Schlechtes Gewissen-habe Hund gemaßregelt

  • Auch mir ist einmal die Hand ausgerutscht bei Drako -(ich Nachinein wudnere ich mich, dass es nur einmal passiert ist) Klapps auf den Po, weil er sich an einer Straße aus dem Halsband winden wollte, um zu nem Ball zu kommen...und auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine solche Affekthandlung von Hunden super verstanden wird und wirkt, weil es völlig authentisch und punktgenau ist.
    Wo wir beim Problem sind- solche Methoden dürfen eben nie geplant eingesetzt werden, da ist es weder punktgenau, noch authentisch. ABer niemand hier propagiert- kleb dem hund eine, wenn er Mist macht.
    Nein, aber sei authentisch und mach dich nicht bekloppt, wenn sowas im Affekt passiert.


    Was eben auch wichtig ist- sei nicht nachtragend, gerade die EInladung aufs Sofa war richtig- Hunde, die andere maßregeln zeigen kurz danach häufig Beschwichtigungen, Spielaufforderungen, um zu sagen- Ey, so böse bin ich nicht, alles wieder gut.

  • Liebe TS, hab kein schlechtes Gewissen - dein Hund hat dir doch gezeigt, dass es das war, was in dieser Situation die richtige Information geliefert hat.


    Ich finde es viel erschreckender, dass Menschen Angst haben und sich selbst geißeln deswegen - nicht weil sie es selber schlimm finden, sondern weil ich Angst davor haben was die "Gewaltfreien" mit ihnen deswegen machen und wie sie sie hinstellen.


    Das ist erschreckend UND paradox... ;)

  • Ich denke, dass Du für Deinen Hund wahrscheinlich zum ersten Mal richtig authentisch rüber gekommen bist und er das SOFORT verstanden hat.
    Über die Art und Weise lässt sich sicher streiten, aber ich finde es einem Hund viel fairer gegenüber, nicht erwünschtes Verhalten direkt und kurz und knapp zu maßregeln (in welcher Form auch immer), das versteht der doch viel besser, als wenn ich da ewig rum eiere und meine Emotionen versuche zurück zu halten.
    Wahrscheinlich testet er genau deswegen schon länger an, ob Du ihm gewachsen bist und ihm auch mal Kontra geben kannst. Er fragt also schon länger und hat jetzt mal ne Antwort bekommen. Dich nervt es ja auch schon länger, Du hast Dich aber nicht getraut, richtig ernsthaft zu antworten und immer nur, "ja, nein, vielleicht" vermittelt. Jetzt war es für den Hund endlich mal ein endgültiges echtes "Nein" und ich denke, dass es dem Hund endlich die Entspannung und Ruhe und auch die Sicherheit gebracht hat, endlich zu wissen, wo er sich einordnen kann und soll.


    Ich persönlich finde dieses "Wegsperren/Rudelausschluß" für einen Hund die viel größere, psychische Strafe und dazu kommt noch, dass der Hund sein Verhalten damit womöglich noch nicht mal verknüpft (wie man an Deinem Beispiel ja sehen kann).
    Dann doch lieber direkt IM Konflikt sagen, was erwünscht ist und was nicht, als da ewig die "Malte, da reden wir aber noch mal drüber"-Nummer zu fahren.


    Dein Hund ist vielleicht auch kein sensibler Malte, sondern vielleicht auf dem Weg zu einem Kevin - wenn er es jetzt so verstanden hat, ist es ja erst mal gut.
    Das heißt ja nicht, dass Du Deinen Hund jetzt immer schlagen sollst, wenn er sich pöbelig Dir gegenüber verhält, Du könntest das sicher auch hundgerechter verpacken, Deinen Status dar zu stellen.


    Wichtig finde ich auch, dass ein Hund mal die Erfahrung macht: mein Mensch ist jetzt für mich gerade nicht ansprechbar, nur weil ich das gerade möchte.
    Du warst mit anderen, wichtigeren Dingen beschäftigt und hast es geschafft, bei Dir zu bleiben und Dich um Dich zu kümmern. Du hast Dich also gut mal abgrenzen können und warst für den Hund situativ mal nicht ansprechbar. Das ist "echtes Ignorieren" und kein gespieltes. Und das versteht jeder Hund sofort.


