Australian Shepherd geeignet?

  • Hallo Zusammen,


    ich bin in einer Familie zusammen mit einem aktiven Dackelmischling aufgewachsen, der immerhin stolze 15 Jahre alt geworden ist. Mittlerweile ist es ca. 5 Jahre her, seitdem er gestorben ist und ich (23 Jahre) und mein Bruder (20 Jahre) wollen uns zusammen mit unserer Mutter einen neuen Hund zulegen.


    Momentan liebäugeln wir sehr stark mit den Australian Shepherds.


    Aktuell zur Situation: Wir sind allesamt Berufstätig. Mein Bruder und ich arbeiten beide Mo - Fr von 08:00 - 17:00.
    Könnte ca. eine halbe Stunde Mittag zu Hause verbringen. Meistens ist aber unsere Mutter eine halbe Stunde bist Stunde mittags zu Hause (aber nur 2 x die Woche, sonst vormittags oder nachmittags komplett frei!). Sprich sie arbeitet i.d.R. morgen bis ca. 12/13:00 und ist bis auf 2 x die Woche sonst da um aufzupassen.


    Ab ca. 17:30 sind dann mein Bruder und ich wieder da und kümmern uns ab da um den Hund. Wir sind beide recht sportlich, auf Dauer sind lange Spaziergänge und Lauf bzw. Radtouren kein Problem. Auch habe ich sonst keine anderen Beschäftigungen sodass ich die Zeit nach der Arbeit voll und ganz dem Hund schenken könnte.


    Mir ist sehr bewusst, dass der die Aussi's sehr intelligent sind und viel Beschäftigung brauchen (körperlich und geistig). Da ich mit dem Hund auch 1 x die Woche in die Hundeschule gehen möchte und später auch Agility mit ihm machen will, sehe ich ab der Zeit nach der Arbeit eigentlich kein Problem, den Hund auszulasten und Zeit mit ihm zu verbringen.


    Der Knackpunkt meiner Situation, der mir momentan etwas Sorgen bereitet, ist einfach der, dass der Hund zwischen 08:00 und 17:30 ca. leider im worst case nicht so viel beschäftigt werden kann...
    Im Welpenalter sehe ich noch nicht das Problem, aber wenn er älter wird und mehr Aufmerksamkeit fordert eben doch. Jedoch habe ich auch oft die Möglichkeit, mir meine Gleitzeit auszunutzen, so könnte ich schon um 15:30 oder 16:00 zurück nach Hause.


    Was meint ihr, ist der Aussi ein Hund für mich und meine Familie?
    Ich denke, wenn wir den Hund mit Ruhezeiten etc. im Welpenalter konsequent erziehen, wäre es sehr gut machbar, den Aufwendigen Auslauf und vor allem die geistige Auslastung auf den späten Nachmittag zu legen.


    Vielleicht war jemand in einer ähnlichen Situation wie ich?


    Übrigens: Sobald der Hund in die Familie kommt, ist 4 Wochen lang am Stück jemand zu Hause um ihn zu betreuen und ihm ein gutes Einleben zu ermöglichen.


    Vielen Dank für eure ehrlichen Meinungen!!!


    Viele Grüße
    Robin

  • Huhu,


    mal abgesehen davon, dass ich aus deinem text nicht wirklich herauslesen kann, warum ihr einen aussi haben wollt...muss es denn ein welpe sein? nach nur einem monat bei euch finde ich es nahezu unmöglich, dass der kleine (der ja quasi dann so um die 12 wochen alt wäre) schon lange genug allein bleiben kann, wie es eure situation erfordert...von stubenreinheit mal ganz abgesehen ;)


    Zitat

    Der Knackpunkt meiner Situation, der mir momentan etwas Sorgen bereitet, ist einfach der, dass der Hund zwischen 08:00 und 17:30 ca. leider im worst case nicht so viel beschäftigt werden kann...
    Im Welpenalter sehe ich noch nicht das Problem, aber wenn er älter wird und mehr Aufmerksamkeit fordert eben doch. Jedoch habe ich auch oft die Möglichkeit, mir meine Gleitzeit auszunutzen, so könnte ich schon um 15:30 oder 16:00 zurück nach Hause.


