Schlechtes Gewissen-habe Hund gemaßregelt

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    Ins Bad oder sonstwo hineinsperren, das würde ich nie tun. Es erschliesst sich mir nicht mal im Ansatz wozu das gut sein soll. Beeindruckend ists für mich, wenn dann noch im 2. Satz steht, ......"ich bin absolut für gewaltfreie Erziehung bei Hunden....." :???: Ich finde, da ist eine "Watschn im Reflex" garnix dagegen.


    Ich wäre froh, würde die TE ihre gesamte Hundeerziehung mal durchleuten. Denn wenn ins Bad sperren die letzte Möglichkeit ist, meinen 9 Monate alten Hund davon abzubringen mir Schmerzen zuzufügen, dann ist der Kessel ja schon ganz schön geflickt. wie heissts so schön: "Normal ist des net....."


    Gruss Eva


    Ganze genau so sehe ich das auch! Danke!

  • ich habe jetzt nicht alle 22 Seiten nachgelesen, aber auch wenn ich das Schlagen verabscheue, kann ich Deine Reaktion absolut nachvollziehen. Ich finde es aber in diesem einen Fall nicht dramatisch, weil ein Hunderudel untereinander geht bei Pöbeleien auch schon mal ruppig miteinander um. Da wird ein Pöbler mal kurz und kräftig in seine Schranken verwiesen.


    Wir sind auch nur Menschen und machen Fehler - die Hunde verzeihen das auch - so sind sie einfach.


    Ich persönlich finde allerdings das Wegschließen ins Bad grenzwertig. Ich denke das ist für den Hund gleichzusetzen mit einem Ausschließen oder Verstoßen aus dem "Rudel". Ich glaube das ist schlimmer für den Hund.

  • Wenn ich meinem Hund sage, was er machen soll, dann ist das eine klare Verhaltenvorgabe. Warum "klare Verhaltensvorgabe" mit aversiven Reizen einhergehen muss - keine Ahnung. Es geht auch anders. "Das hat aber keiner so gesagt?" Doch, genau das ist der Umkehrschluss.
    "Kannst du dir nicht vorstellen, dass eine klare Verhaltensvorgabe helfen kann?"
    Klar kann sie das. Alle meine Signale sind klar. Aversiv sind die deshalb nicht.


    Das ist doch das komische. Aversiv ist "klar", "deutlich", "ehrlich", "authentisch". Als wären positiv aufgebaute Signal "unklar", "unehrlich", "undeutlich", "nicht authentisch".
    Ich verstehe nicht, warum von den Aversivlern so auf diesen Begriffen rumgeritten wird - natürlich dann immer mit einem Augenzwinkern, dass man das ja so nie ausgesagt haben wolle. :???:
    (Den Schuh "Aversivler" darf sich jeder selbst anziehen. ;) )


    Bei all meinen Signalen weiß mein Hund ganz genau, was Sache ist. Sie sind klar, deutlich, ehrlich, authentisch UND positiv verstärkend aufgebaut.


    Ebenso amüsant ist es z.B., dass beim Clicker immer negativ aufgeführt wird, man müsse ihn ja erst in die Hand nehmen. Das sei so umständlich, man könne niemals nie im richtigen Moment bestätigen. Man greife da lieber zu nem fixen Aversivreiz. Führt man dann das Markerwort auf, breitet sich IMMER, bisher in jeder Diskussion, ein Mantel des Schweigens über das Thema aus. Bezeichnend, oder? :D


    Ich sprach übrigens nie von deinem(?) Hund. Sondern allgemein. Wenn du meinst, es würde euer Leben unnötig erschweren, dann meinst du das so. Ich kann es schlichtweg nicht beurteilen. Ich finde auch nicht, dass jeder Hund jeden mögen muss - aber hassen (in Form von Aufregung, Pöbeln, ...) eben auch nicht. Ich würde da einen anderen Weg gehen und ich persönlich kann mir auch nicht vorstellen, warum ich das Leben meines Hundes unnötig erschweren würde, wenn ich seine negative Gefühle in positive umwandle.

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    Ich kann nirgendwo lesen, daß Ohrfeigen als "wegweisend" im Sinne eines Allheilmittels analog dem "Schönfüttern, clickern, -reden, -zeigen" bezeichnet werden. Das ist wieder so eine Pauschalisierung, die gegenteilige Meinungen abwerten soll.


    Lies dir die ersten paar Seiten durch. Ich habe schon eine zitiert, es ist mir zu dumm auch noch alle anderen zu zitierern, da man sowieso als Arsch hingestellt wird. Dabei bin ich kein Schönfütter-Mensch, was mich am allermeisten nervt.