    Dass Du Deinen Hund nachher wieder zu Dir eingeladen hast und er auch gekommen ist, zeigt doch auch, dass er keine Angst vor Dir hat. Bei Hunden kommt es auch vor, dass, wenn einer den anderen maßregelt, kurz und knapp und situativ, derjenige nicht nachtragend ist und das Freundschaftsangebot des anderen natürlich auch wieder annehmen kann und die Welt damit wieder in Ordnung ist.
    Genau DAS macht eine gute Beziehung/Bindung viel mehr aus, als wenn man sich den ganzen Tag verstellt und dem Hund gegenüber unklar auftritt. Hunde brauchen Klarheit und ihren Platz im Leben.


    Mich würde noch interessieren, ob Dein Hund das Dich Anrempeln und Beißen nach dieser Aktion komplett abgestellt hat?

  • Guten Morgen :)
    Insbesondere dadurch, dass der Hund ja kurze Zeit später ganz normal zu dir gekommen ist,mach dir mal keine Sorgen.
    Wahrscheinlich hat es ihm mehr gebracht als das Wegsperren ins Badezimmer die Wochen vorher.


    Das sollte jetzt natürlich nicht wiederholt werden aber durch deine reflexartige Reaktion hast du einfach punktgenau klargemacht, dass du sein Verhalten nicht willst und er hat es verstanden.


    Zum Thema Schlüsselwerfen: Ich bin ein Schussel und Bewegungslegastheniker. ich weiß nicht wie oft mir schon beim Verlassen der Wohnung der Schlüsselbund auf den Hund gefallen ist oder daneben auf die Fliesen. Ohne Absicht. Am Anfang hab ich mir weiß Gott was für Gedanken gemacht, ob der Hund jetzt ein Trauma davon trägt oder Angst vor mir hat - nix. Guckt mich an, wedelt mit dem Schwanz und himmelt mich an. Aber wehe ich erhebe meine Stimme ein bisschen oder spreche ein schärferes "Nein". Da muss ich vorsichtig dosieren, sonst bricht sie zusammen.


    Und nein, ich schlage meinen Hund nicht und bewerfe ihn auch sonst nicht (absichtlich).

  • Zitat

    Guten Morgen :)Zum Thema Schlüsselwerfen: Ich bin ein Schussel und Bewegungslegastheniker. ich weiß nicht wie oft mir schon beim Verlassen der Wohnung der Schlüsselbund auf den Hund gefallen ist oder daneben auf die Fliesen. Ohne Absicht. Am Anfang hab ich mir weiß Gott was für Gedanken gemacht, ob der Hund jetzt ein Trauma davon trägt oder Angst vor mir hat - nix. Guckt mich an, wedelt mit dem Schwanz und himmelt mich an. Aber wehe ich erhebe meine Stimme ein bisschen oder spreche ein schärferes "Nein". Da muss ich vorsichtig dosieren, sonst bricht sie zusammen.


    Also mir kommt vor, die Hunde wissen genau, ob sie gemeint sind oder nicht... wenn ich mit Hund und Pferd unterwegs bin zB und das Pferd benimmt sich daneben, gibt es das gleiche scharfe "HEY" als Ermahnung, das ich auch für den Hund verwende... wenn ich das Pferd anspreche, fühlt sich der Hund NULL angesprochen, auch wenn er direkt daneben läuft... genauso umgekehrt. Also ich bin mir sicher, die beiden wissen immer, wer gemeint ist!

  • Zitat


    Er fängt jedoch seit neuestem damit an, mich z. B. im Garten plötzlich anzupöbeln, „beißt“ mich in den Bauch, springt mich und bellt mich an.


