Der "schwierige" Hund als Trendhund?

  • Und sie können so herrlich unproblematisch sein :D :D ...
    Zur Zeit habe ich hier einen 6 monatigen Urlaubs-Pflegi, Border Collie Rüde aus absoluten Hochleistungslinien, beide Eltern hoch erfolgreich im Leistungshüten und bei aktiven Schäfern, er ist ein Hund mit absolutem Leistungspotential und -willen, der später in die Fußstapfen seiner Eltern treten soll und so etwas von gechillt, entspannt, gehorsam und völlig unkompliziert - er macht einfach NUR Spaß ♥ ♥
    Aufgeweckt und freundlich, im Haus völlig chillig, draußen nie nervig, paßt sich sofort und problemlos in sein Urlaubsrudel ein und mit allem und jedem verträglich. Man merkt ihn sozusagen gar nicht.
    Allerdings auch vom Profi aufgezogen, ohne Dauerbespaßung und Endlos-Trainingsprogramm, sondern als ganz normaler zukünftiger Arbeitshund in einer Schäferei. Eben ein Hund ohne ein Problem am anderen Ende der Leine :gut:

  • Zitat

    Generell denken die Leute oft das ich doch ganz furchtbar besondere Hunde habe bei denen man X Dinge beachten muss.
    Oh, da gibts ja noch die Leute: "Ist das einer aus Spanien, so einer aus der Tötung?" mit einem Funkeln im Auge und wenn ich dann sage nein, ein Hund vom Züchter dann ist das Interesse total weg und die Leute dann auch. Ich steh dann imer so da: :???:
    Das ist doch nicht normal das ein Hund nur interessant ist solange er nen möglichst traurig oder dramatischen Hintergrund hat!


    Wäre es bei mir auch. Für mich ist es unverständlich warum zur Hölle sich jemand einen Whippet züchten lässt. Das hat nichts mit Tötung oder möglichst trauriger Vergangenheit zu tun - nervt mich auch, wenn das Leute bei meinem Hund so machen.

  • Weil es ja so viele Whippets in Spanien auf der Straße gibt... :roll: Dass das englische Windhunde sind ist aber bekannt oder?

  • Natürlich kommt 'schwierig' (auch) immer total auf den Hundehalter selbst u va aufs ganze Umfeld an!
    Meine große zb ist für mich nicht wirklich schwierig.
    Sie mag nicht jeden anderen Hund, mittlerweile ist es aber relativ problemlos möglich das ich mit ihr entweder am Rand stehen bleiben, od vorbei gehen kann ohne das sie Theater macht. (Je nachdem wer der andere Hund ist, bzw wie der sich benimmt muss zwar der Abstand zwischen denen und uns entsprechend sein, dass ist mmn aber auch vollkommen ok - va wenn man bedenkt wie sie noch vor einigen Monaten war!! Ganz zu schweigen vom Anfang!!)
    Das sie va wenn's dunkel ist, od jmd 'komisch' ausschaut, od sich 'komisch' benimmt, aufpasst u zt auch mehr od weniger misstrauisch ist, liegt einerseits an ihrer Vorgeschichte, andererseits ist das aber für ihre Rasse auch ganz normal!
    Also selbst wenn ich sie als gut geprägtes Baby von einem ordentlichen Züchter bekommen hätte wäre das so. Nur mit dem Unterschied das sie souveräner an diese Situationen herangehen würde, u zwischen 'uh, der ist komisch' u 'na wart nur' mehr zeit zum drüber nachdenken vergehen würde.
    Aber auch damit kann ich gut leben. (Außerdem lernt sie ja immer noch mit jedem mal dazu!)
    Das sie von fremden Menschen nicht einfach angegrapscht werden will ist mmn auch mehr als in Ordnung!
    Damit haben die anderen ein weitaus größeres Problem als ich selbst! Wenn mir ein fremder einfach an den arsch tatscht u ich kleb dem eine wird mir jeder sagen 'recht hast du! Was denkt der unverschämte Kerl sich? Geschieht ihm ganz recht!'
    Nehme ich aber sie hinter mich, od sie murrt weil jmd von hinten kommt, od an mir vorbei(!!) nach ihr greift, kommt ein entsetztes 'na das darf sie aber nicht! Das geht doch nicht!'. Wie groß deren Entsetzen dann ist wenn sie selbst nach so einer Aktion von mir einen Anschiss bekommen u nicht der Hund kann man sich vielleicht vorstellen.. Gut, ist mir aber auch egal. Auf die Gesellschaft von solchen Leuten kann ich eh hervorragend verzichten.
    Bei anderen Hunden ist sie anfangs oft, hm, recht 'laut'. Das liegt in erster Linie aber daran das sie einfach nicht weiß was sie machen soll. Sie hatte nie die Möglichkeit es anständig zu lernen weil es alles andere als einfach ist jmd zu finden der nicht der Meinung ist das alle rottweiler grundsätzlich alle anderen Hunde auffressen :muede: .
    Darum sind unsere Trainings-Möglichkeiten dahingehend leider sehr begrenzt.
    Mittlerweile funktioniert es zwar schon ganz gut, trotzdem halten sich unsere Hunde-kontakte seeehr in grenzen! Ich habe einfach absolut keine Lust mir ein fürchterliches Theater anzuhören, nur weil sie knurrt, in die Luft schnappt oä, wenn der andere Hund sich vorher entsprechend verhalten hat! (Wenn mein kleiner das macht, selbst wenn es 10x 'schlimmer' ist als das was sie gemacht hat (bzw machen würde), ist die Reaktion drauf totales Verständnis u ein 'na lass ihn! Der muss schließlich auch sagen wenn ihm was nicht passt!'.)
    Aber gut, das ist zwar manchmal sehr ärgerlich, aber auch damit kann ich leben. Va weil es ja eigentlich kein Problem ist das sie hat/macht, sondern es ist das Problem der anderen Leute.
    Kurz gesagt:
    Sie ist zwar schon weit entfernt von einem ganz 'einfachen', ganz 'normalen' Hund den man ohne nachdenken einfach so egal wo überall hin mitnehmen kann ohne auch nur 1.sekunde aufpassen zu müssen, aber es ist ok.
    Va freue ich mich so sehr über die Fortschritte die sie gemacht hat seit sie bei mir ist, daß die übrigen 'Probleme' für mich mittlerweile eigentlich nur mehr Kleinigkeiten sind!!


