Schlechtes Gewissen-habe Hund gemaßregelt

  • Zitat


    Ein einmaliger Schlag aus Reflex ist auf emotionaler Ebene unendlich weit von tatsächlicher Agression und überbrodelnder Panik oder Wut entfernt.


    Da hast Du sicherlich recht. Und ich meine auch, daß der Hund das eher wegsteckt als aversive Erziehungsmethoden, die bewußt und gezielt eingesetzt werden

  • Warum beschweren sich eigentlich alle das ich mal nen Schlüssel geworfen habe. Warum regt sich niemand auf dass mein Althund den Jungspund nicht wegsperrt sondern eine drüber gibt wenn der über die Strenge schlägt? :headbash:

  • Da ist man aber wieder bei der "alten" (oder besser: modernen) Grundsatzdiskussion, ob man problemlos korrekt bestätigen kann und auf keinen Fall aber korrekt strafen - oder eben doch. Oder wie schlimm es denn ist, wenn man jeweilig "unkorrekt" handelt. Und daran scheiden sich die Geister. :smile:



    @Lockenwolf
    Weil es doch ein Hund ist, aber das verstehst du einfach nicht *gg (gleich kommt garantiert das "Menschen sind keine Hunde"-Ding ;) :lol: )

  • Außerdem wird dein junghund schwerst traumatisiert weil du ihn nicht beschützt, sondern einfach von dem großen misshandeln lässt

  • Zitat


    Sicher wissen die Hunde wann sie gemeint sind und wann nicht, aber ein wesensstarker, selbstbewusster Hund wird von einem geworfenen Schlüssel nicht traumatisiert. .


    Ich glaube, Du hast mich falsch verstanden. Mein Hund hat danach Schlüsselklappern gemieden, so wie Hunde, die an den Stromzaun rennen, diesen meiden. Und das ist nicht angenehm. Was es aber mit mangelnder Wesensfestigkeit oder einem tiefergehenden Trauma zu tun hat, weiß ich nicht. Das ist ja der Sinnd er aversiven Methoden, daß der Hund den unangenehmen Reiz meidet, sonst funktionierte es ja nicht. Wegen Ihrer Wesensfestigkeit hat sie übrigens eine Therapiehundeeignungsprüfung bestanden ;-).


    Und nun raus hier....
    ätzend, daß Gewaltfreiheit hier pathologisiert wird. Hummel, das nenne ich paradox

  • Da ist mir auch einmal passiert. Wir hatten vor unserem Zwerg in 25 Jahren 3 Deutsche Doggen.
    Die konnte man wirklich alle ruhig und ohne viel Aufwand zu tollen Hunden erziehen, die überall mit hin konnten.
    Einer der Rüden hatte, da war er so 9 Monate alt, einmal einen "Ausrutscher". Wir sitzen im Cafe, und Hund hatte plötzlich die Idee, der Eisbecher könnte auch ihm schmecken. Ich dann natürlich "Aus und pfui ist das", da hat er mich angeknurrt, nicht nur gegrummelt, sonder richtig heftig. Aus dem Reflex herhaus habe ich ihm dann eine gescheppert und habe mich auch gleich vor mir selbst erschreckt.
    Geschadet hat das unserer Mensch/Hundbeziehung nicht und passiert ist so etwas hinterher auch nie wieder.
    Von beiden Seiten aus.
    Wie sieht es denn jetzt bei Dir aus? Ist das mit dem beissen weniger geworden? Oder hat Dein Dicker das einfach so weggesteckt und macht weiter wie bisher?
    Ich halte übrigens das "wegsperren" als Maßregelung bei einem solchen Verhalten auch nicht für eine glückliche Lösung. Ich würde in dem Fall auch etwas körperlicher werden, um dem Hund klar zu machen, das es so nicht geht.
    Wenn sich das verfestigt, hast Du irgendwann sehr schlechte Karten...................
    Man möge mich jetzt kreuzigen, aber gerade bei den großen (und damit dem Menschen körperlich meist überlegenen Rassen) habe ich die Erfahrung gemacht, das bei solchen Dingen eine klare Ansage direkt zu Anfang meist Wunder wirkt. Da musst Du natürlich gut beobachten und noch bevor das wirklich passiert eingreifen.
    Ich denke, Du wirst schon merken, wenn Dein Hund in dieser Absicht auf Dich zu kommt. Ich würde ihn da schon ins Sitz oder Platz schicken und ihm gar nicht erst die Gelegenheit geben, Dich wieder zu knuffen.