    Unabhängig von dieser aktuellen Situation... Hast du schon ausprobiert, ihm zu zeigen, dass dir seine Beisserei weh tut (auch wenn es dir noch gar nicht weh getan hat)? Also, so richtig übertrieben, wie eine Memme ;) Ich glaube, die Hunde verstehen das sehr gut, und eventuell bzw. hoffentlich wäre dein Hund dann vorsichtiger oder würde es ganz lassen.


    Bei meinem Tierschutz-Mimöschen habe ich diese List angewendet... Gerade im Winter hat es ihm immer mal wieder Eine gewischt, wenn ich ihn angefasst habe (durch elektrostatische Aufladung meiner Klamotten). Er hat dann aufgeheult und mich angeschaut, als ob ich ihn bestraft hätte. :???: Dann habe ich angefangen, bei jedem kleinen Stromschlag laut "Aua aua" zu sagen und meine Hand zu schütteln. Er kuckt mich dann nur komisch an und sein "Schmerz" ist vergessen.

  • Dein Hund wird keinen Knacks fürs Leben haben :) Mach dir keinen Kopf.


    Und ja ich bin auch eine von den Bösen die ihren Hund bewirft oder eher daneben schmeißt! Sry aber mit "ach feini feini feini" *leckerlie reinstopf* komme ich bei meinem Hund nicht weit. Der sagt sich dann nämlich "bitte?! Was willst du denn" und zeigt mir die Mittelfingerkralle und macht sein Ding.


    Jeder Hund ist unterschiedlich und brauch eine andere Erziehung und Grenzen. Du hast ihm jetzt deine Grenze gezeigt, zwar auf eine nicht so schöne Art und Weise aber irgendwo kann man es verstehen. Wie hier schon viele gesagt haben wir sind auch nur Menschen. Ich meine, die Schwester schwerverletzt und dann kommt ein Junghund daher und maßregelt einen.


    Lg

  • Zitat

    Ich weiß dass meine Hunde keine Angst vor klappernden Dingen haben. Denen sind schon beim toben miteinander ganz andere Dinge auf den Kopf gefallen ohne dass sie davon traumatisiert waren. Schon in der Welpenkiste hingen klappernde Blechdosen und andere Dinge von der Decke ohne dass die Welpen Schaden genommen haben wenn sie dagegen rammelten.


    als ob der Hund den Unterschied nicht merken würde, wenn ihm jemand bewußt mit High Speed aus einer bestimmten Haltung heraus was an den Leib knallt, ohne, daß er sich den Zusammenhang erklären kann, oder er selber was beim Spielen umstößt. Das ist ja der Denkfehler, den Mensch macht, daß der Hund nicht mit dem Menschen verknüpft und deshalb die Rüttel- und Klapperdosen die Beziehung nicht kaputt machen. Als ob die so blöd wären und nicht mitbekämen, wer da immer klappert.

  • Mir sind schon Töpfe in der Küche direkt neben den Hunden runtergeknallt. Ein Trauma haben sie davon nicht getragen.
    Sicher wissen die Hunde wann sie gemeint sind und wann nicht, aber ein wesensstarker, selbstbewusster Hund wird von einem geworfenen Schlüssel nicht traumatisiert. .

  • Bei einem 45-Kg-Hund würde ich nicht mal im entferntesten den Hauch eines schlechten Gewissens haben, wenn ich ihn im Arm hängen hab. Scheint ja nicht zum ersten Mal gewesen zu sein dass der Hund dir weh tut. Von mir hätts da schon längst die Backpfeife gegeben und das rüpelige Verhalten wäre abgestellt worden! Der Hund wird noch schwerer und kräftiger...


    Mir ists übrigens ganz recht wenn mein Hund Dinge mit mir verknüpft. Dann benimmt er sich bei mir wenigstens. Deswegen fällt er noch lange nicht ins dauerhafte Meideverhalten. So wie ich meinen Hund ins Meideverhalten drücken kann, kann ich ihn auch wieder rausholen und super Stimmung machen.


    Wahrscheinlich werden jetzt einige den Kopf schütteln... aber das ist okay.

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