Kastration - ja / nein ?

  • Eier ab und du hast einen Super Sporthund, diese Meinung habe ich auch schon mal von einer Trainerin gehört. Auch in diesem Fall ging es um einen etwa einjährigen Rüden, der sich altersentsprechend, aber in keiner Weise ungewöhnlich benahm.

    Ich finde diese Haltung ethisch bedenklich. Es ist eine Sache, bei ernsthaften Haltungsproblemen eine Kastration zu erwägen, um allen Beteiligten ein besseres Zusammenleben zu ermöglichen. Eine ganz andere Sache ist es aber, einen Hund nur deshalb chirurgisch zurechtzustutzen, um eine Sportart erfolgreicher auszuüben. Das dient nicht dem Hund, sondern der Hund wird zum Sportgerät degradiert.


    Dagmar & Cara

  • ich finde es halt sehr schade,daß viele Hundehalter sich aus der Affäre ziehen,was das aufreiten angeht. Das ist normales Verhalten ,die regeln das untereinander.
    Wenn Lennox versucht einen anderen Rüden anzurammeln gibt es eine Ansage. Von mir! Er darf schon wissen was ich davon halte.
    Man kann da schon etwa intervenieren.
    Ich hole Ihn ja auch aus einem "Spiel" , wenn es zu kippen droht. Wenn das Gemüt wieder kühler ist, darf er weiterspielen.
    Hat jemand Erfahrungen ob man das Verhalten mit Chip 1 zu 1 auf das Verhalten mit "richtiger" Kastration übertragen kann?

  • Hat jemand Erfahrungen ob man das Verhalten mit Chip 1 zu 1 auf das Verhalten mit "richtiger" Kastration übertragen kann?

    Es gibt im Gesundheitsunterforum einen Thread zum Chip und den Erfahrungen damit!

    Bei unserem Max war das Verhalten mit Chip und danach als Kastrat nicht genau das Gleiche! Max war mit dem Chip, als der richtig gewirkt hat, ziemlich chillig. Das was das Problem war, weswegen wir den Chip wollten, war auch weg.
    Nach der Kastration war es auch gut, aber nicht genauso wie unter dem Chip.
    Denke mal, das ist ja trotzdem eine andere Hormonlage.

    Manche berichten auch davon, dass der Hund sich komplett anders gegeben hat als unter dem Chip, aber meistens ist es relativ ähnlich.

  • ganz deine Meinung.
    Kastration behebt keine Erziehungsdefizite.
    Ich bin halt immer noch hin und her .
    Lennox hat jetzt notgedrungen den Chip. Draussen ist er losgezogen und hat sich seine "Kandidaten" gesucht. Größer und älter als er und dann ging es rund. Kommentkämpfe wie aus dem Lehrbuch . Es ist auch nie was passiert. Nichtmal Haare sind geflogen. aber es hat ausgesehen als ob sie sich umbringen.
    Finde mal einen Hundebesitzer, der da mitmacht. Ich wolte ihn abrufen. Leider vorübergehend taub. Ich habe gelockt, geschimpft, abgelenkt. Vergiss es !
    Einmal hab ich ihn wirklich rundgemacht. So volles Programm .Hin, Hund gepackt,aus Knäuel rausgezogen am Hals gepackt und auf den Boden gedrückt bis er sich nicht mehr gerührt hat.Begleitet von deutlichen akustischen Unmutsbekundungen. War nicht nachhaltig. Der Nächste war wieder am dransten.
    Jetzt hat er seit Anfang Dez den Chip und jetzt spielt er wieder mit anderen Rüden.
    Er war halt erst 13 Mon als er ihn bekommen hat.
    ich habe jetzt schon so oft gehört ,daß frühe Kastration die mentale Reife beeinträchtigt.
    Ich weiß nicht ob und was da dran ist.
    Pferde werden mit einem Jahr kastriert , ohne die mentale Entwicklung zu beeinträchtigen. Das entspricht einem 7 monatigen Hund.
    Hund aus dem Tierschutz werden NUR kastriert/sterilisiert vermittelt. Ohne Rücksicht auf das Alter.
    Wie hast Du das denn gehandhabt?

  • Pferde werden nur mit einem Kahr kastriert, wenn es nicht anders geht. Lieschen Müller ist die artgerechte Aufzucht in einer Hengstherde zu teuer, sie möchte ihr schnuggiputzi aufwachsen sehen und täglich an ihm rumpfuschen.

    Vernünftige Züchter und Pferdeleute mit Erfahrung, insbesondere Leistungsleute kastrieren so spät wie irgend möglich, selten unter drei Jahren. Gewisse Rassen bleiben ohne Probleme sechs,sieben Jahre Hengst. Und das nicht ohne Grund....