  • Zitat

    Warum beschweren sich eigentlich alle das ich mal nen Schlüssel geworfen habe. Warum regt sich niemand auf dass mein Althund den Jungspund nicht wegsperrt sondern eine drüber gibt wenn der über die Strenge schlägt? :headbash:



    Weil es komischerweise für niemanden ein Problem ist, dass Hunde untereinander regelmäßig strafen. Nur wenn der Mensch straft, kommt der große Aufschrei. Allein das Wort....STRAFE!!! Da muss der Hund ja sofort dran zerbrechen, die Bindung ist zerstört, das Vertrauen weg...am besten gibt man den Hund direkt ab. :headbash:


    Hazel hat von einer sehr souveränen, älteren Hündin auch schon eine drüber gekriegt, weil sie ihr zu aufdringlich in der Spielaufforderung war....ja und? Danach war sofort Ruhe. Besser als diese Hündin hätte ich meiner Spielkugel das nie verständlich machen können, mit allen Erziehungsmethoden dieser Welt nicht.

  • Zitat

    Da ist man aber wieder bei der "alten" (oder besser: modernen) Grundsatzdiskussion, ob man problemlos korrekt bestätigen kann und auf keinen Fall aber korrekt strafen - oder eben doch. Oder wie schlimm es denn ist, wenn man jeweilig "unkorrekt" handelt. Und daran scheiden sich die Geister. :smile:


    Hihi, ja, das lustige ist ja immer, dass die Leute mit einem Markerwort oder eben dem Click im richtigen Moment völlig überfordert sind, das Ding in die Hand zu nehmen und zum richtigen Zeitpunkt zu benutzen, ist ja alles sooooo schwierig, ne? Hört man ja öfter.
    Aber im richtigen Moment die Leine werfen, DAS geht natürlich immer. :lol: Und dann noch in der "angemessenen Härte"!


    Stets perfekt im Strafen. Aber exaktes Belohnen geht ja nicht.


    Ich finde es immer wieder herrlich. =)
    Die Leute wissen einfach nicht, was sie manchmal von sich geben. :hust:

  • Ist das so?


    Ist natürlich Unsinn. Meist höre ich nur, man könne nicht korrekt von Timing und Intensität strafen. Ich sage, man kann es genauso gut oder schlecht, wie man bestätigen kann.

  • Vielen Dank für die Anteilnahme einiger User bezüglich meiner Schwester. Hat mir sehr gut getan. Zudem traut sich hier doch der ein oder andere zu, mal Tacheles zu reden.


    Bezüglich "Bad sperren" muss ich jedoch noch etwas dazu sagen: Ich mache das nur dann, wenn er mich in der Wohnung anpöbelt bzw. ich mit seinem Verhalten nicht einverstanden bin. Das Wohnzimmer ist von der Tür aus genau 2 Schritte vom Badezimmer entfernt. Also ich glaube schon, dass er verknüpfen kann, warum er da jetzt landet, bis er sich wieder beruhigt hat (also er wird nicht stundenlang da eingesperrt, sondern nur solange, bis er wieder "heruntergefahren" ist und sich mir gegenüber ordentlich verhält. Das sind im Höchstfall 5 Minuten).


    Das passiert auch nicht täglich, aber durch die Pubertät sicher in den nächsten Wochen das ein oder andere Mal mehr. Mein Trainer meinte, es gibt zwei Möglichkeiten: Die "härtere" Gangart (bei einem Hund, der mal evtl. 80 kg wiegen wird) oder die sanfte Gangart.


    Die härtere beinhaltet bei Pöbeleien das angezogene Knie bzw. ein kurzer schmerzhafter Druck mit den Fingern an der hinteren Seite, an der die Haut sehr dünn ist, was heißt: So nicht mein Freund!


    Die sanfte beinhaltet ihn sofort!! also nicht erst nach 10 Minuten in ein Zimmer zu sperren, wie oben schon beschrieben und ihn dann erst wieder zu sich zu holen, wenn er sich anständig benimmt.


    Bei einer Dogge ist das so ein Problem. Ich glaube mit Wattebäuschchen ist hier nicht viel zu holen.


    Übrigens ist er seit seiner Backpfeife gestern NICHT traumatisiert :roll: und verhält sich ganz normal.


    Oskar ist meine erste Dogge und ich glaube, dass man da wirklich in der Erziehung mit feinfein und super doch nicht so weit kommt. Der Kerl weiß ja auch, dass er groß ist und traut sich aus diesem Grund wohl mehr zu.


    Also nochmal vielen vielen Dank für die tollen Antworten. Dies hier ist wirklich ein tolles Forum.


    Liebe Grüße aus Bayern
    Kusch

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