Lonely Barkers - die Alleinbleib-Selbsthilfegruppe

  • Genau diesen Thread hab ich gesucht.

    Bei uns lebt, seit er fünf Monate alt ist, Rüdiger, er kann zuhause nicht allein bleiben. Die Hunde kriegen was zum kauen und wir verabschieden uns und gehen. Er frisst das Kauzeug seelenruhig auf und legt dann mit Heulen los, wie ein Wolf. Er ist inzwischen fünf Jahre alt und wir organisieren ständig alles um ihn herum. Das interessante dabei ist, dass er in Auto, auf der Arbeit und auch in der Box im Zelt auf Turnieren ohne Probleme allein bleibt.

    Ich glaube, er ist einfach gefrustet, nicht ängstlich, Sonst würde er ja nicht erst in Ruhe aufessen. Habt ihr eine Idee, wie wir wenigstens mal ne Stunde schffen um vielleicht mal ohne Hund einkaufen zu fahren?

    Wie trainiert ihr denn bisher?

    Ob dein Hund jetzt aus Frust oder aus Angst nicht alleine bleiben kann ist ja erstmal egal. Ich habe einmal Frusthund und einmal Angsthund und der Aufbau ist bei mir derselbe, da es darum geht dem Hund Wege aufzuzeigen wie er sich selbst wieder entspannen kann.


    Und meine Hunde können auch hervorragend im Auto alleine bleiben. Das geht tatsächlich vielen Hunden so die es Zuhause nicht können.

  • Wir beobachten und versuchen den Zeitpunkt abzupassen, wo er noch nicht jault. Einfach rein kommen ohne großes Gewese, aber wir kommen nicht weiter und ich hab irgendwie keine Idee, wie wir die Zeit verlängern können.

  • Dieser Aufbau funktioniert bei einem Hund der schon Probleme mit dem alleine bleiben hat meist nicht. Egal wie, aber ihr solltet das Training nochmal neu starten.


    Hier funktionieren feste Rituale, Entspannungstraining und der Abbau von Schlüsselreizen wie Jacke anziehen usw. Das baut man alles getrennt voneinander auf und übt sie erstmal ohne dass man das Haus verlässt. Schau mal hier im Faden, da habe ich mehrmals ein Video verlinkt was das alles erklärt.

  • Hi,


    kann mir einer von euch eine Kamera empfehlen, die absolut keine Geräusche macht? 🤔 Sei es, wenn die Kamera eine Aufnahme startet oder von Tag- auf Nachtmodus (und umgekehrt) wechselt.


    Oskar findet das leise „Klick“ leider gruselig, fürs entspannt alleine bleiben also nicht sehr förderlich. 😬

  • Wir hatten gerade den totalen Rückschlag. Nachdem es eine Weile gut geklappt hat, Karla 1-1,5 Stunden alleine zu lassen, ist sie heute nach 15 min total unruhig geworden, hat wieder gejault und sich nicht mehr beruhigt. Wir standen dummerweise im Trecker-Demo-Stau und kamen so schnell nicht nach Hause. Sie hat sich zwar zwischendurch auch immer mal wieder für ca 5 min hingelegt, ist aber immer wieder unruhig geworden. 😢


    Keine Ahnung, wie wir jetzt weiter machen sollen. Das kam so unerwartet, nachdem es echt schon ziemlich gut geklappt hat..

  • Wir hatten gerade den totalen Rückschlag. Nachdem es eine Weile gut geklappt hat, Karla 1-1,5 Stunden alleine zu lassen, ist sie heute nach 15 min total unruhig geworden, hat wieder gejault und sich nicht mehr beruhigt. Wir standen dummerweise im Trecker-Demo-Stau und kamen so schnell nicht nach Hause. Sie hat sich zwar zwischendurch auch immer mal wieder für ca 5 min hingelegt, ist aber immer wieder unruhig geworden. 😢


    Keine Ahnung, wie wir jetzt weiter machen sollen. Das kam so unerwartet, nachdem es echt schon ziemlich gut geklappt hat..

    Hatte ich auch mal. Bei mir war das Problem, dass das Tier schon beim Verlassen nicht in der richtigen Situation war (also noch unruhig, eigentlich war Zeit zum Gassigehen...). Als ich das danach nochmal mit den richtigen Voraussetzungen versucht habe, ging es da weiter, wo wir vor dem gescheiterten Mal aufgehört hatten.