    Aber hier ist es auch wie bei Hundehaltern, man muss sich bei Erziehung und Haltung halt ein bisschen anstrengen.

  • dass Hunde aus dem Tierschutz nur kastriert vermittelt werden stimmt nicht.

    Wir haben unsere Hündin aus dem Tierschutz und sie war NICHT kastriert. Auch laut ihrem Tierschutzvertrag wäre es nicht nötig gewesen, sie kastrieren zu lassen.
    Kastriert wurde sie nur aus gesundheitlichen Gründen.

  • na gut, wir haben etliche tierschutztechnisch aktive Tierärzte als Kunden. von denen habe ich die Info,daß nur "unvermehrungsfähig" vermittelt wird
    Aber darum geht es doch gar nicht.ich suche Rat ob kastration oder nicht, deshalb hätte ich gerne Euere Erfahrungen gehört,Euere Entscheidungen und ob ihr Euch im nachhinein wieder so entscheiden würdet

  • Hi,

    wir haben die letzten 3 Hunde kastrieren lassen, die 2 Rüden vorher waren unkastriert.
    Ich kann nichts negatives berichten. Es gab keine Probleme mit Unsicherheit oder ausbleibender Reifen, auch nichts mit der Schilddrüse oder ähnliches.
    Dafür aber viel positives. Sprich die Rüden waren deutlich entspannter und freundlicher mit Artgenossen. Auch konzentrierter weil die Damen nicht abgelenkt haben. ;) Weniger aggressiv waren sie.
    Das waren nach der Kastration entspannte und souveräne Rüden. Die haben trotzdem ihre Ansprüche verteidigt aber halt nur wenn es wirklich wichtig war. Dieses dauernde Prollen gibt es halt nicht.
    Das die nicht erwachsen werden kann ich nicht bestätigen. Maximal dauert es etwas länger.

    Unser Hund jetzt wurde schon mit 18 Monaten kastriert weil es medizinische Gründe gab und war mit 10 Monaten schon gechippt. Dem geht es deutlich besser ohne Testikel.
    Bin also pro Kastration. Habe aber auch noch nie was schlechtes erlebt.

    LG

  • Eier ab und du hast einen Super Sporthund, diese Meinung habe ich auch schon mal von einer Trainerin gehört. Auch in diesem Fall ging es um einen etwa einjährigen Rüden, der sich altersentsprechend, aber in keiner Weise ungewöhnlich benahm.

    Ich finde diese Haltung ethisch bedenklich. Es ist eine Sache, bei ernsthaften Haltungsproblemen eine Kastration zu erwägen, um allen Beteiligten ein besseres Zusammenleben zu ermöglichen. Eine ganz andere Sache ist es aber, einen Hund nur deshalb chirurgisch zurechtzustutzen, um eine Sportart erfolgreicher auszuüben. Das dient nicht dem Hund, sondern der Hund wird zum Sportgerät degradiert.


    Dagmar & Cara

    sie zeugt vor allem von keiner Ahnung. Ich kenne, zumindest in meinem Sport kein kastriertes Tier, dass halbwegs hoch läuft.
    Ich behaupte mal, wer seinen Hund nicht soweit im Griff hat, dass er auch unkastriert normal mitarbeitet, bei dem wird's nicht an der fehlenden Kastration liegen, dass er im Sport nicht läuft.

    Unser früheres Stinktier wurde Landesmeister, obwohl er neben seiner Hündin in der Standhitze in der Doppelbox nächtigte.

    Für mich gibt es, außer harte medizinische (ausgebrochener Krebs z.B.), keinen Grund zur Kastration. Ich kenne auch keinen Fall wo die "Probleme" nicht an Mensch, Haltung oder Erziehung lagen.

    Ich bin allerdings auch kein Fan von diesem "meinHund muss mit jedem spielen können" Kram. Ist für mich einfach nur unnatürlich. Und meine Hunde leben sehr gut ohne Hundewiese und co.

  • Meine zwei Rüden waren bzw. sind intakt und der jetzige wird es bleiben, wenn nichts Medizinisches dazwischen kommt. Kastration hat mir zu viele Nachteile für den Hund und keine nennenswerten Vorteile (außer vielleicht für den Halter). "Spielt wieder schön mit anderen Rüden" ist kein Grund, die Eier abzubauen. Ein bisschen prollen ist normal, übertreiben tut meiner da nicht, wenn er wirklich pöbelt, dann eher aus Unsicherheit, z.B. wenn der andere Hund sichtlich auf Stunk aus ist, fixiert, droht etc.
    Ich denke, dass ich es bei einer Hündin ebenso halten würde, habe damit aber keine Erfahrung, da meine Hündin schon kastriert zu mir kam.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!