Bobtail/ Goldendoodle


  • Ein guter Züchter züchtet nicht nach Nachfrage einer Rasse, auch verdient ein Guter Züchter kein Lebensunterhalt damit.
    Und waeum sollte er das eigentlich tun nur wegen Nachfrage :hust:


    Weil wir keine 103 sind ;)

  • Moin,


    soweit ich mich erinnere war es ein Artikel in "Dogs" den ich gelesen hab und derjenige der diese Verpaarung andachte und helfen wollte, war der Vorsitzende des australischen FCI (da bin ich mir aber nicht sicher, jedenfalls ein internationaler Zuchtverband) und er sagte eben auch "hätte ich gewusst, was ich da in Bewegung setze - ich hätte es nicht getan"


    Eine Zuchthündin mit allen Prüfungen verliert, so stand es in dem Artikel, für den Rasseverband ihre Zulassung sobald sie Mischlinge wirft. Ich erinnere mich, das es bei den Münsterländern auch so ist und das dort mit Langhaar gemauschelt wird, weil man Mischlinge nicht immer sofort erkennen kann - kommt das raus, ist die Hündin, egal wie gut sie ist, jedenfalls sofort untauglich. Von daher denke ich, das gut Hündinnen für diese Vermehung eher nicht zu bekommen sind und das eben die eingesetzt werden, die irgendwelche Wesenszüge oder Fehler haben, die sie für ihre Rasse untauglich machen (bei Rüden genauso).


    Es stand so einiges darinnen, was ich spannend fand und auch im Kern, das die Mischlinge eben keine festgelegten oder vorhersehbaren Eigenschaften haben. Klar könnte man als Doodle-Züchter erstklassige Hunde kaufen und dann Mischlinge züchten, aber welcher gute Züchter gibt seine Hunde derart ab?


    Warum man keinen Pudel genommen hat (Königspudel wäre ja als Führhund groß genug gewesen) weiß ich nicht, ich hab zu wenig Fachwissen über Blindenhunde ansich oder den Vorgang, der ja im Grunde nur eine Nebenstory aus dem ist, was sich da entwickelt hat. Der Doodelwahn nimmt ja nun auch kein Ende, mittlerweile gibt es ja unzählige Doodle und da frag ich mich schon, welch Geisteskind sind solche Vermehrer und Käufer?


    Am Ende ist es wohl Prestige, ich benenne einen Mix (früher waren das schlicht Mischlinge) mit einem Rassenamen und die Besitzer geraten ins absolute Rage, wenn man ihren Hund als Mix bezeichnet, wo er doch ein Doodle ist - also geht es eben nicht um den Hund sondern um ein Willkommen am mehr.... je seltener und ausgefallener umso besser und mit dem richtigen Namen hab ich eben auch keinen Mischling mehr und zahle gern die horrenden Summen für einen Hund, der früher bei uns an der Ecke im Dorf verschenkt wurde.


    Schwachfug, aus unseren tausenden von Hunderassen würde sich sicher das richtige finden lassen, für jeden Halter.


    Sundri


    P.S. und nein, ich bin kein Mischlingshasser, ich hab selbst einen - aber eben einen Mix und keinen Garatonen, obwohl - klingt irgendwie nett. :lepra: Ich nehme auch bewusst so einen wieder - aber würde er bewusst vermehrt werden, würde ich das nicht unterstützen.

  • P.S. ich bin auch kein Doodlehasser, ich möchte einfach nur die Tatsachen stehen lassen, es sind Mischlinge - was ist daran verkehrt? Aber einen Mischling als Rasse zu verkaufen, entspricht eben nicht dem real life, sonderm dem Trend "ich mache mir das schön oder schöner" - dagegen hab ich was. Das sind total niedliche Hunde, aber eben keine Rasse.


    Oder vielleicht doch, bei Pferden kennen wir das ja auch,Maultiere bzw. Maulesel sind im Grunde nichts anderes. Darüber muss ich aber mal nachdenken, wobei niemand behauptet, dass das Rassen sind.... Vielleicht haben wir grad nichts Wichtiges zu besprechen?

  • Zorro, ungefähr so ist es - es ist natürlich nicht mit den Rassezuchtverbänden vereinbar, mal eben eine andere, neue Rasse züchten zu wollen. Was ich jetzt aber auch nicht verwunderlich finde. Die Verbände sind ja dazu da, die Rasse zu bewahren.


