohl einer gewesen sein, der trat auf da war der Hund 14 Wochen.

  • Es sind immer viele Faktoren, die bei Epilepsie eine Rolle spielen. Letztendlich ist es eine Erkrankung, die durch Stress hervorgerufen wird. Stress bedeutet, dass das Gehirn überlastet ist. Wenn man Glück hat, gibt es nur eine Ursache. Dann ist es einfach - z.B. Schilddrüsenprobleme etc... "Leider" sind es oft viele Faktoren, die eine Rolle spielen. Dabei können Hetzspiele ein Faktor sein. Der Hormonkick ist da (und bleibt für gut sechs Tage), auch bei Hunden, die danach was anderes machen. Ich habe bei meiner Hündin viele Faktoren als Auslöser für Anfälle ausgemacht. Ein ganz großer war zuviel Beschäftigung (jaaa, ich war mal überzeugt von dem Märchen, dass Border Collies ja soooo viel Beschäftigung brauchen und glaubte, es würde ihr gut tun) und die falsche Beschäftigung.
    Bei ihr kommt noch dazu, dass sie eine "schlechte" Kindheit hatte, weil sie aus dem Tierschutz ist - also unzureichende Gewöhnung an Umweltreize etc... das war schon eine große Belastung für das kleine Hundeköpfchen...


    Achwas, ich hör jetzt auf. Du entscheidest für Deinen Hund. Mir liegt es immer nur sehr am Herzen, wenn ich so was lese und so viele Möglichkeiten zur Verbesserung sehe... dann möchte ich manchmal zwanghaft "helfen"...


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hallo Corinna, das ist ganz lieb von Dir und ich hätte ja hier nicht auch nachgefragt wenn mir nicht selber die Zweifel gekommen wären. Ich meine es ja prinzipiell ja nur gut mit dem Hund das er schöne und glückliche Lebenstage hat.


    Mein Hund hatte bis vor kurzem immer kleine Anfälle, also diese petit mal. Er blieb dabei ansprechbar und oft brauchte ich auch kein Diazepam, ich habe ihn so wieder aus dem kurzen Anfall bekommen. Aber vor ca. 8-10 Wochen hatte er einen generalisierten Anfall mitten in der Ruhe, da war er richtig weg und hat gekrampft. Ursache hierfü sah und sehe ich in einer Überbelastung im Rahmen von Vergiftung durch Medikamente. Er war krank, Angina, und er musste 2 Antibiotika nehmen, danach kam kurz drauf seine Jahresimfung un da fing er auch schon an sich massiv zu kratzen und zu jucken, dann kam der schwere Anfall. ich werde ihn wahrscheinlich auch nicht mehr jährlich impfen lassen, da muss ich mich noch schlau machen. Ich habe ihn dann erst mal mit homöopathischen Mitteln entgiftet, aber das ist wieder ein anderes Thema.

  • Ja, so was spielte bei meiner Teak zusätzlich auch noch eine Rolle. Und die Ernährung... war ein ziemliches Gewurschtel und ging auch nicht von heute auf morgen bis ich da alles zusammen hatte. Sie hatte immer Anfälle, bei denen sie komplett weg war. Ich habe es aber geschafft die Zeit zwischen den Anfällen zu vergrößern. Jetzt ist sie vierzehn Jahre und der letzte Anfall, den ich mitbekommen habe, war vor fünf Jahren *klopf auf Holz*


    Ich drücke die Daumen, dass es bei Euch auch besser wird :smile:

  • Hi,
    ich finde das Programm krankmachend. Weil zu viel Stress.


    Dass der Hund Epileptker ist, haut mich aus den Socken. Erst dachte ich, naja, wenn der Hund dich so glücklich macht, mach weiter.


    Aber so finde ich dein Verhalten eher sehr egoistisch.


    Lass doch wenigstens das hochgepusche mit dem Ball weg. "NUR" Spazierengehen ist doch auch toll. "NUR" schnüfflen macht dem Hund auch Spass. Diese Hetzspiel finde ich ganz schlimm.

