Artgerecht Reiten lernen, nur mit eigenem Pferd?

  • Um ich kenne das halt nicht.
    Ich habe auf sehr guten Pferden reiten lernen dürfen und gebe meine Pferde auch gerne (unter meiner stetigen Beaufsichtigung) an Anfänger.
    Das heißt ja nicht das sie ausschließlich von solchen geritten werden. Mir ist es fremd das Pferde dadurch versaut werden. Entweder sie sind sicher ausgebildet oder nicht.
    Wenn ich mich drauf setze habe ich immer mein nettes und feines Pferdchen unter dem Sattel wie eh und je.
    Ich bleibe bei der Meinung das Reiter die meinen etwas zu können es aber nicht tun, viel eher was anrichten könnten. Solche kommen mir grundsätzlich niemals aufs Pferd.
    Entweder habe ich einfach Glück mit den Pferden oder tja ich weiß nicht. Ist wohl einfach Glück.


    Eigentlich schade dass es so ne Seltenheit zu sein scheint, aber erklärt vielleicht warum ich so viele Anfragen kriege.

  • Zitat

    Nicht reiten heißt ja nicht automatisch sich nicht ums Pferd kümmern.
    Ich kenne Leute, die ein Pferd haben, weil sie einfach Spaß am Umgang mit dem Tier haben, ganz ohne es zu reiten.
    Und wenn sich jemand einen "Ackergaul" (ich nehme an, damit ist dann ein nicht-reitbares, älteres Pferd gemeint) kauft um ihn in einen artgerechten Stall zu stellen um sich halt anders mit ihm zu beschäftigen finde ich das sogar sehr begrüßenswert.
    (Natürlich sollte man sich vorher informieren bzgl. Fütterung und Krankheiten etc. das sollte selbstverständlich sein.)


    Das sehe ich übrigens genauso.


  • Ich könnte das mit meinen übrigens nicht, weil sie schlichtweg zu sensibel und/oder temperamentvoll sind.
    Aber ich habe selber aber auch ziemlich schnell nach dem Reitverein auf einem gut ausgebildetem Privatpferd weitergelernt.

  • falla:
    Unter Ackergaul verstehe ich ein Pferd, dass zum Reitpferd nicht taugt, also entweder alt oder krank ist. Ob das nun ein Kaltblut oder Warmblut ist, finde ich unerheblich. Wobei ich mit krank jetzt nicht meine, dass das Pferd jeden Tag eine aufwendige Spezielbehandlung braucht, die ich als Anfänger nicht leisten kann, aber es gibt ja genug Pferde die einfach nur alt sind oder Arthrose/alte Brüche, etc. haben und daher nicht mehr reitbar sind, ansonsten aber gesundheitlich keine Einschränkungen haben.

  • Ich wohne in Niedersachsen.
    Und ich kenne kein Tierheim, was Pferde "vermittelt".
    Ich kenne wohl Gnadenbrothöfe, wo alte Pferde ihre wohlverdiente Rente bekommen.
    Da zählen die Besitzer allerdings für....die Pferde stehe nicht zum Verkauf da.


    Und liebe TE - gerade alte Pferde sind in der Verpflegung oft teurer als junge, gesunde Pferde.
    Mit 50€ im Monat kommst du da nicht weit.


    Ich habe meine Pferde selber am Hof. In Paddockboxen ( nachts) und tagsüber auf der Weide. Alles mein Eigentum. Und trotzdem kostet mich jedes Pferd monatlich 140 €.
    Das ist: Stroh und Heu (pro Pferd 60€), Schmied pro Pferd 40€, Kraftfutter 20€, Versicherung 20€)
    Das sind so die regelmäßigen Kosten. Dann muss man natürlich noch an Dünger für die Weide denken, Zaunmaterial (geht ja immer mal was kaputt) und natürlich den Tierarzt.
    Also da siehst du dann, das 50€ ein absoluter Witz sind.


    Lern doch erst mal Reiten. Gerade Niedersachsen ist ein absolutes Pferdeland, und Boxenhaltung mit Weidegang ist jetzt nun kein Drama. Die meisten Reitschulen, die ich kenne , halten ihre Schulpferde so.
    Und wenn du dann der Meinung bist, Reiten ist dein Ding, kannst du dir ja ein Pferd kaufen und es so unterbringen wie du magst.
    Aber:
    Bevor ich mich an die hohe Literatur begebe, muss ich erst mal lesen lernen. Und das ist auch - und gerade - beim Reiten so!

  • Schau dir mal die Pferdeprofi Folge von heute an, da siehst du was passiert, wenn sich Anfänger ein eigenes Pferd kaufen.


    Das Pferd ist wohl inzwischen schon wieder verkauft.

  • Zitat

    Sind wir doch mal ehrlich.. Es gibt gut ausgebildet und es gibt gut ausgebildet. Und ich kann es sehr wohl verstehen, wenn jemand sein Pferd, welches noch aktiv auf Turnieren der oberen Klassen startet, nicht von einem Anfänger reiten läßt.
    Das hat nichts 'ist nicht gut genug ausgebildet' oder Arroganz des Halters zu tun.


    Und es hängt auch immer stark vom Pferd ab.


    Wir hatten im Stall Show- und Turnierpferde, die konnten das ab. Da konntest du während der Woche schon mal an drei Tagen nen Anfänger drauf sitzen und durch die Halle wanken lassen und am Wochenende gingen die Pferde einwandfrei auf der Gala oder im Parcours.
    Und dann hatten wir welche, da wär das ein Desaster geworden, einmal ein unvorsichtiger, ungeübter Reiter auf unserer Balli.... das hätte für den Reiter mit einem bösen Sturz geendet und für uns mit einiger Korrekturarbeit, weil die Stute einfach extrem feinnervig war und sie sowas komplett aus der Fassung gebracht hat.


    Und ich kann mich der Empfehlung von pony82 nur anschließen.
    Zeigt sehr schön ein mögliches Ergebnis der Kombination junges Pferd, Anfänger und der Gedanke "das krieg ich schon hin und irgendwer wird mir schon helfen"...

  • Dir ist aber schon klar, dass die Sendung mit Statisten gespielt wird und keine echten Handlungen zeigt? Somit sollte man auch nicht alles glauben, was im Fernsehen gezeigt wird. Und der Anfänger der mit seinem Pferd gut klar kommt, wird wohl kaum im Fernsehen gezeigt. Denn das interessiert einfach niemanden und über den kann man sich auch nicht aufregen.

  • Das sind aber Geschichten, die so tagtäglich in den Ställen passieren. Das ist nichts, was jetzt total weltfremd ist. So lange du aber nicht zu träumen aufhörst, wirst du dich nie ernsthaft mit Reiten und Pferdehaltung auseinandersetzen können.

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