Wie Beziehung zum Hund aufbauen?

  • Johnny: mach, was Du für richtig hältst, das wird schon :smile:


    Wir waren mit unserem Welpen auch nach 2 Wochen in der Welpengruppe - wo auch schon Kleinigkeiten trainiert werden neben viel spielen und toben - und unserer war da erst 11 Wochen alt. Ihm ist es sehr gut bekommen. Wir waren auch nicht nur 15 Minuten täglich spazieren, sondern immer so ca. 1 Stunde. Wobei das natürlich kein spazieren war, sondern mehr ein rumstehen und schnuppern. In dieser Stunde haben wir anfangs vielleicht 700 Meter geschafft - wenn überhaupt - , der Hund musste sich auch erst gewöhnen an die Leine etc. So ein Welpe läuft ja anfangs doch gar nicht an der Leine und mich hat immer erstaunt, wie erzürnt alle waren: so lange mit dem Welpen?! Natürlich so lange, ich bin ja nicht bekloppt und schleife den Hund hinter mir her durch den Wald. Und dass ein Welpe nicht stramm an der Leine läuft, sollte doch eigentlich jedem klar sein. Wir haben auch ab 11 Wochen daheim mit ihm Sitz und Platz und Rückruf geübt. Immer mal zwischendurch. Ich hatte den Eindruck, er macht es gern. Jetzt ist er 16 Wochen alt und die Trainerin hat uns in der letzten Stunde gesagt, dass der Hund eine tolle Bindung zu hätte.


    Allerdings machen wir natürlich nicht nur Obiges mit ihm. Ich glaube, besonders gut für die Bindung ist gemeinsames schmusen. Gaaaanz viel. Machen wir ausgiebig jeden Tag auf der Couch. Neulich hab ich mich im Schneidersitz auf den Boden gesetzt und wollte eigentlich Spielzeug schmeißen. Aber so schnell konnte ich gar nicht gucken, wie der Hund auf meinem Schoß lag, den Kopf in meine Armbeuge geschuschelt. Ok, dann hab ich halt eine Dreiviertelstunde auf dem Boden gesessen und gestreichelt.


    Ich finde Euer "Programm" nicht zu viel, solang andere Sachen - wie z.B. das Kuscheln auch ausgiebig gemacht werden. Aber ich unterstelle mal, dass Du das tust und den Hund nicht nicht mehr beachtest, wenn Training, Spiel und Spaziergang vorbei sind.


    Das wird schon, hör auf Deinen Bauch. Jeder sagt was anderes, aber wenn man nicht ganz daneben ist, kann man auch selbst einschätzen, was gut für den Hund ist. Nach 14 Tagen kann der keine enge Bindung zu Dir haben. Aber das kommt schon noch :smile: In den ersten Stunden in der Hundeschule war unser Hund an allem interessiert, aber nicht an uns. Allerdings find ich schon auch komisch, dass die Trainerin sagt, Ihr müsst an der Beziehung arbeiten. Oder weiß sie nicht, dass der Kleene erst seit 2 Wochen bei Dir ist? Vielleicht denkt sie, der wär - wie ja meist üblich - seit der 9ten/10ten Woche schon bei Dir?


    Wie gesagt, ich fand unser Vorgehen - auch wenn Viele hier das verurteilen und viel zu viel finden etc. - genau richtig. Dem Kleenen geht es super, zuhause ist er meist sehr ruhig und ausgeglichen mittlerweile, seine dollen 5 Minuten dauern jetzt nur 1 Minute und sind schon viel seltener geworden. Stattdessen kommt er dann lieber kuscheln. Ganz so falsch kann das also alles nicht gewesen sein. Und wir werden das auch weiter so machen.

  • Was heißt denn laut deiner Hundertrainerin das er nicht auf dich achtet?


    So lange er mit seinen Gedanken bei dir ist wäre es ja gut. Ich hab hier ein Labrador Retriever sitzen der mich nicht ständig anguckt und "rumschleimt", sondern lieber sein Ding machen würde am liebstend.


    Und flying-paws hat recht. Ein Labrador-Retriever ist ein Jagdgebrauchshund. Und einige neigen dazu nicht zu wissen wann Schluss ist. Ich kann jetzt nur aus meiner Erfahrung berichten, das heißt nicht das deiner so ist. Aber meiner würde so lange "arbeiten", laufen, spielen etc. bis er tot umfällt. Wenn ich ihn, auch beim Spaziergang, zur Ruhe zwinge. Entspanntes gehen, also das er mal den Kopf ausschalten muss, strengt ihn mehr an als 30 min. schnuppern. Das soll jetzt kein Vorwurf sein.


    Und denk daran er ist erst 14 Tage bei dir, da kann man noch keine großartige Bindung zu seinem Hund haben. Das kommt alles mit der Zeit. Durch trainieren, gemeinsame Spaziergänge etc.


    Lg

  • Zitat

    Was mir da eingefallen ist.
    Wusste die Trainerin das er erst 2 Wochen bei euch ist oder ist sie automatisch davon ausgegangen das er schon 3 Monate bei euch wohnt?