    Ich bin sicherlich kein Doodle-Hasser, aber auch kein Doodle-Befürworter. ich werde dafür niedergemacht, dass ich einen Pudel habe, der von einer Züchterin stammt (jetzt ist sie natürlich Vermehrerin, da den VDH verlassen) die Klein- und Großpudel kreuzt, um einen "Mittelpudel" zu züchten.


    Ist genauso ein kapitalverbrechen wie das doodlen.


    Man kann es nur immer und immer wieder sagen: Was nicht ok ist, sind falsche Versprechungen über die Hunde (wie auch beim ELO, der erzogen auf die Welt kommt :hust: ), und der Zuchteinsatz von ungeeigneten Tieren. Wird mit guen tieren gezüchtet und der Käufer nicht belogen - so what.

  • Maultiere und Maulesel sind das Ergebnis einer Kreuzung aus zwei Arten. Das ist etwas ganz anderes, als wenn man zwei Hunderassen miteinander verpaart.


    vom Handy gesendet

  • Zitat


    Warum füllen eigentlich die Doodle-Hasser hier im Forum ihre Profile nicht vollständig oder bewusst falsch aus (103 Jahre alt!)?


    Wie kommts eigentlich, mich und andere hier als Doodlehasser zu betiteln? Hass ist ein sehr heftiges Wort und ich für meinen Teil hasse nichts und niemanden, erst recht keine Hunde.


    Im Übrigen ist es wohl hoffentlich jedem selbst überlassen, wieviel bzw. was er über sein Profil preis geben möchte und was nicht. Zur Zeit meiner Anmeldung hier war es meines Wissens noch nicht möglich diesen Punkt einfach komplett auszulassen, jetzt gehts anscheinend und ich war mal so frei es zu ändern.

  • Zitat

    Moin,


    Eine Zuchthündin mit allen Prüfungen verliert, so stand es in dem Artikel, für den Rasseverband ihre Zulassung sobald sie Mischlinge wirft. Ich erinnere mich, das es bei den Münsterländern auch so ist und das dort mit Langhaar gemauschelt wird, weil man Mischlinge nicht immer sofort erkennen kann - kommt das raus, ist die Hündin, egal wie gut sie ist, jedenfalls sofort untauglich. Von daher denke ich, das gut Hündinnen für diese Vermehung eher nicht zu bekommen sind und das eben die eingesetzt werden, die irgendwelche Wesenszüge oder Fehler haben, die sie für ihre Rasse untauglich machen (bei Rüden genauso).


    Na, da hätte man da ja ne Hündin für die Doodel zucht ;)


    Wenn ich das lese, muss ich aber schon irgendwie den Kopf schütteln. Ja, das systematische Produzieren und clevere Vermarkten von Mischlingen hilft weder den Rassehunden, noch den Hunden im Tierheim, aber es ist auch kein Wunder, dass Otto-Normalverbraucher (also die, die keine drei Jahre warten und 600 Kilometer fahren, um an einen Hund zu kommen) das Vertrauen in Rassehunde verloren hat.
    Da wurde jahrzehntelang selektiert nach einer kurzen Beurteilung in nem Ring, die rein auf Äusserlichkeiten beruht (und teilweise ziemlich absonderlichen Äusserlichkeiten). Das hat sich zwar teilweise geändert aber manche Rassen sind einfach verhunzt. Wenn zig Goldie durch die Nachbarschaft kriechen, die mit 7 Jahren schon uralt wirken, Berner kaum 9 Jahre alt werden, Schäferhunde schon verkrüppelt geboren werden und das auch noch als erstrebenswert prämiert wird etc. ist es ja kein Wunder, dass zusammen mit dem Mythos 'Mischlinge sind gesünder' das Geschäft mit den 'Designer-hunden' boomt wie sonst was.
    Das eine ansonsten tolle Hündin ihre Zuchtzulassung verliert, nur weil aus was weiss ich für einem Grund ein Mischlingswurf entstanden ist, ist mMn einfach genau die Art von Schwachfug, weswegen so viele Rassen mit ihrer Beschreibung auch eine ellenlange Krankheitsliste habe.