    ich seh das eher genau anders rum...für einen ausgewachsenen hund, ist das durchaus machbar...nicht optimal, aber machbar...dass ihr geplant habt, dass der hund vor 8.00 uhr dann bereits mal draußen war mit euch, bissl gelaufen ist, was auch immer...davon gehe ich einfach mal aus.
    aber mit einem welpen...öhm...seh ich eher schwarz.
    normalerweise übernimmt man so einen kleinen hundezwerg ab 8 wochen...in diesem alter müssen sie mindestens alle 2 stunden raus und pipi machen (wenn ihr glück habt, schläft er nachts so halbwegs durch) und in nur 4 wochen wird sich das noch nicht großartig verbessern...
    ich bin auch eigentlich der meinung, dass welpen/junghunde viel mehr aufmerksamkeit fordern als erwachsene hunde...die kleinen haben einfach viel mehr blödsinn im kopf. beim erwachsenen hund hat man den vorteil, ihn kann man viel geziehlter auslasten, mit ihm arbeiten und wenn der hund vernünftig ruhe halten gelernt hat, steckt er auch durchaus mal gut weg, wenn eben mal keine zeit für ihn da ist.


    Zitat


    Was meint ihr, ist der Aussi ein Hund für mich und meine Familie?


    dazu wärs ganz gut, wenn du etwas mehr erzählst...was erwartet ihr von eurem neuen familienmitglied, was wollt ihr auf keinen fall, womit könnt ihr im worst case leben?


    jagdtrieb, wach- und schutztrieb, hüten...eigentständigkeit, will-to-please usw.


    Zitat


    Ich denke, wenn wir den Hund mit Ruhezeiten etc. im Welpenalter konsequent erziehen, wäre es sehr gut machbar, den Aufwendigen Auslauf und vor allem die geistige Auslastung auf den späten Nachmittag zu legen.


    ich muss doch nochmal nachfragen...
    ihr wollt aber schon morgens much mit ihm ne runde gehen oder? ansonsten könnte euch passieren, dass er sich als innenarchtekt betätigt ;)

  • Wenn ich das richtig verstanden habe, ist die Mutter immer mind. 1/2 Stunde täglich Mittags da?
    Wenn ihr dannn morgens vor acht auch schonmal kurz raus geht, sollte es gehen, denke ich.
    Und es sollte die Möglichkeit geben, dass der Hund Morgens oder mittags auch schonmal sich austoben kann, sprich frei laufen, spielen, etc. Nur an der Leine um den Block laufen bringt nicht da viel.


    Wenn es aber Bedenken gibt, dass der Hund tagsüber nur wenig beschäftigt werden kann, wäre es ja vielleicht ne Überlegung, einen Hund zu nehmen, der nicht so hyperaktiv ist wie ein Aussie.

  • Aussies sind tolle Hunde, keine Frage!


    Wie sieht es denn mit den anderen Eigenschaften aus (Jagdtrieb, Schutztrieb, Wachtrieb), könnt ihr damit umgehen?

  • Zitat

    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist die Mutter immer mind. 1/2 Stunde täglich Mittags da?
    Wenn ihr dannn morgens vor acht auch schonmal kurz raus geht, sollte es gehen, denke ich.
    Und es sollte die Möglichkeit geben, dass der Hund Morgens oder mittags auch schonmal sich austoben kann, sprich frei laufen, spielen, etc. Nur an der Leine um den Block laufen bringt nicht da viel.


    Wenn es aber Bedenken gibt, dass der Hund tagsüber nur wenig beschäftigt werden kann, wäre es ja vielleicht ne Überlegung, einen Hund zu nehmen, der nicht so hyperaktiv ist wie ein Aussie.



    Da muss ich nochmal nachharken. Ein Aussie ist nur so hyperaktiv wie er erzogen wird! Bei den Aussies gilt: weniger ist mehr. Deswegen rate ich persönlich immer von Sportarten wie Agi, Flyball und Co ab, da die meisten dadurch einfach hohl drehen. Genauso wie " Der muss was tun! Der muss mindestens 5 Stunden am Tag laufen!". Das ist völliger Blödsinn und geht genau in die falsche Richtung. Nämlich zu einem hyperaktiven Nervenbündel.

  • Mit der Auslastung sehe ich eher weniger das Problem.


    Es geht ja nunmal nicht darum einen Aussie den ganzen Tag zu beschäftigen.
    Wenn man das natürlich tut, DANN hat man einen hyperaktiven Hund.