    Ich glaube es ist eigentlich egal, was die Trainerin dachte. Sie hat etwas angestossen das denke ich sehr gut ist, nachdenken darüber wie man eine gute Bindung zwischen Hund und Halter bekommt.


    Ich bin ja auch erst seit drei Wochen mit meiner Hündin zusammen. Ich denke auch das da schon ganz viel Bindung da ist, aber eigentlich weiß ich auch das da mehr als nur drei Wochen dazugehören. Im Moment hat sie ja niemanden anderes an den sie sich halten kann und so ist das bei jedem Welpen oder Hund der neu zu einem kommt. Man ist der einzige Mensch der irgendwie immer da ist, das man für immer da sein wird und diese echte Bindung zwischen Herrchen oder Frauchen und Hund entsteht erst mit der Zeit.


    Mir wurde zb empfohlen nur noch aus der Hand zu füttern und das für die nächsten drei Monate. Denke solche Ratschläge sucht der TE
    gemeinsam kuscheln wurde ja schon gesagt


    dann darf mein Hund z.b bei mir im Bett schlafen


    an den TE: wo schläft deiner????

  • Zitat

    wo habe ich geschrieben dass der hund funktionieren soll?


    ich habe lediglich gefragt, was ich tun kann um eine beziehung zu meinem hund aufzubauen? wo genau ist dabei dein problem?


    ICH habe kein Problem :lol:
    ich fragte nur , wie man nach 2 Wochen , noch dazu bei KEINEM Welpen , sorgen um die Bindung haben kann.
    und - ehrlich , wie soll man jetzt jemanden erklären , wie er eine Beziehung zu seinem Hund aufbauen kann ?

  • ich finde 2 mal am Tag ne halbe Stunde rausgehen für einen 5 Monate alten Hund nicht zu viel.


    Was du machen kannst: Interagieren. Möglichst viel ohne Leine gehen und immer wieder mal Fangen spielen, Richtung wechseln, mal losrennen, verstecken (aber bitte ganz einfach) - dann wieder hinsetzen, zusammen Pause machen. Jede Orientierung zu dir - ob mit oder ohne Rufen - belohnen. Großzügig. Steck dir einen Teil seiner Futterration in die Hosentasche und geb ihm was, jedes Mal wenn er dich auch nur anschaut. Versteck ein Leckerlie und ruf ihn, zeig ihm was du tolles gefunden hast.


    Viel Freude und spaß ausstrahlen. Buddel mit ihm zusammen Löcher aus, erforsch die Welt. Macht was zusammen. Nicht nur rumlaufen - er schnüffelt, du latscht hinterher. Das ist ööödeee.


    Ausser dem Rückruf und ein wenig Platztraining (auch hier mit Futter und positiv arbeiten) würde ich gar keine Kommandos verlangen. Sitz und Platz, aber nur als spielerischer Trick. Das muss der alles jetzt noch nicht können, und wird es sehr schnell lernen.


    keine Angst, du musst deinem Hund nicht ewig Futter in die Schnut schieben, es ist halt der einfachste Weg, dich erstmal interessant zu machen - und in diesem Alter sollte man den Rückruf und die Orientierung an dir soweit wie nur geht festigen. Wenn der Hund älter wird und die Sinne so richtig erwachen, kannst du gut darauf aufbauen.


    Sonst gut und wichtig für die Bindung: gib dem Hund viel sicherheit. Du schreibst, er ist schüchtern. Wenn sich ihm jemand nähert (Mensch oder Hund) dann hol ihn zu dir und schirme ihn ab, damit er lernt, dass er bei dir sicher ist. Das gibt ihm Vertrauen und er wird auch selbstsicherer.


  • Lass dich weder von der Trainerin, noch von den teilweise etwas extremen Antworten hier verrückt machen.


    Beziehung entsteht durch die tägliche Interaktion mit deinem Hund. Dabei geht es nicht um "viel hilft viel" oder spezielle Übungen. Wieso sollte sich ein Junghund von 5 Monaten, der zudem erst seit kurzer Zeit bei dir ist, pausenlos an dir orientieren? Wo es doch so viele spannende Dinge in der Welt zu entdecken gibt?


    Entdeckt sie gemeinsam, statt Platz und Fuss zu üben! Selbstverständlich braucht ein Junghund in dem Alter auch genügend Bewegung, aber es sollte möglichst freie Bewegung sein - wie sehen denn eure grossen Runden aus? Ist der Hund dabei ständig an der 5 m Führleine? Dann finde ich 2x 30 Minuten auch etwas viel, aber an freier Bewegung ist es nicht zuviel. Wenn du keine Ecke für sicheren Freilauf hast, dann besorg dir eine richtige Schleppleine, Minimum 10 m lang, besser mehr. Da kannst du auch den Abruf besser üben, auf 5 m kann das der Hund doch gar nicht ernst nehmen, kann keinen Speed aufbauen.