    Sorry für's OT. Ich hab dieses Jahr ausführlich Crufts geguckt und wenn man sieht, was da teilweise so läuft kriegt man echt die Krise.

  • Moin,


    da hab ich ich bei den Pferden wohl vergaloppiert :hust:


    @ Kikt, was bei Rassezucht erlaubt ist (ich nenn mal die Cavalier Spaniel mit einem oft zu kleinen Schädel für ihr Gehirn und den entsprechenden Störungen, die sich daraus ergeben als Beispiel, die lt. VDH immer noch zur Zucht zugelassen werden, weil sie eben dem Zuchtziel entsprechen) muss man sehr kritisch betrachten. Ich erinnere mich an die Wolfshunde aus unstem Ort, die, als ich damals Kind war, noch 10 bis 12 Jahre alt wurden und heute eine Lebenserwartung von 8 Jahren haben, als zweites Beispiel.


    Nur hat das ja nicht mit der Diskussion zu tun - es geht ja um das Benennen von Mischlingen zur Rasse - und was die einen schlecht machen, macht ja die anderen nicht besser - nur anders.


    Und, braucht die Welt jetzt Münsterdoodle? Ich glaub ja eher nicht.... ich unterschreib das mit dem gruselig und ich wünsche den ursprünglichen und seltenen Rassen gar keine FCI Anerkennung, manchmal bleibt es besser so, wie es ist. Ist nur eine andere Diskussion und nicht diese und wird nicht besser, wenn wir es vermischen.


    Sundri

  • Ich bin kein Doodlehasser, warum auch, die Hunde können ja nichts dafür.
    Ich mag es nur nicht, wie die Hunde vermarktet werden und finde es unsinnig, gewollt Mischlinge zu produzieren. Vor allem, wenn es ein reinrassiger Pudel in den meisten Fällen auch getan hätte ... so viel Unterschiede haben Doodle und Pudel mMn nämlich (optisch) oft nicht.


    Es bleibt auch nicht bei Goldendoodle, sondern Labradoodle, Schnoodle, Aussiedoodle, Weimadoodle... :muede:
    Klar, und alles sind die Top Familienhunde, weil sie immer nur "das Beste" mitbekommen haben. Als ob!


    WENN sich ein paar Züchter/Liebhaber zusammentun würden UND ein gemeinsames Ziel verfolgen würden (einschließlich: Anerkennung als Rasse, eigener Verein, vorgeschriebene Gesundheitsüberprüfungen, Wesensüberprüfung, usw.), dann könnte ich mich vielleicht damit anfreunden.
    Warum auch nicht? Familienhunde sind gefragt, mehr als je zuvor.


    Das Problem ist aber, dass es Mischlinge bleiben werden, weil immer "neu gedoodlet" wird und die Hunde in der F2 Generation schon nicht mehr ganz so süß sind...

  • Die Nachkommnden zweier Linien mit hohem Homozygotiegrad sind ziemlich einheitlich und oft robuster als beide Eltern (Heterosiseffekt). In der Getreide- aber auch der Nutztierzucht macht man sich das seit langem zu nutze und setzt gezielt und sehr erfolgreich großflächig solche F1 Hybride ein.
    Natürlich steht und fällt das mit der Auswahl der Elternlinien. Die muss mit Sorgfalt getan werden, denn es gibt eben durchaus auch negative Heterosiseffekte..
    Aber eine sinnvolle Auswahl der Elternlinien ist bei Hunden ebenso machbar wie bei Schweinen - oder Weizen.
    Warum ist das in der Landwirtschaft so anerkannt und bewährt aber in der Hundezucht so verpönt? Das verstehe ich absolut nicht....obwohl ich Biologe bin.
    Unsere Hunderassen werden aufgrund heutiger, teils haarsträubend unsinniger Zuchtvorgaben immer weiter genetisch verarmt, ihr Homozygotiegrad wird immer größer. Irgendwann wird die Rassezucht dann komplett zusammenbrechen, wenn man das weiter auf diese Art betriebt. Oder, man macht sich irgendwann doch die Erkenntnisse der Populationsgenetik zu nutze und züchtet nach anderer Strategie. Bis dahin macht die Kreuzung gut ausgewählter unabhängiger Linien in meinen Augen viel Sinn, wenn man vitale Tiere generieren möchte.


    Viele Grüße


    Ingo

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