  • Kennt das jemand? Jacky, aus dem Tierschutz, konnte von Anfang an, da war er eins, gut alleine bleiben. Er wirkte immer sehr entspannt, obwohl wir da noch keine Kamera hatten.

    Dann kam Corona und durch verschiedene Umstände war er fast nie mehr alleine zu Hause. Im Moment muss er es auch echt selten. Er hat es irgendwie " verlernt". Was noch manchmal geht, ist das normale Morgenritual: Spaziergang, Fressen, alle verlassen das Haus. Was hat nicht mehr geht ist: alle verlassen das Haus erst mittags oder abends. Dann dreht er total durch.

    Wenn ich als Hauptbezugsperson gehe, geht er auf seinen Ruheplatz oder zu meinem Sohn ins Zimmer. Er ist cool.

    Geht dann der Rest der Familie, ist auch alles gut. Wir haben mittlerweile drei Kameras und er bewegt sich wirklich kaum. Meistens schläft er durch.

    Das Problem ist eigentlich nur, wenn ich gehe und er dann komplett alleine ist. Da die Situationen aber recht selten sind, weiß ich nicht wirklich, wie ich das trainiere. Er begleitet mich oft und macht das auch gut, wartet zum Beispiel problemlos im Auto.

    Ich denke Zuhause ist es eher Frust statt Angst...

  • Hier ist es so, dass ich nach längerem Abhandenkommen der Alleinseinsituation das Training neustarten muss. Heißt, wir waren 6 Wochen an einem anderen Ort und Hund war nie allein, wenn auch öfter ohne mich. Nun zurück im alten Leben starte ich quasi wieder beim Briefkasten und den kurzen 5 Minuten.


    Betti braucht einfach Routine und muss wissen, was sie erwartet. Wenn sie weiß jeden Tag passiert das und das, dann gewöhnt sie sich wieder dran. Das ist anstrengend. Aber gleichzeitig passt sie sich auch neuen Routinen und Situationen wieder an. Ihr fehlt es aber an Sicherheit, wenn längere Pausen waren.


    Außerdem können Dinge wie Krankheiten, Alter und andere Veränderungen das vorherige Alleinseinkönnen verändern. Der Hund meines Bruders war früher 7h alleine ohne Probleme. Seit dem Kind hat er Stress bei 30 Minuten.


    Wir Menschen ändern unsere Präferenzen ja auch über die Lebensphasen.

  • Jackybär das ist bei uns sehr ähnlich...
    Grundsätzlich ist es besser, wenn alles routinemäßig läuft. Morgens alle Kinder und Mann aus dem Haus. Hund + ich (im Homeoffice) alleine - wenn ich dann weggehe, funktioniert es zu 99% problemlos.

    Am Wochenende und in den Ferien, wenn alle zuhause sind, funktioniert es zu 99% NICHT. Egal um welche Uhrzeit.

    Nachmittags und abends ist es im Routinealltag total unterschiedlich. Eine gute Grundvoraussetzung ist, dass wir vorher mit ihr unterwegs waren, am besten auslastend Fahrradfahren o.ä.. Ist aber auch keine Garantie, dass es dann zuverlässig immer klappt :ka:
    Die schwierigste Zeit ist abends, da funktioniert es eher selten.
    In den letzten Wochen es ist wieder deutlich schlechter geworden. Vermutlich durch die Ferien und weil wir sie zweimal alleine lassen mussten und sie sich reingesteigert hat :muede:
    Zuletzt hatten wir Besuch und der Hund sollte währenddessen im Schlafzimmer bleiben - das ist ihr gewohnter Rückzugsort und normalerweise überhaupt kein Problem. Nach einiger Zeit fing sie plötzlich an zu bellen - so, wie sie auch bellt, wenn sie alleine ist. Obwohl wir direkt im Nebenzimmer waren! Für mich in diesem Fall ein klares Zeichen von Frust und ich habe es ihr verboten :mute:

    Aber ob es in allen anderen Situationen auch Frust ist... das kann ich nicht mit Gewissheit sagen. Denn sie ist wirklich sehr gestresst dabei. Vermutlich handelt es sich da eher um Verlustangst oder Kontrollverlust.

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