    ABER:
    Wenn ich daran denke wie sie war als ich sie bekommen hab, wenn ich da nicht so gelebt hätte wie es war, ich hätte sie unmöglich nehmen können!!
    Ich wohne alleine (damals hatte ich meine Kater u noch meinen kl.hund, der war da ca 15j), in einem kleinen Ort. Ich hab keine Ahnung wie viele Einwohner es hier hat, 5000 vielleicht?
    So hab ich immer gesagt 'das einzige was absolut wichtig ist, ist das es mit den anderen Viechern funktioniert! An allem anderen kann man arbeiten'.
    Ich weiß was ich zu tun hab wenn Hund xy macht (od nicht macht/machen soll). U va weiß ich wann ich etwas besser lassen sollte.
    Hatte ich einen Freund/Mann gehabt, od gar (kleine) Kinder, ich denke nicht das ich sie da genommen hätte. Die Gefahr, das ich 1x nicht gut genug aufpasse, 1.sekunde zu lange brauche/zu spät hin schaue/oder oder oder, wäre einfach viel zu groß gewesen!
    Od wenn ich nicht hier in dem kleinen Ort wohnen würde sondern irgendwo in Wien zb. Das wäre unmöglich gewesen!
    Sie ist alles angegangen was man sich nur vorstellen kann, wirklich alles! Nicht nur Hunde u Menschen, sondern auch Autos, Mopeds, Fahrradfahrer, alles was einem nur begegnen kann wenn man draußen unterwegs ist. Bei jedem dieser Dinge bekam sie einen Anfall vom feinsten. U das nicht erst wenn dieses xy näher als 20, 10, 5m war, sondern in dem Moment wo sie es entdeckt hat - so lange, bis es wieder aus ihrem Blickfeld verschwunden war.
    Also schon allein die Vorstellung mit so einem Hund an einem Ort zu leben wo man täglich hunderte Menschen trifft sobald man aus der Haustür ist, Horror!!
    Hier bei uns gings aber eben.
    Ich mit ihr allein - ich weiß was ich tu u was nicht, kommt jmd entgegen - wechseln wir halt die Straßenseite (damals noch mit meterweit retour gehen, aber trotzdem ein enormer unterschied zu eben zb in Wien wohnen wo man ja überhaupt nicht aus kommt. Wurscht wo man hin geht)
    Also, ich muss zwar je nach Situation mehr od weniger aufpassen, aber es ist nichts was mich furchtbar schrecklich einschränken würde. An einem anderen Wohnort aber, wie gesagt, Horror.

  • Zitat

    Weil es ja so viele Whippets in Spanien auf der Straße gibt... :roll: Dass das englische Windhunde sind ist aber bekannt oder?


    Ich denke das hat bei SteffiStuffi eher was mit "Wieso züchten wenns soviele Hunde im Heim" gibt zu tun.
    Oder aber weils ein Hund ist der Mäuse und anderes Kleinvieh killt.
    Oder beides zusammen.