    Die Drillrekorde vom Abrichteplatz kannst du getrost vergessen. Rückruf hat erste Priorität, und Leinenführigkeit ist im Alltag wesentlich wichtiger als Fuss. Sitz ist ganz praktisch, weil es gleichzeitig ein Stoppsignal ist. Alles andere sind Tricks, die in dem Alter völlig entbehrlich sind. Wenn du dich von diesem Kommando-in-dem-Alter-können freimachst, wird euer Alltag gleich entspannter. Vom Zeitlichen her sind eure Runden durchaus im Rahmen, aber das hängt auch vom Wie und Wo ab. Mein Arbeitshund war in dem Alter mit 15 Minuten "spazieren" an der Leine durch ein Wohnquartier völlig überfordert, nach einer Stunde freier Bewegung in vertrauter Umgebung und ohne grosse Marschstrecken hingegen zufrieden und auf gute Art müde. Da ist jeder Hund etwas anders, beobachte deinen Hund und vertrau auf dein Bauchgefühl, denn es scheint nicht das schlechteste zu sein. Habe Spass mit deinem Hund! :smile:


    Zwei-, dreimal spielerische Apportierübungen von wenigen Minuten pro Woche werden aus einem halbwegs normal veranlagten Labrador übrigens keinen überforderten, durchgeknallten Junkie machen. Ruhe lernen ist wichtig, aber man muss den Junghund nicht zum Zombie machen, und auch nicht jede natürliche Veranlagung tabuisieren und blocken für ein Jahr oder mehr.

  • Hallo,


    schön auch mal ein paar richtige antworten zu lesen. ich weis nicht, wieso man jemanden der fragt, wie man eine bessere beziehung zum hund aufbauen kann so "behandelt" und auf die eigentliche frage gar nicht eingeht. ist doch besser ich frage jetzt, bevor das kind in den brunnen gefallen ist


    also unsere großen runden sehen folgendermaßen aus:


    die ersten 50 meter bis zum wald geht er ganz normal an der kurzen leine. dann wechsel ich auf die schleppleine und lasse ihn frei laufen. am anfang hatte ich ihn an der 10 meter leine, da verhedderte er sich aber ständig. er zieht die schleppleine lose hinter sich her und schnüffelt durchs unterholz und auf den lichtungen. ich geh ihm im großen und ganzen hinterher und warte darauf, dass er sich ausgeschnüffelt hat. immer wenn er sich zu mir orientiert, bekommt er eine positive bestätigung, mal ist es ein leckerli, mal eine streicheleinheit, mal spring ich wie ein ball hoch und runter und animiere ihn mit mir zu spielen. wenn es gerade passt, rufe ich ihn zu mir hin und erbekommt wieder eine positive beatätigung. ich versuche dabei die zeiten, wo er wirklich abgelenkt ist noch zu umgehen, weil ich mich und den "befehl" nicht abnutzen möchte.


    schmusen ist natürlich bei uns an der tagesordnung. immer mal zwischen durch für ein paar minuten, aber vor allem abends. da leg ich mich meist zu ihm auf den boden und streichel ihn. oft ist es dann so, dass er sich direkt in meine armbeuge kuschelt, sich auf den rücken dreht und vor sich hinbrummelt oder einpennt. oder er legt sich mit auf die couch mit dem kopf in meinem schoß und ich kraul ihn, während des fernsehens.


    schlafen tut er bei uns im zimmer, aber nicht im bett. meine 3 jähige tochter und mein mann schlafen da schon mit drin und er ist noch etwas stürmisch und hat die kleine nachts auch schon mal überrannt. und nein, ich werde sicherlich nicht meine tochter ausquatieren. der hund schläft im moment auf mehreren decken, da er das hundebett nicht mag. irgendwann frühs um vier oder halb fünf kommt er nochmal zum schmusen aufs bett. aber meist ist er wieder so stürmisch, dass ich ihn wieder runterschicke. er wiegt immerhin 20 kg und meine tochter nicht mal 15 kg. sie hat bei seinen "schmuseattacken" schon den ein oder anderen blauen fleck und kratzer abbekommen.

  • Hört sich doch gut an, wie Du das handhabst.


    Ich kann mit dem "Orakel" Bindung, wie es von vielen Hundetrainern gesehen wird, nichts anfangen. Viele verstehen darunter, dass der Hund wie ein Süchtiger an seinem Menschen hängt und total unselbständig wird. Festgemacht wird das daran, ob der Hund seinen Menschen dauernd anglotzt oder nicht...


    Wie gesagt, ich kann damit nichts anfangen. Für mich spiegelt sich eine gute Beziehung darin wider, dass der Hund einen berechenbaren Besitzer hat und er das Vertrauen hat sich an ihn zu wenden, wenn dieser in anspricht oder der Hund aus anderen Gründen Rückhalt braucht.


    Vielleicht habe ich auch eine andere Sicht der Dinge, weil ich meine Hunde arbeite und da ein sehr unselbständiger Hund, der sich nicht traut mal selbst was zu tun und nicht das Vertrauen hat sich von mir zu lösen, unbrauchbar wäre...


    Viele Grüße
    Corinna

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