Fremder Hund lässt meinen nicht zu mir kommen
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Hallo ihr Lieben,
Das ist zwar kein direktes Problem mit meinem eigenen Hund, aber es betrifft ihn direkt.
Und zwar hatten wir heute folgende Situation:Ich war mit einer Freundin gemeinsam mit unseren Hunden (mein 4 Monate alter Malteser-Jack Russel-Mischling "Spot" und ihr 5 Jahre alter Border Collie-Terrier-Mischling "Spike") spazieren. Die beiden vertragen sich recht gut, Spike hat unter ihnen das sagen und weist meinen übermütigen auch mal zurecht, wenn er ihn wirklich nervt - wird aber nie richtig eklig, sondern knurrt eben.
Auf einer freien großen Wiese haben wir beide von der Leine gemacht und miteinander spielen lassen, beide auch Bällchen geworfen und apportieren lassen (war, nebenbei bemerkt, total niedlich, wie beide nebeneinander her apportieren! :D). Nach einiger Zeit kam ein Mann mit einer (wie wir erfuhren) 8 Monate alten Mischlingshündin, die aber bereits jetzt größer als Spike, also auch mehr als doppelt so groß wie Spot, war. Wir beide riefen unsere Jungs zu uns und hielten sie ruhig fest, da wir davon ausgingen, dass der Mann einfach vorbei geht und seinen Spaziergang fortsetzt. Jedoch ließ er sie bereits in 10 Meter Entfernung einfach kommentarlos von der Leine und auf uns zu springen. Wir ließen unsere beiden nun natürlich los - jetzt war ein Zusammentreffen eh unvermeidbar. Spike drehte dem jungen Mädel recht schnell knurrend den Rücken zu und ignorierte sie weiter, solange sie ihn in Ruhe ließ. Spot forderte sie zum Spielen auf, worauf sie auch einstieg.
Nun das Problem: Das Mädel spielte "etwas" zu wild mit meinem Kleinen, weshalb er fiepend und weinend vor ihr weg rannte (sie hatte ihn aber nicht gebissen o.ä., war ihm einfach zu stürmisch). Spot weiß, dass er immer nur zu mir rennen muss, wenn es ihm zu wild wird oder er von einem anderen angegangen/zurechtgewiesen wird und darum unsicher wird. (Das hatte er in der Welpenspielstunde schnell raus, weil ich ihn zu mir gerufen habe, wenn die "große Aufpasserhündin" dazwischen ging weil ihr die Kleinen zu barsch gespielt haben und er nach Sicherheit suchte - schießlich soll er ja nicht weg, sondern zu mir rennen, wenn ihm etwas Angst macht.) Sobald ich sah, dass sie Spot nicht in Ruhe ließ, als er sich weinend auf den Rücken warf oder mit gekniffenem Sschwanz vor ihr weg rannte, rief ich ihn zu mir. Er wollte definitiv auch kommen! Aber: Die Hündin schnitt ihm immer wieder den Weg ab und isolierte ihn von mir, sodass er keine Chance hatte zu mir zu kommen, sondern immer weiter weg von mir vor ihr flüchten musste! Das Herrchen sah tatenlos zu, selbst als ich ihn bat, seine Hündin mal zurückzurufen, reagierte er nicht. Bis er dann endlich mal nach seiner Junghündin rief (und sie auf das tausendste Mal zumindest mal zu ihm schaute) war Spot total verängstigt und rannte weinend und mit zwischen die Hinterbeine geklemmtem Schwanz zu mir, um sich zwischen meinen Beinen zu verstecken.Meine Reaktion war folgende: Ich habe ihn mit Leckerchen fürs Herkommen belohnt und ihn zunächst angeleint, um ihn an der Leine bei mir zu behalten. Als das Mädel dann wieder angesprungen kam, versuchte ich sie mit dem Arm abzuwehren und Spot von ihr abzuschirmen. (Auch hier machte der Besitzer übrigens keine Anstalten, sie mal anzuleinen oder gar zurechtzuweisen.) Erst als sie es doch einmal schaffte, sich an mir vorbei zu Spot zu mogeln und er aufquietschte, wurde es Spike dann zu bunt und er wies die Hündin recht scharf zurecht, ohne ihr jedoch weh zu tun. Ich denke, da war einfach sein "Beschützerinstinkt" geweckt.
Erst jetzt nahm der Besitzer seine Hündin an die Leine und zog von dannen.