    Zitat

    Wäre es bei mir auch. Für mich ist es unverständlich warum zur Hölle sich jemand einen Whippet züchten lässt. Das hat nichts mit Tötung oder möglichst trauriger Vergangenheit zu tun - nervt mich auch, wenn das Leute bei meinem Hund so machen.


    Züchten lassen? Ne, ich hab mir meinen Hund nicht vorbestellt. Der war auf der Welt ganz ohne mein Zutun und auch wenn die Züchterin weiß das ich aus ihrem nächstren Wurf auch gern was hätte wird sie den Wurf ja nicht meinetwegen machen.

  • Ich habe schon das Gefühl, wirklich rein subjektiv Betrachtet, daß es momentan "in" ist einen schwierigen Hund zu haben. Ich sehe es auch so, daß die Frage ob ein Hund "schwierig" ist eine Frage der Definition und der persönlichen Einstellung ist.
    Allerdings erlebe ich immer wieder, daß Halter sich mit diesen Hunden, und oftmals sind es mehrere schwierige, große Hunde, überfordern und Situationen nicht mehr adäquat geregelt bekommen und darauf angewiesen sind, daß ich es tue. Merkwürdiger Weise sind es gerade diese Halter die mir, nach dem ich gerade die Situation komplett alleine geregelt hatte, erklären, daß man das ja verstehen müsse, da ihr Hunde ja sooo schwierig sein, im gleichen Atemzug mir aber mitteilen, daß ein Rassehund ihnen ja nicht ins Haus käme, sie wollen schließlich Hunde retten....
    In dieser Hinsicht bin ich bei diesem Thema ein etwas gebranntes Kind.


    LG


    Franziska mit Till

  • Also mir ist ehrlich beim Gassigehen noch nie jemand (mit Tierheimhund) begegnet, der sich als toller Hunderetter aufgespielt hat bzw. mir ungefragt die (evtl. traurige) Geschichte seines Hundes aufgedrückt hätte.
    Bei uns gibt es auch wenige, die ihre Hunde vom TS haben.


    Auch ich binde niemandem einfach so die Vorgeschichte meiner Hündin auf die Nase.
    WENN jemand aber erfährt, dass mein Hund aus Spanien (und sogar aus einer Tötung) ist, kommt sofort: "Ohhhh, da haben Sie aber bestimmt viiiiieeeele Probleme, ... blabla ..." (Meine Hündin wird auch grundsätzlich zum Straßenhund gemacht, der sie wahrscheinlich nie war.)
    Die sind dann immer komplett verwundert, dass meine Hündin unkompliziert und alltagstauglich ist. Sie hat kein Trauma und ist nicht überängstlich und hat auch sonst keinen "Schaden". Manchmal habe ich das Gefühl, es wird einem gar nicht geglaubt. Kann ja gar nicht sein.


    (Ihr starker Jagdtrieb zählt hier nicht, ist ja rassebedingt. Der ist für mich allerdings schon eine tägliche "Schwierigkeit" bzw. Herausforderung, die ich mir aber auch nicht bewusst ausgesucht habe. Auf unsere Erfolge darauf bezogen bin ich schon auch stolz, aber das bekommt außer mir und meinem Hund ja sonst eigentlich keiner mit. ;)

  • @ Karotto,


    das ist Dein gutes Recht, und wenn ich Dir damit auf den Schlips getreten bin tut es mir leid. Das hier ist jedoch ein Diskussionsforum, und man liest auch mal Meinungen, die man vlt nicht so gerne liest und hören mag.
    Nichts desto trotz: tut mir leid, wenn Dich meine Meinung so getroffen hat.

  • ich sehe diesen Trend eher im Internet als irl. Mir hat noch keiner gesagt was für einen schwierigen Hund er doch habe. Eher hör ich ja, der ist halt so - stürmisch, kläffend, sonstwas.
    Meiner Meinung nach kann man sich jeden Hund "schwierig reden". Es kommt halt drauf an, ob man seinen Hund mit Macken akzeptieren kann oder auf Biegen und Brechen etwas haben will, was einem der Hund (noch) nicht bieten kann.
    Für mich ist ein Hund kein Roboter und muss nicht nur auf Kommando funktionieren. Klar, Gehorsam muss da sein, aber es reicht mir wenn sie sich abrufen lässt und sich einfach benehmen kann im Alltag. Würde ich mir wünschen dass sie dauernd im Fuss und mich anhimmelnd geht, wäre ich wahrscheinlich frustriert. Den Fehler habe ich mit Hannah gemacht und es hat uns beide nur Stress gekostet.
    Den Trend, den ich sehe ist eher der zu "arbeitswilligen Rassen", welche dann als "Sofahunde" mit 3mal Pipi an der Flexi am Tag gehalten werden, was nur schief gehen kann. Momentan ist ja der Trend zu Hütehunden voll im Gang...

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