    Man sollte sich wie Eillinel schon schrieb eher Gedanken machen, ob man ggf. mit rassetypischen Eigenschaften klar kommt.
    Wichtig ist es wirklich einen Aussie alltagstauglich zu bekommen.


    Und ebenfalls schließeich ich mich Eillinel's Gedanken an, dass 4 Wochen vermutlich nicht reichen werden, dass der Welpe entspannt einige Stunden alleine bleiben kann.
    Es sollte also in jedem Fall einen Plan B geben, damit die Betreuung des Welpen gewährleistet ist.


    sabarta :gut:

  • Hi!


    Vielen Dank für die Antworten.


    Ja stimmt, das habe ich total vergessen, da ich zu sehr drauf fixiert war, die Probleme zu schildern. :headbash:


    In erster Linie suche ich nach einem Gefährten, mit dem man viel zeit verbringen kann, der Familienfreundlich ist (sicher sehr allgemein gegriffen), der aber auch aktiv ist und wissbegierig, damit wir uns gegenseitig auslasten können. Sei es joggen, Spaziergänge am See und und und...


    Natürlich fehlt mir auch einfach irgendwie die das Leben mit einem Hund, da ich es von klein auf gewohnt war.


    Dass meine Wahl auf einen Aussi fällt ergibt sich unter anderem aus den o.g. Punkten. Ich weiß, dass es natürlich auch mit anderen Hunden möglich ist, aber zugegebenermaßen habe ich mich einfach in diese Rasse verliebt. Es sind bildschöne Hunde und haben etwas anzieht, dass mich irgendwie fesselt. :smile:


    Das wir mit dem Hund vor der Arbeitszeit rausgehen war für mich auch selbstverständlich, habe es daher nicht mit aufgezählt. :-) Es muss nicht unbedingt ein 8 Woche alter Welpe sein, nur habe ich gedacht, dass wir so von Anfang an die Möglichkeit haben, dass der Hund lernt, wie unser Alltag aussieht und damit groß wird - das war meine Idee dahinter. Einen Plan B könnte ich mir sicher auch erarbeiten, da ich Mittags ebenfalls nach Hause könnte, leider aber auch nur für ca. eine halbe Stunde.


    Ich weiß leider nicht wie viel Arbeit oder wie schwer es ist, einen "älteren" Hund in die Familie zu holen und diesen zu erziehen, da wir unseren damaligen Hund ebenfalls als Welpen bekommen haben. Ist aber auch schon etwas, an das ich gedacht hatte, gerade wegen der 4 Wochen die ja doch recht knapp berechnet sind. Meine Situation ist sicher nicht ideal, aber das Problem hätte ich ja auch mit jedem anderen Welpen/Hund. Im Idealfall könnte ich ihn sogar mit zur Arbeit nehmen (auch wenn's evtl. nur halbtags möglich ist, aber immerhin...), da habe ich aber noch nicht nachgefragt, da wir uns aktuell noch in der Planung befinden. Evtl. könnte ich aber auch jemanden fragen, der täglich ein / zwei mal nach dem Hund sieht.


    Mit dem Jagdtrieb können wir meiner Meinung nach umgehen bzw. ich weiß auch, dass der Aussi einen ausgeprägten Sinn hat. Hatten vorher einen Dackelmischling, der auch sehr aufgeweckt und aktiv war bzw. ebenfalls einen sehr ausgeprägten Jagdinstinkt hatte. Hasen waren für ihn auch immer interessant, aber dennoch konnten wir ihn eigentlich immer recht gut im Zaun halten.


    Natürlich ist mir das Wohl des Hundes sehr wichtig und ich will keinesfalls, dass er nur ein "Statussymbol" o.ä. wird. Ich möchte einen Begleiter haben, der mich durch's Leben begleitet.


    Zu einem hyperaktiven Hund möchte ich ihn auch gar nicht erziehen. Dennoch sollte er Nachmittags seine Phasen bekommen, wo er sich auspowern kann, bzw. auch geistig gefordert wird. Natürlich nicht im extremen Sinne, sondern eher wie die Meinung von Sabarta.