Wie hättet ihr in so einer Situation reagiert? Hätte ich früher einschreiten sollen/zu Spot rennen sollen? Wie soll ich zukünftig in so einer Situation reagieren?
Normalerweise habe ich überhaupt kein Problem damit, andere Hunde zu treffen und sie das auch unter sich regeln zu lassen, aber irgendwo sollte das doch in einem kontrollierten Rahmen ablaufen - vor allem hat es mich eben ziemlich fertig gemacht, dass ich meinen Hund ruhig abrufe und er ja zu mir kommen WILL, aber nicht gelassen wird.
Eure Meinung dazu würde mich sehr interessieren!
Liebe Grüße,
Sandra -
- Vor einem Moment
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Hi
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Wieso hast du das zugelassen? Warum bist du nicht zu deinem Hund gegangen und hast ihm geholfen?
Ja, du warst um "Stunden" zu langsam. Und warum seit ihr nicht einfach gegangen?
Du kannst Hunde das nicht unter sich regeln lassen wenn du keine natürliche Selektion riskieren willst.
Gegen einen so viel größeren Hund hat deiner doch gar keine Chance, wie soll er das regeln.
Klar hätte der andere Halter anders reagieren sollen, doch darauf wirst du meist vergeblich warten. Stehe
zu deinem Hund und lass ihn nicht alleine in seiner Not. -
Zitat
Wieso hast du das zugelassen? Warum bist du nicht zu deinem Hund gegangen und hast ihm geholfen?
Ja, du warst um "Stunden" zu langsam. Und warum seit ihr nicht einfach gegangen?
Du kannst Hunde das nicht unter sich regeln lassen wenn du keine natürliche Selektion riskieren willst.
Gegen einen so viel größeren Hund hat deiner doch gar keine Chance, wie soll er das regeln.
Klar hätte der andere Halter anders reagieren sollen, doch darauf wirst du meist vergeblich warten. Stehe
zu deinem Hund und lass ihn nicht alleine in seiner Not.Nichts hinzuzufügen
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Diese Situation hatte ich auch schon einmal. Zwar keines Falls so extrem wie du, aber im Prinzip war es das selbe.
Ich würde, an deiner Stelle, in Zukunft schon versuchen früher einzugreifen um deinen Hund zu schützen und zwar sobald du merkst es ist für deinen Hund nicht mehr in Ordnung.
Du hast da mehrere Möglichkeiten das zu tun.
Eine Möglichkeit wäre deinen Hund zu rufen und dann sofort zügig in die entgegengesetzte Richtung des anderen Halters weiter zu gehen. Die meisten anderen Halter gehen dann ebenfalls einfach weiter und sorgen deshalb dann schon dafür das ihr Hund mitkommt.
Ansonsten den fremden Halter 1 Mal bitten den Hund zu sich zu rufen. Tut er das nicht würde ich das ganze selbst in die Hand nehmen und energisch auf den fremden Hund zugehen und ihn mit energischen Worten verscheuchen. Vielleicht nimmst du noch etwas in die Hand mit dem du nach dem fremden Hund werfen kannst. Das wirst du gar nicht tun brauchen. Denn du glaubst nicht was es für Wunder bewirkt wenn der fremde Halter merkt, daß sein "kleiner Liebling" nun auf einmal derjenige ist dem massiver Ärger droht und nicht mehr derjenige der die Oberhand hat und andere drangsaliert.Das ist zwar fies, aber es ist so. Denn dann können die fremden Halter nämlich ganz plötzlich ihren Hund zu sich holen. Das es ihrem eigenen Hund trifft wollen sie ja nun doch nicht. So lange es andere trifft ist es ihnen entweder egal oder ihnen fehlt die Empathie oder das Verständnis dafür.
LG
Franziska mit Till
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Wäre auch hingegangen und hätte mir die Hündin schlimmstenfalls selber "zur Brust genommen". Du hast die Situation aus meiner Sicht sogar noch verschlimmert. Dein Hund liegt weinend auf den Rücken und hat richtig Angst. Dann rufst du ihn auch noch, er ist hin und her gerissen, will sich vermutlich an sich gar nicht bewegen, soll aber gehorchen. Dann schafft er es nicht zu dir durchzukommen - Frust kommt hinzu.
Ich würde in einer Situation in der mein Hund ängstlich am Boden liegt keine Zeit mehr mit rufen verschwenden, sondern hin eilen und den "Übeltäter" in seine Schranken weisen.