    Zitat

    Es wird einfach negiert, daß die Intentionen eines Hundes nicht nur aus Hilflosigkeit, Angst, Unsicherheit, Sensibilität usw. resultieren müssen. Hunde sind kein Kindersatz, der wie ein Säugling vor der großen, bösen Welt dauerbeschützt werden muß. Hunde sind auch autonome Raubtiere, die durchaus fähig sind und sein müssen, mit unangenehmen Situationen fertigzuwerden und zu lernen. Dazu KANN gegebenfalls eine Maßregelung wie die Ohrfeige der TE gehören, OHNE daß damit das Seelchen irreversiblen Schaden nimmt.


    Es geht nicht um einen Schaden. Es geht darum, dass die Gefahr groß ist, dass Schaden entsteht, wenn man auf der Schiene weiterfährt.


    (Ein Hund muss vieles können, sicher. Aber sich schlagen lassen muss er nicht!)



    Zitat

    Ich hatte vor vielen Jahren mal einen Angstbeißer, der 12 Jahre seines Lebens an der Kette verbracht hatte und dessen menschlicher Kontakt aus Schlägen bestand. Null Vertrauen mehr, dafür sofortiger Einsatz der Zähne, wenn er Angst bekam, und das bekam er anfangs oft. Bei ihm habe eben Konfliktvermeidung betrieben, alles sachte eingeführt, viel mit Leckerchen und später Handfütterung gearbeitet, die Stärke der Reize ganz, ganz langsam erhöht. Ich bin mehrfach gebissen worden, habe stillgehalten und mir jede Schreckreaktion verkniffen, um den Hund nicht zu verunsichern. Weil ich ja mit meiner Fehleinschätzung der Situation an seiner Überforderung selbst schuld war. Mit den Jahren wurde es besser.


    Jahre später holte ich mir zu meinem ruhigen, ausgeglichenen, sehr nervenstarken Boxerrüden einen hochtemperamentvollen, selbstbewußten Welpen dazu. Der Zwuck hing dem Älteren bald permanent am Hals, der regelrecht blutig gebissen wurde von seinen Milchzähnchen. Mein Großer versuchte alles, um den Zwerg davon abzubringen, er drehte sich weg, er ging weg, er brummte. Nix half, das Claudio-am-Hals-hängen war einfach ZU schön...ein tolles Spiel! Bis mein Claudio EINMAL klar machte, und zwar maßvoll, aber deutlich, daß er diese Beißerei NICHT schätzt und NICHT mehr akzeptieren wird. Klein-Quarus war erschrocken, stark beeindruckt und betete Claudio zukünftig an. Mit dieser Maßregelung war das Problem gegessen und tauchte nie wieder auf. Beide spielten bis zu ihrem Tod respekt- und vertrauensvoll miteinander, Claudio blieb der wohlmeinende Boß bis zum letzten Tag.


    DU bist kein Hund und der Hund im Thread ist kein Welpchen mehr!
    Was willst du damit eigentlich genau sagen? Dass Maßregelungen Vertrauen aufbauen?



    Zitat

    Nun hätte es natürlich weitere Möglichkeiten gegeben: Claudio würgt dem Kleinen Futter vor und bestätigt ihn damit positiv, wenn er seine Zähne aus dem Hals löst. Oder er wirft ihm ein Spielzeug hin. Oder er rennt zu "Mami" (mir), um das Problem von mir lösen zu lassen. Hat er aber nicht. Er hat den Weg eines erwachsenen, souveränen Rüden gewählt, dem Kleinen nachhaltig und schadlos klarzumachen, was angemessenes Verhalten ist, und was nicht. Und ich habe ihn gelassen, weil ich seinem Urteil vertraut habe.


    Hund sind keine Menschen. Ein Hund kann keinen clickern - Hundrüden helfen normalerweise nicht ebi Aufzucht und würgen kein Futter hervor.
    Der Mensch hat aber seine Denkmurmel da oben, Dinge zu planen und eine solche Strategie zu entwerfen, dem Hund was beizubringen.
    Dein Hund erzieht übrigens nicht wirklich, sondern sagt nur, was er will oder nicht:
    http://maulkorbfrei.wordpress.…unden-die-hunde-erziehen/




    Zitat

    Nach der hier vertretenen Theorie hätte Quarus für's Leben traumatisiert sein müssen, sein Verhältnis zu Claudio irreparabel zerstört, und Claudio hätte zukünftig grundsätzlich unter Zahneinsatz Quarus mißhandelt.


    Es ist mir bewußt, daß nun Menschen keine Hunde sind - andersherum sind aber Hunde auch keine Menschen!


    Du bist kein Hund und dein Hund ist kein Mensch. Hast du eine Rute? Hasst du Hundeohren? Riechts du wie ein Hund?




    Tut mir leid, aber ich verstehe diese Argumentation nicht.

  • Da sich zum Ursprungsthema nichts mehr tut und es in eine Diskussion "Ihr" und "wir" ausgeartet ist, die sich nun auch noch im Kreis dreht, wird hier geschlossen.


    Sollte es einen Diskussionsbedarf geben, kann dazu ja ein neuer Thread eröffnet werden.

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