    Dankeschön. :-)


    Vielen Dank

  • Der Aussie kann Dich sehr einschränken als Begleiter im Alltag. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass er von anderen Hunden wenig hält. Von anderen Menschen vielleicht auch nicht. Und das äußert er nicht nur, indem er sie ignoriert, sondern aktiv gegen sie vorgeht, sich dabei nicht so einfach beeinflussen lässt.


    Magst Du ein solches Verhalten?

  • Thema Familienhund und mit ins Büro nehmen:


    An beiden Stellen kommen ab und an Fremde in Kontakt mit dem Hund. Es gibt durchaus Aussies, die Besucher nicht ins Haus lassen. Klar ist das auch Erziehung, doch man muss sich darauf einstellen, dass der Hund eventuell nicht everyboys darling ist. Wenn ihr euch jedoch einen erwachsenen Hund holt, weiss man ja schon in welche Richtung es geht. Aussiewelpen können nämlich ziemliche Wundertüten sein. Der eine lässt keinen Besuch rein, der andere hat mega Jagdtrieb. Auch kenne ich viele Aussies die massiv Ressourcen verteidigen.


    Ich will den Aussie nicht als Hund für Übermenschen darstellen, doch man sollte schon wissen, dass es nicht nur die schönen Plüschs sind.


    Wenn der Hund in der Zeit wo ihr weg seid wirklich Ruhe hält, verträgt er es auch abends ordentlich Power zu geben, bzw. braucht dies auch. Man muss halt den schmalen Grad zwischen "zuviel" und "zu wenig" finden. Wenn man aber etwas Gespür dafür hat und Zeichen richtig deutet, ist das garnicht mal soo schwer.


    Gegen einen Welpen spricht halt die lange Zeit die er alleine bleiben muss. Einem Hund muss man das Alleinsein beibringen, es kann also sein, dass er nach dem genommenen Urlaub immernoch nicht alleine bleiben kann.




    Man sollte halt wissen, dass unter dem Plüsch sich ein reizempfindlicher Hund mit Tendenz nach Vorne befindet.

  • Hallo,
    ich finde auch, dass Elinel das schon sehr gut ausgeführt hat. Ich kenne die Mutter die mittags kurz den Hund betreuen soll ja auch nicht. Ist sie dem denn auch gewachsen? Gerade bei Aussis schleichen sich, wenn man nicht aufpasst gerne schnell Unarten ein. Die sind dann unter Umständen schwerer zu handeln als bei einem kleinen Dackel. Klar muss ein Hund auch mal alleine bleiben können. Doch ein Hund ist ein Rudel-Tier und egal wie gut erzogen, ist es kein erstrebenswerter Umstand für so ein Tier (egal welche Rasse) wenn auch mit kurzen Unterbrechungen, den lieben langen Arbeitstag alleine zu sein. Der Hund hat kein Verständnis dafür, dass Herrchen und Frauchen das Geld fürs Futter auch verdienen müssen.
    Auch wenn ich einem anderen Beitrag, man könne einen Aussi auch zur Hyperaktivität erziehen, Recht geben muss, so gebe ich schon zu bedenken, dass eine regelmäßige geistige und körperliche Auslastung wichtig ist. Klar, zur Aktivität gehört auch Ruhe, doch von 8-17.30 Uhr ist zu viel des Guten.
    Fazit: Der Aussi gehört in Hundeerfahrene Hände die mit seiner Intelligenz (auch im negativem Sinn) umzugehen wissen und Erziehungserfahren sind. Er lernt zwar sehr schnell Sitz, Platz und Bleib, doch noch viel schneller lernt er auch die Schwächen seines Besitzers zu lesen und auszunutzen!
    Es ist eine tolle Rasse, die aber gemäß ihrer Zuchtbestimmung zum Teil Eigenheiten hat, die nicht jedermans Sache sind (Hüteverhalten, Jagdtrieb, Teritorialverhalten,...).
    Der Aussi war bis vor kurzer Zeit noch ein reiner Arbeitshund, was sich auch in seinem heutigen Verhalten und Anspruch noch stark bemerkbar macht. Die Unterscheidung mancher Züchter in Show- und Arbeitslinien ist meiner Erfahrung nach Quatsch.


    Tut dem Tier und Euch den Gefallen und überlegt Euch noch einmal genau ob dies die richtige Zeit für Euch ist einen Hund anzuschaffen.


    Trotzdem alles Liebe


    Anne

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