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Tja, Lektion Nummer eins: erwarte keine Hilfe von Hundehaltern, die Du nicht kennst. Allzu oft wartet man vergebens, weil es bequem ist, schlechtes Benehmen mit "der will spielen" abzutun.
Es ist unmöglich, wie der Halter sich benommen hat.Ich glaube, Du hättest ihm gegenüber massiver werden müssen und aktiver eingreifen müssen.
Dein Kleiner tut mir ehrlich gesagt total leid.
Lass Dich in Zukunft nicht mehr von fremden Haltern überrumpeln. Spiele und Kontakte nur mit Mensch-Hund-Gespannen, die Dir sympathisch sind. Sei skeptisch, wenn jemand ohne Rücksprache seinen Hund auf Deinen angeleinten Hund loslässt. Wer nicht einmal fragen mag, ist meist auch sonst im Benehmen nicht sonderlich kompetent. -
Es ist keine gute Idee einem Hund beizubringen in Konfliktsituationen wegzurennen. Meist fördert das das aggressive Verhalten des Gegenübers. Besonders, wenn der gerade im Festnageln war. Manche "Festnagler" werden dann so pampig, dass sie deswegen erst richtig draufschlagen.
Viel besser ist es, wenn man übt, dass der eigene Hunde verharrt, man hingeht und ihm den Verursacher vom Hals hält. Wobei es manchem Junghund in manchen Situationen auch nicht schlecht tut, mal festgenagelt zu werden
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So eine Situation hatten wir auch schonmal mit einer Schäferhündin. Die ist zwar gleich groß wie unser Hund- aber hatte da eindeutig Oberwasser (und das bei unserem Pöbelhund- erstaunlich) und dazwischenzugehen, habe ich mir nicht getraut. Der Besitzer hat es dann irgendwie geschafft seine verrückte Hündin abzuziehen. Die war leider nach irgendeinem Trauma schwer erziehbar und hat u.U. nach ihm geschnappt, wenn er sie anleinen wollte.
Ich finde den Tipp, weiterzugehen, ganz gut. Zur Not kommen beide Hunde hinterher, dann kannst du einen von beiden schnappen. -
Danke für eure schnellen Antworten!
Naja, um einfach zu gehen war es zu spät, das ging ehrlich gesagt alles so schnell, sobald die Hündin bei uns war - vor allem, weil ich im ersten Moment einfach total perplex war.
Als er keine Anstalten machte, seine Hündin zurück zu rufen oder ähnliches, habe ich schon versucht zu ihnen hin zu kommen. Nur habe ich es ehrlich gesagt recht schnell aufgegeben, weil sie Spot dann immer von mir weg gejagt hat, genau wie wenn er versucht hat zu mir zu rennen, (dummerweise in Richtung Bach) und ich Angst hatte, sie könnte ihn in den Bach jagen. :/
Ehrlich gesagt habe ich gar nicht daran gedacht, dass ich auch einfach etwas nach der Hündin werfen könnte... Habe auch ein ganz schlechtes Gewissen, weil ich ja weiß, dass da was ganz gehörig schief gelaufen ist (darum ja auch der Post hier).Also soll ich in Zukunft Spot nicht mehr anbieten, zu mir zu kommen, wenn ihm das Spiel zu viel wird? Und einfach der Situation "den Rücken kehren" und weggehen? Oder hätte ich Spot pauschal einfach hoch nehmen sollen, als der andere Hundehalter seine Hündin von der Leine gelassen hat? Zuvor war weggehen ja nicht möglich, weil er die Hündin ja schon von der Leine gelassen hat, bevor irgendwer auch nur Hallo sagen konnte.
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Zitat
So eine Situation hatten wir auch schonmal mit einer Schäferhündin. Die ist zwar gleich groß wie unser Hund- aber hatte da eindeutig Oberwasser (und das bei unserem Pöbelhund- erstaunlich) und dazwischenzugehen, habe ich mir nicht getraut. Der Besitzer hat es dann irgendwie geschafft seine verrückte Hündin abzuziehen. Die war leider nach irgendeinem Trauma schwer erziehbar und hat u.U. nach ihm geschnappt, wenn er sie anleinen wollte.
Ich finde den Tipp, weiterzugehen, ganz gut. Zur Not kommen beide Hunde hinterher, dann kannst du einen von beiden schnappen.Und der Hund lernt "Frauchen geht, wenn ich Hilfe brauche". Super
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- Vor einem Moment
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