  • Eigentlich steht die Antwort doch schon im Eingangsbeitrag:


    Zitat

    Meine Tochter ermahnt mich oft, ich würde dem Hund zu wenig Ruhepausen geben, würde ihn zu sehr hoch puschen. Sie hatte ihn mal für 5 Monate in Betreuung, da ich im Krankenhaus lag und meint, der Hund wäre damals ausgeglichener gewesen. Sie hätte wohl auch deutlich weniger gemacht.


    Zitat


    Ich habe manchmal auch das Gefühl er ist entspannter wenn wir weniger machen, also wenn er mal für 2 Stunden alleine war.


    Deine Tochter, die dich und den Hund ja sehr gut kennt, wird dich ja nicht grundlos ermahnen.


    Ich finde es auch viel, was du machst. Ich hatte hier mal einen Terrier in Pflege, mit dem ich das Programm auch hätte durchziehen können - es gibt Hunde, die von sich aus kein Ende kennen. Der hat dann aber irgendwann die Zwangsruhepausen, die ich ihm verordnet habe, dankbar angenommen.


    Nachtrag: Habe eben erst gelesen, dass dein Hund Epileptiker ist. Ein Grund mehr, auf deine Tochter zu hören.


    In der Ruhe liegt die Kraft.

  • Zitat


    Aber so finde ich dein Verhalten eher sehr egoistisch.


    Das ist krass mich derart zu beleidigen. Da suche ich mir nun doch ein anderes Forum wo ich nicht solche Sachen an den Kopf geworfen bekomme. Egoismus, das ist schon stark. Damit ich die Medikamente für meinen Hund und seine medizinische Versorgung dauerhaft bezahlen kann habe ich mein Auto verkauft, sehr egoistisch, nur weil ich unbedingt einen Hund haben will. Hast Du einen??? Wie egoistisch ist das denn. Nur zu Deinem Spaß und der Freud. Das versteh ich nicht.


    Ich bedanke mich bei all denen die hier von sich und ihrem Tagesablauf geschrieben haben und sich die zeit genommen haben wertvolle Beiträge zu meinem Thema zu schreiben.


    Tschüß und viele Grüße.

  • Im Grunde ist doch jede Art von Hundesport egoistisch, ob das der Hund wirklich braucht oder nicht, ist ja auch immer die Frage. So sind Hunde, dass sie sich anpassen können. Ich finde man darf als HH auch egoistisch sein, und sehe das nicht ganz so wild.


    Vom Gefühl kommt es mir aber auch viel vor. Ich würde einfach mal versuchen, wie er sich mit deutlich weniger Programm verhält. Würde dir das schwerfallen? Würdest du ja dann sehen, ob und was deine Tochter meint. Und ob es ihm deiner Meinung nach besser geht damit.
    Ich habe keine Erfahrung mit wirklich arbeitswilligen, aufgedrehten Rassen. Bei uns sind es täglich gesamt 2-3 Stunden reine Spazierzeit draußen, davon jeweils eine größere Runde von 1-1,5 Std. Nach jedem Spaziergang gibt es jeweils 3-4 Stunden nur schlafen/dösen, also wenig bis überhaupt keine Beachtung/Programm. Draußen ist Programm, drinnen meist nur Schlafen angesagt. Manchmal ein bisschen Suchen und Klickern.
    Ich finde das Thema interessant, weil ich als Berufstätiger immer Stress vor "zu wenig" hatte, es sich aber herausgestellt hat, dass mein Hund mir gut zeigt, dass sie ein sehr großes Schlafpensum hat. :smile: Im Grunde braucht sie sehr viel weniger Dummy, Hundekumpel, Suchspiele, Action als ich eingeplant hatte. Es reicht oft schon ein Stadtspaziergang, halbe Stunde Freilauf mit Schnüffeln, oder eine Besuch, und sie ist danach streichfähig.
    (trotzdem würde sie auf meine Einladung ohne weiteres eingehen, noch eine Stunde draußen zu laufen, wäre aber deutlich unkonzentrierter und fahriger, gereizter) Sie geht freiwillig und von sich aus schlafen, was vielleicht nicht jeder Hund von sich aus macht.

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